Brief/E-Mail beginnen: 23 stilvolle Einleitungssätze

Ob Geschäftsbrief, E-Mail oder ein anderes Schreiben – nach der Anrede folgt der erste Satz, der sogenannte Einleitungssatz oder Einstiegssatz. Und genau dieser erste Satz ist oft eine besondere Herausforderung. Wie am besten beginnen?

Der ideale Einstiegssatz – wie ein freundliches Lächeln bei einer Begegnung:

Der Einleitungssatz – wie ein freundliches Lächeln

Abhängig von dem Anlass Ihres Schreibens kann die Einleitung auch förmlich und sachlich ausfallen (etwa bei einem Ansuchen, Beschwerdebrief etc.). Aber grundsätzlich sollte sie immer freundlich und positiv formuliert werden.

Der Einleitungssatz stellt quasi das freundliche Lächeln dar, das Sie einer Person zur Begrüßung schenken.

Einleitungssätze: 21 Beispiele

Bevor ich näher auf die Wirkung von Einleitungssätzen eingehe, stelle ich Ihnen eine Auflistung mit 21 Beispielen vor – unterteilt in Abhängigkeit davon, ob es sich um ein Antwortschreiben oder um ein Schreiben für einen Erstkontakt handelt.

Einleitungssätze für ein Antwortschreiben

Anrede,

  1. vielen Dank für Ihre Nachricht/E-Mail/Anfrage/Ihren wertvollen Hinweis!
  2. ich danke Ihnen für Ihr Interesse an …
  3. gern beantworte ich Ihre Frage(n)!
  4. sehr gern sende ich Ihnen …
  5. gern helfe ich Ihnen weiter.
  6. schön/freut mich, wieder von Ihnen zu lesen!
  7. herzlichen Dank für Ihre prompte Rückmeldung/Antwort!
  8. über Ihre Antwort habe ich mich sehr gefreut/ich freue mich über Ihre Rückmeldung.
  9. ja, Sie haben vollkommen recht!
  10. herzlichen Dank für das gestrige nette Gespräch/Telefonat! Wie besprochen sende ich Ihnen …
  11. wie schön, dass Sie sich für … interessieren. Vielen Dank!

Auch eine Entschuldigung kann als Einleitungssatz angemessen sein:

  1. bitte entschuldigen Sie, dass ich mich erst jetzt melde/meine verspätete Antwort.

Einstiegssätze bei einem schriftlichen Erstkontakt

Anrede,

  1. ich habe auf Ihrer interessanten Homepage gelesen, dass …
  2. bei meiner Recherche nach hilfreichen Informationen zu … bin ich auf Ihre interessante Webseite gestoßen.
  3. mit diesem Schreiben möchte ich mich bei Ihnen … [Anliegen]
  4. Sie wurden mir von Burkhard Heidenberger [oder einem Kollegen/Geschäftspartner, …] im Zusammenhang mit … empfohlen.
  5. ich interessiere mich für Ihr …
  6. Ihr … [z. B. Vortrag am vergangenen Samstag auf der …] hat mich sehr angesprochen/hat mich positiv überrascht!
  7. mit großem Interesse verfolge ich die beeindruckende/spannende/positive Entwicklung von …
  8. durch/über/von [Namen/Medium] habe ich von Ihrem interessanten Angebot erfahren.
  9. um Ihre wertvolle Zeit nicht zu sehr in Anspruch zu nehmen, möchte ich mit meinem Anliegen gleich auf den Punkt kommen.
  10. ich kann mir vorstellen, dass Sie täglich zahlreiche E-Mails/Anfragen erhalten. Dennoch hoffe ich, dass Sie …
  11. ich hoffe, meine E-Mail/Nachricht erreicht Sie bei bester Gesundheit. [war z. B. während der „Corona-Zeit“ ein passender Einleitungssatz]

Einleitungssätze, Beispiele und Tipps als Download

Hier können Sie die Einleitungssätze, Beispiele und weitere Tipps für die Einleitung Ihrer Schreiben herunterladen und bei Bedarf ausdrucken. Dadurch haben Sie sie jederzeit griffbereit:


Ein Zitat als Einstieg? Wenn es passt!

Auch ein gut gewähltes Sprichwort oder Zitat bietet sich für bestimmte Schreiben als Einleitungssatz an, etwa für ein Glückwunsch-, Dankschreiben oder eine Einladung. Als Beispiel:

Anrede,

„Das Geheimnis des Glücks ist,
statt der Geburtstage die Höhepunkte
des Lebens zu zählen.“

Mit diesen weisen Worten von Mark Twain lade ich Dich, lieber Julian, zu …

Die Macht des ersten Eindrucks

Sicherlich ist Ihnen das geflügelte Sprichwort nicht fremd, wonach der erste Eindruck zählt. Das gilt auch im Zusammenhang mit Einleitungssätzen.

Der Einleitungssatz kann maßgeblich für den weiteren Verlauf der Kommunikation sein. Er hat also erheblichen Einfluss darauf, ob sie sich in Richtung positiv, zielführend, erfolgreich entwickelt oder eben in die andere Richtung.

Wieder auf eine Begegnung von Angesicht zu Angesicht übertragen:

Wann werden Sie mit Ihrem Anliegen wohl eher auf offene Ohren stoßen? Wenn Sie der Person mit einem mürrischen, unfreundlichen Gesichtsausdruck gegenübertreten oder wenn Sie mit einem freundlichen Lächeln auf sie zugehen? Eben!

Für eine erfolgreiche Bewerbung

Die Formulierung kann beispielsweise mitentscheidend für eine erfolgreiche Bewerbung sein, und diese beginnt bekanntlich bereits mit dem Bewerbungsschreiben.

Ein stimmiger Einleitungssatz, der sich von den anderen Bewerbungsschreiben abhebt, erzeugt Aufmerksamkeit und Interesse beim Empfänger (s. entsprechende Tipps für Bewerbungsschreiben auf karrierebibel.de).

Versetzen Sie sich in die Lage der Empfänger

Deshalb, und nicht nur in Bezug auf Bewerbungsschreiben:

Bevor Sie Ihre Nachricht (Brief, E-Mail, …) versenden, werfen Sie stets noch einen Blick darauf und versetzen Sie sich dabei in die Lage des Empfängers. Werden Sie beim Lesen des Einleitungssatzes positiv gestimmt?

Wenn ja, gut so! Wenn nein, können Sie an der Formulierung des ersten Satzes noch etwas feilen.

Im Privatbereich ist ein gut formulierter Einleitungssatz weniger maßgeblich für den weiteren Verlauf der Kommunikation. Wenn Sie also die Empfänger gut kennen und/oder sich häufig mit ihnen (schriftlich) austauschen, können Sie ohne Umschweife gleich auf den Punkt kommen.

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Wenn schon Floskeln und Phrasen, dann …

Gewiss sind Ihnen die folgenden Floskeln auch hin und wieder untergekommen:

Wie mit Ihnen besprochen/vereinbart …

Bezug nehmend auf …

Solche Phrasen wirken als Einleitungssätze bürokratisch und distanziert, können aber in einem sachlichen Schreiben durchaus adäquat sein. Wie ein „freundliches Lächeln“ wirken sie allerdings nicht. Wenn Sie diese Floskeln verwenden, stellen Sie am besten einen freundlichen Einleitungssatz voran:

Vielen Dank für das angenehme Gespräch. Wie besprochen/vereinbart, sende ich Ihnen …

Danke für das nette und informative/aufschlussreiche Telefonat. Darauf Bezug nehmend, möchte ich …

Hier habe ich weitere Floskeln aufgelistet, auf die Sie heute verzichten sollten: 

 
Abschließend noch zu einer in diesem Zusammenhang häufig gestellten Frage:

Komma oder Ausrufezeichen nach der Anrede?

Sehr geehrter Herr Heidenberger!

oder

Sehr geehrter Herr Heidenberger, 

Komma oder Ausrufezeichen nach der Anrede? Die Antwort:

Laut DIN 5008 kommt ein Komma nach der Anrede.

Weiterführende Informationen: Wie Sie Briefe nach DIN 5008 richtig schreiben

Das Ausrufezeichen nach der Anrede ist zwar nicht falsch, allerdings im modernen Schriftverkehr unüblich und gilt als veraltet (Stil der 1970er und 1980er Jahre).

Heute unüblich:

Sehr geehrter Herr Heidenberger!

Es freut mich sehr, dass …

Besser so:

Sehr geehrter Herr Heidenberger,

es freut mich sehr, dass …

In der Schweiz wird nach der Anrede kein Satzzeichen gesetzt – also weder Komma noch Ausrufezeichen –, und dann wird wie bei einem Satzanfang groß weitergeschrieben.

Sehr geehrter Herr Heidenberger

Es freut mich sehr, dass …

Tipps für ein gelungenes, wirkungsvolles Schreiben

Unterteilt nach den inhaltlichen Bausteinen eines Briefes habe ich abschließend hier weiterführende Tipps:

  1. Anrede: Tipps zur Anrede »
  2. Einleitungssatz: s. o.
  3. Sachinformation: Tipps zur Formulierung »
  4. Schlusssatz: Tipps und Beispiele für stilvolle Schlusssätze »
  5. Grußformel: Tipps für Grußformeln »

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Kommentare

  • Riinja

    Ein wunderbarer Vergleich der mit dem Einleitungssatz und dem Begrüßungslächeln, sehr einprägsam :)

    Wie immer alles sehr hilfreich, lieber Herr Heidenberger!

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Danke schön! :-)

  • reginald

    sätze gleich ausgedruckt. auch die anderen vorlagen super nützlich. tipp topp!!

  • Eveline Stalder

    Danke für die wertvollen Tipps!

  • Heinz Mittler

    Hallo Herr Heidenberger,

    es ist immer wieder erfrischend, einen Besuch Ihrer Website zu wagen.

    Ich empfinde es als angenehm, eine E-Mail mit einer freundlichen Einleitung zu lesen. Sie stimmt mich freundlich und offen gegenüber dem Absender.

    Vielleicht bin ich da etwas anfällig, eine freundliche Einleitung und ein pfiffiger Schlusssatz beeindruckt und beeinflusst mich, bei aller Professionalität, schon. Und natürlich mache ich es genauso, denn keiner von uns schreibt einen Brief “nur so”, und belangloses Zeug wird einem (zu) oft “serviert”.

    Und übrigens, Ihre Tipps sind sehr zielführend für gute Konversation.

    Ich wünsche Ihnen einen sonnigen Tag.

    Heinz Mittler

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      „E-Mail mit einer freundlichen Einleitung … stimmt mich freundlich und offen gegenüber dem Absender.“

      Schön auf den Punkt gebracht. Danke Herr Mittler!

      Auch Ihnen noch einen schönen Tag

      Burkhard

  • Franziska

    Vielen Dank für die hilfreichen Einleitungssätze!

    Ich habe mir zudem auch angewöhnt, eine fertig geschriebene E-Mail erstmal an mich selbst zu senden. Da kann ich dann direkt überprüfen, wie sich der Empfänger fühlt, wenn er meine Nachricht liest.

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Eine interessante Möglichkeit, die es sicher noch leichter macht, sich in die Lage des Empfängers zu versetzen. Das kann hilfreich sein, insbesondere bei „heiklen“ Schreiben.

      Danke Franziska!

  • Sieber Marion

    Einfach eine geniale Hilfe in jeglicher Hinsicht für Schreiben.

    Herzlichen Dank

  • Petra Schöneberg

    Guten Tag Herr Heidenberger,

    vielen Dank für diese interessanten Informationen.

    Viele Grüße aus dem Saarland

    sendet Ihnen P.Schöneberg

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Schöne Grüße aus Wien ins Saarland!

  • Bettina

    Sehr hilfreich, danke!