Burkhard Heidenberger (❁ ZEITBLÜTEN-Gründer, Buchautor & Trainer) schreibt:

8 + 6 bewährte Konzentrationsübungen speziell für KINDER

Kämpft Ihr Kind mit Konzentrationsschwierigkeiten? Dann haben Sie sich wahrscheinlich diese Frage bereits gestellt:

„Mein Kind kann sich nicht konzentrieren! Was tun?“

Im Folgenden erfahren Sie wirksame Konzentrationsübungen, ein Konzentrationstraining und eine Motivationsmethode, die sich in der Kombination hervorragend bewährt haben.

Konzentrationsschwierigkeiten: die Folgen

Kinder sind heute ständig einer Vielzahl an Reizen und Geräuschquellen ausgesetzt. Die schnelllebigen Medien, mit denen die heutige Generation aufwächst, tragen häufig zur Reizüberflutung und damit zur Überforderung der Kinder bei.

Durch diese täglichen Belastungen stellen sich oft Konzentrationsschwierigkeiten ein, die besonders in der Schule und beim Lernen schnell zu einem großen Hindernis werden können.

Schülern mit Konzentrationsschwierigkeiten fällt es schwer, dem Unterricht zu folgen. Und das kann zu Lernblockaden führen.

Daraus resultieren schlechte Noten. Dadurch erfährt das Kind noch mehr Druck. Ein Kreislauf, aus dem nur sehr schwer zu entkommen ist. Die Aufmerksamkeitsspannen nehmen durch die Belastung weiter ab und das Kind begegnet dem Schulalltag mit immer größerer Angst und Ablehnung.

Konzentrationsschwäche: Wie können Eltern helfen?

Ob als Elternteil oder Lehrkraft – mit gezielten und regelmäßig durchgeführten Konzentrationsübungen können Sie die Konzentrationsfähigkeit steigern.

Idealerweise sind es Übungen, die Ihrem Kind Spaß bereiten und spielerisch die Konzentration fordern und fördern.

Die folgenden Übungen sind aus dem ZEITBLÜTEN-Downloadpaket, das neben einem umfangreichen E-Book und einer Trainingsanleitung auch Übungskärtchen enthält (→ alle Infos zum Downloadpaket „KONZENTRATIONSTRAINING FÜR KINDER“ hier klicken).

8 wirksame Konzentrationsübungen, die Kindern Spaß machen

Übung 1: Buchstaben und Wörter zählen

  1. Stellen Sie Ihrem Kind einen längeren Text zur Verfügung – etwa einen Artikel oder eine Seite aus einer Zeitung.
  2. Geben Sie ihm anfangs einen Farbstift. Älteren Kindern gelingt die Übung ohne Hilfsmittel.
  3. Nun lassen Sie Ihr Kind beispielsweise alle „i“ oder bestimmte Wörter (z. B. „und“, „aber“) zählen und markieren.

Übung 2: Wortkette

  1. Nennen Sie einen Begriff, der aus zwei Wörtern besteht; Beispiel: SCHRANKTÜR.
  2. Nun soll Ihr Kind aus dem zweiten Wort Ihres genannten Begriffs ein neues Wort bilden; Beispiel: TÜRSCHLÜSSEL.
  3. Die nächste Person setzt die Wortkette fort.

So geht es reihum weiter. Wichtig ist, dass die gebildeten Wörter tatsächlich existieren.

Diese Übung fördert zum einen die Konzentration und zum anderen ist sie eine spielerische Aufgabe zum Lernen von Wörtern.


Übung 3: Buchstabieren

  1. Geben Sie ein Wort vor.
  2. Lassen Sie Ihr Kind dieses Wort von vorne nach hinten buchstabieren.
  3. Um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen, soll es versuchen, das gleiche Wort rückwärts zu buchstabieren.

Buchstabieren ist eine sehr effektive Konzentrationsübung mit der Möglichkeit, den Schwierigkeitsgrad zu steigern.


Übung 4: Dinge merken (Merkübung)

  1. Lesen Sie einen Text vor. Mit einem jüngeren Kind können Sie stattdessen gemeinsam in einem Bilderbuch blättern.
  2. Nach dem Lesen bzw. Durchblättern schließen Sie das Buch.
  3. Stellen Sie nun Ihrem Kind konkrete Fragen zum Inhalt.

Beispiel: „Was hat der Pumuckl den Meister Eder gefragt, als dieser ihm das Bettchen machte?“ „Wo befindet sich in der Werkstatt die Holzsäge?“ …

Mit dieser Übung verbessern Sie gleichzeitig die Konzentrations- und Merkfähigkeit Ihres Kindes.


Übung 5: Endlosgeschichte

Ein Konzentrationsspiel für die ganze Familie:

Es soll eine „endlose“ Geschichte erzählt werden, wobei jeder Teilnehmer ein Wort nennt, das zum vorherigen passt und einen korrekten Satzbau ergibt. Die vorher genannten Wörter müssen ebenfalls für den eigenen Satz in der korrekten Reihenfolge angeführt werden.

Beispiel:

  • Mutter: „Ich“
  • Kind 1: „Ich ging“
  • Vater: „Ich ging zum“
  • Kind 2: „Ich ging zum ersten“
  • Mutter: „Ich ging zum ersten Mal“
  • Kind 1: „Ich ging zum ersten Mal alleine“
  • ….

Kinder haben viel Spaß beim Kreieren einer lustigen Geschichte, ohne dass ihnen dabei bewusst ist, dass es sich um eine effektive Konzentrations- und Gedächtnisübung (Merkspiel) handelt.


Übung 6: Einfach mal stillhalten

Diese Konzentrationsübung klingt einfach, verlangt den Kindern aber viel ab. Aufgabe ist es, für eine festgelegte Zeit still zu sein und einfach nur dazusitzen.

Das Still-sein-Können ist ein wesentlicher Bestandteil der Konzentrationsfähigkeit. Wählen Sie anfangs eine kleine Zeitspanne, die Sie Schritt für Schritt steigern können.

Tipp:

Stellen Sie in sichtbarer Nähe eine Sanduhr auf, sodass das Kind während des Stillsitzens das Verrinnen der Zeit beobachten kann. Sanduhren gibt es für unterschiedliche Zeitspannen (z. B. 3, 5, 10, 30, … Minuten) und in verschiedenen Ausführungen, z. B. gefüllt mit farbigem Sand.

Auch sogenannte Liquid-Timer („Blubber-Timer“), die das Verrinnen der Zeit mittels farbiger Tropfen ersichtlich machen, faszinieren Kinder.

Natürlich kann es ebenso eine konventionelle Uhr mit Sekundenzeiger oder eine digitale Uhr sein. Diese haben den Vorteil, dass das Kind mitverfolgen kann, wie viele Minuten noch bis zu seinem letzten Stillsitzen-Rekord fehlen.

Durch dieses Beobachten des Zeitverlaufs wird das Kind besonders motiviert, seinen „Konzentrationsrekord“ zu brechen.


Übung 7: Rechnen mit Kennzeichen

Eine Übung für ältere Kinder:

Autokennzeichen sind das Grundgerüst für diese Konzentrationsübung, die sich insbesondere für lange Autofahrten eignet.

Ihr Kind bildet aus der Zahlenkombination eines Kennzeichens beispielsweise das Querprodukt (alle Zahlen multiplizieren) und/oder die Quersumme (alle Zahlen addieren).


Übung 8: Zungenbrecher

Mit Zungenbrechern kann Ihr Kind auf unterhaltsame Weise seine Konzentration und Artikulation trainieren. Sie bieten sich auch als Sprachübungen an.

Zungenbrecher eignen sich vor allem für Kinder, die Schwierigkeiten in der korrekten Aussprache von Wörtern haben und die dazu tendieren, bestimmte Silben oder Buchstaben undeutlich auszusprechen.

Geben Sie einen Zungenbrecher vor, den Ihr Kind anfangs langsam, dann immer schneller möglichst fehlerfrei nachsprechen soll.

10 Beispiele aus den im Downloadpaket enthaltenen 32 Zungenbrechern:

  1. Montags macht mir meine muntere Mutter mittags meistens Mus.
  2. Wenn Fliegen hinter Fliegen fliegen, fliegen Fliegen Fliegen nach.
  3. Wenn kleine kräftige Krabbelkäfer heftig hinter Krabbelkäfern krabbeln, krabbeln kleine kräftige Krabbelkäfer heftig kleinen kräftigen Krabbelkäfern nach.
  4. Zwischen zwei Zwetschgenzweigen sitzen zwei zwitschernde Schwalben.
  5. Es klapperten die Klapperschlangen, bis ihre Klappern schlapper klangen.
  6. Chinesisches Schüsselchen, chinesisches Schüsselchen, chinesisches Schüsselchen.
  7. Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleibt Brautkleid.
  8. Fischers Fritz fischt frische Fische, frische Fische fischt Fischers Fritz.
  9. Im dichten Fichtendickicht picken die flinken Finken tüchtig.
  10. Auf der Pappel plappern Klapperstörche klapperdiklapp.

In eigener Sache

❁ Zeitblüten-Downloadpaket:

Das ZEITBLÜTEN-Downloadpaket „Konzentrationstraining für KINDER“ enthält über 50 einfach durchführbaren Übungen. Auszug aus den Rezensionen / ANGELA BAUMGARTNER, Dipl. Sozialberaterin, Lienz:

„Ich bin absolut begeistert von dem Inhalt. Als Legasthenietrainerin weiß ich, wie wichtig die Aufmerksamkeit für ein erfolgreiches Lernen ist. Alle Übungen sind sehr wertvoll, abwechslungsreich, motivierend und vor allem auch umsetzbar. Ein weiterer wertvoller Schatz für meine Arbeit mit Kindern.“

Konzentrationstraining: Wie Sie die Konzentration bei Kindern trainieren

Hierzu bietet sich ein Konzentrationsritual.

Kinder lieben Rituale!

Lieb gewordene Wiederholungen bzw. Abläufe sind wie kleine Fixpunkte in ihrem Leben. Rituale bieten ihnen Halt, Sicherheit und Orientierung.

Deshalb: Etablieren Sie ein Konzentrationsritual. Damit bringen Sie Abwechslung und Spaß in den Übungsalltag Ihres Kindes und nur so bleibt die Motivation auf lange Zeit aufrecht.

Zudem wird es von sich aus versuchen, seinen bereits aufgestellten „Konzentrationsrekord“ (s. u.) zu brechen und steigert auf diese Weise spielerisch seine Konzentrationsfähigkeit.

Gehen Sie am besten so vor:

  1. Probieren Sie mit Ihrem Kind verschiedene Konzentrationsübungen aus.

    Mit dem Downloadpaket erhalten Sie ein E-Book mit über 50 Übungen sowie Übungskärtchen zum Ausschneiden → alle Infos – HIER klicken.


  2. Notieren Sie auf Zettelchen jene Konzentrationsübungen, die Ihrem Kind besonders gefallen und Spaß machen. Dann falten und in ein schönes Gefäß geben.
  3. Lassen Sie Ihr Kind in regelmäßigen Intervallen (z. B. jeden Mittwoch und Samstag oder 1x pro Woche) ein Zettelchen/Kärtchen ziehen. Für Kinder ist das stets ein spannender Akt mit Überraschungseffekt.
  4. Diese gezogene Konzentrationsübung wird nun täglich mit dem Kind durchgeführt, möglichst um die gleiche Zeit – beispielsweise am Abend vor der Gute-Nacht-Geschichte. Ältere Kinder können den Zeitpunkt selbst wählen.
  5. Wenn das Kind einen neuen „Konzentrationsrekord“ aufstellt (z. B. im Stillhalten gemäß obiger Übung 6), wird dieser mit Datum auf der Rückseite des Zettelchens/Kärtchens vermerkt. Insbesondere bei motorischen Übungen lassen sich die Fortschritte leicht feststellen.
  6. Nachdem das Übungsintervall (z. B. nach einer Woche) um ist, wird das Zettelchen mit der durchgeführten Konzentrationsübung und dem evtl. notierten Rekord beiseitegelegt.
  7. Das Kind zieht eine neue Übung, die in den nächsten Tagen durchgeführt wird. Kommt es mit einer bestimmten Übung nicht zurecht, wird diese aussortiert.
  8. Das Ganze wiederholt sich, bis das Gefäß leer ist.
  9. Beim nächsten Durchgang versucht das Kind, den im ersten Durchgang auf der Rückseite notierten „Konzentrationsrekord“ zu brechen, der dann erneut auf der Rückseite notiert wird. So werden die Entwicklung und die Konzentrationssteigerung dokumentiert.

Statt eines Gefäßes kann auch ein simpler Visitenkarten-Aufsteller verwendet werden (als Beispiel mit den Übungskärtchen aus dem ZEITBLÜTEN-Downloadpaket):

Konzentration trainieren mit der Hurra!-Perlen-Methode (Motivation)

Damit steigern Sie bei Ihrem Kind die Motivation und die Freude am Üben. 

Im Folgenden lernen Sie eine ermunternde Methode kennen, mit der Sie die Übungserfolge und die Konzentrationssteigerung Ihres Kindes sichtbar und greifbar machen. Die „Hurra!-Perlen-Methode“:

  1. Besorgen Sie einige bunte Holzperlen (gibt es in jedem Bastelshop oder in ähnlichen Geschäften).
  2. Jedes Mal, wenn Ihr Kind eine Übung erfolgreich absolviert oder sich gesteigert hat, darf es eine Perle in das Gefäß geben und laut „Hurra!“ rufen. Zusätzlich gratulieren Sie Ihrem Kind zu dem Übungserfolg.
  3. Ihr Kind wird es jedes Mal mit Freude und Stolz erfüllen, wenn es wieder eine Perle einwerfen darf.
  4. Ist das Gefäß schließlich mit Hurra!-Perlen gefüllt, darf es sich zur Belohnung etwas Besonderes wünschen. Allerdings sollten Sie bereits vorab mir Ihrem Kind vereinbaren, welche Belohnungen möglich sind.
  5. Platzieren Sie das Gefäß mit den Hurra!-Perlen beispielsweise im Kinderzimmer oder an einer anderen gut sichtbaren Stelle. So sieht Ihr Kind mit einem Blick, wie viel es bereits geschafft hat und wird danach trachten, durch weitere Übungserfolge das Gefäß mit Hurra!-Perlen zu füllen und seine Konzentration zu steigern.

In eigener Sache

❁ Zeitblüten-Downloadpaket:

Das ZEITBLÜTEN-Downloadpaket „Konzentrationstraining für KINDER“ enthält ein E-Book mit über 50 Übungen, die Kindern Spaß machen – darunter auch Aktivierungsübungen und Spiele zur Konzentrationsförderung.

Diese Übungen sind sowohl als Einzelübung (zur Durchführung mit dem eigenen Kind) erläutert als auch zur Durchführung in der Gruppe (Schulkinder wie Grundschulkinder etc.).

Hilfe zur Selbsthilfe & Anleitungen hierzu erhalten Sie hier:

6 Konzentrationsübungen für Schüler (zum Ausdrucken)

Konzentrationsübungen im Unterricht / für die Schule: 

Sind Sie LehrerIn und wollen bei Ihren Schülern (z. B. Grundschulkindern) die Konzentration fördern?

Hier erhalten Sie kostenlose Arbeitsblätter mit Übungen, die Sie in Ihren Unterricht einbauen können – u. a. eine Motorik- und Wahrnehmungsübung. Damit bringen Sie Abwechslung in die Klasse.

Achten Sie aber darauf, die Konzentrationsübungen in den Unterricht so zu integrieren, dass sie nicht als zusätzliche Belastung wahrgenommen werden, sondern als hilfreiches Instrument, um das Lernen zu unterstützen.


Und hier weitere Übungen und Konzentrationsspiele, die Sie sowohl mit Kindergartenkindern als auch mit Schülern durchführen können:



Der von den Kindern im Video gesprochene Reim:

Am Montag fängt die Woche an.
Der Dienstag schließt sich daran an.
Am Mittwoch sind wir in der Mitte,
für Donnerstag hab ich eine Bitte.
Komm am Freitag mich besuchen,
dann backen wir am Samstag einen Kuchen.
Am Sonntag essen wir ihn auf,
so nimmt die Woche ihren Lauf.

Konzentrationsübungen: 7 wichtige Fragen & Antworten

Häufige Fragen und Antworten, die sich Eltern, Pädagogen und Lehrkräfte im Zusammenhang mit der Konzentrationsfähigkeit bei Kindern stellen:

1. Wie lange kann sich ein Kind konzentrieren?

Die Konzentrationsfähigkeit eines Kindes hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • von der psychischen und physischen Verfassung (Beispiel: je müder das Kind, desto geringer die Konzentrationsspanne),
  • vom unmittelbaren Umfeld (eine laute Umgebung oder viele Ablenkungsreize schränken die Konzentrationsdauer ein),
  • von der Tätigkeit und Motivation (Beispiel: Ist das Kind mit etwas beschäftigt, das ihm Spaß macht, fällt auch das Konzentrieren leichter)
  • und insbesondere auch vom Alter. Je älter das Kind ist, desto länger kann es sich konzentrieren.

Untersuchungen haben folgende Werte für die Konzentrationsdauer bei Kindern ergeben:

Kindesalter durchschn. Konzentrationsdauer
5 – 7 Jahre bis 15 Minuten
7 – 10 Jahre bis 20 Minuten
10 – 12 Jahre bis 25 Minuten
12 – 16 Jahre ca. 30 Minuten

Es gilt, den Unterricht in Schulen unter Berücksichtigung dieser Werte entsprechend zu gestalten. Nach Konzentrationsphasen sollten Phasen „geistiger Entspannung“ folgen.

Das ZEITBLÜTEN-Downloadpaket KONZENTRATIONSTRAINING FÜR KINDER enthält zudem ein E-Book mit Entspannungsübungen speziell für Kinder (→ alle Infos zum Downloadpaket – hier klicken).


2. Ab welchem Alter können Kinder mit Konzentrationsübungen beginnen?

Ab etwa dem Vorschulalter können Sie erste einfache Konzentrationsübungen wie das Zuordnen von Farben oder das Erkennen von Formen durchführen.

Im Grundschulalter bieten sich dann gezieltere Übungen an wie beispielsweise das Fokussieren auf eine Aufgabe für längere Zeit oder das Merken von Zahlenreihen.

Beachten Sie aber stets dabei, dass Sie die Übungen spielerisch gestalten. Zudem sollen sie nicht zu lange dauern, um das Interesse des Kindes aufrechtzuerhalten.


3. „Unser Kind kann stundenlang spielen, sich bei Hausaufgaben aber nur fünf Minuten konzentrieren!“

Im Zusammenhang mit der Konzentrationsdauer hört man von Eltern oft Aussagen wie diese:

„Unsere Tochter kann oft stundenlang spielen. Aber bei den Hausaufgaben kann sie sich bereits nach fünf Minuten nicht mehr konzentrieren.“

Hier gilt es zu differenzieren:

Auch beim Spielen sind Kinder nicht über Stunden voll konzentriert. Allerdings fallen dabei die Konzentrationsschwankungen nicht ins Gewicht. Denn beim Nachlassen der Konzentration verändern Kinder einfach das Spiel: Sie verrichten dann „Spieltätigkeiten“, die keine/kaum Konzentration erfordern.

Das Absolvieren der Hausaufgaben hingegen erfordert in der Regel durchgehend eine hohe Konzentration.


4. Wie lange und wie oft sollten Kinder Konzentrationsübungen durchführen?

Dauer: Kinder im Vorschulalter sollten nicht länger als 10-15 Minuten konzentriert bleiben müssen. Ältere Kinder und Jugendliche können durchaus 20-30 Minuten üben. Die Dauer kann allmählich gesteigert werden.

Häufigkeit: Um nachhaltige Effekte zu erzielen, ist tägliches Üben empfehlenswert.


5. Wie kann ich den Fortschritt meines Kindes bei Konzentrationsübungen messen?

Beachten Sie bei den folgenden Möglichkeiten, dass die Ergebnisse immer eine Momentaufnahme darstellen. Sie sind von verschiedenen Faktoren abhängig wie z. B. der Stimmung oder körperlichen Verfassung des Kindes an einem bestimmten Tag.

  • Durch Beobachtung: Achten Sie darauf, wie lange sich Ihr Kind bei einer Übung konzentrieren kann, ohne abgelenkt zu werden. Wenn es bei nacheinander folgenden Übungsdurchgängen (an verschiedenen Tagen) länger als zuvor durchhält, ist das ein Indiz für Fortschritt. (Nutzen Sie hierzu die oben unter Konzentrationstraining beschriebene Beobachtungsmethode.)
  • Durch Selbstbewertung: Lassen Sie Ihr Kind die Konzentrationsfähigkeit selbst bewerten – z. B. auf einer Skala von 1-10.
  • Durch Leistungssteigerung: Erzielt Ihr Kind bei einer bestimmten Aufgabe (z. B. Lernspiel oder Übung) bessere Ergebnisse als zuvor, kann das ein Indiz für Fortschritt sein.
  • Durch Feedback von Lehrkräften oder anderen Bezugspersonen: Sprechen Sie mit den Pädagogen, die Ihr Kind regelmäßig sehen. Sie können Ihnen Rückmeldung darüber geben, wie sich die Konzentrationsfähigkeit entwickelt.
  • Durch Testverfahren: Es gibt auch spezielle Testverfahren zur Messung der Konzentrationsfähigkeit von Kindern. Beachten Sie, dass solche Tests immer nur einen begrenzten Ausschnitt abbilden und nicht als alleinige Messmethode genutzt werden sollten.

6. Was sind die möglichen Gründe für Konzentrationsschwäche bei Kindern?

Die Ursachen von Konzentrationsschwierigkeiten können vielfältig sein:

  • Situationen/Erlebnisse/Ereignisse, die das Kind emotional belasten
  • Überforderung in der Schule/Familie
  • Unterforderung (besonders begabte Kinder langweilen sich und folgen deshalb dem Unterricht nicht, sind dauernd „abgelenkt“)
  • Schlafmangel/Schlafstörungen
  • Mangelernährung
  • Ungleichgewichte im Hormon- oder Mineralstoffhaushalt
  • Bewegungsmangel
  • Wahrnehmungsstörungen (z. B. Beeinträchtigung der Seh- oder Hörwahrnehmung, weshalb das Kind dem Unterricht schwer folgen kann)
  • Aufmerksamkeitsdefizitstörung ohne (ADS) oder mit Hyperaktivität (ADHS)

7. Was fördert die Konzentrationsfähigkeit bei Kindern?

Besonders förderlich sind:

  • ausreichend und erholsamer Schlaf
  • gesunde, ausgewogene Ernährung
  • Bewegungspausen (Pausen, in denen Bewegungsübungen durchgeführt werden)
  • genügend Eltern-Kind-Zeit (gemeinsame Zeit mit dem Kind)
  • Spielzeit, also ausreichend Zeit zum Spielen
  • gemeinsam mit dem Kind herausfinden, wovon es in der unmittelbaren Umgebung abgelenkt wird
  • das Sichtbarmachen der verbleibenden Zeit (z. B. durch Sanduhr)
  • Entspannungsübungen
  • geordnetes, übersichtliches (Lern-)Umfeld
  • vertraute Abläufe

Konzentrationstest (Kinder): Leidet Ihr Kind an einer Konzentrationsschwäche?

Die Beantwortung der folgenden Fragen soll Ihnen Aufschluss darüber geben, ob Ihr Kind möglicherweise an einer Konzentrationsstörung bzw. Konzentrationsschwäche leidet.

Wie viele der folgenden Fragen können Sie mit einem eindeutigen Ja beantworten?

  1. Lässt sich Ihr Kind allgemein leicht ablenken?
  2. Lässt es sich auch bei Tätigkeiten, die es gerne verrichtet (z. B. beim Spielen, Fernsehen), leicht ablenken?
  3. Wechselt es häufig und schnell zwischen verschiedenen Beschäftigungsarten?
  4. Wenn Sie mit Ihrem Kind sprechen, während es zeichnet oder malt, unterbricht es dann die Tätigkeit (oder hört es Ihnen nebenbei zu)?
  5. Benötigt Ihr Kind ungewöhnlich lange für die Hausaufgaben?
  6. Vergisst es häufig Dinge?
  7. Verliert es öfter Sachen?
  8. Ist Ihr Kind generell unruhig?
  9. Hört es häufig nicht hin, wenn mit ihm gesprochen wird?
  10. Fällt es ihm schwer, Aufgaben zu Ende zu bringen?
  11. Macht es z. B. bei den Hausaufgaben und Schularbeiten zahlreiche Flüchtigkeitsfehler?
  12. Fällt es Ihrem Kind schwer, für längere Zeit ruhig zu sitzen?
  13. Spricht es selbst öfter von Merk- und Konzentrationsschwierigkeiten? („Ich kann mich nicht konzentrieren.“ oder „Ich kann mir das nicht merken.“)
  14. Kann es schwer abwarten, bis es an der Reihe ist (z. B. bei einem Spiel)?
  15. Unterbricht und stört Ihr Kind häufig andere Personen?
  16. Ist den Lehrkräften/Pädagogen ein mangelndes Konzentrationsvermögen bei Ihrem Kind aufgefallen?

Hier können Sie die Fragen als PDF herunterladen und ausdrucken:

Wie viele Fragen haben Sie mit Ja beantwortet?

Wenn Sie mehr als die Hälfte bejaht haben, kann das ein Hinweis auf eine Konzentrationsstörung sein. Ziehen Sie aber keine voreiligen Schlüsse. Suchen Sie einen Kinderarzt oder eine Kinderpsychologin auf.

Es gibt diverse Tests, mit denen Fachärzte und Psychologen feststellen können, ob tatsächlich eine verminderte Konzentrationsfähigkeit vorliegt. Dazu zählen z. B. der differentielle Konzentrationstest für Kinder (DKT-K) und die Testreihe zur Prüfung der Konzentrationsfähigkeit (TPK).

Ergibt die Diagnose eine Konzentrationsstörung oder Konzentrationsschwäche, wird abhängig von den Ursachen eine Therapie vorgeschlagen. Bei Stress als Ursache wirken regelmäßige Entspannungsübungen, die grundsätzlich jedes Konzentrationstraining unterstützen.

Das Downloadpaket enthält zudem ein E-Book mit Entspannungsübungen speziell für Kinder (→ alle Infos – hier klicken)

Wichtig:

Üben Sie niemals Druck auf Ihr Kind aus, wenn es mit der Aufmerksamkeit mal nicht wie gewünscht klappt. Seien Sie stets darauf bedacht, es zu unterstützen.

Loben Sie Ihr Kind auch für kleine Übungserfolge, denn auch mit „Ameisenschritten“ werden große Ziele erreicht.

Und Lob motiviert zum Dranbleiben, was letztlich Ihrem Kind und Ihnen zugutekommt.

Die obigen Übungen, das Konzentrationstraining und die „Hurra!-Perlen-Methode“ sind ein Auszug aus dem Downloadpaket:

DOWNLOADPAKET:
KONZENTRATIONSSTEIGERUNG &
ENTSPANNUNG FÜR IHR KIND

Für weitere Infos
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Haben Sie noch Fragen zum E-Book, dann schreiben Sie mir einfach!

Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN-Gründer, Buchautor & Trainer


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Kommentare

  • Sven

    Hallo Herr Heidenberger,

    hab mit meinem Kind letztens “Was fällt mir dazu ein” gespielt – tolle Idee, hat uns beiden großen Spaß gemacht. Insbesondere, weil die Einfälle meiner fast Vierjährigen in Teilen ziemlich überraschend waren. Vielen Dank!

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Freut mich, Sven!

  • Elke

    Vielen Dank für die nützlichen Tipps!

    Ich bin derzeit auf der Suche nach Konzentrationsübungen für mein Kind (4 J.), das laut Psychologin evtl. hochbegabt ist, aber massive Konzentrationsprobleme hat. Werde die Übungen einmal ausprobieren!

    SUPER, dass es diese Seite gibt!!!! Leider gibt es zu diesem Thema viel zu wenig Informationen! Ein privates MKT kann ich mir finanziell leider nicht leisten und der Kiga bietet bei uns nichts für meine Tochter an.

  • Maja

    Hallo! Ich muss Ihnen generell mal ein großes Lob aussprechen. Wann immer ich einen Rat brauche, Sie haben immer eine Menge an Tipps und Ratschlägen parat. Danke!

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Danke für das Lob, Maja!

  • Almut

    Herzlichen Dank für die tollen eBooks, Herr Heidenberger. Hat alles super geklappt.

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Gerne!

  • Andrea Willert

    Da sind wirklich tolle Übungen dabei. Unsere Tochter kommt heuer in die 4. Klasse. Obwohl sie brav in der Schule ist und auch gut lernt, hat sie Konzentrationsschwierigkeiten. Ich werde es mal mit einigen dieser Übungen versuchen.

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Viel Erfolg, Frau Willert!

  • Dr. Volz

    Lieber Herr Heidenberger,

    an dieser Stelle mal einen herzlichen Dank für Ihre wertvollen Inhalte! Ich lese schon lange Ihre Seite und empfehle Sie weiter. Machen Sie bitte weiter so!

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Danke schön!

  • Goran

    Gute Übungen!

  • Hoheisel

    Vielen Dank für die Übungen!

    Ich bin im Vorruhestand, habe aber noch eine schöne Aufgabe angenommen und begleite ein Schulkind mit Handicap drei Mal in der Woche. Einiges habe ich bereits Ihren Informationen entnommen und verwende es gerne für für ‘mein’ zu betreuendes Kind.

  • Lydia Bauer

    Eine kurze Rückmeldung von mir: Im eBook sind wirklich klasse Übungen dabei. Eine gute Mischung aus einfacheren aber auch sehr herausfordernden Übungen.

    Seit einer Woche machen wir jetzt mit unserer Tochter jeden Tag gemeinsam zwei Übungen und schließen die Runde mit einer Entspannungsübung ab. Ihr machts Spass :)

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Vielen Dank für Ihre Rückmeldung, Frau Bauer! Und ja, wichtig ist, dass beim Üben der Spaß nicht zu kurz kommt und das Kind gefordert, aber nicht überfordert wird. Viel Erfolg!

  • Maria Bogdan

    Mein Sohn (7) hatte früher eigentlich keine Schwierigkeiten beim Konzentrieren. In letzter Zeit hat er sie und ist auch richtig zappelig geworden und auch die Schulnoten sind schlechter geworden. Werde es auch mal mit den Übungen versuchen. Gute Kombi das mit den Konzentrations- und Entspannungsübungen. Dann hoff ich, dass die Zappelei wieder nachlässt und auch seine Aufmerksamkeit wieder zunimmt.

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Grundsätzlich sollten Sie zuerst versuchen, die Ursachen für die Konzentrationsschwierigkeiten herauszufinden. Hat es Veränderungen im unmittelbaren Umfeld Ihres Sohnes gegeben, Erlebnisse, Ereignisse etc., die ihn belasten/überfordern? Auch Schlafmangel und körperliche Veränderungen sind mögliche Ursachen für zunehmende Konzentrationsschwäche.

      Kurzum: Die Ursachen können vielfältig sein und denen gilt es immer zuerst auf den Grund zu gehen.

  • Regensburgerin

    Meine Kleine ist zwar erst vier Jahre alt, aber da sind schon tolle Übungen dabei. Werde ich mit ihr üben.

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Ja, die meisten sind auch für Vorschulkinder gut geeignet, da bei den Übungen der spielerische Aspekt im Vordergrund steht. Allerdings stets darauf achten, das Kind nicht zu überfordern und auch keinen Druck auszuüben. Dann machen die Konzentrationsübungen wirklich Spaß! :-)

  • Rudi

    Preis ist ok, die Books und die Kärtchen auch. Also nix zu meckern.

  • Esther Hahn

    War auf der Suche nach Übungen für meine Klasse. Gute Zusammenstellung, sowohl die Konzentrations- als auch die Entspannungsübungen.

  • Andrea Moser

    Lieber Heidenberger,

    was für eine wunderbare Idee, die mit dem Konzentrationsritual. Werde ich mit unserer Tochter, die in die 4. geht, gleich ausprobieren.

    Und ein liebes Foto ist das auch :)

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Danke schön :-)

  • Lorenz M.

    Das Ritual gefällt mir auch. Wirklich sehr originell!

  • Regina

    Unser Sohn geht in die 3. Grundschule und ist auch oft unkonzentriert und zerstreut. Er macht viele Flüchtigkeitsfehler, ist im Unterricht abgelenkt, schweift ständig ab, alles was mit sitzen und konzentrieren zu tun hat, fällt ihm schwer. Deshalb ist er auch deutlich langsamer als die meisten seiner Mitschüler. Auch wenn ich mit ihm die Hausi mache, macht er viele Konzentrationsfehler.

    Die Lehrerin meinte, wir sollen es mal mit Konzentrationsübungen versuchen und so bin ich auf diese Seite gekommen. Mal schauen, ob das hilft. Das Ritual finde ich auf alle Fälle schön und werde ich auch für unser gemeinsames Üben nutzen.