Intrigen im Unternehmen: Was tun, was hilft?

Intrigen sind Gift für ein gutes Betriebsklima. Sie können einem das (Arbeits-)Leben schwer machen. Sehr häufig sind Intrigen auch mit ein Grund, dass Personen kündigen.

Da kann einem die Arbeit noch so gut gefallen, wenn man sich aber täglich mit Kleinkriegen im Büro auseinander setzen muss, ist das auf Dauer stark belastend.

Dabei handelt es sich bei Intrigen meist nicht um direkte Angriffe, sondern um hinterhältige Aktionen. Da verschwinden mal Unterlagen, Unwahrheiten und Gerüchte machen die Runde, Fehler werden einem untergeschoben etc.

Solche Kleinkriege – nicht nur im Büro – sind belastend und erzeugen Stress. Diese über einen längeren Zeitraum anhaltende psychische Belastung beeinträchtigt in der Regel auch die Gesundheit und Lebensqualität.

Neid, Eifersucht und krankhafter Ehrgeiz ist der fruchtbarste Boden für Intrigen.

Intriganten agieren im Hintergrund

Das Ziel eines Intriganten ist es, einer anderen Person zu schaden, auf welche Weise auch immer. Ein „guter“ Intrigant achtet darauf, dass man ihm nichts vorwerfen kann oder dass der Geschädigte gar nicht mitbekommt, wer da gegen ihn intrigiert.

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Intriganten verstecken sich oft hinter einer (freundlichen)
Maske, lassen ihr wahres Gesicht nicht erkennen …

Wie Sie am effektivsten gegen Intrigen vorgehen

1. Zeigen Sie Grenzen auf

Und das gleich zu Beginn! Je früher Sie sich wehren und zeigen, dass man sich mit Ihnen nicht alles erlauben kann, desto größer ist die Chance, eine Eskalation bereits im Keim zu ersticken.

Auch wenn Sie sich vor der Konfrontation scheuen – das ist völlig normal. Den meisten Menschen geht es so.

Wenn Sie sich nicht zur Wehr setzen, werden Sie immer mehr zum Opfer. Intriganten müssen merken, dass sie es mit einer Person zu tun haben, die nicht „kuscht“ und einfach alles über sich ergehen lässt.

2. Stärken Sie Ihr Selbstbewusstsein

Häufig suchen Intriganten Personen als Opfer aus, von denen sie keine Gegenwehr erwarten. Das sind meist Menschen, die in ihrem Verhalten und ihrer Körpersprache ein geringes Selbstbewusstsein ausstrahlen und sich dadurch noch angreifbarer machen.

Tipp: Affront-Situationen üben

Um sich gegen Attacken zu wappnen und sicher zu kontern, können Sie Affront-Situationen mit einer Ihnen vertrauten Person durchspielen – ähnlich wie Rettungskräfte Extremsituationen immer und immer wieder üben, um dann sicher und souverän zu agieren.

Üben Sie im Rollenspiel mögliche Antworten auf beleidigende Bemerkungen. Kontern Sie mit fester Stimme in aufrechter Haltung und selbstbewusster Körpersprache.

In eigener Sache

 ❁ ZeitblütenDownloadpaket SELBSTBEWUSSTSEIN: 

Auf Intrigen selbstsicher reagieren: Intriganten suchen sich häufig Personen als Opfer aus, die ein geringes Selbstbewusstsein ausstrahlen. Stärken Sie Ihr Selbstbewusstsein, um auf Intrigen souverän und selbstsicher zu reagieren.

REFERENZ: Übungen aus dem Downloadpaket werden u. a. von der KLINIK SGM LANGENTHAL (Psychotherapie/Psychosomatik) genutzt – zur Unterstützung der Patienten beim Erlangen von mehr Selbstbewusstsein im Alltag. Hilfe zur Selbsthilfe: 

3. Suchen Sie Verbündete und Zeugen

Intrigen lassen sich selten alleine stoppen.

Abhängig davon, in welchem Bereich die Übergriffe stattfinden – suchen Sie Unterstützer, die von den Attacken mitbekommen: z. B. Kollegen, Nachbarn, andere Betroffene.

Wenn Sie Verbündete finden, die Ihnen beistehen, kann das die Intriganten verunsichern und in ihrer Macht einschränken.

4. Dokumentieren Sie

Dokumentieren Sie jeden Vorfall – auch wenn Sie (noch) nicht wissen, wer Ihnen da Steine in den Weg legt.

Notieren Sie in einem eigens dafür genutzten Block alles mit Datum und auch Uhrzeit.

Sie können auch ein Tagebuch nutzen. Das ist eine immense Hilfe, um sich gegen Intriganten wirkungsvoll zu wehren. Darin wird JEDE Intrige chronologisch dokumentiert. Allein das Führen eines solchen Tagebuchs kann zur inneren Stärke verhelfen.

Primär dient es der Beweisführung und als Gedächtnisprotokoll. Damit ist auch für Dritte (Betriebsrat, Vorgesetzte, Personalbüro, Anwalt etc.) die Schwere und Häufigkeit der Vorfälle nachvollziehbar.

Die Aufzeichnungen können digital (z. B. in einem Word-Dokument) oder handschriftlich (Notizbuch) erfolgen.

Beschreiben Sie die Vorfälle möglichst detailliert und sachlich. Sollte es Zeugen geben, werden diese auch angeführt.

Hier können Sie eine Vorlage mit einem Musterbeispiel herunterladen. Diese können Sie dann einfach in der gewünschten Anzahl ausdrucken oder kopieren:

5. Suchen Sie die Aussprache

Suchen Sie die Aussprache mit Ihrem „Gegner“ – am besten ziehen Sie eine dritte Person hinzu. Greifen Sie im Gespräch Ihr Gegenüber nicht persönlich an, bleiben Sie ruhig und sachlich.

Wenn ein Gespräch nichts bringt, dann wenden Sie sich an eine höhere Stelle:

6. Beschweren Sie sich

Sollten die Intriganten ihre Übergriffe nicht unterlassen, informieren Sie Autoritätspersonen. Beschweren Sie sich z. B. beim Vorgesetzten. Wenn dieser selbst der Intrigant ist, wenden Sie sich direkt an den Betriebsrat (falls es einen gibt).

Idealerweise untermauern Sie Ihre Beschwerde mit den Aufzeichnungen im Tagebuch. Sollten Sie zudem Personen als Zeugen vorweisen können, umso besser.

7. Reden Sie sich die Belastung von der Seele

Reden tut immer gut. Sprechen Sie mit vertrauten Personen über Ihre Situation. Das können Freunde sein, Bekannte oder auch Vertrauensärzte.

Allein dieses „von der Seele reden“ kann entlasten und zur inneren Stärkung beitragen, um sich in weiterer Folge gezielt zur Wehr zu setzen.

8. Visieren Sie evtl. einen Jobwechsel an

Vielen fehlt oft die Kraft und Energie, gegen Intrigen vorzugehen. Dann sollte als Ausweg ein Jobwechsel angedacht werden.

Auch wenn damit die Intriganten letztlich ihr Ziel erreichen – aber es geht um Ihre Gesundheit, um Ihre Lebensqualität!

9. Informieren Sie sich

Es gibt mittlerweile zahlreiche Beratungsstellen, die auf Intrigen und Mobbing spezialisiert sind. Diese können Ihnen zu Ihrer individuellen Situation konkrete Ratschläge liefern.

Auch im Internet gibt es viele Anlaufstellen. Zudem finden Sie in einschlägigen Foren Unterstützung und können sich mit anderen Betroffenen austauschen.

10. Nehmen Sie rechtliche Hilfe in Anspruch

In Unternehmen gilt für Vorgesetzte die arbeitsrechtliche Fürsorgepflicht. Werden Führungskräfte über Intrigen informiert, müssen sie diese z. B. durch eine Ermahnung, Abmahnung, Versetzung oder Kündigung unterbinden.

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