Choleriker → 12 Symptome, Ursachen & 9 Tipps im Umgang

Choleriker sind jähzornige und zu Wutanfällen tendierende Personen. Ihnen genügt oft ein nichtiger Grund, um aus der Haut zu fahren. Wutexplosionen und Beleidigungen stehen dabei häufig auf der Tagesordnung.

Solche Gefühlsausbrüche stellen für Menschen im unmittelbaren Umfeld eine große Belastung dar und können Beziehungen, Familien und Karrieren zerstören.

Denn Choleriker – und das können sowohl Männer als auch Frauen sein – neigen dazu, Mitmenschen runterzumachen und als „verbalen Boxsack“ zu missbrauchen.



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Choleriker-Symptome: 12 Eigenschaften cholerischer Menschen

Wenn mehrere der folgenden Anzeichen bei einer Person zutreffen, weist dies auf einen Choleriker hin:

  1. mangelnde Gefühlskontrolle und Emotionsregulation
  2. häufige Wutanfälle und Ausraster
  3. Schimpftiraden oft verbunden mit gewalttätigen Handlungen
  4. jähzornig und aufbrausend
  5. leichte Reizbarkeit
  6. mit Kritik und Druck nicht umgehen können
  7. Überreaktion auch bei unbedeutenden Vorfällen
  8. „stark im Austeilen, überempfindlich im Einstecken“
  9. Dominanzstreben
  10. mangelnde Selbstreflektion und Uneinsichtigkeit
  11. Wechsel in die Opferrolle (z. B. bei Vorwürfen von „stärkerer“ Seite)
  12. geringe Frustrationstoleranz

Dennoch können sich Choleriker im Alltag vollkommen harmlos und charmant geben.

Es gibt auch positive Eigenschaften, die Choleriker häufig erkennen lassen:

  • Willensstärke
  • Leistungsstreben
  • Entschlossenheit
  • Eigeninitiative (Proaktivität)
  • Ehrgeiz

Choleriker: Ursachen – wie kommt es dazu?

Choleriker sind weder auf ein bestimmtes Geschlecht, Alter, einen Bildungsstand oder auf soziale Schichten eingrenzbar.

Eine eindeutige Ursachenfeststellung für das aufbrausende Temperament ist selten möglich. Die häufigste Ursache dürfte ein angelerntes Verhalten sein, dessen Grundlage bereits in der Kindheit gebildet wird.

Auch ein geringes Selbstwertgefühl ist oft ursächlich für cholerische Anfälle. Dabei stellen die Wutausbrüche ein Überkompensationsventil der Minderwertigkeitskomplexe dar.

Cholerisches Verhalten kann auch im Zusammenhang mit bestimmten Krankheiten wie ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung), Borderline, Alkoholismus und psychischen Störungen (z. B. Narzissmus) auftreten.

Choleriker: Therapie – ja oder nein?

Ja, eine Therapie kann helfen. Vor allem dann, wenn seitens der cholerischen Person ein gewisser Leidensdruck gegeben ist und damit die Bereitschaft, sich einer Therapie zu unterziehen.

Bei der Behandlung kommt häufig das Modell der Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT) zur Anwendung. Dabei setzt sich der Choleriker intensiv mit seinen Gefühlsausbrüchen und den auslösenden negativen Gefühlen auseinander. Es werden neue Verhaltensweisen antrainiert. Diese beruhen auf einer Selbstverpflichtung (Commitment): „Wenn Situation … eintritt, reagiere ich zukünftig … (neue Verhaltensweise).“

Auch ein Anti-Aggressionstraining, bei dem „Explosionsvermeidungstrategien“ vermittelt werden, kann eine nachhaltige positive Wirkung herbeiführen.

Des Weiteren kann eine Paartherapie zu einer großen Entspannung in der Beziehung führen. Darin werden die cholerischen Anfälle und die Auswirkungen auf die Partnerschaft gemeinschaftlich reflektiert.

Gemäß den Krankheitsklassifikationen (ICD-10) ist „Choleriker“ keine anerkannte Krankheit. Deshalb werden die Kosten für eine Therapie nicht von den Krankenkassen getragen.

Choleriker in Beziehungen – eine enorme Belastung

Choleriker lassen ihre eigenen negativen Gefühle (z. B. Frust, Ärger, Wut, Enttäuschung) an anderen Personen aus.

Das eigene Unvermögen oder die Überforderung und die daraus resultierende Unzufriedenheit werden auf andere projiziert – nur nicht Eigenverantwortung übernehmen: „Ein Schuldiger muss her, der das spüren soll. Dann geht es mir besser.“

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Insbesondere in einer Beziehung und in Familien sind Choleriker häufig der Grund für permanente Spannungen.

Sie werden als tickende Zeitbomben wahrgenommen, die jederzeit in die Luft gehen können. Es herrscht ein latentes Ambiente der Angst.

Nicht selten kommen die cholerischen Züge im Alter noch ausgeprägter zum Vorschein, was die Belastung der Personen im unmittelbaren Umfeld weiter verstärkt.

Ein cholerischer Elternteil kann das Verhältnis zu den Kindern und ihr Grundvertrauen nachhaltig beeinträchtigen. Eine unbeschwerte Kindheit ist kaum möglich. Das schwierige Umfeld führt bei Kindern oft zu Beeinträchtigungen in der Entwicklung zu selbstsicheren, starken Menschen.

Zusammenleben mit Cholerikern: Aussagen von Betroffenen

Die Belastungen, die cholerische Personen auf ihr direktes Umfeld (Familie, Kinder) ausüben, sind häufig immens und den Cholerikern selbst oft nicht bewusst.

Die folgenden Aussagen von Betroffenen sind aus den Erfahrungsberichten unten in den Kommentaren entnommen:

  • „Die Angst, die man täglich empfindet und bewältigen muss, ist groß.“
  • „Die Trennung war besser, als das Kind in einem mit Angst und durch die cholerischen Anfälle bedrohlichen Familienumfeld aufwachsen zu lassen. Sonst hätte es nie eine unbeschwerte Kindheit erleben können.“
  • „Mir geht es nun richtig gut. Es ist so entspannend, nicht mehr ständig darüber nachdenken zu müssen, wie ich was machen oder reagieren muss.“
  • „Ich kann mich an keine Zeit in meiner Kindheit und Jugend erinnern, in der ich nicht in permanenter Angst gelebt habe. Angst, angebrüllt zu werden, ohne zu wissen, warum.“
  • „Als ich mir vorgestellt habe, wie lange ich vielleicht noch lebe und dass ich diese vielen Jahre mit dieser cholerischen Person verbringen muss, habe ich Panik bekommen. Ich wusste, das würde ich nicht ertragen.“
  • „Ich habe mir in meiner Jugend angewöhnt, mich selbst stark zu kontrollieren, um keinen Wutausbruch zu provozieren. Ich leide noch heute unter der Angewohnheit, so sehr auf das Verhalten anderer zu achten, dass ich mich selbst kaum mehr spüren kann.“
  • „Ich fühle mich erniedrigt, beleidigt und manipuliert. Die Beziehung vergiftet und lähmt mich. Ein friedliches Auskommen ist zeitweise nur möglich, wenn ich zurückstecke und ruhig bleibe.“
  • „Ich bin seit Jahren in psychotherapeutischer Behandlung. Ich komme nur minimal vorwärts. Zu groß sind die Verletzungen durch die destruktiven und respektlosen Verhaltensweisen meines Vaters, die seit frühester Kindheit auf mich einwirkten und mich geformt haben.“
  • „Nach seinem Wutausbruch soll ich wieder alles vergessen. Wenn ich das nicht tue, dann bin ich seiner Meinung nach völlig zu Unrecht nachtragend und er begibt sich in die Opferrolle.“
  • „Es wäre für mich alles halb so wild, wenn er dazu stehen würde, dass er ein Problem hat und zumindest versucht, an sich zu arbeiten. Aber für ihn ist alles in Ordnung, und wenn es zu einem Wutausbruch kommt, sind die anderen Schuld.“
  • „Ich empfinde die Beziehung mit dem Choleriker als äußerst belastend, da wir einen kleinen Sohn haben, der sich dieses Verhalten abschaut und auch schon mit Wutausbrüchen reagiert.“
  • „Mein Selbstwertgefühl ist im Keller, bin manchmal wie ferngesteuert und ertappe mich dabei, dass ich Angst habe.“
  • „Meine Mutter war Cholerikerin und hat mein Leben negativ geprägt. Heute bin ich 48 Jahre alt. Mein Selbstbewusstsein ist am Nullpunkt.“

In eigener Sache

 ZeitblütenDownloadpaket SELBSTBEWUSSTSEIN:

Choleriker zerstören das Selbstbewusstsein ihrer Partner, erniedrigen und missbrauchen sie als „verbalen Boxsack“.

REFERENZ: Übungen aus dem Downloadpaket werden u. a. von der KLINIK SGM LANGENTHAL (Psychotherapie & Psychosomatik) genutzt, um Patienten beim Erlangen von mehr Selbstbewusstsein im Alltag zu unterstützen. Hilfe zur Selbsthilfe: 


Wie umgehen mit einem Choleriker? 9 Tipps

1. Weichen Sie aus

Falls möglich, sollten Sie den Umgang mit diesen Menschen meiden. Das ist häufig nur durch einen Arbeitsplatzwechsel oder die Trennung vom Partner möglich.

Auch wenn das alles andere als einfach und für viele die letzte Option ist – aber es geht um das eigene Wohlbefinden und das sollten Sie niemals außer Acht lassen.

2. Reagieren Sie gelassen

Das schreibt sich zwar leicht, aber wenn man bei einer Auseinandersetzung mit einem Choleriker selbst laut wird, kann die Konfrontation eskalieren.

Wenn Sie hingegen abwarten, möglichst ruhig und gelassen bleiben, ist das Gewitter schneller vorbei.

Denn ein Choleriker ist in der Regel innerhalb weniger Sekunden auf 100, aber genauso schnell wieder auf 0.

Auch Rechtfertigungen sollten Sie vermeiden. Für den Choleriker sind Rechtfertigungen in der Regel ein Schuldeingeständnis.

3. Wählen Sie Ihre Bemerkungen und Antworten mit Bedacht

Machen Sie keine sarkastischen oder provozierenden Bemerkungen, denn diese schüren die Weißglut der Choleriker.

4. Ändern Sie die Perspektive

Machen Sie sich bewusst, dass Ihr cholerisches Gegenüber eigentlich eine „arme“ Person ist, die sich nicht anders zu behaupten bzw. zu helfen weiß.

Mit dieser Sicht der Dinge befreien Sie sich aus der Opferhaltung.

5. Verharmlosen Sie nichts

„Das ist ja alles halb so schlimm!“ oder „Da gibt es keinen Grund, sich aufzuregen!“ – solche Aussagen mit der Absicht, den Choleriker zu beruhigen, bewirken eher das Gegenteil. Denn für ihn ist sein Wutausbruch vollkommen berechtigt.

6. Selbstfürsorge: Schauen Sie auf sich

Reservieren Sie regelmäßig Zeitinseln für sich. Nutzen Sie diese Zeit, indem Sie sich Gutes gönnen, etwas, das Ihnen Freude bereitet und aus dem Sie Kraft schöpfen. Teilen Sie Ihre Sorgen auch mit Ihnen vertrauten Menschen. Das kann ungemein befreiend sein.

Zudem kann es Ihnen helfen, die Belastungen besser zu bewältigen, Abstand zu gewinnen und Lösungswege zu finden.

7. Setzen Sie Grenzen

Setzen Sie klare Grenzen. Machen Sie deutlich, welche Verhaltensweisen für Sie nicht akzeptabel sind. Kommunizieren Sie auch Konsequenzen, falls diese Grenzen überschritten werden.

Das ist natürlich leichter geschrieben, als umgesetzt. Es kommt u. a. auch darauf an, in welchem Verhältnis Sie zu der cholerischen Person stehen.

8. Überreden Sie zu einer Therapie

Wenn Sie es schaffen, die cholerische Person von einer Therapie oder einem Anti-Aggressionstraining zu überzeugen, dann ist das sicher die erfolgversprechendste Möglichkeit einer Entlastung.

Wenn der cholerische Partner aber weder Einsicht noch die Bereitschaft zu einer Verhaltensänderung zeigt – im Idealfall verbunden mit einer Therapie –, ändert sich nichts an der Beziehungsbelastung. Dann bleibt oft nur die Trennung.

9. Sie sind nicht allein! Nehmen Sie Hilfe an

Sie sind nicht allein mit den immensen Belastungen, die häufig im Zusammenleben mit cholerischen Personen einhergehen. Deshalb gibt es mittlerweile zahlreiche Anlaufstellen, wo Sie anonym und kostenlos fachlich fundierte Auskunft einholen, sich aussprechen oder schriftlich austauschen können:

Hilfe, Beratung & Anlaufstellen

Scheuen Sie sich nicht, bei Bedarf diese Angebote in Anspruch zu nehmen:

Deutschland: 

Österreich:

Schweiz: 

Erfahrungen mit Cholerikern:

Unten im Kommentarbereich können Sie die Beiträge von anderen Betroffenen lesen.

Fazit: Umgang mit Cholerikern

Der Umgang mit Cholerikern ist immer schwierig und für jede Beziehung – ob geschäftlicher oder privater Natur – eine Belastung.

Cholerikern selbst ist oft gar nicht bewusst, was sie mit ihrer Verhaltensweise alles „zerstören“. Sie sind sich häufig selbst hinderlich.

Hat man eine cholerische Person in seinem Umfeld und ist diese nicht bereit, an ihrer Verhaltensweise zu arbeiten, sollte man zum eigenen Wohlbefinden den Kontakt so weit wie möglich abbrechen, vermeiden oder einschränken.

Denn Sie können Choleriker nicht „heilen“ oder ändern, wenn er oder sie sich nicht ändern will.

Hier können Sie die obigen Tipps und Betroffenenaussagen als PDF-Dokument kostenlos herunterladen:

Hinweis: Lesen Sie unten die Erfahrungsberichte in den über 200 Kommentaren. Vielleicht finden Sie dort weitere Tipps, die Ihnen weiterhelfen und Kraft schenken.


In eigener Sache

 ZeitblütenDownloadpaket:

Choleriker torpedieren das Selbstwertgefühl ihrer Partner und lassen ihre negativen Gefühle an die Mitmenschen aus.


Erfahrungen (Forum): Was belastet Sie, wie gehen Sie mit Cholerikern um?

Unten im Kommentarbereich können Sie sich mit anderen Personen austauschen, die auch Erfahrungen mit Cholerikern gemacht haben oder mit einem/einer zusammenleben.


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Kommentare

  • Sandra Schrader

    Ich liebe meinen Choleriker! Es ist jeden Tag eine neue Herausforderung und ich selbst habe es in der Hand, ihn mit meinem Verhalten zu steuern. Ich habe viel über das Gewicht von einfachen Worten und Gesten gelernt, kann ihn ganz wie es mir gefällt zum sanften Tiger oder zum brüllenden Löwen erwecken. Das ist ein Spiel, was wir jeden Tag mit 0:0 von neuem beginnen. ;o))

    • Ursel

      Liebe Sandra,

      schön, dass Sie es mit “Ihrem” Choleriker so spielerisch aufnehmen können! Der, mit dem ich es zu tun habe, spielt nicht und lässt auch nicht mit sich spielen! Scheinbar kann man die Art der “Cholerie” in Kategorien einteilen. Wie schlimme Krankheiten!

      Hoffentlich steigert sich bei Ihnen die Kategorie nicht – nicht, dass auch Spiel mit einem Mal Ernst wird! Das wünsche ich Ihnen sehr. Das Leben, das ich leben muss, ist auf keinen Fall ein Spiel und war es von Anfang an nicht, es lässt sich auch nicht spielerisch bewältigen oder sehen, so gerne man das auch möchte.

      Die Angst, die man täglich empfindet und bewältigen muss ………. ist kein Spiel!

      Alles Liebe wünscht Ihnen Ursel

      • Ursula Beyeler

        Liebe Ursel,

        Ihre Worte haben mir gut getan. Viel zu lange habe ich mir einreden lassen, dass man es selber in der Hand hat, wie mit einem umgegangen wird. Ihre ehrlichen Worte beweisen mir einmal mehr, dass dem eben nicht so ist. Vom Spiel mit derlei Leuten rate ich ebenfalls dringend ab.

        Ich halte mich an die Maxime, die Mitmenschen mit Respekt zu behandeln und gehe denen nach Möglichkeit aus dem Weg, die dies selber nicht tun (können).

        Alles Liebe
        Ursula

        • Britta

          Das hat mich sehr berührt.

          Ich bin bei Kapitel 3 und schon wieder draussen. Das nächste Mal gehe ich dieselbe Strasse, aber um das Loch herum. Ich weiss jetzt, wo ich stehe.

          Habe einen gefährlich extremen cholerischen Vermieter und muss ihm einen Wasserschaden melden. Ich hab so dermassen Angst.

          Diesmal gehe ich mitten durch meine Angst. Nur so denke ich durchbreche ich diesen Teufelskreis.

          Danke Kornelia,

          liebe Grüße von Britta ( 54, Alkoholikerin )

      • Marion

        Ich lebe seit 8 Jahren mit einem Choleriker zusammen. In den letzten 3 Jahren ist das Zusammenleben ein Horror geworden. Ich halte es nur aus, weil wir einen kleinen lieben Sohn zusammen haben.

        Leider wird es für mich zunehmend unerträglicher. Ich habe schon oft mit dem Gedanken gespielt, mich zu trennen. Das bedeutet aber auch, unsere Familie aufzugeben.

        Meine Frage nun, kann ich einem Choleriker sagen, dass er einer ist? Er akzeptiert meine Meinung nicht und sieht sich nicht als krank. Ich sehe nur noch einen Ausweg, dass er an sich arbeitet und sich eingesteht, dass er krank ist.

        Wie soll ich das machen? Wie soll ich damit umgehen?

        • Thomas Güttler

          Wie auf Choleriker reagieren? Wie wäre es mit Echo/Paraphrase: Einfach das, was er gesagt hat, mit genau den gleichen Worten wiederholen. Nicht bewerten, einfach emotionslos spiegeln.

          Choleriker: “Das ist doch alles mit Absicht so gemacht”
          Andere Person: “Du meinst, das ist alles mit Absicht so gemacht?”

          Choleriker: “Ja” ….

          Und jetzt passt die Welllänge: “Ja” anstatt “Nein”.

          Dann fühlt er sich verstanden, und fühlt sich angenommen. Das hilft meistens.

          • Ella

            Das habe ich oft versucht, es hilft nicht. Im Gegenteil, es folgen beleidigende Worte wie blöde ich sei, alles nachsprechen zu müssen.

          • Nancy

            Das selbe erlebe ich täglich. Eine tickende Zeitbombe, die durch die kleinste Kleinigkeit ausgelöst werden kann. 😔

            Wenn ich ihm noch Bestätigung gebe, weiß ich, dass ich grün und blau aus der Situation raus gehe.

        • Ella

          Liebe Marion,

          es ist oft besser, die Familie „aufzugeben“ als den kleinen Sohn in einem mit Angst und für ihn sicher auch durch die cholerischen „Anfälle“ oft bedrohlichen Familienumfeld aufwachsen zu lassen, weil dadurch wird er leider nie eine unbeschwerte Kindheit erleben können. Dieses schwierige unmittelbare Umfeld führt bei Kindern leider oft auch zu Beeinträchtigungen bei ihrer Entwicklung zu einem selbstbewussten starken Menschen.

          • Elli

            Ich finde auch, lieber mit dem Kind gehen als die Familie auf Zwang zusammenzuhalten und dass das Kind diese Ausraster mit ansieht.

            Meine Mutter konnte das nicht. Mein Stiefvater war Choleriker und ich bin es auch geworden und ich leide unter meinen Gefühlen. Man kann damit lernen, sich runterzubringen, aber man muss es definitiv wollen!

            Außenstehende Personen können einen da nicht helfen, wenn man nichts ändern möchte. Allerdings weiß ich, dass ich ein Problem habe und versuche so gut es geht den Teufelskreis zu durchbrechen, dass nicht auch mein Kind Choleriker wird …

            Streiten gehört dazu, aber es muss ein gegenseitiges Verständnis und Kompromisse geben, sonst kann man es sein lassen und sollte sich trennen.

            Vielleicht denkt euer Choleriker, er hat euch in der Hand, da er weiß, ihr haltet alles aus … Also Sachen packen und weg. Dann soll er mal alleine klar kommen.

        • Katharina

          Hallo Marion, mir geht es ähnlich. Ich lebe seit 10 Jahren mit ihm zusammen. Unser Sohn ist 7, für ihn versuche ich das auszuhalten. Wobei man auch bei ihm extreme Angst bemerkt, sobald der Papa etwas lauter wird, da er auch schon sehr extreme Ausbrüche miterleben musste.

          Hast du mittlerweile einen Ausweg aus der Situation gefunden? Ich würde mich über Antwort freuen.

          Lg Katharina

          • Michaela

            Hallo Katharina,

            mir geht es ähnlich. Mein Partner ist ein Choleriker, und wir arbeiten auch noch zusammen.

            Oft ist es unerträglich, ich werde ständig beschimpft auch in Gegenwart anderer, die das mitbekommen. Ich schäme mich dann und werde wütend, muss mich aber zusammenreißen, denn unter der Arbeit kann ich nicht einmal kontern.

            Ich hoffe, es kommt der Zeitpunkt für mich einen Schlussstrich zu ziehen, denn das alles dauert schon viel zu lange.Ich habe keine Kraft mehr. LG

          • Sina

            Hallo Katharina,

            mir geht es genauso wie dir, ich arbeite mit meinem Freund zusammen und wir leben erst seit 1 Jahr zusammen. Die meiste Zeit ist es traumhaft, denn er ist ein toller Mann, auf den man sich immer verlassen kann und ich liebe seine starke und führende Art.

            Doch leider sind seine Wutausbrüche immer sehr schwer für mich, und meine 5-jährige Tochter (die nicht von ihm ist) seh ich immer seltener, weil ich merke, dass ich mein Kummer an ihr auslasse, das will ich nicht. Sie merkt viel davon, jedoch ist er zu ihr ein Engel, aber sie merkt wie er mich behandelt, und Sinn der Sache ist nicht, dass sie der Halt für mich ist oder?

            Vielleicht kannst du mir sagen, ob du es geschafft hast für dich einen Weg zu finden, denn aufgeben und trennen ist keine Option für mich.

            Liebe Grüsse

        • Bine

          Liebe Marion und alle anderen,

          warum beschäftigt man sich die ganze Zeit damit, darüber nachzudenken, wie man auf verschiedene Situationen reagiert/eingeht – wie man es diesem Menschen, der einen häufig fürchterlich behandelt, alles Recht machen kann. Das ist nicht richtig! Ich fand das immer sehr anstrengend. Man hat keine Kraft für sich selbst mehr.

          Mein Sohn hat mir – als er 9 Jahre alt war – das erste Mal gesagt, dass er Angst vorm Papa hat. Ich dachte immer, ich mache das ihm zuliebe, dass ich das aushalte. Aber ein Kind sollte nicht mit Angst vor dem Menschen aufwachsen, der ihn eigentlich vor allem beschützen und ihn lieben sollte.

          Ich habe mich vor einigen Jahren getrennt. Mein Sohn ist seither selbstbewusst geworden und hat sich gut entwickelt.

          Mir geht es auch richtig gut. Es ist so entspannend im Kopf nicht ständig darüber nachzudenken, wie ich was mache oder reagiere. Wenn mir mal ein Missgeschick passiert (fällt was runter o.ä.), da bin ich glücklich, dass er nicht da ist und ich einfach sagen kann “Oh, Mist.” und mich niemand fertig macht.

          Liebe Grüße

          eure Bine

          • Gabi

            Hallo Bine,

            wenn ich Deine Geschichte lese, kommt es mir vor als hätte ich genau diesen Mann.

            Liebevoll, fürsorglich, nach außen der perfekte Mann.
            Aber zu Hause geht’s dann richtig ab.
            Da darf ich mir keine Fehler erlauben. Alles was ich sage oder tue, wird kommentiert oder in Frage gestellt.
            Endlose, lautstarke Diskussionen. Das ermüdet.

            Einen seiner Anfälle habe ich mit einer Wohnungsverweisung kommentiert. Nach drei Wochen war ich so blöd, ihn wieder nach Hause zu holen.
            Er hatte es mit seiner Mitleidstour geschafft, mich rumzukriegen.
            Seitdem ist es zwar ruhiger geworden, aber hin und wieder tickt er aus.
            Ich glaube auch nicht, dass er sich jemals ändert. Dazu hat er einfach zu gerne Recht.
            Nächstes Jahr ist mein Sohn 18, dann kann ich endlich gehen.
            Zurück in meine Heimat, wo alle meine Freunde sind, die ich jetzt nicht mehr besuchen darf.

            Was ich persönlich nicht verstehe, wie jemand so wird. Es wurde hier von schwierigen Verhältnissen in der Kindheit geschrieben.
            Aber mein Mann ist in einer heilen Familie aufgewachsen, als Einzelkind. Mama den ganzen Tag daheim.
            Wie wird jemand so unsicher und zum Choleriker?
            Das wüsste ich gerne.

            Ich bin froh, dass Du den Absprung geschafft hast und jetzt ohne Angst leben kannst.

            Liebe Grüße
            Gabi

          • Sophie

            Liebe Bine,

            es ist schön zu lesen, dass du es geschafft hast dich zu trennen. Du hast genau das Richtige für dich und deinen Sohn getan.

            Meine Mama konnte das leider nicht. Ich kann mich an keine Zeit in meiner Kindheit und Jugend erinnern, in der ich nicht in permanenter Angst vor meinem Vater lebte. Angebrüllt zu werden … ohne zu wissen warum … war quasi an der Tagesordnung. Weinte ich oder fragte ich ich nach dem Grund, wurde ich ins Gesicht geschlagen. Mit dem Handrücken, mit der Hand an der er dem Ehering trug. Das fing an, als ich gerade das Laufen gelernt hatte.

            Die komplette Nachbarschaft hat es immer gehört und auch gesehen. Keiner hat reagiert. Es war Anfang der 70ger Jahre. Beruflich war mein Vater häufig unterwegs. Das war toll. Mama war dann immer so anders. Wir haben gespielt und geschmust. Besonders Zweiteres war absolut tabu, wenn Vater zuhause war. Aber ihm musste ich stets vor dem zu Bett gehen ein Küsschen auf den Mund geben. Darauf hat er bestanden. Wie oft lag ich in meinem Bettchen und habe gebetet, er möge einmal von einer Geschäftsreise nicht mehr zurückkommen.

            Ab meinem 10. Lebensjahr habe regelmäßig die Mama darum gebeten, dass wir uns scheiden lassen. Wir schaffen es auch alleine, hab ich immer zu ihr gesagt. Hätten wir auch. Mama hatte die bessere Ausbildung, hat bis zu meiner Geburt besser verdient und danach ihre Karriere aufgegeben.

            Das letzte Mal geohrfeigt hat mich mein Vater als ich 18 war. Mit 20 bin ich ausgezogen. Heute ist Mama 85 und ich 55. Und mein Vater? Er ist von Demenz gezeichnet und bösartiger denn je. Mama pflegt ihn und ich bin wieder in die Nähe gezogen. Weil ich Mama liebe und nicht will, dass sie total vor die Hunde geht.

            Heute drehen wir uns wortlos um und gehen, wenn mein Vater ausrastet. Ist es dadurch leichter geworden? Nein. Er hat uns beide fürs Leben gezeichnet. Und ist auch noch stolz drauf. Denn – er hat ja schließlich das Geld nach Hause gebracht und mir mein Studium ermöglicht. Ohne ihn und seine starke Hand wären wir – so sagt er – heute arm und mittellos.

            Und die Mama? Sagt zu mir jetzt immer: Die letzten Jahre bekommen wir auch noch rum. Mama, ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass dir dann noch etwas Zeit bleibt, dein Leben zu genießen.

            Mädels von heute – ergreift die Flucht vor solchen Männern.

            Es grüßt euch
            Sophie

        • Martin

          Dem Choleriker klar machen, dass er einer ist, und eine Chance geben, sein Verhalten schleunigst umzulegen. Wenn er weiterhin rumspinnt, musst du dich losreißen.

          Was bringt es dir, dein ganzen Leben zu leiden und mit jemanden zusammen zu sein, der sich so negativ verändert hat und du immer zurückstecken musst? Ist das wirklich das Leben, das du leben möchtest?

          Man bekommt nur ein Leben geschenkt und das sollte man sich nicht von anderen kaputt machen lassen!

        • Jonas

          Liebe Marion,

          leider weiß ich nicht, ob du meine Antwort lesen wirst, ich würde mich aber darüber Freuen. Vielleicht hilft dieser Erfahrungsbericht dir oder anderen ja weiter.

          Ich möchte dir nichts einreden, denn am Ende musst du mit deinen Entscheidungen leben, du solltest sie jedoch nicht bereuen.

          Normalerweise bin ich nur stiller Leser in Foren und Beiträgen, die sich um Psyche und Verhaltensweisen drehen. (Hauptsächlich aus Interesse und um mich weiterzubilden, da ich selbst in einer Psychiatrie als Krankenpfleger gelernt habe.)

          Zu mir:

          Mein Name ist Jonas, 24 J., und habe 2 Geschwister.

          Ich bin mit einem cholerischen Vater aufgewachsen, der auch noch ein zunehmendes Alkoholproblem während meiner Jugend entwickelt hat. Das mit dem Alkohol ist scheiße, aber nicht das eigentliche Problem, jedoch wird die cholerische Ader mit zunehmendem Alkoholpegel bei ihm auch stärker.

          Als ich im Grundschulalter war, dachte ich, dass es normal sei und ich einfach etwas autoritärer als andere erzogen werde, dem war jedoch nicht so.

          Da meine Mutter eine gute Seele und harmoniebedürftig ist, hat sie immer zurückgesteckt und sich alles gefallen lassen. “Blöde Kuh”, “Dumme Sau”, “Maul halten, Schweine labern auch nicht” etc., nur um ein paar spontane Zitate von seinen “Lieblingssätzen” zu bringen.

          Je älter ich wurde (Jugend, Pubertät), desto heftiger wurden die Auseinandersetzungen zwischen mir und meinem Vater, da ich es nicht akzeptieren konnte (und auch heute noch nicht kann), wenn er andere Leute ohne ersichtlichen Grund ständig dermaßen heruntergemacht hat, wodurch ich der einzige in der Familie war, der sich dazwischen gestellt hat. Das ging soweit, dass ich mit 10 Jahren bei einer Auseinandersetzung in den Polizeigriff genommen wurde, dabei mein Handgelenk angebrochen wurde und ich laut seiner Aussage die Wahl hätte, darüber hinweg zu sehen oder ins Heim zu gehen. Zu diesem Zeitpunkt war er übrigens nüchtern. (Eines meiner Kindheitstraumata weshalb ich mittlerweile auch in Behandlung wegen Posttraumatischer-Belastungsstörung bin.)

          Ich habe 5 Jahre in der Pflege gearbeitet und viele Leute kennengelernt, jedoch war keiner dabei, der klar bei Verstand und doch so unbelehrbar war. Mit Cholerikern habe ich unteranderem die schlimmsten Erfahrungen gemacht und das, obwohl ich sehr vieles in der Psychiatrie und in Pflegeheimen gesehen habe. Natürlich auch, weil es etwas Persönliches ist.

          Meine kleine Schwester ist auch nicht unbeschadet davon gekommen und wurde letztes Jahr mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung diagnostiziert.
          Unser älterer Bruder (der mit 17 ausgezogen ist) hat wohl am wenigsten abbekommen, musste es aber auch weniger lange ertragen.

          Ich habe vieles versucht, da er immerhin mein Vater ist. Im Alter von 20 habe ich mir dann ein Herz gefasst und mich stundenlang mit ihm über seine Erfahrungen, Kindheit, Probleme, über die Geschehnisse meiner Kindheit, und den Umgang vorallem mit unserer Mutter unterhalten. Er hat mir in vielem auch zugestimmt, eine Änderung seiner Verhaltensweisen hatte das aber nie zur Folge.

          Mittlerweile ist mein Fazit, dass er zwar mein biologischer Vater ist, ich ihn jedoch immer als Arschloch sehen werde, denn daran hat er mein ganzes Leben am härtesten gearbeitet.

          Ich weiß nicht, wie Leute sich hier in den Kommentaren einreden können, einen Choleriker gezielt und kontrolliert zu triggern oder zu besänftigen. Das halte ich persönlich für Einbildung. Das sind langjährig erworbene Verhaltensmuster und Charakterzüge, die man nicht einfach mit einem “Ja” oder “Nein” unterbindet.

          Die Tipps von Herrn Heidenberger finde ich jedoch brauchbar. Man muss für sich selbst herausfinden, welche Methode am besten klappt. Ausweichen ist meiner Meinung nach die effektivste Lösung.

          Antworten mit Bedacht zu wählen, hatte in meinem Fall nur mäßigen Erfolg, da er keine anderen Leute braucht, um sich weiter hinein zu steigern. Die Perspektive zu wechseln (deshalb auch die Gespräche mit ihm als ich 20 war) hatte nur eine kleine Linderung meines Hasses auf ihn zur Folge, davon hat man im Endeffekt aber auch nichts, weil die Situation sich dadurch nicht ändert.

          Ich hoffe, ihr kommt mit euren Cholerikern weiterhin so aus, dass sie eure Lebensqualität nicht negativ beeinflussen. Ansonsten solltet ihr euch Gedanken machen, ob eine Trennung – auf welche Weise auch immer – nicht die bessere Lösung wäre als zu leiden.

          Solange die Person nicht bereit ist, sich für euch ins Positive zu verändern, hat diese Person es nicht verdient, einen Platz in eurem Herzen zu bekommen. Gewalt muss nicht immer physisch sein.

          Übrigens sind Choleriker nicht therapiebedürftig laut unserer Krankheitsklassifikationen (ICD-10), d.H. wenn ein Choleriker sich WIRKLICH ändern möchte, müsste er das aus eigenem Antrieb selbst schaffen oder einen Verhaltenstherapeuten aus eigener Tasche bezahlen.

          Jetzt möchte ich hier aber auch einen Schlussstrich ziehen.
          Ich wünsche allen noch viel Erfolg und Freude.

          Liebe Grüße,
          Jonas

          • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

            Danke für Ihren wertvollen Erfahrungsbeitrag, Jonas!

          • Petra

            Ich habe selbst eine Stiefmutter, die cholerisch ist – sie ist es bis heute und sieht es nicht ein. Meine Eltern waren geschieden; meine Mutter starb, als ich 10 Jahre alt war. Mein Vater hat ein 2. Mal geheiratet – diese Cholerikerin.

            Als meine Mutter starb, kam ich mit 10 Jahren zu meinem Vater, der bereits mit dieser Frau verheiratet war. Mein Vater war tagsüber arbeiten, so dass ich mit dieser “neuen” Frau sozusagen alleine war. Damals fingen diese cholerischen Ausbrüche an – sie hat sich regelrecht an mir abreagiert und mich immer wieder runtergemacht, u.a. auch geschlagen u.ä.

            Heute bin ich 48 Jahre alt. Mein Selbstbewusstsein ist am Nullpunkt. Diese Frau hat mein Leben regelrecht geprägt. Es tut mir heute noch sehr weh, nach Hause zu gehen. Ich tue es meinem leiblichem Vater zuliebe.

          • Soley

            Vielen Dank für deinen Post. Ich muss grad weinen. Ich hatte auch das Glück, mit einem Psychopathen und Gewalttäter als Vater aufzuwachsen und nun mit einem Choleriker als Mann.

            Dachte wohl damals, es wäre das kleinere Übel. Manchmal kann man es sich nicht aussuchen, die Kindheitstraumata sind nicht in den Griff zu bekommen und so stolpert man immer wieder in das Loch, wie oben beschrieben.

            Ich weiss, dass er mich liebt, aber sein Leben war nicht einfach, ein Krimi den man sich nicht vorstellen kann. Ich wollte ihm helfen, dabei bin ich selbst gestürzt. Eigentlich will ich nur meinen Frieden und man hat genug überstanden. Man will einfach nicht mehr….

          • Sil

            Hallo Jonas,

            Wutausbrüche und unbeherrschbarer Jähzorn können zur Symptomatik des Erwachsenen-ADHS zählen. Siehe auch ADHS Deutschland.

        • Tatjana

          Hallo Marion,

          kannst Du mir sagen, wie Du dich entschieden hast?

          Ich befinde mich in einer ähnlichen Situation und mein Partner bringt mich fast täglich zum Weinen, dem Kleinen zuliebe möchte ich aber, dass wir uns zusammen reissen.

          Konntest du die Kraft aufbringen und irgendeine Lösung finden?

          Ich freue mich über jeden Rat.

        • Michele

          Das selbe Problem habe ich auch, nur dass wir mehr als ein Kind zusammen haben. Und es wird mit jedem Tag schlimmer, ich ziehe mich nun mehr und mehr zurück. Er merkt dies auch und fragt, warum ich das tue, aber wenn ich es ihm sage, sieht er es absolut nicht ein. Ich versuche es zu akzeptieren und sein Verhalten zu ignorieren.

      • keltena

        Liebe Ursel,

        ich weiß nicht, wann Du Deinen Kommentar geschrieben hast, aber er scheint fast, als hätte ich ihn selbst geschrieben, denn auch ich lebe in einer solchen Partnerschaft, aus der es aber auch kein Entrinnen gibt. Ich “sitze gewissermaßen die Zeit aus” und warte wohl auf ein Wunder, aber es zehrt sehr an den Nerven, in ständiger “Hab-Acht-Stellung” zu bleiben und jedes Wort überlegen zu müssen, um nicht sofortige Eskapaden auszulösen.

        Andere sagen schnell: “Trenn Dich doch”, aber so einfach ist das nicht und selbst vor diesem Schritt habe ich Angst vor den Folgen, die selbst so eine Ankündigung auslösen würde. Also harre ich aus – auch wenn ich manchmal schon meine, am Ende meiner Kräfte zu sein.

        Einen lieben Gruß und auch für Dich alle nötige Energie und Kraft für die Zukunft und ein besseres Leben

        Martina

        • Nicole Meyer

          Hallo Keltena,

          ich habe auch in so einer Beziehung gelebt und wollte eigentlich nur weg. Ich hatte aber unglaubliche Angst davor, zu gehen. Also habe ich ausgehalten, bis ich nicht mehr konnte. Irgendwann ging es nicht mehr und ich bin von jetzt auf gleich ausgezogen.

          Man muss es vorbereiten. Sich eine Wohnung suchen. Noch besser: irgendwo hin, wo jemand ist, der einen schützt. Familie oder Freundin oder ähnliches. Da traut sich der Choleriker nicht hin. Dann totalen Kontaktabbruch.

          Das ist jetzt fast 6 Monate her und ich bin so unendlich glücklich, dass ich diesen Schritt gemacht habe. Endlich bin ich frei und kann mein Leben so leben, wie ich es will.

          Nur Mut. Die Freiheit ist wunderbar.

          Liebe Grüße von Nicole

        • Claudia

          Liebe Martina,

          mir geht es leider genauso.

          Ich lebe seit 22 Jahren mit einem Choleriker zusammen und wir haben 3 gemeinsame Kinder.
          Leider habe ich nach der Geburt des dritten Kindes meinen Job gekündigt und nur zwischendurch auf Minijobbasis gearbeitet. Dadurch bin ich leider noch finanziell von ihm abhängig, weshalb er tgl. mich noch mehr
          fertigmacht.

          Eine Trennung akzeptiert er nicht, obwohl er mich ständig betrügt und mich beleidigt, etc. Ich habe Angst, dass er den Kindern gegenüber völlig austicken würde. Es ist ein Albtraum.

          Claudia

          • Sylvia

            Hallo Claudia,

            mir geht es auch so wie dir. Lebe seit 40 Jahren mit diesem Mann. Wir haben 4 Kinder zusammen. 3 davon aus dem Haus. Der Jüngste ist 19 und noch in der Lehre.

            Habe auch meinen Beruf für die Kinder aufgegeben und arbeite nur noch in einem Minijob. Bin finanziell abhängig, was er mir auch ständig vorhält und wie eine Art “Macht über mich” nutzt.

            Wie geht es dir inzwischen? Hast du es geschafft, dich von ihm zu trennen?
            Ich möchte es, weiß aber nicht wie…

            Sylvia

      • Martin

        Selbst Schuld, wenn man es nicht schafft, sich von seinem Mann zu trennen!

        Von Menschen, die schlechten Einfluss auf einen haben, sollte man sich abwenden. Zumal es im Leben nichts Wichtigeres gibt als das eigene Wohl, denn du lebst für dich und wieso solltest du dein ganzes Leben zurückstecken für einen Psycho?

      • Suse

        Ich bin gerade hilflos und am Boden zerstört- der Wechsel von Liebesbekenntnissen und allerschlimmsten Beschimpfungen machen mich krank – bin leider sozial abhängig.

        Ich bin nicht die, die ich eigentlich bin, so wie meine Freunde mich kennen und so wie ich mal glücklich war.

        Jeder sieht es mir an, wenn er mich wieder wie ein Stück Abfall behandelt….

        • Bine

          Liebe Suse,

          was heißt sozial abhängig? Finanziell oder familiär?

          Liebe Grüße, Bine

          • Suse

            Ich bin leider in eine sehr blöde soziale Abhängigkeit gerutscht…

            Ich habe damals nicht erkannt, was er für ein Mensch ist – war hungrig nach Zuneigung….

            Später – nach der Scheidung von meinem Mann, ist mir bewusst geworden, dass er krank ist.
            Ganz oft verstelle ich mich, damit meine Umwelt das nicht mitkriegt, weil ich mich eigentlich schäme, das zu dulden.

        • Bine

          Liebe Suse,

          hungrig nach Zuneigung sind wir alle. Aber du solltest es dir wert sein, ein schönes Leben zu führen, respektiert und wirklich geliebt zu werden. Ein Mensch, der dich so behandelt, kann dich nicht lieben.

          Ich bin jetzt fast 5 Jahre von diesem fürchterlichen Menschen getrennt. 4 Jahre hat es gedauert, bis ich es verarbeitet habe.

          Mir haben die Gespräche bei der Frauenberatungsstelle geholfen. Das gibt es sicher auch in deiner Stadt. Da brauchst du dich auch nicht schämen. Sie hören so etwas jeden Tag. Das geht sogar anonym. Du musst nicht sagen, wie du heißt und wohnst.

          Als ich mir vorgestellt habe, wie lange ich vielleicht noch lebe und dass ich diese vielen Jahre mit diesem Mann und in dieser Situation verbringen muss, habe ich Panik bekommen. Ich wusste, das würde ich nicht ertragen.

          Bitte schreib mir, was du machst. Ich wünsche dir viel Kraft.

          Liebe Grüße, Bine

          • Dietmar

            Hallo ihr alle, die ihr mit einem Choleriker zusammenlebt.

            Ich bin ein Choleriker und meine Frau hat sich nach 30 Jahren von mir getrennt. Natürlich liebe ich sie immer noch, aber mir ist bewusst geworden, dass ein Leben mit mir niemandem nützt. Trennung ist auf jeden Fall die beste Lösung für die Partner, die unter einem Choleriker leiden.

            Ein Veränderungsversuch von außen ist immer unmöglich, ein Choleriker – also ich fühle mich ohnmächtig dieser Ausbrüche gegenüber. Choleriker sind krank – es ist keine Schande, krank zu sein – aber es ist eine Schande, nichts dagegen zu tun.

            Gut, dass meine Frau mich verlassen hat, auch für mich. Ich merke, dass nur ich entscheiden kann, etwas zu verändern – für mich, aber auch für meine Mitmenschen. Ich beginne eine Therapie.

            Dietmar

      • Teresa

        Hallo ich bin Teresa,

        mein Vater ist ein Choleriker und es ist in Alltagssituationen schwer, es mit ihm auszuhalten. Zbs. beim Hausaufgaben machen schreit er, wenn ich einen Fehler mache oder etwas nicht verstehe.

        Wenn ich dann versuche, ruhig zu bleiben, kocht er noch mehr hoch. Dadurch dass ich in der Schule am Schreibtisch einige traumatische Erlebnisse erfahren musste, triggert er mit dem Anschreien am Schreibtisch Traumatas, was für mich dann in Panikattacken und Reizdruck endet. Ich werde in solchen Fällen versuchen, auf Ihre Tipps zurückzugreifen. Ich habe noch nie wirklich richtig darüber gesprochen, ich denke das musste mal raus.

    • sunflowerjanosch

      Wie kann man das Leben mit einem Choleriker als Spiel betrachten?

      Für mich und meine Kinder ist es die Hölle … inzwischen fast jeden Tag ein Ausbruch. Verletzend, niederschmetternd, kraftraubend, Selbstwertgefühl auf Null gefahren.

      Der größte Fehler meines Lebens, diesen Menschen zu heiraten.

      • Vinet

        Hallo, haben Sie nun Ihren Mann verlassen?

        Liebe Grüße

      • pinklady

        Das glaub ich Dir!!!! Mir gehts genauso und mittlerweile kann ich ihn nicht mehr ertragen!!!

      • Martina

        Du sprichst mir aus dem Herzen.

        Mein Mann wird mit zunehmenden Alter immer schlimmer. Das Schlimmste ist, dass unser Sohn (fast 21) seine Wutanfälle voll abbekommt. Ich stell mich natürlich auf die Seite meines Sohnes.

        Mein Choleriker, er schimpft, beleidigt, schreit und hat keine Einsicht. Es reicht alleine schon für einen Anfall, wenn im Treppenhaus das Licht brennt (außer mein Mann hat es selber brennen lassen, dann macht das nichts).

        Am liebsten wärs mir, mein Mann würde ausziehen. Das Leben könnte so schön sein.

        • Nikki

          Bitte bleibt nicht bei einem Mann, der euch so behandelt und schon gar nicht wenn Kinder im Spiel sind! Ich habe dass alles jetzt schon 3 Jahre mitgemacht und dachte immer, wenn ich mich scheiden lasse, dass ich meinem Kind den Vater wegnehme, aber jetzt hab ich verstanden, dass es für mein Kind und mich besser ist zu gehen, denn lieber Eltern, die sich verstehen und getrennt sind, als dass das eigene Kind in der Familie ständig diesen Aggressionen u.v.m. ausgesetzt ist!

          Auch wenn ich meinen Mann noch liebe, mein Kind wird mir immer wichtiger sein und geht vor, denn ich habe eine Verantwortung als Mutter!!!

    • moneypenny

      Mit einem Choleriker spielt man nicht. Das kann sehr schief gehen. Die meisten schreien nicht nur, sondern schlagen auch in ihrer Wut.

      Was Sie tun – ihn gezielt zu provozieren -, ist sehr bedenklich und lässt mich an Ihrer Person zweifeln. Sie machen dem Choleriker mit Ihrem Verhalten klar, dass sein Verhalten “nicht so schlimm” also “in Ordnung” ist. Das ist es nicht. Das ist kein Spiel.

      Und sollten Sie sich jemals von dem Mann trennen, haben Sie ein Monster geschaffen für alle anderen, die mit ihm zu tun haben müssen.

      PS: Ihr “Spiel” haben Sie bereits verloren, bevor Sie damit begonnen haben. Sie wissen es nur noch nicht. Achten Sie auf Ihre Gesundheit und Ihre Sicherheit. Liebe bedeutet nicht, jeden Tag einen Machtkampf zu führen.

      Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute und viele harmonische Tage für Sie.

      • Bernd

        Hallo,

        mit dem Schreien haben Sie völlig recht. Ich lebe seit 7 Jahren mit einer Cholerikerin zusammen. Nur ist es mir leider nicht so in den Sinn gekommen, das so zu bewerten. Erst ein Freund machte mich in den letzten Tagen darauf aufmerksam.

        Schreien und Türen zuschlagen sind dann die Folge der Wutausbrüche wegen Nichtigkeiten auch den Kindern gegenüber. Dazu kommt, dass ihr Ex-Mann sich vor 6 Jahren das Leben genommen hat und dieser in den Jahren vor dem Tod depressiv war. Die Ausbrüche ihrerseits waren also schon bei ihm aktueller denn je. Mit Alkohol betäubte er sich dann als Ausweg. Seitdem ist sie in psychischer Behandlung. Insgesamt waren beide 13 Jahre zusammen, 6 Jahre davon verheiratet. Ich denke, ihr Ex-Mann hat die Ausbrüche nur noch ertragen und nichts mehr dazu gesagt und alles im Alkohol ertränkt. Leider haben die etlichen Sitzungen nichts Hilfreiches bewirkt.

        Wutausbrüche gab es auch selbst bei ihrem Vater … bei dem wir zu Gast waren. Dort kam es auch deshalb zum Eklat, weil wir unsere Kinder in die Wohnung nach unten schickten zum Fernsehen. Sie duschte unten. Wir wollten beim Vater Fußball schauen. Die beiden Kinder waren ihr zuviel. Sie sollten eigentlich nur unten Fernsehen schauen. Seit ca 3 Jahren besteht deswegen kein Kontakt mehr zum Vater.

        Mehrere Familienmitglieder haben den Kontakt zu ihr abgebrochen. Ihr Ex-Schwiegervater, Schwester, Vater und auch ehemalige Arbeitskollegen. Von der Arbeit her war ihr Ex-Mann nicht depressiv wie sie selbst feststellte. Die anschließende Trauerfeier war von Nichtanwesenheit der Trauernden gekrönt. Der Schwiegervater gibt ihr bis heute eine Mitschuld am Tod seines Sohnes. Sie hat von mir ebenfalls noch 2 Kinder bekommen. Wenn man immer nur alles vorher wüsste …

        Leider kommen auch ihrerseits weder Entschuldigungen oder sonstige “Es tut ihr Leid”-Sätze, das soll dann immer von mir kommen.

        • Mike

          Hallo Bernd,

          leider kenne ich die Situation auch. In jeder Situation, die ihr nicht passt, geht Sie an die Decke. Sie schreit dann rum, beleidigt mich und manchmal rutscht ihr auch die Hand aus.

          Ich bin seit 15 Jahren mit meiner Frau zusammen. Davon sind wir 8 Jahre verheiratet. Mittlerweile sind auch zwei Kinder und ein Haus dazugekommen.

          Ich habe seit kurzen drüber nachgedacht, was eigentlich das Problem ist. Liegt es wirklich an mir oder auch an ihr? Leider bin ich an den Punkt gekommen, dass es nicht nur an mir liegt, sondern auch ihr. Sie streitet leider alles ab und stellt es in der Öffentlichkeit so da, als wenn ich sie ständig fertig machen würde. Viele meiner Freunde haben sich deswegen schon von mir getrennt.

          Nun bin ich seit längeren am überlegen, ob ich mich von ihr trenne, weil ich es nicht mehr schaffe. Leider schaffe ich es nicht. Wegen unseren Kindern.

          Meine Kinder und ich haben von ihr noch nie eine Entschuldigung oder sonstiges gehört. Es ist sehr schade, weil Sie im Moment alles kaputt macht.

    • Stern kleine Rose

      Hallo Sandra,

      du wirst, auch wenn du es glaubst, nie einen anderen Menschen auf Dauer manipulieren können. Ich selbst lebe seit fast 12 Jahren mit einem Choleriker zusammen und habe ihn etwas “gezähmt”, aber nur, weil ich eine starke Persönlichkeit habe.

      Seine Ausbrüche kommen unerwartet. Mit mit der Zeit kann alles ein Grund zum Ausrasten sein. Bei mir ist es z. B., dass ich nach 10 Jahren wieder zum Arbeiten begonnen habe. Ein tolles Gefühl, Menschen um sich zu haben, die einen schätzen.

      Nur jetzt hat mein Partner den Eindruck, ich werde negativ beeinflusst, weil ich mehr Selbstbewusstsein habe. Also ein Grund, obwohl wir uns einig waren, dass ich arbeiten gehe. Und so könnte ich 1.000 andere Gründe nennen. Dinge, die am Anfang harmlos und lustig erschienen, sind auf einmal ein Problem.

      Mein Choleriker ist noch nicht so extrem. Es ist zwischen seinen Ausrastern ganz in Ordnung. Er schmeißt auch nichts rum (jetzt nicht mehr, aber war am Anfang unserer Beziehung ganz schlimm), und handgreiflich ist er noch nie geworden, weil er weiß, dass ich mir das nicht gefallen lasse.

      Also an alle Leidensgenossen, wenn ihr das Gefühl habt, es geht nicht mehr, zeigt eurem Choleriker ganz deutlich, dass er Grenzen überschreitet. Egal ob Chef, Partner oder Elternteil.

      Ihr seid geistig stärker und braucht euch nicht klein zu reden. Aber versucht ihn nicht zu “kontrollieren ” oder zu “manipulieren”.

      Sandra, ich hab nur noch eine Frage: Kannst du Feuer bändigen? Denk mal darüber nach. Bevor du weiter der Meinung bist, alles im Griff zu haben. Dein Spiel ist gefährlich.

    • Viktoria

      Liebe Sandra,

      sagen Sie mir bitte, wie Sie das machen! Ich liebe auch meinen Choleriker. Aber anstatt es zu ignorieren, versuche ich ihm immer wieder verständlich zu machen, wie ich mich fühle. Aber es ist so, als ignoriert er es oder er versteht es immer falsch und ist im Nu noch geladener. Ich kann nicht mehr.

      Anfangs dachte ich wirklich, ich würde immer alles falsch machen. Ich habe mich in den letzten fünf Jahren immer so bemüht, egal in welcher Hinsicht … Und er ist so einsichtslos.

      Es wäre so lieb von Ihnen, wenn Sie ein paar Tipps geben könnten, wie sie Ihren Tiger zähmen. ;)

      Meiner ist auch noch Löwe als Sternzeichen :D

      • Nikki

        Ich spreche aus Erfahrung und sage nur “häusliche Gewalt”, dazu neigen solche Menschen, ob physisch oder psychisch! Das wird immer schlimmer! Ich habe mich getrennt!

    • Ari-Jane

      Hallo Sandra,

      wie genau hast du das geschafft? Ein paar Tipps wären super.

    • Josef Schmalz

      Hört sich gut und interessant an – aber wie macht man das?

    • Sabine

      Hallo Sandra,

      ich mir Deinen Beitrag durchgelesen. Mein Eindruck: Entweder Du hast es nicht mit einem Choleriker zu tun oder Du machst Dir selbst etwas vor. Ich bin mit einem Choleriker zusammen. Ich kenne 4 Choleriker und ich weiß, keiner von denen ist zu bändigen.

    • Kerstin

      Hallo, ich bin Kerstin. Wie machst du das, dass er dann ruhig bleibt. Bei uns ist es mittlerweile so schlimm, dass ich mehrmals die Polizei holen musste oder sogar jetzt schon Nachbarn wegen Ruhestörung die Polizei rufen. Wurden sogar ermahnt, die Wohnung verlassen zu müssen. Ich brauche dringend einen Rat. Lg

    • Simone

      Dann ist er kein richtiger Choleriker. So einen Menschen hat man nicht im Griff.

  • Jana

    hallo. ich bin neu hier. meine familie und ich haben auch einen choleriker in unserer nähe.
    ich denke mir immer, dieser mensch muss phsychisch krank sein. zu viel adrenalinausstoß.

    er ist vorstand von einem tennisclub und ist total unbeliebt. viele spieler hassen ihn. als lehrer kommt er nicht voran, weil sein cholerisches temperament ihm im wege steht.
    bei meinem mann und mir traut er sich nicht. jedoch mein sohn hat regelrecht auseinandersetzungen mit ihm.

    • moneypenny

      Wechseln Sie doch einfach den Tennisclub! Lieber 15 Minuten länger zu einem anderen Club fahren als sich anschreien zu lassen. LG, Moneypenny

  • Elisabeth

    Es ist soweit, mein Entschluss steht fest. Ich werde kündigen, weil mein Chef ein irrer Choleriker ist …

    Heute bin ich mal wieder mit Tränen in den Augen vom Büro nach Hause gefahren, obwohl ich eine starke, innerlich gefestigte, erwachsene Frau bin.

    Seine cholerischen Anfälle lebt mein Chef auf meine Kosten aus. Ich komme mir vor wie ein Blitzableiter.

    Dabei fallen Sprüche wie “das will ich bis morgen 10 Uhr auf dem Tisch haben, sonst können Sie Ihre Sachen packen” / “sind Sie nicht in der Lage, etwas ordentlich abzuheften?” usw. Und dies betrifft meist Vorgänge, die ich nicht einmal bearbeitet habe.

    Überstunden werden nicht ausgeglichen, und es fehlt jegliches Gefühl dafür, wie lange bestimmte Arbeitsabläufe dauern. Bei Telefonaten mit Kunden quatscht er permanent rein, sodass ich praktisch mit jedem Ohr woanders hinhören muss.

    Ich antworte meist kurz und ruhig, indem ich sage “ich kümmere mich drum” oder “mach ich” oder “ich schau mal nach“, und drehe mich dann um. Aber der nächste laute cholerische Anfall wird kommen, wie ein plötzlicher Regenschauer.

    Schade für ihn, denn ich mache meinen Job nämlich echt gut und zuverlässig.

    • Barbara

      Liebe Elisabeth!

      Aufgeben tut man einen Brief mit der Post … Sag ihm klar ruhig und bestimmt, dass es so nicht weitergeht, dass du jedoch deinen Job gut machst und sollte er losbrüllen, sag ihm, du willst nicht, dass er so mit dir redet, drehe ihm den Rücken und arbeite ruhig weiter … wenn das auch nichts bringt … lass es sein und kündige.

  • Martina

    Auch ich habe einen Choleriker als Chef.

    Habe vor zwei Jahren in seinem Unternehmen angefangen. Er hat mich selber geholt. Obwohl ich davon schon vorher gehört hatte, fing ich bei ihm an. Am Anfang riss er sich zusammen und ich versuchte ein gutes kollegiales Verhältnis aufzubauen. Bin von Natur aus eher lustig.

    Es schien zu fruchten, zumindest glaubte ich das bis gestern. Da bekam er grundlos einen schlimmen Anfall. Ich wusste gar nicht, wie ich dazu kam, konnte damit nicht umgehen und ärgerte mich furchtbar. Da ich eine erwachsene gestandene Frau bin, habe ich auf Tränen verzichtet. Das ist er mir nicht wert.

    Dank Ihres Artikels bzw. Ihrer Tipps werde ich mich wohl darauf einstellen müssen. Eigentlich sind solche Menschen zu bedauern. Habe auch keine Lust, mir deshalb mein Leben versauen zu lassen. Im Notfall kündige ich.

  • Josy

    Also den Kommentar von Sandra kann ich nicht verstehen!?

    Ich hatte einen Vater als Choleriker. Dann kann man nicht ausweichen oder kündigen. Wenn man so jemanden in der Familie hat, dann weiß man, wie man sich zu verhalten hat.

    Wie oben geschrieben wurde, muss man Satz für Satz überlegen, bevor man ihn sagt, und oft lieber schweigen. Als Pubertierende war das für mich eine echte Herausforderung. Denn rebellierte ich, hatte ich entweder einen Knall oder einen auf 120 gesteigerten, wütenden Vater, der nur darauf wartete, dass noch etwas kommt, um einen Wutausbruch zu haben. Diskussionen konnte man mit ihm keine führen.

    Meine Mutter war so sanftmütig. Sie steckte alles ein. Sie war viel zu lieb, um sich zu wehren. Oftmals war auch sie diejenige, die meinen Vater wieder besänftigen konnte. Doch leider erkrankte sie viel zu früh an Alzheimer und so hatten wir niemanden mehr, der es schaffte, meinen Vater zu besänftigen.

    Ich war damals gezwungen, in die Fußstapfen meines Vaters zu treten, ansonsten wäre ich untergegangen. Als ich dann älter wurde, fing ich mich an zu wehren und so kam es, dass ich eines Tages meinem Vater eine zurückknallte. Seitdem hat er mich niemals mehr geschlagen. Allerdings musste ich als erwachsene Frau erst lernen, mit Konflikten anders umzugehen, als ich es von meinem Vater mit seinen Aggressionen und Wutausbrüchen gewohnt war. Ich kann Euch sagen, dass das nicht so einfach ist. Zu schnell heißt es heute, man hätte eine schlechte soziale Kompetenz.

    Heute habe ich mit professioneller Hilfe meine soziale Kompetenz im Griff und habe Krankenpflegerin gelernt. Meine Eltern sind gestorben und meinem Vater habe ich sein schlechtes Verhalten verziehen, da er an Kinderlähmung litt und ständig einen zu geringeren Selbstwert hatte. Er konnte nichts dafür, außer den Alkoholeinfluss zu dämmen.

    • Martin

      Danke für diese Worte, mir ging es ähnlich und spüre es noch heute.

    • Marc

      Hallo Josy,

      mir geht es genauso! Mein Vater ist Choleriker und nun ist meine Mutter, die viel mit ihm durchmachen musste, früh an Alzheimer erkrankt. Er macht viel für sie, aber mit seinen “Aktionen” macht er auch wiederum viel kaputt.

      Schon seit ich denken kann, wurde ich für harmlose Situationen teils sehr hart angegangen und bin daher auch ein sehr vorsichtiger Mensch, denn ich habe heute noch das Gefühl, dass ich für kleine Fehler bestraft werden “müsste”. Das erschwert mir zum Teil den Umgang mit Vorgesetzten, da ich mich dann schlechter mache als ich eigentlich bin oder mich gar nicht traue, irgendwas anzusprechen.

      Seit ein paar Wochen werde ich auch gedrängt auszuziehen, obwohl es mir finanziell momentan nicht gut geht, aber das ist ihm egal.

      • Tom

        Hallo Marc,

        ich entnehme Deinen Worten, dass Du noch sehr jung bist, wenn es darum geht auszuziehen?

        Generell meine ich festzustellen, dass hier deutlich mehr Frauen Ihre Gefühle schildern. Deine Situation, Marc, kann ich aber als Mann nachvollziehen. Ich bin inzwischen 48 und leide noch immer unter meiner Jugend mit cholerischem Vater und Bruder, 2 Jahre älter.

        Ich habe mir in meiner Jugend angewöhnt, mich selbst stark zu kontrollieren, um keinen Wutausbruch zu provozieren. Ich leide noch heute unter dieser Angewohnheit, so sehr auf das Verhalten anderer zu achten, dass ich mich selbst kaum mehr spüren kann. Ich habe zwar beruflich Erfolg, der beruht aber nur auf der Angst, etwas falsch zu machen. Wenn ich weniger als 120% bringe, habe ich ein schlechtes Gewissen. Ich kann Lob kaum annehmen. Ich bin überkritisch mir selbst gegenüber.

        Nach dem letzten Wutausbruch meines Vaters vor einer Woche habe ich den Entschluss gefasst, dass ich es mir nicht mehr gefallen lasse. Ich kann nicht mal sagen, warum ich für diesen Schritt so alt werden musste. Nachdem sprechen unmöglich war, habe ich ihm per Mail klargemacht, dass sein Verhalten inakzeptabel ist und er unsere Beziehung stark beschädigt hat. Es ist für mich eine kleine Befreiung.

        Alles Gute für Dich!
        Tom

    • Claudia

      Hallo Josy,

      ich erkenne mich in Ihrer Geschichte wieder. Auch ich habe einen cholerischen Vater, der mich (und die Familie) tyrannisiert. Er ist inzwischen 82 und an Starrsinn nicht zu überbieten.

      Der Kontakt mit ihm tut einfach nur weh. Ich fühle mich erniedrigt, beleidigt und manipuliert. Er vergiftet und lähmt mich. Ein friedliches Auskommen ist zeitweise möglich, wenn ich zurückstecke und ruhig bleibe. Dennoch verletzt mich sein Verhalten so sehr, dass ich mich nur noch vor seinen Attacken schützen kann, indem ich fern bleibe.

      Nun kämpfe ich gegen mein schlechtes Gewissen, eine schlechte Tochter zu sein, die sich um ihren alten Vater nicht kümmert. Denn so stellt es sich nach außen dar.

      Ich bin seit Jahren in psychotherapeutischer Behandlung, um mit meinen alten Verhaltensmustern aufzuräumen. Ich komme nur minimal vorwärts. Zu groß sind die Verletzungen durch die destruktiven und respektlosen Verhaltensweisen meines Vaters, die seit frühester Kindheit auf mich einwirken und mich geformt haben. Wie um Himmels Willen soll ich es nicht persönlich nehmen, wenn jemand sein gesamtes Gift auf mich versprüht?

      Immer wieder habe ich zugelassen, dass ich mich in meiner Enttäuschung und Wut auf seine Ebene begebe und ich mich damit emotional total verzettelt habe. Aber das war nicht ich! Ich bin eher die Mitfühlende, die Ausgleichende und doch hat er mich mit seinen verbalen Übergriffen ausrasten lassen. Später habe ich mich dafür selbst verachtet, wie ich mich so überfahren lassen konnte. Ein Teufelskreis.

      Ich weiß nur, dass ich ihn nicht ändern kann, dass ich ihn niemals überzeugen werde. Noch immer hoffe ich, dass ich in seinen Augen mal etwas leiste, was Anerkennung und Lob verdient. Nur ich kann meine Verhaltensweise ändern. Das ist unfassbar schwer. Durchatmen. Verstand einschalten. Emotionen ausschalten. Dinge von der Seite betrachten. Nicht mehr blind und wütend zurückschlagen. Nicht mehr nur reagieren. Das Spielchen nicht mehr mitspielen.

      Liebe Grüße, Claudia

      • Fiedler

        Liebe Claudia, du bist nicht allein mit Deinem Problem. Ich habe so eine Mutter, wie bei Dir Dein Vater ist. Heute habe ich wieder so eine Attacke meiner Mutter hinter mir. Der Tag ist gelaufen, da es mich wieder runterzieht. Danach brauche ich immer 1-2 Tage, um auf mein gewohntes normales Level zu kommen.

        Dein Beitrag fasst auch mein Schicksal in Worte. Bleib tapfer, ich muss es auch und wünsche Dir alles Gute, um die Nerven zu behalten.

      • Tom

        Hallo Claudia,

        ich kann sehr gut nachvollziehen, was Du geschrieben hast. Nach dem letzten Wutausbruch meines Vaters letzte Woche habe ich für mich einen Entschluss gefasst. Wer sich so verhält, respektlos und zerstörerisch, dem ist es egal, wer vor ihm steht und wen er verletzt. Bindungen, Freundschaften, Familie sind diesen Menschen dann völlig egal. Es ist ihnen egal, wem sie wehtun und wie sehr.

        Ich habe für mich entdeckt, dass ich dazu nein sagen darf. Wer meine Freundschaft so mit Füßen tritt, erkennt den Wert meiner Freundschaft nicht. Ich habe alles Recht der Welt, mich davon freizuhalten. “Nur” weil es die Familie ist, ist es keine Verpflichtung, dass ich mich diesen Energien aussetzte. Die Familie ist für meinen Vater auch kein Grund für Respekt und anständigen Umgang. Ich habe mich von der Verpflichtung befreit, mich dem ganzen aussetzen zu müssen.

        LG,
        Tom

    • Joma

      Hallo Josy,

      ich bin eine junge Erwachsene und lebe noch mit meinem Vater zusammen; er hatte ebenfalls Kinderlähmung und trinkt zu oft. Er ist nicht abhängig, sondern trinkt gerne.

      Ich mache mir große Sorgen um meine Familie, da er wegen Kleinigkeiten sofort ausrastet. Ich denke mir auch, dass meine Mutter mir leid tut. Ich habe Angst, dass sie irgendwann nur noch leidet wenn alle Kinder aus dem Haus sind. Ich würde mich über Tipps und Tricks freuen. Vielen Dank im Voraus!

  • Barbara

    Ich hatte ebenfalls vor vielen Jahren einen Choleriker als Vorgesetzten.

    Ich war nach einigen Monaten glücklich, als ich mit einer Kollegin den Arbeitsplatz tauschen konnte. Somit war ich wieder an meinem Wunscharbeitsplatz. Glücklicherweise wollten wir damals beide tauschen und allen Beteiligten war geholfen.

    Ich bin aber auch dankbar für diese Erfahrungen. Hierdurch habe ich gutes Führungsverhalten zu schätzen gelernt. Insgesamt ist mir bewusst geworden, dass mir ein fairer Umgang bei Führungskräften besonders wichtig ist.

    • Bine

      Hallo alle zusammen,

      von dem Choleriker, mit dem ich zusammengelebt habe, habe ich mich vor Jahren getrennt und bin sehr froh darüber. Jetzt habe ich allerdings eine Kollegin, die eine ganz schlimme Cholerikerin ist. Sie hört gar nicht auf wegen Kleinigkeiten rumzuschreien. Unser Chef ist ein absoluter Machtmensch.

      Ich habe von keiner Seite Unterstützung. Verständnis bei anderen Kollegen ja, aber niemand, der mir wirklich helfen kann. Ich wollte mich versetzen lassen. Das machen sie nur mit seinem Einverständnis. Das ist gerade alles ganz furchtbar, weil ich erst seit kurzem dort arbeite und mich so auf die Arbeit gefreut hatte. Die Arbeit selbst gefällt mir und ich bekomme viel positives Feedback.

      Bin trotzdem grad viel am Heulen. Und auch ich frage mich, wieso Menschen so sind.

      Liebe Grüße an alle

  • Skarlet

    Meine Mutter wie mein Opa waren Choleriker, z.B. bin ich wegen einem Glas umgefallener Milch stundenlang angeschrien worden.

    Einmal im Urlaub hatten wir eine Ferienwohnung gemietet. Ich war damals 9 Jahre alt, wollte eigentlich meiner Mutter eine Freude machen und habe nach dem Essen abgespült. Leider ist mir ein dummes Missgeschick passiert: Aus Versehen habe ich einen Topf, in dem noch Nudeln drin waren, die meine Mutter für den nächsten Tag aufheben wollte, ins Spülwasser gezogen. Sie ist darauf hin vollkommen ausgerastet, hat mich 1 Stunde lang angeschrien, wie doof und dämlich ich doch sei und ein paar Ohrfeigen gab es auch noch. Selbst am nächsten Tag, als sie was Neues kochen musste, hat sie nochmal einen Wutanfall bekommen.

    Das ist über 20 Jahre her und ich weiß es noch als ob es gestern geschehen sei. Ich hab mir damals vor Angst fast in die Hosen gemacht. Und das ist nur eine von vielen solcher Aktionen. Ich könnte ein Buch darüber schreiben. Vielleich sollte ich das machen und es ihrem Priester schicken, zu dem sie jeden Tag in die Kirche rennt.

    Hätte ich Kinder, ich glaube nicht, dass ich sie lange bei ihr lassen wollte, wenn ich nicht dabei wäre, von wegen 2 Wochen Ferien bei Oma, sowas käme nie in die Tüte.

    Ich wohne heute auch auf der anderen Seite vom großen, tiefen Teich und war schon einige Jahre nicht mehr zu Hause und ein nächster Besuch steht auch noch in den Sternen. Ich gebe keine $ 2000 Reisekosten aus, um mich noch anschreien zu lassen, wenn ich es wage, anderer Meinung zu sein. Mir reicht noch der letzte Besuch. Das Geld für die Reise hätte ich besser für was anderes ausgegeben.

    Wer mit Cholerikern wirklich klarkommt, ist zu bewundern. Ich setze alles daran, um solche Kreaturen aus meinem Leben rauszuhalten.

  • Bibi

    Hallo!

    Ich habe alle Kommentare gelesen und bin ehrlich gesagt etwas erleichtert, dass es viele Menschen gibt, die mit so etwas zutun haben.

    Mein Mann ist (so glaube ich) auch ein Choleriker, und ich bin so langsam am Ende meiner Kräfte … Ständig hat er seine Attacken und dann stellt er auch noch alles so dar, als sei alles in Ordnung …

    Nach seinem Wutausbruch streiten wir uns fürchterlich und dann soll ich alles wieder vergessen. Wenn ich das nicht tue und ihn missachte, dann bin ich seiner Meinung nach völlig zu unrecht nachtragend und er stellt sich in die Opferrolle.

    Er kann in keinster Weise mit Stress umgehen und hat uns schon so manchen schönen Tag versaut.

    Es wäre für mich auch alles halb so wild, wenn er dazu stehen würde, dass er ein Problem hat und zumindest versucht, an sich zu arbeiten. Aber für ihn ist alles in Ordnung und wenn es soweit kommt, dass er wütend wird, dann sind die anderen ja selber schuld.

    Man kann sich jetzt natürlich die Frage stellen, warum ich mich nicht trenne?!?!?

    Zwischen diesen Wutausbrüchen ist er ein toller Mann, guter Vater, sehr fleißig. Wir haben drei Kinder. Zwei davon hat er mit in die Beziehung gebracht, und er tut alles dafür, dass es mir und den Kindern gut geht. Das alles macht es mir nicht leicht.

    Ich habe das Gefühl, dass ihm total die Kontrolle über sich selbst entgleitet. Ich bin im Moment ratlos und werde versuchen, mit ihm einen Psychologen aufzusuchen.

    • Grace

      Du sprichst mir gerade so aus der Seele!!

      Es passt eins zu eins zu meinem Ex-Freund. Wir haben uns erst letzte Woche getrennt, der Auslöser war eher harmlos. Wir hatten verschiedene Ansichten und als ich ihm versucht habe zu erklären, wie ich es sehe und dass mich die Art wie er redet, verletzt, antwortete er mir: “… dann nimm dir das Leben oder suche dir einen Psychologen!”

      Da hab ich den Entschluss gezogen, mich zu trennen und mit meiner Tochter erstmal zu meinen Eltern zu ziehen, bis ich eine Wohnung hab.

      Wenn wir uns nicht streiten, ist er der absolute Traummann und so liebevoll. Aber mit ihm zu leben, ist wie mit einer tickenden Zeitbombe zu leben. Man weiß nie, was er als nächstes hat oder sagt.

      Trotz allem hab ich das Gefühl, dass eine Tonne auf meiner Brust liegt. Ich vermisse ihn und wünschte, die Zeit zurückzudrehen.

      Ich weiß nicht, ob er sich jemals ändern wird, denn er sieht es selber nicht ein und Freunde oder Familie trauen sich auch nicht, ihm die Meinung zu sagen, da er sonst als Freund ein toller Mensch ist, nur in der Beziehung wird er mal zum Tyrann.

      Es ist zum Verzweifeln und ich wünschte, ich könnte die nächsten Monate durchgehend schlafen, um diesen Schmerz nicht zu empfinden …

      • madeleine

        Liebe Grace,

        wie schon die anderen auch sagten, sprichst auch du mir aus der Seele. 1 zu 1 passt alles, was du geschrieben hast.

        Ich bin (auch wie einige andere) mit einem Choleriker verheiratet. Nach einer kurzen Trennung Mitte diesen Jahres hatte ich jemand anderes, was ich auch jedem empfehle, der von einem Choleriker wegkommen will. Mir ging es super gut, ich habe mich befreit gefühlt, ich war glücklich und meine Kinder waren es auch. Bis der Tag kam, an dem wir uns wieder näher kamen und ich zurück ging.

        Anfangs war nichts wie zuvor. Ich dachte, wow die Trennung hat echt was gebracht. Er meinte auch, er hatte viel Zeit zum Nachdenken. Nichts war wie zuvor. Alles super. Aber mittlerweile, seit etwa einem Monat, geht das schon los, fängt alles wieder von vorne an. Fast täglich Wutausbrüche, wenn man nicht seiner Meinung ist oder ihm Kleinigkeiten gegen den Strich gehen.

        Ich bin schon wieder nervlich fertig und ziehe eine erneute endgültige Trennung in Erwägung.

        Allen hier weiterhin ganz viel Kraft!!!!

        • Tina

          Hallo Madeleine,

          ich kenne jedes Deiner Worte sehr genau. Eine bestimmte Zeit auf Abstand zu gehen hat keinen Sinn. Auch ich habe es mehrere Male versucht. Alles ohne Erfolg. Die ersten 2 Wochen nach der Trennung ging es gut, aber dann war es genau so wie vorher.

          Ja, man braucht viel Kraft mit einem Choleriker verheiratet zu sein. Ich rate jedem, sich von einem Choleriker zu trennen. Diese Menschen können sich nicht ändern.

          Mein Mann war mehrere Male in einer ärztlichen Behandlung, aber nichts hat geholfen. Jetzt ist er ein alter kranker Mann, aber immer noch sehr cholerisch. Nun warte ich nur noch, dass Gott uns trennt. Schlimm, wenn man so denken muss.

          Er hat alle guten Gefühle, die ich je für ihn hatte, ausgelöscht. Lass Du es nicht soweit kommen und mache eine Schlussstrich. Du wirst sehen, das Leben wird lebenswerter.

          Ich hoffe für Dich, dass Du es besser machen kannst als ich und wünsche Dir ganz viel Kraft dazu!

          • Viktoria

            Bis etwa vor einem halben Jahr wusste ich gar nicht, dass mein Freund Choleriker ist. Ich dachte einfach, er hätte Wahnsinnsansprüche und schon seit fünf Jahren versuche ich mich zu verbessern und hinterfrage ständig, was an mir falsch ist. Erst vor Kurzem habe ich eingesehen, dass ich einfach so ein Typ Mensch bin und von solchen gibt es noch viele andere. Aber ich hatte immer und auch jetzt noch das Gefühl, ich muss an mir arbeiten.

            Und es ist einfach so traurig, weil mein Freund ein so guter Mensch ist, der für seine Familie und Freunde und auch für mich versucht, es immer recht zu machen. Er bemüht sich und ihm sind Dinge auch nicht egal. Aber dann gerät er plötzlich wegen Nichtigkeiten so in Rage. Und ich kann einfach nichts dagegen tun. Mir war es eben nicht bewusst, dass Choleriker, egal was man sagt, nicht zu besänftigen sind.

            Ich habe mich immer bemüht, ihm verschiedene Sichtweisen zu bieten, in der Hoffnung, dass er mich wenigstens ein bisschen versteht. Einfach nur versteht, wie ich mich fühle. Weil ich bin eine Person, die sich nach Harmonie sehnt und Auseinandersetzungen lieber aus dem Weg geht. Aber es macht mich fertig, dass es mit ihm die meiste Zeit nur Auseinandersetzungen gibt. Hinzu kommt, dass er einen Reizdarm hat. Es geht ihm oft nicht gut und das zieht mich zusätzlich runter.

            Gibt es denn dafür gar keine Lösung? Wieso sind Choleriker nur so?

            Manchmal wenn ich an eine Trennung denke, dann habe ich davor schon Angst. Er wird den Grund nicht verstehen und nur denken, ich verachte ihn, ich schätze nicht, was er für mich in den letzten Jahren getan hat und vieles mehr, dabei ist es gar nicht so. Das macht mich so traurig.

            Ich wünsche allen, dass wenigstens eure Choleriker ein bisschen Einsicht gewinnen.

        • Hilde

          Hattest du keine Angst, dich zu trennen? Ich würde mich auch gerne trennen. Aber der würde mir das Leben zur Hölle machen. Woher nimmt man diese Kraft?

          • Bine

            Liebe Hilde,

            die Kraft kommt von ganz allein, wenn du merkst, was für ein angenehmes Gefühl das ist, dem (die Sache an sich meine ich) nicht mehr ausgesetzt zu sein. Vielleicht gibt es in deiner Nähe eine Frauenberatungsstelle. Ich war auch dort. Es hat mir geholfen, da ich ernst genommen wurde und sie haben auch Tipps, was man tun kann, um sicher zu sein und wie man sich verhalten sollte.

            Liebe Grüße, Bine

        • Claudia

          Hallo ihr Lieben,

          ihr sprecht mir alle aus der Seele!!! Ich habe mich nach 4-jähriger Beziehung getrennt … und es war definitiv die richtige Entscheidung, mein Ex-Partner wird sich nicht ändern … bei jeder Kleinigkeit unvorstellbares Gebrülle, Beleidigungen und Erniedrigungen. Er wird so böse, dass er auch Gewalt anwendet …

          Als ich ihn kennengelernt habe, dachte ich, er legt mir die Welt zu Füßen … Gott war ich verliebt, jetzt hab ich Angst!!! Aber ich habe richtig entschieden, Choleriker handeln immer wieder so!!!

    • Biggi

      Hallo liebe Bibi,

      da ich das selbe Problem wie du habe, wollte ich mal wissen, wie es dir ergangen ist. Hast du einen Psychologen aufgesucht? Hat es was gebracht?

      Da ich auch mit meiner Kraft und meinen Rat am Ende bin, würde ich mich freuen von dir zu hören.

      LG Biggi

    • Leni

      Hallo Bibi,

      Du sprichst auch mir zutiefst aus der Seele. Mein Mann entwickelt sich auch gefühlt mehr und mehr zu einem schlimmen Choleriker.

      Wir haben seit kurzem auch drei gemeinsame Kinder und die sind allesamt noch klein. Läuft es nicht SOFORT so wie es von meinem Mann gewünscht wird, werden ich und die Kinder harsch angefahren wie blöd wir doch seien und wie unfähig etwas richtig zu machen.

      Ich habe das Gefühl, dass seine Wertschätzung mir und den Kindern gegenüber sinkt. Es sind immer die anderen Schuld und unfähig. Er jedoch ist unfehlbar. Diese Phasen nehmen gefühlt immer mehr zu.

      Dazwischen ist er ein toller Vater. Er bemüht sich sehr.

      Das Gesamtpaket macht es auch mir sehr schwer mich endgültig zu trennen. Ich möchte meinen Kindern nicht den Vater nehmen, bin mir aber auch nicht sicher, ob er eher gut oder schlecht für sie und ihre Entwicklung ist.

      Emotional bin ich zumindest häufig schon weit von ihm entfernt. Ich weiß nicht was passieren muss, damit ich die Reißleine ziehen.

      • Susi

        Leni,

        du sprichst mir aus der Seele. Ich registriere auch seit 2 Wochen und 10 Jahren Ehe, dass ich einen Choleriker geheiratet habe … Nur wie kann ich ihm klar machen dass er einer ist?

        Er schiebt ja immer mir die Schuld in die Schuhe, dass ich ihn anschreie. Aber nur weil er alles stehen und liege lässt oder so auch nichts macht. Die Kinder sollen die Spülmaschine ausräumen und ihn bedienen. Er schreit mich da auch vor den Kindern an. Ich sag das jetzt usw. und wenn meine Kinder und ich etwas liegen lassen, rastet er völlig aus. Es ist nicht aufgeräumt, es liegt draußen alles rum, bei uns sieht es aus wie bei den Assis usw. Ich muss mich um alles kümmern …

        Er hockt nur rum und glotzt Handy. Hin und wieder macht er was draußen. Aber für andere hat er oft sofort Zeit. Die Tage hat er die Garage ausgeräumt, weil wir sonst ja völlig zumüllen, laut seiner Aussage … Sagt zu mir auch immer, halt die Fresse oder Psycho usw …

        Ich kann halt meinen Mund nicht halten und lass es mir nicht gefallen und es macht ihn dann noch wütender. Er droht immer, er trennt sich. Ich ignoriere es mittlerweile. Und geh auch nicht weiter darauf ein, weil es sonst noch schlimmer wird.

        Und meist sind die Kinder in der Nähe. Ich kann auch nicht normal mit ihm darüber sprechen, dass es so nicht in Ordnung ist. Es sind nur die anderen, die so blöd und schlampig sind.

        Ich weiß auch nicht wie ich es angehen soll … Wie ich den Wind aus den Segeln nehmen kann, um ihn ganz zu verblüffen.

        Ich habe Angst, mich zu trennen, weil er sonst völlig ausrastet.

    • Stefan

      Hi Bibi,

      nicht Du musst zum Psychologen, sondern dein Mann. Ich habe das Gleiche, nur umgekehrt. Meine Frau ist Cholerikerin. Eine tolle Mutter, wenn die cholerischen Macken und Ausbrüche nicht wären. Das ist über die Jahre sehr belastend geworden.

      Reisen, Unternehmungen, Verabredungen, der klingelnde Paketbote, alles kann zur Belastungsprobe werden. Fährt man sie falsch an oder redet ihr nicht genug zum Mund, gibts Streit und so manche Unternehmung ist versaut, aber richtig. Macht man da nicht noch gute Mine zum bösen Spiel, hängt der Haussegen schief und man kriegt noch die Schuld, wie bei Dir.

      Sie wird dann unfair, sagt Sachen, die NO-GO’s sind. Danach soll alles wieder gut sein. Wenn wenigstens dann immer eine Entschuldigung oder ähnliches folgen würde. Aber da kommt nix.

      Wenn man sich danach nochmal unterhalten will, ist man nachtragend. Motto: “Schön, dass du jetzt wieder davon anfängst”. Morgen muss ich früh raus, vielen Dank. Also schön gleich ein schlechtes Gewissen machen.

      Ich konnte das irgendwann nicht mehr mitmachen, weil ich mich sonst selbst aufgeben würde. Es war lange genug.
      Es folgte dann die Trennung, die natürlich mir in die Schuhe geschoben wird. So wird es bei dir auch sein, falls du dich trennst.

      Damit du weißt, was auf dich zukommt.
      Diesen Wesenszug bekommst Du nicht aus ihm raus, nur er selbst, wenn überhaupt.
      Verschenke deine Lebenszeit deshalb nicht!

  • Carigiet

    Hallo zusammen, ich bin ebenfalls mit einem Choleriker zusammen und empfinde diese Beziehung als äußerst belastend, da wir einen kleinen Sohn haben, der sich dieses Verhalten beim Vater abschaut und auch schon mal mit einem Wutausbruch reagieren kann. Ich halte das kaum noch aus, da ich sehr harmonisch veranlagt bin.

    • Emma

      Liebe Carigiert,

      ich habe alle Kommentare hier gelesen, jedoch bei deinem fühlte ich mich ertappt. Auch ich wohne mit einem Choleriker zusammen und habe mit ihm einen kleinen Sohn.

      Ich habe die letzte Jahre viel versucht, um entspannter auf die Ausbrüche zu reagieren: Yoga, Achtsamkeitsübungen etc., Psychologen besucht und einen Kurs für gewaltfreie Kommunikation besucht (zum Umgang mit allen Mitmenschen sehr empfehlenswert). Ja, ich habe zugegebenermaßen dadurch versucht, Situationen lenken zu können.

      Leider bin ich zum Entschluss gekommen, dass ich es zwar schaffe, mich immer häufiger aus den Streitgesprächen rauszuhalten, jedoch die Person ändert sich nicht!

      Und, das ist der entscheidende Punkt für mich, der für die Trennung spricht, dass unser Sohn anfängt ab & zu seinem Vater nachzuahmen. Und das will ich vermeiden.

      Es ist keine leichte Entscheidung, jedoch sehe ich keinen anderen Ausweg.

      Ich wünsche dir & allen anderen betroffenen Lesern Mut & Entschlossenheit im Umgang mit solchen Menschen!

      • Grace

        Sieht er es denn wenigsten ein, ein Choleriker zu sein?

        Und wäre er bereit, eine Therapie zu machen?

        • Doris

          Hallo,

          nein, würde es niemals. Habs ihm aber auch so direkt nicht gesagt. Angst? Hab ihn letztens darauf hingewiesen, dass ich es nicht so gut finde, wenn er immer so aggressiv ist und austickt und dass es schlecht ist, wenn er, in meinen Augen, so viel Bier trinkt. Seine Antwort: Auch du hast Fehler und dass es mich nix anginge, ob und wie viel Bier er trinke. Und außerdem sei es sonst nicht auszuhalten mit einem Tyrannischen wie mir.

          Das hat mich dann echt getroffen. Ich bin kein Tyrann. Dieses Wort hat mich echt verletzt. Ich schau immer, dass alles passt. Gehe vormittags arbeiten, bringe vorher unsere Kinder in die Schule. Mittag kochen, dann kommen die Kids, essen, Hausaufgaben machen, lernen, Haushalt, unseren Sohn zum Fußball bringen, unsere Tochter ins Ballett, Abendessen richten, dann evtl. noch jeden Vokabeln ausfragen, Kinder zu Bett bringen und dann ist endlich mal Sofa für mich angesagt.

          Und wo hilft mir mein Mann dabei? Nirgends! Und wenn ich dann was sage, ob er vielleicht mal zum Fußball fahren könnte, hat er schon ein Bier getrunken und fährt nicht mehr. Müsse ich halt mittags schon ankündigen. Äh? Na ja. Mein Mann arbeitet Schicht, und ist deshalb viel zu Hause, tagsüber eben auch. Er ist so eigentlich ein fleißiger Mann, geht regelmäßig in seine Arbeit, hilft Freunden, wenn sie ihn brauchen, erledigt zu Hause die handwerklichen Sachen, aber eben nur das, was ihn was angeht.

          Mir hilft bzw. half er nie, weder bei der Kindererziehung noch im Haushalt. Aber wenn da eben etwas nicht so läuft, wie er sich das vorstellt, tickt er aus. Schmeckt das Essen nicht so wie gewohnt, fliegt schon mal der Teller oder ist im Kühlschrank nicht das, was er gerade möchte, schreit er rum, wie hätten nix Anständiges zu fressen …

          Ich weiß nicht, es kommen bzw. kamen so viele Sachen zusammen, dass man gar nicht alle erzählen kann. Sogar meine Freundin sagt schon, dass er mich nur noch rumkommandiert. Und es wird immer schlimmer. Er war früher nicht so, und wir sind jetzt knapp 14 Jahre verheiratet.

          Na, jetzt hab ich aber wieder viel geschrieben und mir ist ein bisschen leichter.

          Danke fürs Zuhören bzw. Lesen

          Lg Doris

          • Christof

            H I L F E ! ! ! ! ! !

            Hallo Doris,

            ich erkenne mich in deinem Kommentar zu 90 % wieder … Der Unterschied ist, dass wir noch keine Kinder haben, dies aber zurzeit angehen und ich 27 Jahre jung bin …

            Ich bin hier heute gestrandet, da durch “Nichtigkeiten” und in meinen Augen provozierende Antworten und nach 10-maligem “lass es doch bitte!” ich förmlich explodiert bin … Meine Frau sagt mir auch immer, ich sei zu “launisch” und es ist sehr belastend für sie …

            Ich habe nach dem kurzen, aber sehr impulsiven Streit nach ihr getreten (barfuß in Badeschlappen), doch erst nachher an meinem eigenen Fuß und ihren Tränen gemerkt, wie kräftig ich zugetreten hatte … Ihr Bein schwoll sofort an und ich glaube, ich habe ihr Knie getroffen. Sie kühlt es und ich bin unendlich traurig und enttäuscht über meine Reaktion …

            Wir sind seit 7 Jahren ein Paar und über ein Jahr verheiratet. Ich habe mich oft erwischt, dass ich mich aus “wütend machenden Situationen” entferne, da ich weiß und dann immer merke, dass ich kurz vor der Explosion stehe …

            Der körperliche Übergriff hat mir aber heute gezeigt, dass ich mich nicht unter Kontrolle habe und diese liebe und fürsorgliche Frau nicht immer richtig und fair behandle … Sie hätte es aber verdient und das weiß ich … aber wieso?!

            Was kann ich machen? Ich habe so viele tolle Eigenschaften und mit dieser EINEN mache ich das alles nichtig. :(

            Ich WILL SIE NIE MEHR so anfallen! Ich weiß, dass ich immer versuche, ihr die Schuld an der Eskalation zu geben … aber das kann ja nicht sein … ICH hab das Problem!

            WAS SOLL ICH NUN WIE ANGEHEN!?!?!?! BITTE urteilt nicht vorschnell über mich … aber über einen Austausch wäre ich sehr froh …

            Ich möchte (erst seit eben und nachdem ich hier gelesen habe) so keine Kinder … Ich habe dann Angst so wie du, dass ich auch hier Fehler mache… Ich mach zig Fehler, da ich hier gerade auch wieder 7 Bier weg habe … Ich hab so noch einige Dinge, die mich mental belasten und hier sicher mit reinspielen … Ich möchte es doch nur allen recht machen! Vor allem MEINER FRAU! Es tut mir so leid! :(

          • JESSICA

            Hallo Doris,

            als ich deinen Beitrag gelesen habe, dachte ich, das ist doch mein Leben von dem die spricht. Irgendwie beruhigend, dass ich nicht alleine bin.

            Ich hab auch so einen Mann zu Hause. Ich kann es kaum mehr aushalten mit ihm. Aber warum trenne ich mich nicht, ja das frag ich mich schon lange … Ich habe Angst vor ihm und vor der Zukunft, wir haben auch 3 Kinder zusammen.

            Warum sind die Menschen so?

            Gruß Jessica

  • Claudia

    Hallo,

    mein Freund ist auch so ein Kandidat wie oben beschrieben.

    Irgendwie sind diese Menschen doch unglaubwürdig, oder? Bei den Anfällen kommt alles zum Tragen, was man bislang falsch gemacht hat.

    Es macht mich dann traurig, weil doch viele Dinge bereits verziehen oder auch ausdiskutiert sind. Einerseits stellen sie sich in den Vordergrund und sind stets 200%ig und andererseits haben sie Minderwertigkeitskomplexe??? Passt irgendwie nicht zusammen. Mein Freund ist Widder als Sternzeichen, er redet sich so in Rage … furchtbar.

    Ich bin sehr harmoniebedürftig und kenne sowas überhaupt nicht.

    • Ramona

      Hallo liebe Claudia,

      ich kann mich hier mit …. Dein Kommentar erinnert mich sehr an meinen Partner.

      Mein Exmann war Widder u. ein verhältnismäßig leichter Choleriker, was ich damals nicht so wusste. Für mich war es stets schlimm.

      Ich bin seit 9 Jahren geschieden. Lebe seit knapp 4 Jahren mit einem neuen Partner zusammen, auch Widder, u. ein Choleriker der “Extraklasse”. Hätte nicht gedacht, dass es noch eine Steigerung gibt.

      Mein Selbstwertgefühl ist im Keller, bin manchmal wie ferngesteuert u. ertappe mich dabei, dass ich Angst vor ihm habe. Ich bin schon lange am Überlegen, ihn zu verlassen, ist aber auch leider aus wirtschaftlicher Sicht nicht einfach. Ich fühl mich ihm total ausgeliefert.

      Wie ist es jetzt bei Dir? Wäre schön, wenn Du mir antworten würdest.

      Liebe Grüße

      Ramona

      • Bine

        Liebe Ramona und alle die denken, sie könnten aus finanziellen Gründen nicht ausziehen,

        ich bin mit einem 20 Stunden-Job mit meinem 11jährigen Sohn ausgezogen. Das ist 3,5 Jahre her. Das war die beste Entscheidung in meinem Leben. Finanziell war es nicht einfach. Nach einem Jahr habe ich endlich einen Vollzeit-Job bekommen.

        Wir waren 13 Jahre zusammen. Ich war am Ende meiner Kräfte. Mir ging es psychisch und körperlich sehr schlecht. Eine Bekannte sagte mir: Guck doch mal nach einer Wohnung. Das habe ich gemacht – nicht gleich Erfolg gehabt, aber bei diesem Schritt habe ich gemerkt, dass ich plötzlich wieder Kraft hatte, die Sonne schien.

        Die erste Zeit nach der Trennung war nicht leicht, weil ich die Angst vor diesem Menschen nicht ablegen konnte. Das hat fast 3 Jahre und mehrere Gespräche beim Jugendamt erfordert – immernoch Kontakt wegen dem Sohn, aber so wenig wie möglich.

        Mir und meinem Sohn geht es richtig gut jetzt. Mein Sohn hat sich gut entwickelt. Er ist ein wunderbarer empathischer Mensch geworden.

        … und das Schönste: Ich kann meinen Kaffee versehentlich umschütten und niemand schreit mich an, dass ich zu allem zu blöd bin.

        Ich genieße mein Leben.

        Eure Bine

        PS: Traut euch und trennt euch. Sie ändern sich nicht. Es wird immer schlimmer.

    • Jessi

      Hallo Caudia,

      oh ja, ich kann dich gut verstehen.

      Mein Freund ist einfach nur schrecklich. Es ist traurig, dass ich das schreiben muss. Dass man von seinem Freund, den man liebt, sagen muss, er ist schrecklich (wenn es das überhaupt trifft).

      Wegen Kleinigkeiten so auszurasten und zu schreien und das nicht nur zu Hause, sondern auch in der Öffentlichkeit. Das ist mir oft peinlich und die Leute schauen immer blöd.

      Ich bin eine Person, die sich lange etwas gefallen lässt, aber wenn es mir zu blöd wird, dann schrei ich zurück, was natürlich dann seine Wut nicht grade besänftigt.

      Ich wurde oft rausgeworfen … ich soll mich verpissen …. gut, das hab ich dann gemacht, aber 10 Minuten später kommt dann sowas wie “du musst das nicht immer ernst nehmen, wenn ich sage, du sollst gehen.” Mein Gedanke: Ist das dein ernst??? Was soll man auf so eine Aussage antworten?

      Das Neueste: Ich habe ein Instagram-Profil gemacht und habe meinem Freund nichts gesagt. Auf jeden Fall hat er das Profil entdeckt und mich natürlich fertig gemacht. Ich habe geweint, und er hat mich ignoriert und mich ins andere Zimmer geschickt. Dieses Gefühl war der Horror und ich hab mich noch nie so alleine gefühlt wie in dieser Nacht, wo ich alleine auf der Couch verbracht habe.

      Es ist nur ein Profil, was nichts zu bedeuten hat … naja, momentan ist er wie ein Eiszapfen und ich war natürlich so blöd und habe das Profil gelöscht. Wie ich jetzt wieder an ihn rankomme oder was ich genau machen soll – keine Ahnung, ich bin ratlos.

      • Viktoria

        Hallo Jessi,

        ich finde gerade so gut wie zu jedem Kommentar etwas zu sagen. Weil ich einfach nicht wusste, dass es so vielen genau so geht wie mir.

        Als mein Freund und ich vor Jahren das erste Mal nach Paris gefahren sind, hatte er mich in der Schlange vom Ticketautomaten fertig gemacht. Alle haben geschaut. Er war laut, wütend, beleidigend. Und zwar so, dass ich schon an meiner Existenz gezweifelt habe.

        Damals hatte ich von dem Begriff Choleriker vielleicht mal was gehört, konnte mir aber nichts darunter vorstellen. Das war wirklich schrecklich. In einer fremden Stadt, dann so fertig gemacht zu werden und gedroht, dass er mich hier alleine lässt usw. hat er auch.

        Ich habe mich schon sehr oft alleine gefühlt. Es ist wirklich schrecklich, sich hier so auszulassen, weil mein Freund auch so liebenswürdig sein kann und auch ein guter Mensch ist. Er kann ja wohl auch nichts dafür.

  • Sabia

    Ich hatte auch lange einen Choleriker als Partner. Die Beziehung war für mich zum Schluss nur noch der Horror und doch brachte ich irgendwie nicht die Kraft auf, mich von ihm zu trennen.

    Es kam schließlich doch zur Trennung, aber nur deshalb, weil er die Beziehung nicht mehr wollte. Erst nach einiger Zeit danach wurde mir bewusst, wie viel Energie mich diese Beziehung gekostet hat, wie meine Lebensqualität und auch die unserer zwei Kinder darunter gelitten hatte.

    Heute bin ich froh, dass es so zu Ende gegangen ist. Und mir und den Kindern geht es gut, obwohl sie trotz seiner cholerischen Anfälle einen guten Draht zu ihm hatten und immer noch haben.

    PS: Herr Heidenberger, ich bin schon lange eine “stille Mitleserin” Ihrer Beiträge und habe darin schon sehr viele wertvolle Inspirationen und Hilfen für mich gefunden. Sie schreiben sehr “menschlich” im positiven Sinn. Deshalb mal ein Lob an dieser Stelle und bitte machen Sie weiter so!

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Vielen Dank für das nette Feedback, Sabia! Freut mich sehr!

  • TutnichtszurSache

    Mein Vater ist auch Choleriker und auch ein Rechthaber. Gibt man ihm nicht Recht, auch wenn er sicher nicht Recht hat, bekommt er einen Anfall.

    Die gesamte Kindheit habe ich mich vor seinen cholerischen Anfällen gefürchtet. Zu Hause herrschte dadurch immer irgendwie dicke Luft. Jeder hat immer darauf geschaut, ja nichts Falsches zu sagen oder zu tun. Wir standen immer unter Spannung. Eine richtig unbeschwerte Kindheit habe ich dadurch eigentlich nie erlebt.

    Jetzt lebe ich nicht mehr zu Hause und irgendwie hat mich mein Vater mit seiner Art auch negativ geprägt. Ich kann mich schwer durchsetzen und bin relativ ängstlich im Umgang mit Menschen und introvertiert. Ich habe mir geschworen, wenn ich einmal selbst Kinder habe, werde ich ihnen sicher ein anderer Vater sein.

  • Thomas

    Ich finde, dieser Ratgeber hier bringt das Problem des Cholerikers in seinem Umfeld kurz, prägnant und kompetent rüber. Ich kann die Ratschläge von Herrn Heidenberger sehr gut nachvollziehen und sie können beim Umgang mit solchen Menschen hilfreich sein.

    Leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Aussage “Easy to learn, difficult to master” hier besonders zutrifft. Ich kann deshalb nur bestätigen, dass Ratschlag Nr. 1 “ausweichen” in der Praxis tatsächlich der beste ist.

    In meinem Fall ist der Vermieter ein Choleriker, der mit mir hier im Haus wohnt. Wenn ich das Haus verlasse oder wieder zurückkehre, kann ich nur an seiner Wohnung vorbeigehen. Der Vermieter wollte mehr oder weniger mündlich die Miete erhöhen und verlangt eine Nachzahlung von Nebenkosten, ohne dazu eine Abrechnung vorzulegen. Nun versuchen sie mal einem Choleriker, der wutentbrand sein Geld einfordert, zu erklären, dass er eine Abrechnung vorlegen muss.

    Nun habe ich nach einigen verbalen Auseinandersetzungen, in denen ich stets ruhig geblieben bin, endlich mit seinen fotokopierten Unterlagen selbst eine Abrechnung erstellen können und musste feststellen, dass er bereits mehr Geld erhalten hat, als Nebenkosten angefallen sind. Der Vermieter fordert weiterhin eine Nachzahlung ein und jedes Mal, wenn ich an seiner Tür vorbei muss, bin ich froh, wenn diese geschlossen bleibt.

    Mittlerweile suche ich nach einer anderen Wohnung, die nicht so einfach zu finden ist. Die kopierten Belege habe ich zusammen mit meiner Abrechnung einem Rechtsanwalt übergeben …

  • Anders

    Hallo zusammen,

    meine Frau sagt, ich bin ein Choleriker und ich habe nun schon einige Beiträge gelesen und da ist mir der Beitrag von Sandra besonders aufgefallen, dass sie mit ihrem Choleriker spielt, denn ich frage mich oft, warum ich bei einer Meinungsverschiedenheit laut werde.

    Ich habe immer erstmal versucht, Dinge, die mich stören, aufzuzeigen, nur oberflächlich, doch es wird nichts geändert.

    Nach mehrmaligem Ansprechen regel ich die Sache dann so, wie ich es sehe und dann gibt es oft Streit. Früher blieb meine Frau ruhig dabei, heute geht es richtig zur Sache und dann verschwindet sie manchmal eine Woche.

    Dazu einige Informationen als Hintergrund: Sie muss nicht und geht auch nicht arbeiten, wenn sie nicht will, das ist für mich ok. Doch sie schafft es nicht einmal, sich vernünftig um ihre Kinder zu kümmern oder den Haushalt ordentlich zu halten. Sie macht lieber Dinge, die ihr Spaß machen und das mit totaler Leidenschaft.

    Aber alles andere ist nur eine Notwendigkeit und wird erst erledigt, wenn es nicht mehr anders geht und dann nur oberflächlich. Finanziell sichere ich uns ab, aber meine Unzufriedenheit kommt von fehlender Zuneigung und vom Gefühl, dass überwiegend ich dazu beitragen soll, dass es harmonisch bleibt. Dann fahre ich schon mal aus der Haut.

    Die Kinder sind nur von ihr, der Sohn ist ein Engel, die Tochter ist 15 und schlampig. Wenn ich mich darüber ärgere, leider auch mal lauter, bin ich cholerisch.

    IST das so? Wir sind 49-44-15-13. Ich hoffe auf eine Antwort, denn ich bin bereit, mich weiter zu ändern, wenn sie auch etwas dazu beiträgt, wie es in einer Partnerschaft üblich sein sollte.

    Auf der Arbeit führe ich 30 Leute als Meister, die mit mir kein Problem haben, und wir sind gemeinsam ein klasse Team. Ich habe vor sechs Jahren mal an einem Lehrgang für Selbstfindung und Sozialkompetenz teilgenommen und habe sehr viel aufgenommen und das positive Feedback erhalte ich von anderen zurück. Ich möchte nur nicht ausgenutzt werden.

    Vielen Dank für ihre Zeit!

  • Sophie

    Hallo Anders,

    aus den vorhergehenden Kommentaren lässt sich erkennen, dass es bei Cholerikern mit der Selbstwahrnehmung oft anders ist als mit der Fremdwahrnehmung. Deshalb kann und will ich nicht beurteilen, ob du viel zu schnell zornig wirst oder nicht.

    Ich finde allerdings das, was du empfindest und oben beschrieben hast, solltest du vielleicht mal deiner Partnerin erzählen und zwar genauso, wie du es hier offenbart hast. Wichtig ist, dass du es in Ruhe ansprichst, genügend Zeit für ein Gespräch lässt und zu einem Zeitpunkt, in dem ihr gerade nicht streitet oder “dicke Luft” ist.

    Zuletzt vielleicht noch ein Rat: freue dich an der Liebe deiner Frau! Die evangelische Kirche hat dieses Jahr zur Fastenzeit das Thema: 7 Wochen ohne runtermachen! Ob man nun gläubig ist oder nicht … ich finde die Idee gut, einfach mal bis Ostern den anderen so stehen zu lassen und umzudenken. Ich kann aus Erfahrung sagen, dass Menschen sich bemerkenswert verändern können, wenn man sich selbst korrigiert.

    Herzliche Grüße
    Sophie

  • Ursel

    Tja: Mein Mann ist Choleriker, mein Chef ist Choleriker und nun auch meine Tochter: und ich ………, ich bin kaputt!!!

    Es ist schrecklich, nach einer Weile ist man dermaßen zermürbt, man hat kein Selbstbewusstsein mehr, man traut sich nichts mehr zu. Ständig hat man Angst, Entscheidungen zu treffen, es ist ja alles falsch, man ist dumm und sieht zudem noch so hässlich aus, dass man sich mit mir nicht sehen lassen kann.

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Liebe Ursel,

      Choleriker im engsten Familienkreis bzw. in der Beziehung stellen immer eine große Belastung dar, auch weil es nicht so einfach ist, sich von diesen Personen zu distanzieren oder zu trennen. Aber letztlich ist eine Trennung oft der einzige Weg, um wieder mehr Lebensqualität zu gewinnen, sollte sich das Verhalten des Cholerikers der Person gegenüber nicht ändern.

      Suchen und pflegen Sie auch den Kontakt zu Menschen, die Sie aufbauen und unterstützen, die Ihnen einfach guttun.

  • Ursel

    Vielen Dank, allein Ihre tröstenden Worte, ein wenig Mitgefühl, dass mich überhaupt irgendjemand wahrnimmt, tut mir schon gut!!! DANKE!!!

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Gerne!

  • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

    Ja, da gibt es durchaus einen Zusammenhang, der auch in Studien nachgewiesen wurde – hier zum Nachlesen.

  • Heureka

    Hallo!

    Ich selbst bin ebenfalls Cholerikerin und stehe ständig vor einem Berg von Problemen, die ich mir irgendwie selbst zuzuschreiben habe …

    Das aktuellste und mich in allen Maßen verletzende Problem ist, dass mein Freund mich aufgrund meiner cholerischen Art verlassen und die Beziehung auf freundschaftlicher Basis fortführen will.

    Nun habe ich oben gelesen, dass es das Beste ist, sich von einem Choleriker(in) zu trennen, vor allem, wenn dieser nicht bereit ist, sich für den Partner zu ändern. Doch ich möchte mich wirklich ernsthaft für ihn ändern. Das habe ich ihm zwar schon einmal versprochen, aber dies Mal weiß ich, was auf dem Spiel steht.

    Wie aber kann ich mich für ihn ändern? Und wie kann ich ihm zeigen, dass ich diese (vermutlich) letzte Chance auf jeden Fall nutzen möchte und werde?

    Vielen Dank schon mal im Voraus für Ratschläge!

    • Ursel

      Liebe Betroffene,

      ich bin kein “Experte”, aber seit fast 25 Jahren mit einem Choleriker verheiratet, der gleichzeitig auch noch mein Chef ist. N I C H T DU !!! Er muss sich ändern !!

      Aus meiner Erfahrung heraus geschieht das nie!!! Nicht DU bist das Problem oder hast das Problem – außer ihm hat keiner eines – er ist der Betroffene, der über sein Verhalten nachdenken sollte, was aber nicht der Fall ist oder sein wird. Für ihn sind immer die anderen das Problem, die Dummen, die ihn, den Allwissenden nicht verstehen.

      Ich wäre längst von diesem “Lebenszerstörer” getrennt, wenn mein Kind nicht schwerstbehindert wäre und auf seiner Seite (durch psych. Beeinflussung seinserseits, und was noch schlimm auf mich wirkt: mein Kind – inzwischen erwachsen – diese cholerischen Gene scheinbar geerbt hat) – mich aber für den täglichen Lebensablauf braucht. Ich kann es nicht im Stich lassen und muss so mein eigenes Leben “vergessen” – bitte, bitte, vergiss D I C H nicht!!! BITTE!!! Denk an Dich und verlasse diesen Kerl, ehe Du kaputtgehst – wie ich!!!

      Liebe Grüße Deine Ursel

      • Heureka

        Liebe Ursel,

        ich glaube, du hast meinen Kommentar etwas missverstanden :)

        Aber ich stimme als Frau jedem deiner Worte zu!

        Liebe Grüße

        • Doreen

          Liebe Heureka,

          ich finde es bemerkenswert positiv, dass du als quasi “Täterin” dich hier “outest”.

          Du fragst, wie du deinem Liebsten beweisen kannst, dass du bereit bist, dich mit der Choleriker-Thematik auseinanderzusetzen und dich zu ändern. Da ich selbst mit einem Choleriker zusammen bin, kann ich dir sagen, was mir dass Gefühl gibt, er ändert sich:

          1. Wenn dein Verhalten entgleist, entschuldige dich.
          2. Benenne deine Fehler und gib sie zu. Übernimm also Verantwortung für dein Verhalten. Das heißt, NICHT ER ist schuld an deinem Brüllen oder wie auch immer sich das bei dir äußert, weil es irgendeinen Auslöser gab, mit dem er vielleicht zu tun hatte,  sondern der Anfall kam, weil DU nicht geschafft hast, deine Aggressionen in zivilisierte Bahnen zu lenken.
          3. Lerne “Explosionsvermeidungstrategien”. Mein Mann geht an guten Tagen raus, bevor er explodiert, macht einen kleinen Spaziergang oder so was. Ich hoffe, dass er es eines Tages lernt, seine Aggressionen zum Ausdruck zu bringen ohne jemanden dabei zu verletzen. Bisher gibt es bei ihm im “akuten” Zustand nur die Option Unterdrückung bei gleichzeitigem innerlichen Druckanstieg oder Explosion. Aber ein sinnvoller und umweltfreundlicher Umgang mit Aggression, die ja sowieso zum Leben gehört, ist in meinen Augen das Ideal, das man vielleicht trotz Veranlagung, Erziehung o.ä. doch in einem Leben erreichen kann?!

          Er hat also noch eine Menge zu lernen und ich entsprechend noch eine Menge auszuhalten, aber wenn er mir sagt, es tut ihm leid, er konnte es nicht anders und ich sehe seine Bemühungen um Verbesserung stetig, dann kann ich ihm verzeihen, schließlich habe ich auch Fehler ;/ ;)

          Trotz allem bleibt es aber schwierig mit ihm und ich denke, wenn wir nicht gemeinsam Kinder hätten, wäre die Beziehung sicher schon beendet. So aber setze ich jetzt auf sein Lernvermögen.

          Und ich habe festgestellt, er explodiert seltener, wenn er innerlich und im Alltag ausbalanciert ist und Zeit zur Erholung findet. Dann kann er sogar nachsichtig sein. Und er hat ja auch sonst einige gute Seiten.

          Ich hoffe, mein Kommentar kann dir die Situaion deines Partners ein klein wenig erhellen.

          Nochmals danke für deinen Beitrag. Bisher haben sich hier hauptsächlich “Opfer” zu Wort gemeldet. Ich denke, eine Cholerikerin, die ernsthaft an sich arbeiten will, verdient großes Lob!!

          Alles Gute auf deinen Weg!

      • Doreen

        Liebe Ursel,

        es ist gut, dass du deine Erfahrungen und deine Gefühle dabei mit anderen Betroffenen teilst! Trotzdem macht es mich sehr traurig, dich so hoffnungslos zu sehen.

        Sicher gibt es doch eine Möglichkeit, dich um dein Kind zu kümmern ohne gleichzeitig dein Leben privat und(!) beruflich mit dem cholerischen Kindsvater zu teilen?

        Irgendwo gibt es einen Weg, wenn du dich wirklich davon befreien willst!

        Ich habe selbst auch einige Erfahrungen mit Cholerikern gemacht; mein Vater ist einer, zog aber glücklicherweise aus als ich 16 war. Mit einiger Distanz ist er nach nunmehr 16 Jahren etwas gezähmter. Ich denke, ihm ist ein bisschen davon klar geworden, was er im Leben seiner Familie angerichtet hat.

        Mein Verlobter hat auch cholerische Züge, allerdings fast nur, wenn er wenig Schlaf oder Essen hatte oder sehr unter Druck steht. Das Gute an ihm ist aber, dass er wirklich an sich arbeitet. Er weiß, kein Mensch hat das Recht einen anderen in Grund und Boden zu schreien oder Schlimmeres.

        Während eines Anfalls vergisst er das natürlich, aber ich habe den Eindruck, Anzahl und Intensität haben sich in den vergangenen 2 Jahren spürbar verringert.
        Und ich habe auch gelernt, mich besser innerlich abzugrenzen, mich nicht betroffen zu fühlen.

        Bitte Ursel, gönn du auch dir Freude im Leben, NIMM ABSTAND, wenn dein Mann tatsächlich keine Fehler in seinem Verhalten einsehen kann. Vielleicht kannst du zunächst innerlich Abstand nehmen und dir überlegen, wie du dein Leben mit Kind aber ohne diesen Mann gestalten kannst. Vielleicht kannst du damit beginnen, dich nach anderen Arbeitsplätzen umzusehen? Vielleicht kannst du für eine Weile mit deinem Kind zu Freunden oder Verwandten gehen, eine Kur machen … einfach mal für eine Weile weg, damit ihr beide spürt, wie es ohne einander ist?

        Ich wünsche dir ganz viel Zuversicht, Mut und eine intakte Schutzhülle!!!

        Doreen, die sich NIE WIEDER von einem Choleriker das Leben schwer machen lassen wird

        • Ursel

          Liebe Doreen,

          vielen Dank, es tut gut, wenn man ein wenig Verständnis spürt (jetzt muss ich gerade weinen) – DANKE – mein “Kind” ist bereits erwachsen, braucht mich durch seine Behinderung Tag für Tag und ist zu meinem Unglück auch Choleriker.

          Es ist schrecklich, wenn beide sich gegen mich verbünden, aber ich schaffe es nicht, “alles stehen und liegen zu lassen”. So gerne ich auch wollte, es tut mir zu leid.

          Ganz liebe Grüße
          Ursel

  • Ursel

    Lieber Herr Heidenberger,

    vielen lieben Dank, Ihre Seite macht ein wenig Mut in verzweifelten Zeiten. Man ist halt nicht der einzige Mensch auf der Welt mit diesen Problemen, obwohl man in den schlimmen Momenten der einsamste Mensch auf der Welt ist.

    Vielen Dank – Ursel

  • Barbara

    Hallo!

    Vorab möchte ich sagen, dass alle Menschen, die mit einem Choleriker zu tun haben, sich keineswegs der Situation anpassen müssen. Wenn die persönlichen Ressourcen es zulassen, kann mann versuchen, die Tipps im Berufsleben umzusetzen.

    Im Privatleben ist das über die Dauer schier unmöglich. Ich bin seit 11 Jahren mit einem Choleriker zusammen. Diese Zeit hat mich erheblich viel Energie gekostet.
    Heute habe ich Depressionen und besuche bereits eine Therapeutin.

    Wenn ich ihn darauf anspreche, warum er so ein Mensch ist und ob er mal etwas an sich arbeiten könne, dann heißt es, so hast du mich kennengelernt und so bin ich nun mal und wenn es dir nicht gefällt, musst du deine Konsequenzen daraus ziehen.

    Ich könnte jetzt viel erzählen, aber das wurde bereits in den vorangegangenen Beiträgen erzählt.

    Mein Leben ist alles andere als schön und glücklich, sein kann ich auch nicht mehr. Ich habe immer geglaubt, das wird eines Tages schon, aber ich bin immer mehr der Meinung, dass ich mir etwas vormachen.

    Jede neu getankte Kraft wird von meinem cholerischen Ehemann verzehrt. Ich kann nicht mehr. Die Trennung steht vor der Tür.

    • Ursel

      Liebe Barbara,

      ich kann komplett zustimmen, jedem Wort, das Du geschrieben hast: besonders dem Vergleich mit dem “Kraft aussaugen”!!! Jeder Tag ist eine neue Qual.

      Viel Glück
      Ursel

  • Frank

    Hallo,

    ich hatte vor ca. 3 Wochen eine Auseinandersetzung mit meinem Sohn (19). Es ging dabei um das Thema Arbeitssicherheit. Ich bin Hobbybierbrauer und mein Sohn half mir beim Bier abfüllen in Flaschen.

    Beim Reinigen der Flaschen ging eine Flasche zu Bruch, ist auch gar kein Problem. Das Problem war nun, dass mein Sohn, trotz mehrmaliger Aufforderungen (schon früher) keine Sicherheitsschuhe bzw. festes Schuhwerk bei der Arbeit anzog. Es kam wie es kommen musste und er stieg mit seinen Stoffschuhen in die Glasscherben hinein.

    Daraufhin habe ich mich dermaßen aufgeregt und ihn zurechtgewiesen. Nachdem meine erste Wut verraucht war, versorgte ich ihn erst einmal medizinisch. Die Verletzung hielt sich in Grenzen, aber für diesen Tag war er nicht mehr zu gebrauchen und so musste ich alles alleine fertig machen, was nicht so einfach war.

    Nachher kamen mir immer mehr Zweifel, ob ich richtig reagiert habe und es tat mir sogar leid, dass ich meinen Sohn so angegangen bin. Ich muss dazu sagen, dass dies mir eigentlich nicht so oft passiert, dass ich so die Fassung verliere.

    Bin ich denn jetzt auch ein Choleriker oder war das ganz normaler Ärger und Frust?

    • Doreen

      Hallo Frank,

      natürlich war ich nicht dabei, habe nicht gesehen, wie sehr du deinen Sohn “angegangen” hast. Grundsätzlich aber denke ich, nicht jede Wut macht gleich einen Choleriker aus dir …

      Vielleicht fragst du mal deinen Sohn selbst in einer ruhigen Minute, wie er dich erlebt?

      Alles Gute, Doreen

  • Frank

    Hallo Pough,

    also ich würde sagen, dass dies mit cholerischem Verhalten nicht mehr viel zu tun hat. Das ist eine massive psychische Störung. Ich würde an deiner Stelle das Jugendamt einschalten, denn das, was deine Schwester da macht, ist blanker Psychoterror. Irgendwann bleibt das Kind auf der Strecke und hat dann mit denselben Symptomen zu kämpfen.

    LG Frank.

  • Ursel

    Wisst ihr, was ganz schlimm ist? Wenn ein Choleriker das “Vorbild” für den nächsten in der Familie ist – das “Opfer” ist praktisch Freiwild und wird im täglichen Umgang so behandelt. :-(

  • pough

    Ja, ich weiß. Wahrscheinlich hast du recht.

    Aber das will ich nicht bzw. das kann ich einfach nicht bringen. Sie und meine Eltern würden nie wieder mit mir reden. Und meine Nichte würde ich wahrscheinlich niiiiie mehr wiedersehen.

    Und was denkst du, wird das Jugendamt machen? Nicht viel … glaub mir. Da gibt es viel krassere Familien und es wird nicht gehandelt.

    Ich denke, da passiert nicht viel. Nicht bei so “belanglosen” Vorfälle … und dann habe ich leider gar keinen Einfluss mehr … Das wäre ja noch schlimmer als jetzt.

    Aber Danke für deinen Tipp.

    LG pough

    • Uli

      Liebe Pough,

      was Deine Schwester macht, geht über das normale Fehlverhalten (was allen Eltern mal passiert, weil wir alle nur Menschen sind) bei der Kindererziehung hinaus.

      Es wird “emotionale Misshandlung” genannt und mittlerweile ist in Fachkreisen bekannt, dass es genauso schwerwiegende Störungen zur Folge haben kann wie körperliche Misshandlung!

      Es ist dringend notwendig, dass Deiner Schwester klar wird, dass sie dabei ist, ihr Kind zu misshandeln und sich professionelle Hilfe holt!
      Sollte sie das nicht tun, kannst auch Du von außen her Hilfe holen, indem Du so etwas bei für Eurer Region zuständigen Beratungsstellen abklärst.

      Zum Jugendamt würde ich auch nicht gehen, aber zusammen mit Deiner Schwester zu einer Erziehungsberatung. Denn gleichzeitig könnte es sein, dass Deine Schwester zusätzlich zu ihrer emotionalen instabilen Veranlagung sehr überfordert ist, das wäre ein weiterer Grund, warum sie dringend Hilfe braucht!

      Und im ersten Schritt mit Deiner Schwester die Infos und Page von emotions anonymous durchgehen. Diese Gruppe arbeitet nicht nach dem Schuldprinzip, sondern nach dem Prinzip der Annahme und dass jeder sich selbst heilen und helfen kann: (gibt es auch in CH und A)

      http://www.ea-selbsthilfe.net/meetings/

      Bitte warte nicht ab, sondern lass Dich beraten! Mittlerweile gibt es ein ganzes Netz von Therapiegruppen, die versuchen, den Opfern dieser Misshandlung mit den Spätfolgen zu helfen … da sollte Deine Nichte später nicht dazu gehören.

      Jetzt kannst Du noch den richtigen Impuls zum Verändern der Situation geben!

      Herzliche Grüße,

      Uli

      • pough

        Hallo Uli und hallo an alle, die mir geantwortet haben.

        Echt toll!

        Uli, ich denke du hast recht, meine Schwester ist total überfordert. Ich denke, der beste Weg ist grade sie zu entlasten, auch wenn ich ihr nicht wirklich helfen will, weiß ich, dass ich damit meiner Nichte helfe.

        So wie Josephin geschrieben hat. Jede Zeit, die meine Nichte mit mir in Frieden verbringt, ist gut.

        Zudem hatte ich ein Gespräch mit meinem Vater. Vor dem hat meine Schwester Respekt. Er hat auch was gesagt und ich habe das Gefühl, es wird besser. Ich hoffe es einfach.

        Danke für eure tolle Unterstützung hier.

        Liebe grüße
        Pough

  • pough

    Ja Ursel.
    Tolles Vorbild.
    Solche Menschen sollten lieber keine Kinder kriegen!
    Lg

    • Ursel

      Ja, das macht mich unwahrscheinlich traurig – das eigene Kind!!!

      Es zerreißt mich innerlich, aber ich kann nichts tun, alles Reden hilft nicht mehr, dann heißt es, ich wäre sowieso zu dumm um irgendetwas richtig zu machen oder mich verständlich auszudrücken. Aber oh wehe die beiden Choleriker bekommen sich in die Wolle: Dann bin ich als Mutter natürlich diejenige, die an allem schuld ist und die falsche Erziehung angewandt hat, ich bin die, die dann mal wieder fertig gemacht wird :-(.

      Danke, dass ich mich hier austauschen kann – vielen Dank dafür.

      GlG an alle

      Ursel

  • Noch eine Barbara

    Mein Rat:

    Druck ihr die ganzen Kommentare hier zu diesem Thema aus (inkl. Deinem) und schick ihr das Ganze ohne weiteren Kommentar.

    Mögliche Konsequenzen:

    1. Sie liest es erst gar nicht, dann hast Du nichts zu befürchten, weil sie dann ja auch Deinen Kommentar nicht kennt.

    2. Sie liest es und konfrontiert Dich damit in aufgebrachter Weise. Sicher nicht schön für Dich, aber Du kannst Dich zumindest darauf vorbereiten und stolz auf Dich sein, weil Dir die Sorge um Deine Nichte wichtiger war als die Angst vor Deiner Schwester.

    3. Nun aber zum wünschenswerten Ergebnis: Deine Schwester erfasst aus den vorangegangenen Kommentaren die wirklich verzweifelten und schmerzlichen Erfahrungen von Angehörigen und Kindern, erkennt sich ein Stück weit wieder und kann erst mal in Ruhe darüber nachdenken, ob sie nicht doch an sich arbeiten sollte und dann entscheiden, ob sie mit Dir darüber reden will oder die Sache lieber mit sich bzw. einem Therapeuten ausmacht. Zumindest weiß sie dann, wie sehr Dir das Wohl ihres Kindes wirklich am Herzen liegt und wie Du unter der Situation leidest und wenn sie kein Unmensch ist, wird sie einen Weg zur Verbesserung der Lage finden.

    Kurz zu mir:

    Ich (aufgewachsen bei einem cholerischen Großvater und damit bestens mit der permanenten Angst und Unsicherheit als Opfer vertraut) hatte das Pech, noch zweimal auf Choleriker zu treffen. Mit ca. 20 Jahren geriet ich bei einem Zeitarbeitsjob als Chefsekretärin an einen Chef, der auch dachte, dass er jedermann und besonders mich als die Aushilfe anschreien kann. Nach einigen Tagen habe ich mich getraut und kurz zurückgeschrien, damit er eine Pause macht und diese dann genutzt, um ihm ruhig, aber bestimmt mitzuteilen, dass ich mich von niemandem so behandeln lasse und wenn er damit nicht aufhört, er sich eine neue Aushilfe suchen kann.

    Resümee: Er hat sich vielmals entschuldigt, mich nie wieder angeschrien und mir dann noch den Job als feste Stelle angeboten (habe dankend abgelehnt).

    Mein Eindruck damals: Für selbstherrliche Choleriker sind erst mal alle Menschen weniger wert und erst durch mein Zurückschreien und meine selbstbewusste Haltung hat er mich dann als gleichwertig angesehen (was ich natürlich nicht sein wollte, aber zumindest hatte ich für die restliche Arbeitszeit mit ihm meine Ruhe).

    Ein anderes Mal hatte ich einen Job an einer Reklamations-Hotline und wurde auch von einem Kunden angeschrien und beleidigt. Man lernt bei solchen Jobs, dass man den aufgebrachten Kunden erst mal austoben lässt und dann Hilfe zur Lösung des Problems anbietet. Nur dieser Typ wollte gar nicht mehr aufhören zu schreien, also habe ich nach einigen Minuten laut “Stop” gerufen und ihm dann ruhig mitgeteilt, dass ich ihm gerne helfen werde, wenn er bereit ist, in einem normalen Ton mit mir zu reden. Und dann habe ich aufgelegt, ohne ihn nochmal zu Wort kommen zu lassen.

    Kurz darauf rief er wieder an, hat sich vielmals entschuldigt und gefragt, ob er denn wirklich so schlimm gewesen sei. Als ich ihm das bestätigte, war er sehr erstaunt und betroffen, weil es ihm gar nicht so dramatisch vorkam. Daraufhin haben wir sein Problem mit unserem Produkt erörtert und abschließend hat er sich vielmals bedankt, dass ich ihn auf sein Fehlverhalten aufmerksam gemacht habe und ihm dann trotzdem noch bei seiner Reklamation geholfen habe.

    Manchmal lohnt es sich also doch, sich zu wehren, und wenn’s nur fürs eigene Ego gut ist.

  • Doreen

    Hallo Pough,

    schön, dass du am Leben deiner Nichte großen Anteil nimmst. Damit schenkst du ihr auf jeden Fall ein alternatives Rollenbild, an dem sie sich orientieren kann. Das ist sicher viel wert.

    Unten habe ich den Vorschlag gelesen, die Schwester beim Jugendamt zu melden. Das ist sicher mit dem Argument seelische Grausamkeit möglich, könnte aber zur Folge haben, dass dadurch der Kontakt zur Nichte nicht mehr möglich ist. Du könntest zunächst auch mit dem Kinderschutz sprechen, die sind in jedem Ort eigentlich gut telefonisch erreichbar. Vielleicht haben die eine Idee.

    Ich habe meiner 4-jährigen Tochter – die allerdings selbst gern schreit ;) – einige Verhaltensregeln beigebracht, zu denen auch gehört, dass wir freundlich und respektvoll miteinander umgehen. Wenn ein Erwachsener diese Regeln nicht beachtet, meldet sie sich ziemlich selbstbewusst zu Wort.

    Vielleicht braucht deine Nichte dieses Selbstbewusstheit zu wissen, was die Mama macht, ist nicht richtig, auch wenn sie es immer wieder tut, es ist nicht richtig.

    Vielleicht kannst du im nächsten vorsichtigen Gespräch mit deiner Schwester mehr den Fokus auf die Nichte legen, damit sie sich nicht gleich wieder angegriffen fühlt. Also etwa nicht sagen, es ist nicht gut, wenn DU die Kleine anschreist, sondern – es ist nicht gut für die Kleine, wenn sie angeschrien wird, wenn sie so große Angst hat etc. und ihr vielleicht erklären, welches Folgen es für das Kind haben kann …

    Du sagst, sie liebt ihr Kind, dann wird sie doch nicht wollen, dass ihr Kind den Rest des Lebens Narben im Herzen trägt.

    Ich wünsche dir viel Fingerspitzengefühl,

    Doreen

  • Ruth

    Hallo Ruth,

    wir scheinen nicht nur den Namen zu teilen…

    Leider ziehe ich Choleriker irgendwie magisch an. Oma und Mutter waren/sind cholerisch, Vater ist Borderliner. Eigentlich sollte ich mit “solchen” Menschen umgehen können, da ich von klein an eine Überlebensstrategie brauchte.

    Zu meinem Vater habe ich seit über 20 Jahren keinen Kontakt mehr, nachdem er mich körperlich attackiert hatte und ich mich wehrte. Meine Oma ist dement und lebt in einer geschlossenen Einrichtung. Bleibt noch meine Mutter und mein Chef. Meine Mutter sehe ich nur noch selten, meinen Chef leider täglich. Ich würde gerne meine Stelle wechseln, aber leider kann ich nicht aufs Geld verzichten und eine neue Stelle finde ich aufgrund eines körperlichen Handicaps nur schwer.

    Jeder der denkt, er kann mit einem Choleriker “spielen” oder ihn gar gezielt steuern, der liegt falsch! Aus leidvoller Erfahrung weiß ich, dass sich die Anfälle immer weiter steigern können und es dann nicht nur bei Wutausbrüchen bleibt.

    Am schlimmsten betroffen sind die Kinder, denn entweder leben sie in ständiger Angst oder sie werden selbst cholerisch, so wie eine meiner Schwestern…

    • Ruth

      Guten Tag!

      Das ist wohl wahr, einen Choleriker zu steuern ist tatsächlich nicht möglich. Ich bin von Natur aus ein sehr ausgeglichener Mensch, der wirklich mit jedem Menschen auskommen kann. Aber selbst ich komme manchmal an meine Grenzen. Dabei kann ich nicht sagen, dass mein Chef schlecht oder boshaft ist. Eigentlich kann er auch ein angenehmer Mensch sein, ist auch beruflich sehr erfahren. Ich arbeite auch gern im Unternehmen, wir haben ein sehr starkes Team. Aber es gibt Momente, da will ich einfach nur aufstehen und gehen. Da bin ich mit dem Tag fertig.

      Am Anfang habe ich versucht, mich bei solchen Vorfällen zu rechtfertigen. Ich habe aber recht schnell gelernt – es bringt nichts. Dabei ging es auch nicht immer um meine Leistung, sondern – ich war einfach im Raum präsent, also kriegte ich alles ab.

      Irgendwann versuchte ich, einfach nicht zu reagieren. Ich schwieg mich aus, am besten mit einem netten Lächeln und verständnisvollem Kopfnicken, und wartete ab, bis das Ganze vorbei war. Ein paar mal war es auch so, dass ich den Raum einfach verlassen habe, da die Situation unerträglich für mich geworden ist.

      Irgendwie habe ich das Gefühl, man kommt in diesem Moment auch mit logischer Argumentation nicht voran. Dein Gegenüber macht buchstäblich dicht. Das funktioniert. Mein Chef beruhigt sich recht schnell. Es gibt nur ein Problem: Es belastet MICH emotional sehr. Das muss ich dann irgendwie “abarbeiten” und das schaffe ich manchmal nicht, sodass diese emotionale Last noch tagelang sitzen bleibt.

      Na ja, … Wie es auch immer ist. Ich werde wohl lernen, damit umzugehen.

      Schöne Grüße und einen ruhigen Tag noch!

  • Josephine

    Liebe Pough,

    ich finde es gut, dass du dich für deine Nichte so engagierst. Und ich glaube auch, dass es tatsächlich das Beste ist, was du tun kannst. Verbringe Zeit mit ihr, zeig ihr deine Liebe und biete ihr eine kleine Oase des Friedens. Das kann ihr für ihre psychische Entwicklung schon sehr viel bringen.

    Und auch wenn du in ihrer Anwesenheit zu deiner Schwester sagst: “Es ist falsch, dein Kind so anzuschreien”, hilft das deiner Nichte. Sie erkennt dadurch, dass nicht sie selbst das Problem ist, dass sie selbst eigentlich nichts falsch macht. Das kann sie dabei unterstützen, ein gesundes Selbstbild zu erhalten. Und es zeigt ihr auch, dass sie nicht allein ist und dass sie in ihrer Not wahrgenommen wird.

    Ich denke, es ist wichtig sich klarzumachen, dass der Wutausbruch eines Cholerikers vor allem mit ihm selbst zu tun hat und weniger mit der Person, die den Wutanfall abkriegt. Das hilft vielleicht dabei, das Geschrei einfach wie ein Gewitter über sich ergehen zu lassen (wenn man dem nicht aus dem Weg gehen kann), ohne selbst Schaden davon zu nehmen. Das geht aber natürlich nur, wenn man erwachsen ist und ein gefestigtes Selbstwertgefühl hat.

    Vielleicht kannst du in dir selbst die Kraft finden, diese Stürme und Gewitter auszuhalten um deiner Nichte beizustehen.

    Ich wünsche dir und deiner Nichte alles Gute und viel Kraft und Nerven!

  • Alice

    Ein interessantes Buch zu diesem Thema ist auch “Jähzorn” von Theodor Itten aus dem Fachbereich Psyochtherapie/-analyse.

    Es handelt sich dabei nicht so sehr um einen Ratgeber für den Umgang mit Cholerikern als um eine erhellende Lektüre darüber, wie jähzornige Wutausbrüche entstehen, welches psychische Leiden sich dahinter verbirgt, und damit hilft es vielleicht Menschen, die mit Cholerikern im Alltag in Berührung kommen, sich besser vor deren Angriffen distanzieren und sich besser davor schützen zu können.

    Reflexionsfähigen Cholerikern hingegen könnte es aber auch helfen, sich selbst besser zu verstehen und ihnen bei der Veränderung der eigenen Verhaltensweisen als Unterstützung dienen. Wenn sich denn jemand auf diese nicht ganz einfach geschriebene, aber sehr spannende Lektüre einlassen will.

  • Myri

    Danke Euch allen für Eure Kommentare!

    Bei sehr vielen finde ich mich wieder, denn auch mein Vater war Choleriker. Wie viele von Euch schreiben: dem kann man nicht ausweichen und schon gar nicht den Kontakt abbrechen. Als Kind ist man dem hilflos ausgeliefert, und auch die Kinder in der Umgebung fürchteten ihn. Zwar schlug er die anderen Kinder nicht, aber sie wurden genauso beschimpft wie wir. Die traumatischen Erlebnisse mit meinem Vater haben mich mein Leben lang geprägt und belastet, und ich habe viel Leid erfahren, aber ich durfte sehr viel lernen dabei.

    Heute kann ich damit anders umgehen. Und mit dem Alter hat sich mein Vater auch etwas beruhigt. Aber das war ein langer und sehr schmerzlicher Weg.

    Die Wende brachte ein Vorfall vor ein paar Jahren, als ich wieder mal das Gespräch mit ihm suchte, um als erwachsene Menschen vernünftig zu reden. Doch nach einem zuerst recht vernünftigen Gesprächsverlauf gipfelte das Gespräch in der trotzigen Aussage meines Vaters “Ja, ich habe dich geschlagen – na und? Ich habs zugegeben, und jetzt reichts!” Und als ich antwortete, dass ich darunter gelitten hätte und mich das “na und?” sehr getroffen hätte, schloss er das Gespräch mit: “Du hast und hattest schon immer eine falsche Wahrnehmung.”

    Dann scheuchte er mich wie einen Hund aus der Wohnung und meinte, dass wohl ein Kontaktstopp das Beste wäre. Daraufhin folgte die schmerzlichste Zeit meines Lebens:

    Ich versuchte immer wieder den Kontakt aufzunehmen, versuchte zu erklären, dass eine Wahrnehmung nicht falsch sein könne, weil jeder seine persönliche Wahrnehmung habe – chancenlos! Das ging einige Monate so, bis ich ihm per Mail (anders erreichte ich ihn ja nicht) schrieb “Du hast recht.” Die folgenden Worte hat er wohl nicht mehr gelesen, denn er ging nie darauf ein. Aber auf die Aussage “Du hast recht” hat er reagiert. Und seither haben wir wieder Kontakt.

    Für ihn scheint die Welt in Ordnung – er ist glücklich. Aber mir tut es immer noch weh! Denn seither ist es eiskalt zwischen uns. Persönliche Gespräche vermeide ich, wir reden über Belangloses. Wenn es auch für mich nicht stimmt, es ist immer noch besser als gar keinen Kontakt oder ewig Streit zu haben, was ich mir nie verzeihen könnte. Denn er wird älter, und es gibt nichts Schlimmeres, als Streit mit in den Tod zu nehmen.

    Das Interessante dabei: Langsam beruhigt sich die Situation nicht nur äusserlich, sondern auch in meinem Inneren. Ich kann annehmen, dass mein Vater nicht anders kann und konnte, und meine Wut weicht nach und nach einem gewissen Verständnis, vielleicht sogar Mitleid.

    Wenn der Kontakt auch oberflächlich ist und unsere Umarmung zur Begrüssung und zum Abschied mich jedesmal schaudert (ich könnte genauso gut einen kalten Stein umarmen) – wir hatten noch nie ein so unbeschwertes Verhältnis. Und das ist gut so. Denn ich kann ihn nicht mehr ändern und die Vergangenheit nicht ungeschehen machen. Aber ich kann das Jetzt so angenehm wie möglich gestalten, um selbst den inneren Frieden zu finden.

    Denn das ist der Weg: Und ich sehe, wie sich plötzlich auch in meinem Umfeld alles zum Positiven wendet. Das Loslassen meiner Schmerzen durch den Jähzorn meines Vaters hilft, auch alles andere loszulassen. Und plötzlich öffnen sich neue Türen und ich kann endlich vorwärts gehen.

    Ich hoffe, dass ich mit meinen Worten auch anderen Mut machen kann, loszulassen. Es ist mir schwer gefallen und ich habe lange Zeit gebraucht, aber es ist wirklich befreiend!

  • Sonja

    Aber wo fängt Choleriker an?

    Ist es schon cholerisch, wenn jemand aus einer Mücke einen Elefanten macht? Ist es cholerisch, wenn jemand wegen Nichts Streit anfängt oder übellaunig wird – nicht handgreiflich?

    Wie oft hat so ein Choleriker diese – ich nenn es mal – Anfälle? Täglich, wöchentlich, monatlich. Regelmäßig oder sporadisch?

    Ich muss gestehen, ich hatte nie direkt mit so jemandem zu tun (zum Glück) und bin jetzt in einer Beziehung mit einem, ich nenn es mal, Choleriker.

  • Helmut

    Hallo,

    ich neige selbst zu cholerischen Anfällen.

    Cholerisch kommt aus dem Griechischen und bedeutet Leber: “Dir ist wohl eine Laus über die Leber gelaufen” sagen wir heute noch.

    Wann kommt es zu solchen Wutausbrüchen?

    Manchmal habe ich den Eindruck, mein erhöhter Blutdruck ist Schuld. Auch ein sehr hoher Stress-Pegel führt leicht zu solchen Ausbrüchen. Meine hohe Ungeduld fördert dieses Verhalten. Und ich sehe hinter einem kleinen Fehlverhalten eine grundsätzliche Haltung, die ich nicht akzeptieren will – zum Beispiel Gleichgültigkeit. Vielleicht ist das die tiefste Ursache!

    Was stoppt mich nicht?

    Schweigen – das interpretiere ich als Gleichgültigkeit und ich werde lauter, weil ich glaube, den anderen so eher zu erreichen.

    Was stoppt mich?

    Widerspruch: “Ich habe eine andere Meinung”, “ich bin überzeugt, dass meine Entscheidung richtig war”, etc. Da bin ich dann wieder auf der sachlichen Ebene.

    Ich teile Ihre Meinung bezüglich Ehe nicht, Herr Heidenberger. Ich bin überzeugt, dass es eine Ehe immer wert ist, erhalten zu bleiben – solange nicht ein Partner den anderen schlägt (tun übrigens mindestens so viele Frauen wie Männer!).

    Wir sind nun 37 Jahre verheiratet und haben 5 Kinder großgezogen. Und meine cholerischen Anfälle scheinen sie alle gut überstanden zu haben: Es vergeht kaum ein Tag, an dem mich die Kinder nicht anrufen und mir ihre Sorgen und Freuden mitteilen.

    Allerdings habe ich auch eine positive Eigenschaft – ich kann mich entschuldigen. Und das habe ich viele hundert Mal bei meinen Kindern und meiner Frau getan.

    Herzliche Grüße
    Helmut

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Danke für Ihren Kommentar, Helmut!

      > Ich teile Ihre Meinung bezüglich Ehe nicht, Herr Heidenberger. Ich bin überzeugt,
      > dass es eine Ehe immer wert ist, erhalten zu bleiben – solange nicht ein Partner
      > den anderen schlägt.

      Ich bezog mich weniger auf die Ehe, sondern generell auf Beziehungen. Grundsätzlich bin ich auch der Meinung, dass man sich nicht vorschnell trennen soll, denn in einer Beziehung kann nicht immer alles eitel Wonne sein. Aber es gibt doch viel mehr Beweggründe für eine Trennung – also eine Trennung ist meiner Meinung nicht erst dann sinnvoll, wenn ein Partner den anderen schlägt.

  • Urschi

    Hallo!

    Also ich kann es gar nicht verstehen, wenn jemand sagt, dass er seinen Choleriker “mag”.

    Bei mir ist es so, dass er jedes Mal wirklich die Familie auseinandertreibt und auch handgreiflich wird. Außerdem ist er sehr schlau und fühlt sich sehr überlegen anderen gegenüber. Besonders entsetzt war ich auch, als er seine Schwester als “Spielobjekt” bezeichnet hat. Es reicht bei ihm nur ein Kommentar und er wird schon wütend.

    Es tut mir sehr leid, wenn ich mich hier in Rage geredet habe, aber ich musste mir einmal das alles von der Seele reden.

    • Ursel

      Liebe Uschi,

      ich kann es auch nicht nach vollziehen, wie man einen Choleriker noch immer mögen oder sogar lieben kann, nach all den Jahren kann ich es nicht mehr, so leid es mir tut, dies sagen zu müssen.

      Meine Gefühle sind erstickt worden, in dunklen Wolken versunken, die ständig auf mich niederprasseln, bestehend aus Arroganz, Demütigung, angeblicher Überlegenheit und ständiger Besserwisserei. Man kann es auch zusammenfassen unter “Seelischer Sklaverei”.

      GlG und bleibt alle stark
      Ursel

  • Ursel

    Liebe Sophie,

    ich bin kein Experte, finde es aber schon schlimm, wenn man mit “Wut”, die einem befremdlich vorkommt, konfrontiert wird. :-(

    Wenn der Partner Wut so offensichtlich zeigt, dass man vielleicht sogar Angst vor dem nächsten Wutausbruch hat, daran denkt oder diesen sogar erwartet …

    Lg Ursel

  • Ursel

    Gerade eben ist wieder ein typisches Beispiel vorgefallen:

    Ich habe nicht bemerkt, dass “er” beim Frisör war, habe gefragt: “Warst Du beim Frisör ?” – diese Schimpftirade, die ich über mich ergehen lassen musste, auf der Straße vor der Nachbarin, ich sei undankbar und würde mich über alles beschweren, in einer Lautstärke und an Wichtigkeit nicht zu übertreffen. Ich habe mich in Grund und Boden geschämt. Ich und undankbar?? Ich bekomme keinen Cent von diesem Menschen … oder werde irgendwann mal beschenkt oder gratuliert, z. B. zum Geburtstag.

    Traurige Grüße Ursel

  • Regine

    Hallo,

    ich war 13 Jahre mit einem Choleriker verheiratet. Leider habe ich die Situation viel zu lange ertragen. Ich ärgere mich bis heute, dass ich nicht beim ersten Anfall das Weite gesucht habe. Damals war ich noch nicht verheiratet.

    Wir haben 2 Kinder bekommen, die er sich so gewünscht hatte. Es gab für ihn immer mehr Gründe auszurasten und immer waren die anderen Schuld. Als die Wut so heftig war, dass er handgreiflich wurde, habe ich ihn vor die Wahl gestellt: “Therapie oder ich gehe mit den Kindern”. Er wurde abermals wütend.

    Aus Angst konnte ich nicht mehr sprechen, ich habe es mit schreiben versucht. Am Ende musste ich heimlich mit den Kindern ins Frauenhaus fliehen. Es ist schon 23 Jahre her. Als ich hier die Kommentare gelesen habe, kamen mir die Tränen und die Gefühle von Ohnmacht und Erniedrigung von damals.

    MAN MUSS DAS NICHT MIT SICH MACHEN LASSEN; ES GIBT IMMER EINEN WEG DA RAUS.

    Ich bin wieder verheiratet und freue mich über ein Leben in Frieden. Meine Kinder sind erwachsen, haben beide sehr unter der Situation gelitten, natürlich haben sie auch ihren Vater geliebt. Mein Sohn neigt auch dazu, schnell aus der Haut zu fahren hat, aber er hat auch verstanden, dass man was dagegen tun kann (zum Beispiel Sport).

    Den Betroffenen kann ich nur sagen, dass es sich lohnt, mutig zu sein und den Teufelskreis zu durchbrechen. Kein Mensch hat das Recht, andere anzuschreien und zu demütigen. Ihr müsst eure Persönlichkeit schützen.

  • Kerstin

    Hallo, ich bin neu auf dieser Seite, da ich nicht mehr weiter wusste und auch ziemlich am Ende bin.

    Mir wurde gesagt, mein jetziger Partner ist doch Choleriker. Ich muss ehrlich sagen, dass ich gar nicht wusste, was das Wort bedeutet. Ich war nur ziemlich am Ende, weil ich von den ständigen Wutausbrüchen und Beschuldigungen, die vollkommen haltlos waren, so runtergemacht wurde, dass ich gar nicht mehr wusste, was richtig und falsch war.

    Hatte immer das Bauchgefühl, dass ich nicht daran schuld war, da die Anschuldigungen nicht korrekt waren. Muss dazu sagen, dass ich jahrelang mit einem gewalttätigen Alkoholiker zusammen war. Habe aber durch eine jahrelange Therapie in einer Selbsthilfegruppe gelernt, dass ICH ES NICHT BIN, SONDERN ER. Und das ist durch vieles Lesen jetzt genauso wieder so hoch gekommen.

    Eure Kommentare haben mir wieder etwas Kraft, Mut und Selbstvertrauen gegeben, dass er sich nicht ändern wird und dass ich über kurz oder lang daran zerbrechen werde. Und das will ich nicht noch einmal – meine Kinder wenden sich schon von mir ab. Das kann nicht das Leben sein.

    Es wird zu einer Trennung kommen, denn es geht immer weiter, auch wenn es sehr schwer ist. Bin froh, diese Seite gefunden zu haben.

    Am meisten habe ich das Problem damit, dass in solchen Ausraster-Situationen Worte fallen, die angeblich NIEMALS gesagt worden sind, und dann bin ich wieder die Dumme, die sich alles einredet.

    Ist das bei Euch auch so oder gibt es auch solche Situationen??

    Fange an zu zweifeln, weiß aber genau, was mir vorgeworfen wurde.

    Vielen Dank!

    Kerstin

    • Ursel

      Liebe Kerstin,

      auch ich kenne und ertrage seit Jahrzehnten solche Situationen, immer nur “ich” bin schuld, egal ob privat oder beruflich, n i e m a l s der Choleriker, er konstruiert sich seine eigenen Argumente gegen einen.

      Man hat keine Chance. Man wird hingestellt als derjenige, der zu dumm ist, diese Argumente zu verstehen oder man ist schlicht und einfach “verrückt”.

      Bitte, wenn Du die Möglichkeit zur Trennung hast, ergreife die Chance!!! Mir ist es nicht möglich, jeder Tag ist die Hölle, Freundschaften wurden im Laufe der Jahre erstickt, nur “seine” Familie zählt, meine ist schlicht und ergreifend “Dreck”, mit dem er nichts zu tun haben will.

      Bitte geh, wenn Du kannst – auch für Deine Kinder.

      lg Ursel

  • Ursel

    Letzte Woche, Büro:

    Der Choleriker stellt fest, einen Fehler gemacht zu haben / Ergebnis: Er fängt unbändig an zu toben, beschimpft seine Sekretärin, sprich Ehefrau, aufs Übelste mit der schlimmsten Fäkalsprache, schiebt ihr die Schuld für den Fehler in die Schuhe, wirft Ordner in der Gegend herum und tritt den Arbeitsplatz seiner Sekretärin, sprich Ehefrau zusammen!!!

    Was soll ich noch sagen, ich kann nicht mehr, ich habe aufgegeben, ich bin nur noch erledigt, Tag für Tag diese Ausbrüche, wenn nicht von “ihm”, dann vom “Kind” oder ganz schlimm von beiden.

    Ich bin nur noch müde und kaputt, aber so richtig.

    Liebe Grüße an alle – Ursel

    • Doreen

      Liebe Ursel,

      mir scheint, du hast dringenden Bedarf, dein Leben zu ändern – tu es, lass nicht länger zu, dass deine eigene Familie dir weh tut. Ändere etwas, oder willst du dich nicht besser fühlen?

      LG, Doreen

      • Ursel

        Liebe Doreen,

        vielen Dank, das ist sehr lieb – aber es geht nicht, d.h. im Moment noch nicht, ich habe nur noch einen lebenden Verwandten aus meiner Familie – selbst alt und krank.

        Ich versuche mich aber innerlich zu distanzieren, das kostet sehr viel Kraft, aber ich versuche es Tag für Tag. Mein behindertes “Kind” braucht mich mind. noch solange, bis die Ausbildung beendet ist. Vielleicht bekomme ich dann endlich nach langen Jahren meine Chance – das ist mein Lichtblick.

        Es verschafft einem ein wenig Erleichterung, wenn man seinen Ballast auf dieser Seite “abladen” kann, dann ist es nicht mehr gerade so “erdrückend”.

        Ganz liebe Grüße und herzlichen Dank

        Ursel

        • Doreen

          Liebe Ursel,

          ich freu mich, dass du Hoffnung hast. Viel Erfolg beim Üben der innerlichen Distanz und immer mehr Zeit für dich wünsche ich! Ganz viele Lichtblicke!!!

          Doreen

  • Jeannette

    Hallo ihr Lieben!

    Ich habe da mal ein zwei Fragen und hoffe, ihr könnt sie mir beantworten:

    1. Passen ein Choleriker und eine Melancholikerin zusammen?

    2. Spielt ein Choleriker auch gerne Psychospielchen?

    Also ich meine, jemanden psychisch richtig fertig machen und mit Worten eindreschen, was einem wirklich verletzt?

    Mein Ex war Choleriker und hat das jedes Mal gemacht, sogar immer wieder Sachen um sich geschmissen und ist ziemlich stark ausgerastet, und das meistens auch ohne Grund oder aus kleinen Gründen. Ich habe versucht, so gut es ging, ruhig zu bleiben, was nicht immer geklappt hat.

    Zum Schluss hat er mit mir Schluss gemacht, weil ich einen Fehler begangen habe. Ich hatte einen Unfall und aufgrund seiner cholerischen Anfälle hatte ich Angst, es ihm zu sagen.

    Ich hoffe, ihr könnt mir da weiterhelfen.

    Vielen Dank im Voraus

  • Doris

    Hallo,

    habe mir viele Kommentare durchgelesen.

    Glaube, mein Mann ist auch ein Choleriker. Regt sich wegen jeder Kleinigkeit auf. Wir haben zwei Kinder, 10 und 13, und da fallen den Tag über viele Kleinigkeiten an. Mein Mann regt sich über Sachen auf, die ich eher harmlos finde. Hat jetzt nichts mit Pubertät und so zu tun, denn das war früher auch schon, nur nicht so oft.

    Seine Ausraster häufen sich, zudem kommt seit ein paar Wochen dazu, dass er, in meinen Augen, zu viel Alkohol trinkt, 5 bis 6 Bier täglich. Wenn er ausrastet, beschimpft er mich, oder die Kinder. Wobei er bei unseren Kids noch einigermaßen gnädig ist. Die sind dann nur dumm, zu blöd … Bei mir ist er schon nicht mehr so zimperlich. Ich bin dann gleich eine blöde Henne mit Spatzenhirn, weniger wert als der Dreck unterm Fingernagel …

    Er ist dann auch immer tagelang beleidigt, weil ich bzw. wir ihm nicht recht geben. Er rastet z. B. aus, weil unser Sohn beim Essen zu schnell isst und unsere Tochter zu langsam. Das ist Grund genug, auszuticken, rumzubrüllen, den Teller oder Besteck zu schmeißen und dann beleidigt ins Wohnzimmer zu stampfen und die Türen zuzuknallen.

    Warum ich das aushalte? Wegen der Kinder!

    Tat mal gut, ein bisschen Frust abzulassen. Und vor allem zu wissen, dass es vielen Frauen ähnlich geht. Lg an alle!

    • Doreen

      Als Kind eines Cholerikers und einer Frau, die “es ausgehalten” hat, sage ich dir:

      BITTE TU ES NICHT WEGEN DER KINDER!!!

      Bei meinen Eltern ging es auch mit Beginn der Pubertät so richtig los.

      Ich habe immer Schuldgefühle gehabt, weil sie sich quasi permanent stritten bzw. mein Vater schrie und meine Mutter “aushielt”. Es waren schreckliche Jahre bis mein Vater endlich endgültig das Zuhause verließ. Erst danach konnte ich mit ihm manchmal normal sprechen und erst danach war es bei uns Zuhause wieder entspannt, gemütlich, einfach ein Ort zum Wohlfühlen. Davor mit ihm war es schrecklich!

      Wenn du also deinen Kindern etwas Gutes tun willst, entferne sie und dich von den Anfällen so schnell wie möglich, wenn er nicht in der Lage ist, sich zu ändern.

      Wunsch der Tochter eines Cholerikers

      • Diris

        Hallo Doreen,

        vielen Dank zu deinem Kommentar!

        Ich weiß ja selbst, dass es für die Kinder nicht gut ist, wenn ihr Vater so ausrastet. Andererseits denk ich mir wieder, dass eine Trennung der Eltern grad zu Beginn der Pubertät eben auch nicht das Wahre ist. Ich weiß nicht.

        Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu unseren Kids, wir können über alles reden. Haben auch darüber schon gesprochen, weil der Papa eben so ist. Ich unternehme viel mit den Kindern, aber eben meistens oder am liebsten wenn mein Mann nicht da ist. Und dann gefällt es auch den Kindern besser als wenn er dabei ist. Wir unternehmen schon auch etwas mit ihm, denn dann gibt es wieder Zeiten, da läuft alles gut.

        Solange kein Problem auftaucht, ist alles in Ordnung. Dann ist er auch ein lieber Mann und Vater. Es ist echt schwierig.

        Was ich auch noch niemandem erzählt habe, ist, … oh Mann, ich schäme mich … Er ist auch schon handgreiflich geworden, so drei, vier Mal. Und eben heuer, im Frühjahr sogar vor unseren Kids. Unser Sohn ist dann total ausgerastet, hat seinen Vater gehasst. Ich hab ihm dann wieder gut zugeredet, dass Papa das nicht so gemeint hat … die zwei haben sich dann wieder vertragen. Ich tat, als sei nix gewesen, aber …

        Seitdem läuft bei uns, meinem Man und mir, halt gar nichts mehr. Hab mich dann noch ein paar Mal überwunden, mit ihm trotzdem ins Bett zu gehen, aber irgendwie, glücklich … bin ich nicht mehr. Irgendwie?

        Hab bei meiner Schwiegermutter so Ähnliches angedeutet, dass wir halt viel streiten, er austickt und auch mal was rumschmeisst, oder mich beleidigt, aber die hat eben nur die Auffassung, er verdient das Geld, er schafft an. .. Wusste nicht, dass ich 1915 lebe und nicht 2015.

        Gefühlchaos pur. Manchmal bin ich frustriert, dann wütend und dann denk ich mir, ich jammere auf hohem Niveau. Es könnte schlimmer sein.

        Denn … theoretisch haben wir alles: ein Haus, zwei gesunde und vor allem gescheite Kinder (Gymi und Real), jeder seine Arbeit, genug Geld …

        Aber, Glück kann man nicht kaufen.

        Danke euch allen, fühlt euch gedrückt und geküsst

        Doris

  • Betroffene

    Liebe Elly,

    lass dir einen Rat geben von einer Betroffenen, die auch sehr lange darunter gelitten hat, in der Meinung, mit einer Therapie wird sich alles zum Guten ändern.

    Du bist noch jung, noch nicht verheiratet. Auch wenn es dir schwer fallen wird, aber trenne dich bitte von ihm. Ich hab meinem damaligen Mann auch immer wieder eine Chance gegeben in der Hoffnung, mit der Therapie ändert sich etwas. Dem war leider nicht so.

    Es ist bei dir jetzt schon so schlimm. Wenn du nicht die Trennung wagst, ihn womöglich noch heiratest, wirst du diese ungeheure Belastung noch sehr lange mitmachen müssen. Und sollten dann auch noch Kinder dazukommen, ist das gleich noch eine Dimension größer, auch für dich! Und die Kinder können niemals völlig unbeschwert sein, weil sie sich immer vor den nächsten Ausrastern fürchten müssen. Das hat auch Einfluss auf ihre Persönlichkeitsentwicklung!

    Auch wenn er sich wieder vor ein Auto stürzen will, ist das eine Form von Erpressung. Halte nicht aus guter Hoffnung, aus Angst, aus Mitleid … an dieser Beziehung fest! Über kurz oder lang wirst du daran zerbrechen.

    Ganz liebe Grüße von einer Leidgeprüften, die einmal in der ziemlich gleichen Situation wie du warst und leider viel zu lange geglaubt hat, es wird besser!

    • Ursel

      Liebe Betroffene, liebe Elly,

      ich kann in allem, was Betroffene bezüglich Elly schreibt und ihrer Situation zu 100 % zustimmen, dem gibt es nichts hinzuzufügen. Nimm die “Beine in die Hand” und nichts wie weg!!!

      Du kommst darüber hinweg, Du bist so jung, nutze Deine Chance, im Leben glücklich zu werden. Setze Dich nicht weiter diesen Tiraden, der Herabsetzung Deiner Würde und der emotionalen Erpressung aus.

      LG an alle

      Ursel

  • Elly

    Liebe Ursel und liebe Unbekannte, danke für die Ratschläge, es beruhigt mich ein wenig, dass ich nicht die einzige bin, die sowas durchmacht.

    Ich bin am Überlegen, ob ich mich trennen soll. Ich habe es ihm mitgeteilt und ihm ein Jahr gegeben, um sich mir und meiner Familie zu beweisen. Wenn er es schafft, sich zu bessern, werden wir heiraten. Doch wenn er es nicht schafft, dann ohne mich …

    Ich hab mit meinen jungen Jahren sehr viel erlebt und merke, wie ich psychisch kaputt gehe. Ich habe Angst, einfach nur mich mit ihm zu zoffen. Ich habe öfters nichts gesagt, damit er ruhiger wird, aber er meinte daraufhin, dass es ihn mehr aufregt, wenn ich nichts sage, aber auch wenn ich was sage.

    Ich bin eine Türkin und meine Eltern haben es nicht eingesehen, dass ich mich trennen wollte. Bei uns ist halt alles noch altmodisch und die Leute lästern drumrum.

    Aber jetzt hat es meine Familie eingesehen, stehen hinter mir, wir erleben schwere Zeiten und ich liebe diesen Mann. Aber seine andere Seite hasse ich, beachte ich nicht, aber es bricht mir das Herz, wenn ich ihn so weinend hilflos sehe.

    Die Zeit wird alles zeigen. Hoffentlich wird alles gut.

    Danke für diese Seite, dass ich mich hier mit ein paar Betroffenen unterhalten konnte. Wenigstens ein paar Menschen, die mich verstehen.

    Alles Gute euch allen

    • Gea

      Dann muss er also nur noch ein Jahr seine Ausraster – zumindest vor dir und deiner Familie – unterdrücken und nach der Hochzeit kann er endlich wieder seiner “anderen Seite” freien Lauf lassen. Aber dann ist es für dich zu spät.

      Nimm dir die Ratschläge zu Herzen, die dir hier gegeben wurden, lies auch nochmals alle Kommentare der anderen Betroffenen durch. Die meisten von ihnen hatten nicht die Möglichkeit wie du, sich noch rechtzeitig (bevor Kinder da waren, …) einfach von ihrem Choleriker zu trennen.

      Und wenn du es nicht tust und ihn tatsächlich heiraten solltest, weil er seine Ausraster dieses Jahr halbwegs “verbergen” kann, dann bist du – so hart es klingen mag – halt selber schuld, wenn du dich danach in der Hölle (Ehe mit einem Choleriker) wiederfindest.

      Du bist jetzt schon durch ihn ein psychisches Wrack. Was glaubst du, wie es sein wird, wenn ihr dann durchaus zusammenlebt, wenn du ständig unter seiner Kontrolle bist?

      Und dann wirst du noch oft an diese Ratschläge, die dir hier gegeben wurden, zurückdenken. ABER DANN IST ES ZU SPÄT!

  • Ursel

    Liebe Elly,

    höre bitte auf die guten Ratschläge, auch auf das, was zuletzt Gea Dir geraten hat.

    Bitte, heirate nicht, sonst wirst Du – wie oben beschrieben – auf immer zurücksehen und an Deine verpasste Chance denken, dann kommst Du in eine Situation, in der viele von uns sind und nicht herauskönnen – obwohl wir wollen, aber es geht einfach nicht.

    Stell Dir vor, Du bist 20 Jahre lang diesem Druck und Terror ausgesetzt, Du weinst 20 Jahre lang, j e d e n Tag und Deine Kinder nehmen die Charakterzüge Deines Mannes an und behandeln Dich genauso, wie er Dich behandelt, respektlos, würdelos und ohne jegliches Mitgefühl …

    willst und kannst Du das ertragen? Stell’ Dir vor, Du kannst nicht mehr arbeiten gehen, durch die Geburt der Kinder und Du wirst von diesem Menschen auch noch finanziell abhängig – und dann?? Er hat Dich auf die Dauer der Jahre von Deinen Freunden und Deiner Familie isoliert, aber in der Öffentlichkeit gibt er den liebenden Ehemann?? Ich könnte endlos weitermachen.

    Bitte meine Liebe, distanzier’ Dich von ihm, es ist nicht Dein Versagen, wenn Du diesen Mann nicht heiratest, schäm’ Dich nicht vor Deiner Familie dafür. Wenn sie nicht damit umgehen können, dann ist das ihr Problem, aber Hauptsache, Du bekommst ein “eigenes”, selbstbestimmtes Leben.

    LG an alle
    Kopf hoch – ich denke an Euch
    Ursel

  • Iris

    Hallo miteinander,

    ich habe alle Kommentare von euch gelesen und habe dadurch wieder Mut bekommen, durchzuhalten. Nur bin ich mir nicht ganz sicher, ob mein Freund auch ein Choleriker ist bzw. ob ich ihn dazu gemacht habe …

    Ich bin von Natur aus wahnsinnig eifersüchtig und mäkle auch gern an ihm rum. Temperament besitze ich ebenfalls – das äußert sich bei mir, indem ich fluche oder genervt schnaufe, wenn etwas nicht so funktioniert wie ich es gerne hätte. Nur ist meine Wut auch so schnell wieder weg wie sie kam.

    Mein Freund ist dann aber sofort genervt, wenn ich mal mit meinen Sachen schimpfe (PC spinnt, Spülomat zu voll und will nicht zu gehen o. Ä.) und er kriegt sich dann kaum unter Kontrolle, sodass er sich selbst so in Rage redet und es in einen Streit eskaliert – ich lass mir ja auch nicht die Butter vom Brot nehmen und verteidige mich dementsprechend und versuche ihm zu verklickern, dass das doch nur Kleinigkeiten sind und er sich nicht so aufregen soll …

    Nur scheinbar gieße ich damit nur Öl ins Feuer. Wenn ich ihm aus dem Weg gehen will, rennt er mir hinterher und betitelt mich mit derben Dingen oder sagt “ich bin noch nicht fertig mit dir” und meckert weiter wie ein Weltmeister bis er das Gespräch für beendet erklärt hat. Danach gibt es keine Chance mehr, dass ich noch was sagen kann zu dem Thema.

    Er agiert im Streitfall nur nach dem Motto “Du bist an allem Schuld und ich nicht”. Manchmal sagt er im Streit, dass ich doch nicht an allem schuld bin und meckert trotzdem auf mir rum. Ich glaube, er weiß selbst nicht so recht was er will und warum er überhaupt blubbert.

    Im Nicht-Streitfall ist er der liebste Mann auf Erden, aber ich muss mittlerweile bei allem aufpassen, was ich mache/sage und wie. Ich muss selbst auf meine Mimik achten – ich könnte ja unbewusst genervt gucken oder so.

    Mittlerweile pendeln wir tageweise zwischen “Ich zieh aus!” und “Ich liebe dich doch so und will dich nicht verlieren” … Ich weiß echt nicht mehr, was ich noch glauben soll …

    Sollte ich dann lieber erstmal auf Abstand gehen und den schmollen lassen oder soll ich versuchen auf ihn einzureden, dass er sich wieder einkriegt??

    Ich danke erstmal fürs Lesen und freue mich auf eure Antworten!

    LG Iris

  • Viola

    Guten Tag,

    ich habe nun viel gelesen, wie man mit einem Choleriker in der nächsten Familie verhalten soll. Leider habe ich nichts darüber gelesen, wie man das therapieren kann. Wäre froh um Tipps. Besten Dank!

  • Andy

    Hallo Ihr Lieben,

    ich freue mich, diese Seite gefunden zu haben. Gerade habe ich alle Kommentare gelesen und beschlossen, selbst kurz zu schreiben! Danke an alle die so offen geschrieben haben, es hat mir geholfen, meine Situation besser zu verstehen! Die Tipps von Herrn Heidenberger finde ich zutreffend. Den Kommentar von „Choleriker“, finde ich für mich hilfreich und stimme dem zu!

    Grundsätzlich denke ich, dass Täter und Opfer auf eine Art „zusammenfinden“. Damit will ich nicht sagen, dass die Opfer selbst Schuld sind, oder überhaupt Schuld sind! Es ist mehr eine Art Anziehung, die passiert. Vielleicht kann man sagen: auf einen Choleriker zu treffen, ist – sofern man darunter leidet – eine Chance sich selbst zu finden und selbstbewusster zu werden! Ich denke, dass ein Choleriker bei einem selbstbewussten Menschen so gut wie keine Chance hätte – diese Verbindung würde nicht lange bestehen! Was meint ihr?

    Kurz zu mir: Ich (35) habe mein Leben geliebt. Ich hatte einen tollen Job und war nebenbei – aus Spaß an der Tätigkeit – selbstständig. Ich war – selbstgewählt – nie verheiratet und habe auch keine Kinder. Ich war glücklich, bis ich „Ihn“ getroffen habe. Wir haben uns sofort extrem ineinander verliebt, es war für beide die erste große Liebe. Es war sozusagen die Krönung für mein tolles Leben!

    Nach einer kurzen (wunderschönen) Zeit habe ich gemerkt, dass er eifersüchtig war, wegen Kleinigkeiten. Er hat angefangen mir Stress zu machen und das auf eine extreme Art. Ehe ich mich versehen konnte, sind daraus große Krisen entstanden! Er war eindeutig Choleriker! Ich hatte bis dahin nie im privaten Umfeld mit solchen Menschen zu tun. Es war für mich eine neue Erfahrung.

    Das ist, denke ich, auch mit ein Grund, warum ich die erste Zeit einfach nur fassungslos war! Er hat mich beschuldigt und sich ständig aus dem Nichts aufgeregt, von 0 auf 100 und ich bin voll drauf eingegangen, habe versucht ihn zu beruhigen, um ihm Sicherheit zu geben! Das Ganze war für mich so traumatisch, dass ich teilweise Erinnerungslücken habe!!

    Handgreiflich ist er nie geworden. Er hat immer damit gedroht mich zu verlassen, was für mich das Schlimmste war. Bei einem der heftigsten Streits wollte er Schluss machen und ich habe ihn weinend angefleht, er soll mich bitte schlagen! Das wäre mir lieber gewesen als wenn er mich verlassen hätte. Das war mit einer der tiefsten Punkte, den ich damals erreicht habe. Nach einem halben Jahr Terror von seiner Seite aus, kam für mich die Erkenntnis, was ich gerade dabei bin zu verlieren – mein Leben (welches mir in dieser Zeit ziemlich egal geworden war). Daraufhin habe ich mich getrennt.

    Das Interessante an der Sache kommt aber noch – und der Grund warum ich denke, dass Täter und Opfer „zusammengehören“.

    Mein Selbstbewusstsein war so am Boden, dass ich nach der Trennung fast alles um mich herum gegen mich aufgefasst habe. Hinzu kamen Angstzuständen, bis zu Panikattacken: Platzangst, ich konnte nicht mehr Straßenbahn oder Zug fahren, Angst vor großen Plätzen und Menschen. Es ist immer schlimmer geworden. Ich habe alles als Belastung erlebt. Es ist so schlimm geworden, dass ich meine Selbstständigkeit und meinen Job nicht mehr ausüben konnte. Ich habe dann eine längere Zeit für mich allein gelebt und viel über alles nachgedacht, viel nachgelesen und nachgeforscht, mich auch viel unterhalten mit anderen (in dem möglichen Rahmen) und neue Wege gefunden für mich.

    Fazit: die Minderwertigkeitsgefühle aus der Beziehung haben sich nach der Trennung weitergezogen durch mein Leben!

    Das alles ist jetzt einige Zeit her und mir geht es wieder gut. Es war für mich eine sehr heftige Erfahrung und ich bin teilweise noch immer daran, sie zu verarbeiten. Mir ist es wichtig zu erwähnen, dass mit ein Grund für dieses Geschehen, Minderwertigkeitsgefühle des Opfers zu sein scheinen! Ein Teil von mir – ich denke ein sehr tiefer – hat ihm Recht gegeben, war mit der Meinung, dass ich Schuld war – was natürlich nicht stimmt! Aber dieser Teil und Verlustangst haben dazu geführt, dass ich mir das so lange (oder überhaupt) gefallen hab lassen und mitgemacht habe! Das hat ihn bestätigt in seinem Denken, ich wäre schuld!

    Ähnliche Minderwertigkeitsgefühle hatte ich als Kind, jedoch war ich der Meinung, alles verarbeitet zu haben, was scheinbar nicht der Fall war. Ich hatte das Glück, dass ich vor der Beziehung ziemlich glücklich und zufrieden war und deswegen auch recht schnell erkannt habe, dass mir mein Leben wichtiger ist als die Beziehung. Denn „ertragen“ tut man das ja um „die Beziehung“ zu erhalten, dabei verliert man aber sich und sein Leben!

    Ich freue mich auf weitere Kommentare und Meinungen von Euch!

    Grüße
    Andy

    • Ella

      Meiner Meinung tragen vor allem Choleriker selbst wesentlich dazu bei, dass Personen in deren direkten Umfeld (z. B. Familie, Partner) Minderwertigkeitsgefühle haben.

      Etwa das Kind eines Cholerikers, das in ständiger Angst vor dem nächsten cholerischen Anfall des Vaters oder der Mutter lebt und dadurch auch kein gesundes Selbstbewusstsein entwickeln kann.

      Auch Partner, die durchaus selbstsicher waren, bevor sie mit einem Choleriker zusammenkamen, können durch das Zusammenleben mit einem Choleriker „gebrochen“ werden. Traurig, aber wahr!

      • Andy

        Hallo Ella!

        Bei Kindern stimme ich Dir voll zu! Diese befinden sich noch im Wachstum und haben schon allein aufgrund der Gehirnentwicklung noch nicht die Möglichkeit, auf dieser Ebene zu reflektieren. Die Folgen sind dementsprechend dramatisch!

        Ich sehe es genauso, dass als Folge einer Beziehung mit einem Choleriker, in der man den ständigen Angriffen ausgesetzt ist, einem kaum Luft und Raum bleibt, über sich und die Situation nachzudenken, das eigene Selbstwertgefühl massiv leidet!

        Die Frage, die sich mir stellt, ist: Was ist das Motiv eines Erwachsenen in dieser destruktiven Beziehung zu bleiben? (Und mit Eigenverantwortung – ohne Schuld – betrachtet, setzt man sich diesen Angriffen jeden Tag aufs Neue selbst aus. Es besteht objektiv betrachtet keine lebensnotwendige Abhängigkeit, wie z.B. von Luft!)

        Jede Beziehung fängt meistens respektvoll an, sonst würde sie vermutlich nicht beginnen! Aber wenn die Ausraster mal deutlich sichtbar und regelmäßig sind, warum tut man sich so etwas an? Und warum passiert es manchen Menschen, dass sie sich von so einer Person abhängig fühlen und manche kommen gar nicht erst in diese Situation?

        Ich glaube, der Grund dafür liegt in der eigenen Persönlichkeit. Je wertvoller man sich selbst ist, desto weniger lässt man solchen Umgang mit sich zu (und leider auch umgekehrt!)!

  • Elle

    Hallo!

    Ich habe einige Kommentare durchgelesen und kann mich mit manchen identifizieren.

    Einem Choleriker in der Familie ist schlecht auszuweichen, bis man auszieht.

    Leider bezeichne ich meine Schwester als Cholerikerin, schon als Kind war sie schnell handgreiflich, aber so sind Kinder nun mal, sagte jedenfalls meine Mutter. Heute ist sie 20, ich 21, ich wohne nicht mehr zu Hause, gehe aber regelmäßig heim, da mein Pferd dort steht.

    Schon bei kleinster Meinungsverschiedenheit rastet sie manchmal aus. Ich versuche es möglichst unbeachtet zu lassen, was sie aber meistens noch mehr aufregt. Auch friedfertige Gesten helfen oft nicht, oder gut überlegte Bemerkungen.

    Will man gehen oder ihr den Rücken kehren, wird sie oft handgreiflich (Schubsen, an den Schultern packen und schütteln). Einmal rastete sie so sehr aus, dass sie mein Pferd aus dem Stall auf die Straße rausjagte. Das war sehr gefährlich für alle Verkehrsteilnehmer und auch für das Pferd. Pferde sind Fluchttiere und wenn man sie jagt fliehen sie blind. Meine Schwester kennt sich auch mit Pferden aus, sie wusste das und trotzdem war sie blind dafür …

    Für ihre Ausbrüche entschuldigt sie sich nie und auch unsere Eltern meinen immer, man soll sie eben einfach nicht provozieren.

    Sowohl meine Eltern als auch meine Schwester habe ich schon darauf angesprochen, was meistens im Streit endet. Meine Schwester scheint es immer als Kritik aufzufassen und meine Eltern sagen, ich soll sie nicht immer schlecht machen. Ich hab schon überlegt, den Artikel auszudrucken und ihnen vorzulegen, vielleicht öffnet das ihnen die Augen.

    Nun ja, ich geh dem halt trotzdem soweit es geht aus dem Weg, ansonsten Ruhe bewahren, hilft zumindest ein wenig..

  • Nickeneck

    Ich habe meinen Mann nach 23 Jahren Ehe verlassen, das heißt, wir leben in getrennten Wohnungen.

    Ich konnte es einfach nicht mehr ertragen. Mein Selbstwertgefühl war im Laufe dieser vielen Jahre drastisch gesunken. Ich war ständig auf Abwehr und Verteidigung eingestellt. Das hat viel Kraft gekostet und mich runtergezogen.

    Trotzdem er so cholerisch ist, hat er immer für die Familie gesorgt, ist fleißig und ist pflichtbewusst. Dies war für mich ein starker Konflikt, welcher mir die Entscheidung, zu gehen, schwer gemacht hatte.

    Zuvor gab ich ihm unzählige Chancen, die er nicht genutzt hatte (Gespräche, Paartherapie etc.). Heute frage ich mich, warum ich nicht eher gegangen bin.

    Als ich jung war, konnte ich es wahrscheinlich besser verkraften. Wie sich das entwickeln würde, ahnte ich nicht. Nun ist meine Jugend vergangen. Im Nachhinein erkenne ich, wie sehr meine persönliche Entwicklung, freie Entfaltung durch ihn gehemmt wurden …

    Wir sind heute gute Freunde. Sind doch aus unserer Ehe wenigstens zwei wundervolle Kinder hervorgegangen. Familienfeiern machen wir immer noch zusammen … Jeder tut, was ihm gefällt u. wird nicht eingeengt … Inzwischen lebe ich ganz gut damit.

    Was mir fehlt, ist Nähe, Herzenswärme … Das vermisse ich. Ansonsten kann es so bleiben wie es ist.

  • Ich

    Ich muss leider sagen, dass mir das nicht weiterhilft. Ich habe es mit einem Choleriker zutun, der unberechenbar ist. Es reicht das kleinste Wort oder ein kleiner Fehler und er explodiert wie eine Bombe.

    Er ist leider mein Chef und es geht halt wirklich so weit, dass er mich richtig beleidigt, anfasst, fertigmacht und er hat es auch schon oftmals geschafft, mich so runterzumachen, dass ich erstmal eine halbe Stunde weinen gegangen bin. Meine Mitarbeiter haben auch schon gesagt, er soll jetzt aufhören, aber er macht es nicht, er nimmt den kleinsten Grund, um mich wieder fertigzumachen oder rastet halt gleich komplett aus. Und dann sollte man auch nichts sagen, was ihm widerspricht, dann hat man verloren …

    Und da ich leider noch Azubi bin, weiß ich leider nicht wirklich, was ich machen soll, ohne dass ich meine Ausbildung los bin.

    • Andy

      Hi!

      Oh, das klingt wirklich nicht so toll!! Meiner Meinung nach MUSS das Runtermachen ein Ende haben und zwar komplett! Und da ich nicht denke, dass Dein Chef einfach so damit aufhört, wäre vielleicht eine Überlegung, die Ausbildungsstelle zu wechseln? Schon mal darüber nachgedacht?

      Aus dem Bekanntenkreis weiß ich, dass das (sogar mehrere Male während einer Ausbildung) möglich ist! Eventuell könnten Dir Lehrer dabei helfen/zur Seite stehen?

      Lg
      Andy

  • lorenz

    Hallo,

    ich bin Choleriker und nachdem was ich hier lese, fühl ich mich in einer Hinsicht eher als eine andere Rasse, angegriffen und ausgegrenzt. Es scheint, als hätte keiner etwas Empathie für so eine Eigenschaft und ich find es genauso schade, darauf reduziert zu werden.

    Ich weiß, dass ich daran arbeiten muss und das hab ich auch in relativem Umfang erfolgreich abgeschlossen, jedoch hab ich in letzter Zeit ein paar Schübe, die es mir selbst genauso schwer machen wie anderen. Deswegen ist das Beste, was ich grad brauchen kann, jemanden, der versucht darüber hinwegzusehen und sich darauf zu fixieren, dass die kritische Situation meist nur momentan ist. Es geht meistens nie direkt gegen jemanden.

    Ich hoffe, ich kann das Bild gegenüber dieser – wie die meisten hier sagen – “Art” in den Augen von manchen ändern.

    Mit freundlichen Grüßen

    Lorenz (18)

  • Andy

    Hi Lorenz,

    zuerst möchte ich sagen, dass ich mich freue, dass sich hier auch Choleriker zu Wort melden, also jetzt Du! ;)

    Du sagst, Du findest es schade, dass keiner Empathie für diese Eigenschaft hat. Was ist die Voraussetzung für Empathie? Aus meiner Sicht: Angstfreiheit und die Freiheit von dem Gefühl, sich persönlich angegriffen zu fühlen! Und nach meinen Erfahrungen bis jetzt, gehört sehr viel Reife dazu, sich von einem Choleriker nicht persönlich angegriffen zu fühlen (bei Kindern ist es anders)!

    Ich finde Deine Äußerung “kritische Situation” sehr passend! Ich denke, es ist für ein “Cholerikeropfer” genauso schwer zu lernen, sich nicht persönlich angegriffen zu fühlen, wie für den Choleriker zu lernen, die Verantwortung für seine Gefühle zu übernehmen und sie nicht im Außen zu suchen!

    Meiner Meinung nach ist jeder Erwachsene für seine Gefühle selbst verantwortlich (auch und besonders für die Angegriffenseinsempfindungen!). Leider macht man viel zu oft andere für seine Gefühle der Wut, der Angst, der Minderwertigkeit (!) verantwortlich! So entstehen Vorwürfe, Schuldzuweisungen und ein nie endenwollender Kreis der Aggression! Und damit zerstören wir das Wichtigste – unsere Beziehungen und Freundschaften.

    Ich wünsche Dir weiterhin gutes Gelingen bei der Lösung deiner “kritischen Situationen” wie auch den Menschen um Dich herum!

    Liebe Grüße

    Andy

  • Angsthase

    Ich bin 20 Jahre mit einem Choleriker und Alkoholiker zusammen, nicht verheiratet, keine Kinder (Gott sei Dank!), denn es wird mit dem Alter immer ärger.

    Es sind vielleicht 2 Tage in der Woche, an denen er nichts trinkt. Wenn er länger nichts trinkt, wird er verbal aggressiv – Entzugserscheinungen werden das sein.

    Ich bin 40, er ist 50 und am Wochenende waren wir auf Kurzurlaub. Ich hab musste fahren, weil er noch Restalkohol vom Vortag hatte. Er weiß, dass ich nicht gern Autobahn fahre und hat mich beim Fahren dauernd kritisiert – 3 Stunden. Er meinte, er bräuchte eine Kiste Bier, um meine Fahrweise auszuhalten, weil ich auf der Autobahn nur 100 fahre. Ich hasse es, auf der Autobahn zu fahren und Spur zu wechseln; ich fahre deshalb sehr selten.

    Im Urlaub ist er ausgerastet, hat mit mir geschrien und schließlich gemeint, es ist besser, wenn wir uns trennen, weil wir zu verschieden sind ich bin eher introvertiert und gern allein, er geht gern ins Wirtshaus, sich besaufen. Ich trinke und rauche nicht, also eine Spaßbremse.

    In mir ist durch sein Ausrasten und die Alkoholexzesse schon so viel kaputt. Ich könnte endlos schreiben.

    Ich werde ihn nicht halten, wenn er gehen will. Wir waren schon mal getrennt. Ich bin wieder zurückgegangen – leider. Damals wegen des schlechten Gewissens, was aus ihm wird. Wir haben beide gute Jobs, alles könnte perfekt sein. über meine Familie schimpft er und kritisiert sie, seine Familie ist super – so ist seine Einstellung.

    Danke vorerst, hat gutgetan, das mal loszuwerden!

    LG

  • VeLa

    Hallo zusammen,

    mein Mann ist auch ein Choleriker. Jedes Mal, wenn ein Wutausbruch passiert, schreit er und schleudert Dinge durch die Gegend, wirft oder beschädigt auch Gegenstände, die ihm sonst wichtig sind. Oft neigt er auch dazu, sich selbst und sein Leben zunichte zu machen (ich kann nicht mehr, ich will mich umbringen, hoffentlich ist das ganze bald zu Ende – wären nur die wenigen Beispiele seiner Aussagen in diesem Moment).

    Egal, was ich sage oder tue, oder eben unterlasse, alles ist falsch. Wenn der Ausbruch abgeflacht ist, ist er wieder ganz normal, als wäre nichts passiert. Was das für mich für eine Belastung ist, kapiert er entweder nicht oder es fällt ihm viel zu schwer darüber zu reden bzw. sich zu entschuldigen, das tut er nämlich nie …

    Mich belastet das Ganze sehr, und ich weiß nicht, ob man was tun kann. Eins weiß ich, einer Behandlung beim Psychologen o.ä. wird er nicht einwilligen. Außerdem quält mich die Frage, ob so was auch erblich ist? Wäre es für unser Baby, wenn wir eins haben, gefährlich?

    Vielen Dank für Euer Feedback!

    VG

  • Franziska

    Ich habe selbst das Problem, dass ich unverhofft Wutausbrüche bekomme, die mir später leid tun, weil ich da so richtig die Sau rauslasse (brülle wie vom Wahnsinn eingeholt). Das finde ich hinterher selbst schrecklich.

    Die Auslöser sind oft Angst gepaart mit Ungerechtigkeitsempfinden bei etwas, das ich gar nicht ausstehen kann. Oder wenn andere Menschen etwas tun, was anderen Angst macht oder stört (also schon größere Sachen). Oder wenn ich aus dem Halbschlaf wach werde und etwas – wie oben beschrieben – bemerke, raste ich auch aus.

    Ich suche nach Lösungen, wie ich das in den Griff bekommen kann. Ich kenne jedoch keine Lösung. Ich muss dazu sagen, dass ich mir sehr sehr vieles zu Herzen nehme und viel wahrnehme, wo andere sozusagen noch schlafen … Evtl. habe ich mehr zu verarbeiten als andere und schaffe es innerlich nicht oder so …

    Und das mit dem Wetter stimmt: wenn es draußen kalt ist, fühle ich eher Ruhe …

  • Mia

    Hallo,

    vielen Dank für eure Beiträge und natürlich den tollen Artikel.

    Ich lebe ebenfalls mit meinen 2 Kleinkindern und ihrem Papa zusammen. Wir genießen das Leben, unser Familienglück und unsere beruflichen Karrieren sehr. Alles könnte so wundervoll sein. Aber mein Mann ist Choleriker.

    Nennt man das einfach Schicksal? Ich habe für meine Fehler in jungen Jahren gebüßt. Ich bin sehr harmoniebedürftigt und eine aufrichtige erwachsene Frau und Mutter. Ich bin sozial und hilfsbereit, aufmerksam und empathisch.

    Warum muss ich mit einem Mann leben, der diese Eigenschaften nicht erkennt oder wertschätzt? Und sogar überflüssig findet. Dafür auf Schwächen rumhackt oder aufzeigt, die gar nicht vorhanden sind?

    Unsere Kinder sind großartig. Ich sollte sie davor schützen, vor dem Papa. Er wird vor ihnen nicht halt machen.

    Ich bin bereit. Wie gehe ich vor? Das Haus ist mir egal. Ich will meine 2 Kinder nicht trennen. Auch würde ich gerne in ein anderes Bundesland ziehen. Wie stehen meine Chancen?

    Ich bin sehr selbstbewusst, zielstrebig und intelligent, bis er in meiner Nähe ist und wieder “anfängt” … Es könnte alles so schön sein.

  • Doris

    Wenn ich hier lese, wie viele “Irre” es gibt, denn etwas anderes ist ein Choleriker nicht für mich!! Angst habe ich!! Vor den Anfällen, den Beschimpfungen, Beleidigungen … den Angriffen. Angst dass er mich zusammenschlägt …

    Ich bin schon 3x für einige Tage verschwunden, die Polizei geholt … Angst davor, mir eine Wohnung zu suchen … was passiert dann …

    Und überall ist er ein lustiger, hilfsbereiter Mensch … Nur ich kenne seine so furchtbare Seite.

  • Doreen

    Liebe Marie,

    auch ich finde es sehr mutig von dir, über deine Gefühle zu sprechen und dich auf den Weg aus deinem Dilemma zu machen, Hut ab!

    Es gibt ein Kinder- und Jugendtelefon 116111, das kostenlos täglich von 14-20 Uhr (außer sonntags) erreichbar ist. Dort kann man dir Ansprechpartner an deinem Wohnort nennen und dir dabei helfen, eine gute Strategie zu finden. Kostenlos ist es auf jeden Fall und die Therapie wird, wie schon von Andy geschrieben, auch von der Kasse übernommen.

    Dieser Weg kann dir auf jeden Fall helfen, besser zu verstehen, was da abläuft und dich besser zu schützen. Und ganz vielleicht merken deine Eltern ja auch, dass es da etwa gibt, was nicht gut läuft und woran sie arbeiten sollten.

    Viel Glück auf deinem Weg!!

    Ich bin selbst mit einem cholerischen Vater aufgewachsen – die Narben trägt meine Familie noch heute. Und ich habe mir zu allem Überfluss später einen Partner gesucht, der auch cholerische Tendenzen hat. Dieser hat sich jetzt aber immerhin schon mal dazu bereit erklärt, eine Therapie zu machen.

    Pass gut auf dich auf!

    Doreen

  • stadie

    Bei mir ist mein Leiter ein Choleriker. Er schreit wie bei der Bundeswehr und versucht mich zu erniedrigen und unterdrücken.

    Ich schütze mich, indem ich ihn ignoriere und der Betriebsrat gibt mir die Schuld, dass er Choleriker ist und schlechte Laune hat, weil er angeblich nicht weiß, wie er mit mir umgehen soll. Ich lasse mich nicht anschreien und mache meine Arbeit. Die Schäffe, die bei mir sind, sagen Amen zu allem. Wie finden sie das?

    • Bine

      Liebe Stadie,

      ich kenne das auch – alle kriechen zu Kreuze. Alle reden dem Chef nach dem Mund. Mein Versuch mir Hilfe beim Betriebsrat zu holen, ist ebenfalls daneben gegangen. Ich wurde gewarnt, wenn ich mich nicht ruhig verhalte, bin ich ganz schnell raus. Mit der nächsten Kündigungswelle haben sie es dann auch geschafft, aber nicht vorher.

      Ich scheine ein Mensch zu sein, wo immer wieder Leute denken, sie könnten ihren Frust an mir auslassen. Ich bin recht klein, blond, sehe eher aus, als könnte ich mich nicht wehren. Man kann diese Menschen nicht ändern. Ich ziehe mich von denen zurück. Ich habe mich gerade aus einer Geburtstagsrunde auf Arbeit ausgeklickt. Ich kann nicht mit Leuten feiern, die mich regelmäßig anschreien und mir Fehler unterstellen, die sie gemacht haben. Da erniedrige ich mich ja selbst.

      Ich habe mich schon gekümmert, dass ich versetzt werde. Ein bisschen muss ich dort noch aushalten. Aber da man diese Menschen nicht ändern kann, kann man sie nur aus seinem Leben entfernen – wenn das irgendwie geht.

      Bewirb dich woanders – wenn die ja sagen, hast du immer noch die Wahl.

      Man darf so etwas einfach nicht mit sich machen lassen.

      Ich wünsche dir alles Gute.

      Bine

  • Bettina

    Hallo Zusammen,

    mein Mann hatte auch immer wieder anstrengende, cholerische Phasen. Nach meinem Geschmack ohne einen wirklichen Grund!

    Anfangs hatte ich versucht, mit ihm zu diskutieren. Erfolglos! Dann habe ich meine Sichtweise geändert! Es ist SEIN Problem und es ist SEINE Laune … nicht MEINE!

    Von da an bin ich wie folgt verfahren:

    Seine Laune kam hoch und ich habe dann zu ihm ruhig und lächelnd gesagt: “Deine Laune darfst Du gerne alleine für Dich genießen und ausleben. Gute Nacht!”

    Ich habe dann einfach den Raum verlassen und habe noch ein Buch im Bett gelesen oder ich habe irgendetwas anderes in einem anderen Raum gemacht. Seitdem ich ihm keine “Bühne” mehr biete, hat es aufgehört. :-)

    Es funktioniert!

    Ich bin total erleichtert. :-)

    Probiert es einfach mal aus. Im Prinzip ist es wie mit kleinen Kindern, die sich dauernd wiederholen. Wenn man dazu nichts sagt, dann hören die auf. Klappt auch bei Erwachsenen. :-)

    Liebe Grüße

    Bettina

  • Anita

    Hallo Bettina und hallo zusammen,

    ich bin inzwischen geschieden, bzw. die Scheidung läuft noch. Mein Mann hat sich wie ein Musterbeispiel für einen Choleriker verhalten.

    Alle Methoden und Strategien eingesetzt, weil ich immer gehofft habe, dass er merkt, dass ich ihn liebe und nichts Böses will. Im Gegenteil, es wurde immer schlimmer.

    Was Bettina macht, habe ich auch gemacht. Klar hat es “geholfen”. Aber will ich wirklich jeden Tag, jede Stunde auf der Hut sein, um dann entsprechend zu reagieren?

    Ich habe gemerkt, dass meine Lebensfreude und Kraft langsam aber sicher immer weniger wurden. Ich habe für mich gewählt und mich befreit. Ja, so fühlt sich das an.

    Es war hart, weil er hat natürlich nicht gewollt, dass wir uns trennen und ist, als ihm bewusst wurde, dass es mir Ernst damit ist, auch handgreiflich geworden. Außerdem hat er auch gesagt, er sei in unsere Ehe nicht glücklich. Aus meiner Sicht hauptsächlich deswegen, weil seine Wutausbrüche mein Verhalten nicht geändert hat.

    Auch sollte ich nicht arbeiten gehen, mich höchstens eine Stunde mit meiner Freundin treffen. Neben allen Kleinigkeiten, manchmal nur im falschen Moment gelacht oder so. Und doch, ich weiß, dass er sich “nur” im Wege steht und er im Kern ein liebenswerter Mensch ist. Ich war seine dritte Frau. Es ist so traurig zu sehen, was mit so einem Mensch passiert.

    Nun bin ich wieder allein und ich kann meine Musik hören, singen, tanzen und Freude haben. Ohne schlechtes Gewissen nach der Arbeit nach Hause kommen, usw. Also, ich bin froh, den Mut gehabt zu haben, mich zu trennen.

    Ganz viele liebe Grüße an allen,
    Anita

  • Thomas Güttler

    Danke für die Hinweise. Ich denke gerade das “Nicht verharmlosen” ist sehr wichtig.

    Ein Choleriker ist ja oft im Innern ein kleiner Angsthase, der laut brüllt, weil er Schiss hat.

    Das Bild sollte man sehen, aber nicht aussprechen!

    Der erste Punkt “Ausweichen” … ich bin unsicher ob das wirklich gut ist. Ich denke man sollte an seinen Zielen dran bleiben und morgen oder übermorgen die Sache noch mal ansprechen.

  • Dem choli sei frau

    Ich habe jetzt viel gelesen und finde mich in den Beiträgen wieder. Auch ich liebe meinen Choleriker. Seit 22 Jahren. Am Anfang hatten wir es nicht leicht, und ich dachte, sein Verhalten sei von den Problemen die es gab, abzuleiten.

    Ich habe einen Sohn mitgebracht, der mittlerweile 18 ist. Er hatte es leider nicht leicht. Mein Choleriker war sehr lange bei der Bundeswehr und auch auf verschiedenen Auslandseinsätzen. Also auch gewissermaßen traumatisiert (PTBS).

    Eigentlich komme ich gut mit ihm aus, ich habe gelernt, diese Ausraster nicht persönlich zu nehmen. Auch wenn es manchmal nicht einfach ist. Und dann ist es schon zu spät … ich ziehe mich dann zurück.

    Aus mir völlig unerklärlichen Gründen gibt es Stress. Er hat überhaupt keine Geduld für etwas. Ich bin an allem Schuld oder mein Sohn, auch wenn er nicht da ist. Ich habe schon oft über eine Trennung nachgedacht, aber ich kann nicht, ich liebe ihn und habe ihn mit dem Wissen wie er ist geheiratet.

    Er schlägt mich nicht. Er trinkt keinen Alkohol. Ich bin geduldig und sehr harmoniebedürftig – damit besänftige ich ihn. Es ist harte Arbeit, aber es lohnt sich trotzdem, denn er ist trotzdem der Mann, der unsere 5 Katzen liebt und sie kuschelt. Er kommt eigentlich gut mit meinem Sohn aus und ich weiß er liebt mich.

    Nur manchmal ist es wie es ist …

    • Shelly

      Ich habe alle Beiträge gelesen und habe mich in deinem am meistern wiedergefunden.

      Wir sind seit 19 Jahren ein Paar, haben eine wundervolle Tochter und führen eine gute Ehe. Ich bin absolut harmoniebedürftig und hasse Misstöne. Mein Mann ist ein fröhlicher, liebevoller Mann und Vater. Eigentlich trägt er seine Frauen auf Händen. Was mache ich dann in diesem Forum?

      Nun, alles ist gut, bis das Wutmonster erwacht … aus heiterem Himmel und nichtigem Anlass. Dann ist nicht die Tochter, sondern der Mann in der Pubertät. Türen knallen, Wut schallt durch den Raum… Kommunikation völlig unmöglich. Früher habe ich das versucht, aber es verschlimmerte sich.

      Ich weiß, dass ich keinen Grund gegeben habe und fühle auch keine Schuld. Aber seine Wut macht mich traurig, sie verdirbt mir die Laune. Er hat sein Zimmer und zieht sich dahin zurück. Die Wut ebbt ab, am nächsten Tag ignoriert er mich. Er fühlt sich mit seiner Wut im Recht, darüber zu sprechen und auf eine Entschuldigung zu warten, ist zwecklos. Seine Selbstreflexion funktioniert nicht nach Wutausbrüchen.

      Während er sich beruhigt, schwelt in mir die Enttäuschung. Niemand ist perfekt. Mein letzter Partner war Sanguiniker… klingt nach Spass, ist es aber nicht. Auch das kann richtig nerven, weil man sich nicht ernst genommen fühlt. Mein Mann liebt mich, das weiß ich. Und er hasst sich selbst in seiner Wut. Weil sie ihn zum Aussenseiter macht, er bleibt mit seiner Wut allein.

      Unsere Tochter steht immer auf meiner Seite. Sie findet es auch schlimm, wenn er so bockig ist. Dann ist er ganz fremd. Sie ist dann immer froh, dass ich so stark bin und nie wütend werde. Mir sind solche Gefühle fremd… der Gegenpart des Cholerikers ist wohl am besten entspannt.

  • Marina

    Wenn dein Freund schon jetzt gegenüber seiner Mutter nicht 100 % zu dir steht, glaubst du, es wird irgendwann besser? Wohl kaum, das Gegenteil wird wohl der Fall sein! Und wenn dir das alles jetzt schon so viel Energie kostet, wie glaubst du wohl, wird es sein, wenn es mal Kinder gibt? Glaubst du, deine zukünftige Schwiegermutter wird sich in irgendeiner Weise ändern, oder dein Freund, wenn er sich in den letzten drei Jahren nicht großartig verändert hat, insbesondere was das Verhältnis zu seiner Mutter anbelangt?

    Ich nehme an, du weißt ohnehin, dass diese Beziehung nicht einfacher wird und eine Trennung wahrscheinlich sinnvoll ist. Jetzt ist es noch relativ einfach. Wenn dann mal Kinder da sind, potenziert sich das Ganze zum Negativen. Nur meine Meinung.

  • Natascha

    Hi, ich finde deinen Beitrag sehr interessant. Mein Freund ist in meinen Augen ein Choleriker und hat es das ein oder andere Mal auch schon selbst von sich behauptet. Jedenfalls befasst er sich sehr viel mit Geschichte und möchte, so denke ich, das Übel der Menschheit aufdecken. Ich glaube, das Übel, was er sucht, in deinem Text gefunden zu haben. Zumindest einen sehr guten Ansatz.

    Was glaubst du denn, brauchst du, um den Choleriker in dir zu “heilen”?

    Ich liebe ihn wirklich sehr, aber ich habe schon so viel eingesteckt, dass jeder neue “Ausbruch” mir noch mehr Energie entzieht. Jetzt haben wir eine kleine Tochter zusammen und natürlich möchte ich sie beschützen, aber wie? Er hat in seiner Wut seine Ansichten, erst nach dem Streit (wenn er getrunken und geraucht hat und wir uns erst Mal aus dem Weg gehen) kommt eine Einsicht von ihm. Er wirft mir oft vor, dass ich eine “Schauspielerin” bin, überhaupt habe ich das Gefühl, er lenkt jedes Problem auf mich…

    Ich habe Angst vor der Zukunft, ganz ehrlich. In dir sehe ich jemanden, der sich seines Verhaltens sehr bewusst ist und mir eventuell helfen kann, den Choleriker zu heilen. Denn ich glaube sehr wohl, weil er es schon sehr oft erzählt hat, dass er gerne “frei” wäre. Besonders belastend ist für ihn die Gesellschaft. Er verachtet sie, meidet soziale Kontakte (er findet immer etwas für ihn nicht Akzeptierbares)…

    Der Alltag ist schwer, weil ich ständig darauf bedacht bin, dass er ausrasten könnte…

    Ich wäre für eine Antwort sehr dankbar. Es würde ungemein helfen, jemanden zu haben, der einen versteht…

    Liebe Grüße Natascha

  • Anna

    Auch ich bin mit einem cholerischen Vater aufgewachsen und es hat mein Verhältnis zu meinen Mitmenschen – besonders zu Männern – nachhaltig geprägt. Ich neige schon unbewusst dazu mich unterzuordnen, vor Sorge, dass “sonst irgendwas passieren könne”.

    Der Vater meines Kindes hat mich ebenso gedemütigt – nur dass er eben kein Choleriker war. Einmal wurde ich als Kind im Gartenhaus verprügelt, was ich verbrochen hatte, habe ich nie erfahren. Ich weiß aber auch aus Erfahrung, dass ein Choleriker keinen Grund braucht.

    Ich kann jeden, der einen cholerischen Partner hat, nur raten sich zu trennen. Es wird nicht besser.

    Anna

  • Räuber

    Soll ich euch mal was sagen?

    Ich bin ein Choleriker und überhaupt nicht stolz darauf, und mit meinem Latein am Ende, wie ich mich in den Griff bekommen soll. Ich wünschte mir, es ist weg, dieses Gefühl, das einen in den Körper schießt, und die Wut steigt über das eigene Versagen. Die Wut, man macht weiter und weiter und weiter, bis Worte kommen, man schimpft, dann regt man sich auf, warum das nicht klappt, sonst klappt es auch immer, dann schlägt man sich selber, dass man sich in den Griff bekommen soll, was ist mit einem los – solche Sachen gehen da in einem ab.

    Sport, Freizeitausgleich, das hilft alles nichts, das habe ich alles über die Jahre durch. Ich bin 37 Jahre alt. Ich schäme mich über diese Ausbrüche. Ich fühle mich sehr hilflos und alleine damit.

    Ich arbeite in einem sozialen Beruf und bin bekannt dafür, wie ich die Ruhe bewahre im Umgang mit Situationen, bei denen Klienten ihre Gefühle auch nicht im Griff haben. Wenn nur alle wüssten … über diese Anfälle …

    Falls es Hilfe geben sollte oder Therapien dafür, wäre ich dankbar.

    • Tippsi

      @Räuber

      Jeder war mal ein kleines süßes Baby – Was ist in der Zwischenzeit passiert? (Wahrnehmen, fühlen, Atem beobachten – Kontrolle behalten!)

      (Erkenntnis und ggf. JETZT FÜHLEN)

      Dann:

      Das DASEIN WERTSCHÄTZEN! – Ich bin jetz hier – lebenswert – liebenswert! (Selbstwert)

      Kontrolle über eigenes Verhalten erlangen! (Selbstkontrolle)

      und Jetzt – Jeder Moment ist voller Möglichkeiten! Entdecke die Möglichkeiten, die Dir und Deinem Umfeld gut tun/besser tun!

      Totale Selbstverantwortung!

      Mein Tipp:

      Selbsterkenntnis, Selbstverantwortung, Selbstkontrolle und VIPASSANA!

  • Rita

    Hallo alle Lieben, die mit Choleriker(in)leben.

    Trennt euch lieber früher, sonst kann es zu spät für Euch werden. Meine Freundin von der Lehre, zog nach vielen Jahren wieder in unsere Heimatstadt zurück. 45 Ehejahre mit ihrem Choleriker nagten wohl schon an ihren Nerven. Ein Treffen mit ihr alleine zu bekommen, war nicht drin.

    Er hatte sie schon so weit tyrannisiert, mundtod für alle Außenstehende gemacht und völlig unterdrückt, sodass sie kein freies Leben mehr führen konnte. Stück für Stück wurde ihr alles aberkannt, sei es kochen, putzen, Auto fahren u.s.w. Ihre Kontrastellung “mach es doch alleine”, und somit nahm ihre Nervenkrankeit zu.

    Dann erzählte er mir eines Tages “Heidi hat Alzheimer”. Ich dachte, so jung, das kann es doch noch nicht gewesen sein. Aber es war so. Der Choleriker und ich kamen uns näher, weil ich helfen wollte. Nun lernte ich ihn noch ein Jahr stundenweise kennen. Dort war für mich noch nicht klar, dass er ein Choleriker sein könnte, denn er hatte ja noch seine Frau zu Hause, wo er seinen Jähzorn, Wutanfälle mit Handgreifungen ausleben konnte. Sie kam in ein Pflegeheim.
    Für Freunde und Nachbarn war er der Größte, denn die Inkontinenzsache kann ja nicht jeder über sich ergehen lassen. Was für ein toller Mann, nach außen!!!!

    Nun erlebte ich dieses Untier. Zuerst dachte ich noch, dass es wegen dem Zusammenleben mit einer Nervenkranken war. Nach und nach erlebte ich seine Ausbrüche mit voller Wucht. Auch die krankhafte Eifersucht spielt eine große Rolle, er will bestimmen, Regeln geben mit Drohungen, die mir dann den Schlussstrich ziehen ließ.

    Leider gibt es noch keine Instanz, die diese Menschen wegsperrt, auch wenn eine andere Person dabei drauf geht (in den Wahnsinn getrieben).Vielleicht müssten Ärzte anders hinterfragen können, wie das Leben dieser Patienten verlaufen war. Er sagt doch “normal” !!!!!!

  • Viktor

    Hallo Choleriker,

    kannst Du mir bitte sagen, welche Titeln Du zur Europäischen Geschichte gelesen hast?

    Danke

    Viktor

  • Bine

    Ich bin jetzt 4 Jahre von ihm getrennt.

    Es hat lange gedauert, aber erst jetzt nach 4 Jahren kann ich sagen, dass es mir richtig gut geht. Ich habe keine Angst mehr vor ihm. Wir müssen ja immer mal wieder Kontakt haben wegen unserem Sohn. Ich bin endlich wieder ich selbst. Mittlerweile könnte ich ihm sogar die Meinung sagen.

    Ich bin froh, dass ich diesen Schritt damals gegangen bin. Es war das einzig Richtige.

    Ich wünsche euch allen, dass ihr die Klarheit und Kraft habt, die richtige Entscheidung zu treffen.

  • Lissy

    Als ich diesen Artikel und die Kommentare las, konnte ich es nicht fassen. Seit fast 30 Jahren bin ich nun verheiratet und ich gab mir immer die Schuld, egal um was es ging.

    Die Beschuldigungen jeglicher Art ertrage ich jetzt schon so lange und es wird immer schlimmer. Entscheidungen muss ich alleine treffen, denn er ist damit überfordert.

    Ich bin sogar schon soweit, dass ich vieles hinter seinem Rücken entscheide, weil ich weiss, dass er ausrastet und ich bin es leid, mich wegen jeder Kleinigkeit zu rechtfertigen. Sei es noch so belanglos.

    Seit ein paar Jahren bezeichnet er mich als Schmarotzer und Nichtsnutz. Obwohl ich diejenige bin, die alles organisiert und sich um alles kümmert.

    Jeden Ärger vermeiden, nicht widersprechen, erst überlegen, bevor man etwas sagt.

    Es ist sehr anstrengend. Man ist verheiratet und doch alleine.

  • Sina

    Ich bin jetzt seit fast 12 Jahren mit einem Choleriker verheiratet und ich bin mit meinen Kräften langsam am Ende.

    Er hat es mit der Zeit geschafft, mir unbewusst einzureden, dass ich selbst schuld bin und es nicht anders verdient habe, so behandelt zu werden. Vielleicht bin ich ja einfach so ein schrecklicher Mensch, der die Männer zur Weißglut treibt.

    Ich habe auch jedes Mal Angst, dass er mich eines Tages doch noch schlägt, weil ihm schreien nicht mehr ausreicht, auch wenn er es bisher noch nicht getan hat. Das Schlimme ist auch, dass nach seinen Ausrastern das Leben einfach so weiter läuft als wäre überhaupt nichts passiert – keine Reue, keine Entschuldigung, Nichts.

    Ich habe keine Freunde oder andere Personen, mit denen ich reden kann oder Unterstützung bekomme. Ich hab auch Angst, dass man mir nicht glaubt, weil er eben auch so ganz anders sein kann – ruhig, liebevoll, weichherzig. Genau deshalb kann ich mich auch nicht trennen.

    Ich glaube, ich bin selbst schon richtig krank. Ich bin total verzweifelt, weine oft heimlich, verliebe mich sofort in jeden Mann, der einfach nur nett zu mir ist und fühl mich echt total klein und minderwertig.

    Mir fehlt die Liebe soooo sehr. Es ist wie der berühmte Tanz auf dem Vulkan. Eigentlich will ich das nicht mehr, aber da muss ich wohl durch.

  • Thomas Güttler

    Hallo Sina,

    ich überlege gerade (nur ein Gedankenexperiment). Wenn du obige Zeilen auf Papier ausdruckst und es ihm mal in einer ruhigen Minute zu lesen gibst. Was würde passieren?

  • Andrea

    Hallo Sina,

    so wie ich deine Situation einschätze, bringt es aus meiner Sicht nichts ihn damit zu konfrontieren. Ich würde fast sagen, dass dadurch die Situation nur noch schlimmer wird!

    Ich glaube als Opfer von Cholerikerpartner vergisst man, was es bedeutet, ein schönes Leben zu haben! Die Lebensqualität geht einfach kaputt und man kennt nichts anderes mehr!

    Ich würde an deiner Stelle – wenn du das willst – nur noch an einem Ziel arbeiten – und zwar an der Möglichkeit, dass du dich eines Tages trennen kannst!

    Du fühlst dich abhängig, bist es aber objektiv nicht! Tue was für dich jeden Tag, lerne dich selbst zu lieben und zu respektieren so wie du bist und unabhängig davon, ob er dich liebt! Unabhängig davon, wie er dich sieht oder was er von dir denkt, kannst du lernen, jeden Tag ein bisschen mehr dein eigener Freund zu werden! Dadurch wirst du stärker werden psychisch.

    Du musst ihm nichts sagen, mach das heimlich! Suche dir Leute, mit denen du reden kannst, solange bis du welche findest – es gibt sie! Und eines Tages wirst du keine Angst mehr vor einer Trennung haben und es tun, egal was passiert! … bei mir hat es geklappt!

    Ich wünsche dir, dass du es auch schaffst! Aus meiner Sicht gibt es keine andere Lösung!

    Liebe Grüße
    Andrea

  • Aileen

    Hallo alle miteinander,

    Ich bin 21 Jahre und habe eine 5-Jährige Tochter. Ich bin vor 6 Monaten wieder mit meiner ersten großen Liebe zusammengekommen, nach 8 verschwendeten Jahren immer nur diesen einen Mann gewollt und eine verdammt schlimme Zeit mit meinen Ex-Freunden verbracht und meine Tochter mittendrin. Immer wieder aufgestanden, mich getrennt und das Leben meiner Tochter wieder lebenswert gemacht.

    Nun ist es so, dass wir jetzt zusammengezogen sind, da ich sowieso eine neue Wohnung brauchte und ich dachte, wofür braucht er eine eigene Wohnung, er wird sowieso immer bei mir sein. Wir haben uns dazu entschlossen zusammenzuziehen!

    Meine Tochter total verliebt in ihn, betitelt ihn mit “Papa”. Obwohl ich schon bemerkte, dass er wie früher noch aggressiv ist und seine Ausraster hat, dachte ich, ich könnte das mit ihm in den Griff bekommen, da ich ihn früher auch immer schnell beruhigen konnte, bevor irgendwas passiert ist.

    Jetzt wohnen wir zusammen und er meinte, es würde sich jetzt einiges ändern. Es ist nun schon wieder zu einem Ausraster gekommen und meine Kleine hat wiedermal alles mitbekommen. Das Schlimme daran ist, dass ich oftmals mich und mein Verhalten selber nicht kontrollieren kann in diesen Momenten und immer losweinen muss, hysterisch versuche alles aufrecht zu erhalten und mich rechtfertige, je nachdem worüber er sich grad aufgeregt hat.

    Ich habe eine unglaubliche Angst mit allem mal wieder alleine dazustehen, also versuch ich ihn aufzuhalten, wenn er gehen will und ihm zu erklären, “wir müssen uns beruhigen, denk an die Kleine ” und es dann irgendwie und irgendwann zu einem Ende kommt und ich mich zum Schluss meinem Kind widme und ihr sage, es sei alles wieder gut, ich höre jetzt auf zu weinen usw.

    Ich weiß, dass es besser wäre, mich von ihm zu trennen, doch die Tage, wo alles in Ordnung ist, halten mich immer wieder davon ab, auch meine eigene Angst alleine dazustehen. Vielleicht kann mir hier einer ein paar Verhaltenstipps geben, um in solchen Situationen die Ruhe zu bewahren?!

    Mein nächster Schritt ist es, für ihn Hilfe zu suchen, da er es selber schon eingesehen hat, dass er ein Problem hat, und eine Kur zu beantragen für mich und mein Kind. Ich währe sehr dankbar für ein paar Tipps. Dankeschön.

    • Bine

      Liebe Aileen,

      oh mein Gott, was soll ich dazu sagen. Du willst dein Verhalten so regulieren, damit er machen kann, was er will.

      Glaubst du, dass es gut ist, dass deine Tochter in so einem Umfeld aufwächst? Sie wird sich vermutlich genau so einen suchen, wenn sie groß ist, weil sie es nicht anders kennt.

      Es ist einfacher mit Kind allein alles zu regeln und den Alltag zu bewältigen als zu denkst. Du brauchst nämlich keine Zeit und Kraft mehr aufwenden für die Gedanken, die du dir machst, wie du dich verhältst, keine Angst mehr, dass ein Ausraster kommt, kein Weinen, was deine Kleine immer wieder aufwühlen und durcheinander bringen wird.

      Denk an deine Tochter. Sollte sie wirklich so aufwachsen?

      Liebe Grüße

      Bine (seit 5 Jahren glücklich getrennt mit Kind)

  • Datzi

    Hallo,

    Ich habe keinen Choleriker im Umfeld, ich bin leider die jenige. Mein Partner hat mir gestern gesagt, ich sei eine Cholerikerin. Ich habe es gegoogelt und muss feststellen, er hat Recht.

    Es trifft 1 zu 1 auf mich zu, das macht mich sehr traurig und wütend auf mich selbst, leider bin ich dadurch kein gutes Vorbild meinem 4-jährigen Sohn gegenüber. Ich reiß mich vor meinem Sohn zwar zusammen, aber ich merke, dass er dieses Verhalten auch annimmt, was noch schlimmer für mich ist.

    Ich habe mir hier einige Kommentare durchgelesen und muss sagen, dass ich nicht möchte, dass mein Sohn, Partner und weitere Personen in meinem Umfeld so über mich sprechen. Ich möchte an mir arbeiten und es besser machen, leider weiß ich nicht wie?

    Es macht mich sehr traurig, dass ich meinem Umfeld ungewollten Schaden zufüge, dass mein Partner schon Angst haben muss, mir irgendwas zu sagen, da ich ja wieder an die Decke gehen könnte.

    Ich bin verzweifelt und möchte mein Verhalten unbedingt ändern. Vor 5 Jahren habe ich schon mal einen Psychotherapeuten gesucht, leider ohne Erfolg. Ich wäre sogar bereit gewesen 1 bis 2 Stunden Fahrweg auf mich zu nehmen, aber wenn keine Plätze frei sind.

    Wahrscheinlich wollt ihr einem Menschen wie mir keine Tipps geben nach all den schlechten Erfahrungen, die ihr gesammelt habt. Vielleicht gibt es doch jemanden, der Tipps für mich hat, wie ich mein Verhalten ändern könnte?

    Lg

    • Reinhard

      Hallo Datzi,

      meine Exfrau hat jetzt auch von einem anderen Mann eine 4-jährige Tochter, die mir wirklich leid tut. Ich halte wieder Kontakt zu ihr, aber ich muß leider feststellen, dass ihre Ausraster nachwievor extrem belastend für mich sind.

      Toll, dass du dich offensichtlich gut selbst reflektierst, das macht Mut. Ich weiß nicht, was die Ursachen für so ein Verhalten sind, aber ich vermute diese, wie so oft, in der kindheitlichen Prägung. Und allein deinem Sohn zuliebe wünsche ich dir von Herzen, dass du da was tun kannst.

      Therapeutische Unterstützung muss doch irgendwie machbar sein und gehe da nicht nur den schulpsychologischen Weg. Aus eigener Erfahrung weiß ich zudem, dass Arbeiten an sich selbst wie z.B. “The Work” von Byron Katie enorm viel Stressgedanken abbauen helfen.

      Ich bin mir sicher, würde meine Ex diese Arbeit machen, wäre vieles leichter. Aber man/Frau muss sich dabei halt intensiv selbst anschauen, das schreckt viele ab. Ich wünsche dir viel Erfolg!

  • Karin

    Hi,

    ich kann nur jedem empfehlen, sich von so einer Person zu trennen. Ich lebte 9 Jahre mit der Person und hatte 2 kleine Kinder.

    Es war die Hölle, er hat mich regelmäßig auch verprügelt und schlimmer. Erst nach der Trennung und 2 Jahren Therapie kann ich ihm gegenübertreten, obwohl ich immer noch panische Angst vor ihm habe. Ich zeige sie ihm nicht mehr.

    Ich kann nur sagen, seid stark und zieht es durch, vor allem wenn ihr Kinder habt.

    Ich brauchte sehr lange, um mich zu trennen, er hat mir sogar gedroht, mich umzubringen, wenn ich mich trenne.

    Das ist jetzt über 20 Jahre her und ich werde es mein Leben lange nicht vergessen, aber es war die richtige Entscheidung.

    KOPF HOCH UND DURCHZIEHEN!

  • Hanna

    Hallo,

    also, ich bin selber Cholerikerin und weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich mein Verhalten am besten steuern/zurückhalten soll.

    Ich habe es erst dieses Jahr erfahren und weiß damit wirklich nichts anzufangen, was mein Verhalten angeht.. in der Vergangenheit hab ich auch wirklich sehr viel miterleben müssen, wie z. B. ausgeschlossen werden von der Klasse, oder Freunde zu verlieren.

    Wenn sich vielleicht jemand auskennt und weiß, wie man es am besten zurückhalten kann oder mir ein paar Tipps geben könnte, wäre es wirklich sehr lieb.

    • Thomas Güttler

      Hallo Hanna, versuche es doch mal mit Gewaltfreier Kommunikation. Dazu gibt’s Kurse, Bücher, Seminare und noch mehr.

  • Sil

    Hallo Hanna, lass dich auf ADHS testen. Das macht ein Psychologe, ADHS-Psychiater. Wutausbrüche, die man kaum beeinflussen kann, könnten ein Symptom sein.

  • Reinhard

    Das kommt mir leider alles sehr bekannt vor. Meine mittlerweile Exfrau hat mit ihren cholerischen Ausbrüchen aufgrund von Nichtigkeiten auch immer wieder alles, was sich vorher an liebevoller Beziehung entwickelt hatte, kaputtgeschrien.

    Mittlerweile ist mir, auch berufsbedingt klar, dass sie krank ist, dass sie starke autistische Züge aufweist und aufgrund dessen einen starken Kontrollzwang hat. Wird dieser, wird ihre Routine (durch mich) durcheinandergebracht, kommt sie damit nicht zurecht, wird panisch und reagiert dann aggressiv.

    Ihre Überforderung in diesen Momenten kann sie nur mit einer Therapie bearbeiten. Als Partner ist man damit überfordert und kann nur auf sich selbst achten und muss aus Selbstliebe gegebenenfalls die Reißleine ziehen und gehen.

  • Verena

    Hallo allerseits,

    es ist interessant die Kommentare hier zu lesen. Manche Erzählungen ähneln dem, was bei mir Zuhause passiert. (Besonders Jeswo)

    Mein Choleriker ist mein Vater. Wir wohnen in einem Haus mit zwei getrennten Wohnungen. Er ist über 70 und ich etwas über 30.

    Der meiste Stress, den wir haben, bezieht sich auf das Haus. Bisweilen habe ich das Gefühl, was auch immer ich mache, es spielt eh keine Rolle, da ich eh angeschnauzt werden…

    Es ist frustrierend. Als wäre man ein Untermensch. Alle anderen sind irgendwie besser, nur du bist scheiße. Zumindest wird es einem vermittelt. Für mich, die eher “harmoniesüchtig” ist, ist das wirklich schwer. Dieses Verhalten hat mich seit meiner Kindheit geprägt, denke ich. Ich kann schlecht streiten. Ich knicke immer schnell ein, einfach auch nur, um endlich wieder Ruhe zu haben.

    Nun ist es so, dass ich langsam aber sicher dieses Verhalten nicht mehr tolerieren kann und mag. Ich arbeite 42h in der Woche, habe einen Fahrweg von fast 4 Stunden. Es ist schwer, nebenbei den Haushalt zu machen. Und dann auf alles einzugehen, was mein Vater hat. Ich bemühe mich, doch manchmal weiß auch nicht wo mir der Kopf steht und wann ich auch mal zu einer Pause komme.

    Daher will ich mit meinem Vater reden. Doch irgendwie fällt es mir immens schwer. Wo fängt man an ohne gleich etwas auszulösen? Eigentlich müsste man ihm sagen, dass er ein Choleriker ist, damit er es erkennt und dran eventuell arbeitet. Aber wie macht man das?

    Egal was ich sage, es ist eh falsch oder ich habe keine Ahnung. Es ist belastend so zu leben. Besonders in Corona-Zeiten. Ich verlange nichts schlimmes, denke ich. Ich möchte eigentlich nur, dass er mit mir redet wie mit jeden anderen Menschen, den er vllt auf der Straße treffen würde. Wenn er was möchte, will ich nicht mal, dass er bitte sagt. Nur einfach eine Frage stellen. Mehr nicht. Nicht sarkastisch und herabwürdigend.

    Es ist schwer für mich, mit ihm zu reden. Entweder rege ich mich auch irgendwann auf oder aber gerate so in die Defensive, dass ich nichts mehr machen kann.

    Lohnt es sich mit ihm drüber zu reden? Oder lässt man es? Wie geht man dann aber weiterhin damit um. Ich habe letztlich nur einen Vater und wer weiß für wie lange…

    Sorry für den langen Text.

    lg Verena

  • Sil

    Hallo Verena,

    ach herrje … ja. Letztendlich befürchte ich, dass du einen 70-Jährigen nicht mehr groß ändern wirst, dieses Verhalten zeigt er ja sicher schon sein gesamtes Leben.

    Für mein Gefühl macht es Sinn, auszuziehen und sich somit den Launen nicht mehr auszuliefern.

    Dafür wird es nötig sein, eine eventuell vorhandene emotionale Abhängigkeit zu lösen. Vielleicht sogar mit Hilfe eines guten Therapeuten.

    Und lass dir nicht einreden, dass man seinen ‘alten Vater ja nicht im Stich lassen sollte’. Es geht in erster Linie um dich und dein Seelenbefinden.

    • Verena

      Hallo Sil,

      danke für deine schnell Antwort.

      Bedingt ja, zumindest mein ganzen Leben lang, ob es davor auch so war, kann ich nicht sagen. Und früher hatte ich es auch nicht so sehr wahrgenommen, es wurde mit der Zeit einfach schlimmer. Eventuell hat sich nach der Rente etc. sein Hauptaugenmerk verschoben.

      Ja, es wäre durchaus eine Option. Aber die will ich erst ganz zum Schluss nutzen. Nenn mich blauäugig. Aber ich bin nicht glücklich damit und er auch nicht. (Ich kann mir nicht vorstellen, dass dem so ist.) Es kommt mir vor wie eine Flucht ohne etwas probiert zu haben.

      Hinzu kommt, dass ich das Haus eigentlich nicht verlassen will. Es ist schön. Mein Großvater hat es gebaut. Mein Vater hat es geerbt. Ich bin hier aufgewachsen. Es würde mir schwerfallen.

      Aber ungeachtet der Sache, wie ich das sehe mit dem Ausziehen. Er macht sich selbst unglücklich. Er hat keine Freunde. Er hat keine sozialen Kontakte. Daher passt das traurige Bild “verbittert und alleine” ziemlich auf das zu. Gleichwohl macht seine Art es auch nicht einfach. Wenn man, wenn er denn gute Laune hat etc… mal zuhört, schien er nicht immer so gewesen zu sein.

      Vllt möchte ich da nicht nur um meinet-, aber auch um seinetwillen, dass er sich wenigstens etwas ändert. Mir fehlt der Ansatz dazu, wie man ihm aufzeigt, dass das was er tut, für alle nicht gut ist.

  • Sil

    Tja Verena,

    hoffen und harren hält Manchen zum Narren.

    Solange er für sich keine Nachteile in seinem Verhalten sieht, hat er keinen Anreiz sich zu ändern. Den Änderungswunsch sehe ich bei einem 70Jährigem, der immer so gelebt hat, aber eh nicht. Dass er nicht gut agiert, sieht er ja schon daran, dass keine Freunde gehalten werden konnten. Es gibt zudem ja die unterschiedlichsten Gründe für Jähzorn – manchmal ists auch Ausdruck einer psych. Störung.

    Solange du selbst dir mehr Gedanken um ihn als um dich selbst machst, ists aber vllt auch noch nicht schlimm genug. Da hilft dann vllt ein simples -aus- dem- Weg- gehen. Und so vergeht auch dein Leben.

  • Kerstin

    Guten Tag,

    ich denke, ich habe cholerische Züge oder bin sogar cholerisch.

    Ich muss ganz ehrlich zugeben, zum ersten Mal bin ich total enttäuscht von mir selbst und schockiert über mich.

    Ich hasse böse Menschen und wurde 6 Jahre geschlagen und verabscheut statt geliebt.

    Mein allererster Partner ist nun erneut seit über 2 Jahren mein Partner und das letzte, was ich möchte ist, dass er sich durch mich schlecht fühlt.

    Schade, das hier nur geschrieben wird, wie böse cholerische Menschen sind und man aber nirgendwo eine Hilfe für uns bereitgestellt wird.

    Bitte eins könnt ihr mir glauben, jedes Handeln tut mir unendlich leid und wollte ich wirklich nie.

    Ich sehe manchmal einfach keinen Weg und dann ist alles schon zu spät und zerreißt mir Tage und manchmal Wochen das Herz ❤.

    Ich liebe diesen Mann und würde mein Leben für ihn geben.

  • Mark

    Guten Abend zusammen,
    ich habe hier sehr viele Kommentare gelesen und bei vielen hatte ich Tränen in den Augen, da ich mich oft in den Beschreibungen wieder erkannt habe.

    Ich (46 J.) bin selbst Choleriker und das seit vielen Jahren, aber ich habe mich bisher nie mit diesem Thema ausführlich auseinandergesetzt oder auseinander setzen wollen, geschweige mir mein Fehlverhalten eingestanden.

    All diese Kommentare haben mich dermaßen stark berührt, dass ich erstmalig in meinem Leben die WAHRHEIT an mich herangelassen habe und ernsthaft sowie aktiv reflektiere, welchen Schaden ich meiner Familie (Ehefrau und Tochter) jahrelang zufügte. Ich empfinde Scham und Angst meine Familie zu verlieren.

    Vor kurzem habe ich nun eine Antiaggressionstherapie angefangen und hoffe sehr, dass ich mein Problem, entgegen der vorherrschenden Meinung, irgendwie in den Griff bekomme oder zumindest auf ein erträgliches Maß reduziere.

    Ich wünsche allen Betroffenen viel Kraft und Zuversicht für euren weiteren Weg.

    • Lina

      Mark, dein Kommentar als Choleriker hat mich berührt. Allein die Erkenntnis, die du hier gewonnen hast, kann zu einer nachhaltigen Veränderung führen, die deinen Lieben nun (hoffentlich) zugute kommt. Alles Gute!

  • Vera

    Die Berichte der anderen zu lesen tut gut!
    Die Erkenntnis dass mein Mann ein Choleriker sein könnte kam mir heute morgen. Vor 8 Jahren in Pakistan geheiratet und seit 4 Jahren leben wir hier zusammen. Das Aufbrausen ist in seiner Familie normal. In der Kultur kann das leicht in Gewalt übergehen. Schuld daran sind immer der anderen.

    Ich bin 67 und ich weiß wer und wie ich bin. Seine Streitargumente sind verletzend. Wenn er direkt vor meinem Gesicht droht zeige ich ihm meine Grenzen! Ich weiß genau dass seine Worte keine Bedeutung haben und so kann ich ihm durch Gott vergeben.

    Ich habe gelesen wie ich mein Verhalten noch verbessern kann. Vielen Dank dafür! Ansonsten bleibe ich wer ich bin, denn einer von uns muss stabil bleiben. Gott hat uns zusammen gebracht und Gott macht keine Fehler.
    Mein Mann ist die erste wahre Liebe in meinem Leben. Er ist lieb, freundlich, lustig, fürsorglich. Er ist alles was ich brauche, und umgekehrt. Wir sind glücklich und dankbar.
    Gott schütze uns alle.

  • Eberhard Schheider

    Dankeschön für diesen umfassen Beitrag zum Thema Choleriker und der richtige Umgang mit Ihm/Ihr.

    Zunächst möchte ich mit Beispielen beginnen.

    Negatives ist für den Menschen nichts Vorteilhaftes, außer das daraus eine erkenntnisreiche Lebenserfahrung entstehen kann. Wenn ein Mensch ein verdorbenes Nahrungsmitteln zu sich nimmt und dies mehrfach wiederholt, sich aber anschließend über dessen unangenehme Folgen für den menschlichen Metabolismus wundert, sollte sich nicht wundern, denn dies ist die logische Konsequenz. Ein Choleriker ist wie ein giftiger Pilz, er mag oberflächlich betrachtet interessant wirken, schadet aber einem Lebewesen enorm. Wenn man einen Choleriker in seinem Umfeld akzeptiert und sich selbst unterwürfig gibt, möglicherweise auch davon spricht, dass Gott einem eine jene Beziehung geschenkt hat, scheint zufrieden mit Negativem zu sein. Ist Gott nicht derjenige, welcher die Menschheit von Negativem bewahren möchte, in dem er über dieses aufklärt und zur Entsagung von diesem aufruft? Ein Choleriker schadet der physischen Gesundheit, wie auch der psychischen Gesundheit seiner Mitmenschen und ist somit schädlich für eine Gesellschaft. Ein Choleriker bedarf einer umfassenden psychologischen Behandlung, welche für ihn/ihr und der Gesellschaft von Gewinn ist.

    Man sollte als Fazit im Kopf behalten, Negatives schadet und sollte man nicht akzeptieren.

  • Diana

    Hallo, mein Name ist Diana und ich glaube mein Vater ist ein Choleriker gepaart mit einem Narzissten. Mein Vater ist 74 und überhaupt nicht kritikfähig. Schon als wir (ich habe noch einen älteren Bruder) kleiner waren, ist er oft “aus der Haut gefahren” – damals auch noch mit Schlägen.

    Heute ist es so, dass er meine Mutter anschreit, wann immer sie etwas richtig stellt. Leider hat meine Mutter das “Rechthabergen” und kann nicht anders. Meine Ratschläge, das zu lassen, damit er nicht aus der Haut fährt, ignoriert sie konsequent und provoziert damit die Ausbrüche meines Vaters – aber ich denke eher gedankenlos als bewusst. Dann ist das Geschrei groß und sie beschwert sich bei mir über seinen Schreianfall.

    Positiv ist, er schlägt zumindest niemanden mehr, er brüllt rum. Die familiäre Stimmung ist entsprechend schlecht, da er sich nicht mal mehr zusammenreißt, wenn andere Leute, Freunde oder mein Mann, dabei sind. Oder er steht zum Beispiel im Garten und schreit gen Himmel, weil Jagdflieger über unseren Garten geflogen sind, oder weil Nachbars Hahn kräht. Er regt sich über alles auf und sieht gar nicht, was er alles hat und wie gut es ihm eigentlich geht. Alles ist “Sch..”

    Und falls man ihn doch mal kritisiert oder Veto einlegt, schmollt er, sagt, er wäre eh an allem Schuld (niemand gibt oder gab ihm an irgendwas die Schuld), zieht sich zurück und redet nicht mehr. Das alles gepaart mit seiner Meinung, Ausländer wären an allem Schuld, machen das Zusammenleben mit ihm zu einem Tanz auf dem Minenfeld.

    Ich liebe meinen Vater sehr, er ist auf der anderen Seite auch sehr hilfsbereit und klug und auch auf eine gewisse Weise empathisch, zumindest wenn es um unsere Haustiere geht. Niemals würde er aber einsehen, dass er Hilfe braucht und ganz egal wie sehr ich drüber nachdenke, mir fällt einfach nichts ein, was ich tun könnte.

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