10 Smalltalk-Tipps & Spickzettel für gelungenen Smalltalk

Der Wert von Smalltalk – von der „kleinen Unterhaltung“ – wird gerne unterschätzt. Gelingt der Einstieg durch einen sympathischen Smalltalk, ist das die beste Voraussetzung für den weiteren Verlauf eines Gesprächs. Es ist einleuchtend, dass Smalltalk als Einstieg besser geeignet ist als betretenes Schweigen.

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Smalltalk ist weitaus mehr als belangloses Blabla

Der „Smalltalk-Techniker“

Bei einem großen Projekt, das ich begleiten durfte, gab es mehrere beauftragte Dienstleister. Regelmäßig fanden Projektbesprechungen mit dem Auftraggeber statt. Ein Techniker in dieser Projektgruppe war mit seiner Arbeit meist hinten nach. In den Besprechungen mit dem Auftraggeber war natürlich entsprechende Kritik zu erwarten, verbunden mit einem Donnerwetter, wie es bei diesem Auftraggeber üblich war.

Aber dieser Techniker hat es immer ausgezeichnet verstanden, die drohenden dunklen Wolken durch gezielten Smalltalk zu vertreiben. Es gab natürlich Kritik, weil die Vorgaben nicht rechtzeitig geliefert wurden. Aber diese Kritik fiel unerwartet milde aus.

Diese Smalltalk-Fähigkeit hat mich an diesem Techniker fasziniert. Damals wurde mir das erste Mal richtig bewusst, wie wichtig und förderlich es sein kann, wenn man die „kleine Unterhaltung” beherrscht.

Natürlich ist Smalltalk nicht ausschlaggebend für die Karriere, kann aber auf alle Fälle ein Türöffner sein. Ein Smalltalk-Meister knüpft in der Regel schneller Kontakte und schon allein damit ebnen sich viele Wege. Und das sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich.

10 Smalltalk-Tipps

Abhängig davon, ob Sie die Person bereits kennen und wo Sie sich befinden (Veranstaltung, Freizeit, Meeting etc.), ergeben sich verschiedene Anknüpfungspunkte für einen Smalltalk. Im Folgenden meine Smalltalk-Tipps.

1. Wagen Sie den Anfang

„Peinliches“ Schweigen entsteht manchmal dadurch, weil niemand den Gesprächsbeginn wagt. Anfangs braucht es vielleicht ein bisschen Überwindung, aber mit jeder Überwindung wird man sicherer.


 ❁ ZeitblütenDownloadpaket SELBSTBEWUSSTSEIN: 

Eine Stärkung des Selbstvertrauens hilft enorm, um in Smalltalks souverän und selbstsicher zu agieren.

REFERENZ: Übungen aus dem Downloadpaket werden u. a. von der KLINIK SGM LANGENTHAL (Psychotherapie/Psychosomatik) genutzt – zur Unterstützung der Patienten beim Erlangen von mehr Selbstbewusstsein im Alltag. Hilfe zur Selbsthilfe: 


2. Lächeln als Eisbrecher

Beginnen Sie jedes Gespräch mit einem Lächeln. Ein Lächeln ist ein Eisbrecher und wirkt sympathisch. Nichts ist besser geeignet als Gesprächseinstieg als ein Lächeln. Denn wie heißt es so schön:

Der kürzeste Weg
zwischen zwei Menschen
ist ein Lächeln.

3. Keine Scheu vor Banalem, Belanglosem und Offensichtlichem

Manche scheuen sich, über etwas Offensichtliches zu sprechen. Aber gerade Belangloses und Offensichtliches ist besonders gut als Gesprächseinstieg geeignet, z. B. „Herrliches Wetter, das wir jetzt schon ein paar Tage haben“.

4. Geeignete Smalltalk-Themen

„Smalltalken“ lässt sich am besten

  • über die Situation, in der sich beide Gesprächspartner befinden,
  • über den Ort,
  • über die andere Person, also Ihr Gegenüber (“Haben Sie …?”)
  • über sich selbst („Ich betreibe auch regelmäßig Sport …“)

5. Zeigen Sie Interesse

Zeigen Sie Interesse an dem, was Ihnen der Gesprächspartner erzählt. Und Interesse lässt sich am besten vermitteln, indem Sie Fragen stellen und aufmerksam zuhören.

6. Offene Fragen

Stellen Sie offene Fragen, also solche, die sich nicht einfach mit Ja oder Nein beantworten lassen. Offene Fragen halten ein Gespräch am Laufen.

7. Gemeinsamkeiten finden

Suchen Sie im Gespräch nach Gemeinsamkeiten. Haben Sie solche gefunden, haben Sie schon gewonnen. Gemeinsamkeiten wie gleiche Interessen sind ideal als Gesprächsthema.

8. Ehrlichkeit und Authentizität

Ist ein Gesprächspartner nicht ehrlich und wirkt „gekünstelt“, merkt das der andere üblicherweise ziemlich schnell. Damit kann man seine Glaubwürdigkeit schnell verspielen.

9. Auf Augenhöhe kommunizieren

Sprechen Sie auf Augenhöhe mit Ihrem Gegenüber. Also nicht dominieren wollen oder unterwürfig auftreten.

10. Auf Körperhaltung achten

Achten Sie auf Ihre Körperhaltung, um eine offene und einladende Atmosphäre zu schaffen (z. B. Arme locker seitlich am Körper hängen). Gekreuzte Arme oder eine zurückgelehnte Haltung können eine defensive Haltung signalisieren.

11. Humor einsetzen

Humor kann ein großartiges Mittel sein, um ein entspanntes Gesprächsklima zu schaffen. Aber Vorsicht: Falsch, weil unpassend eingesetzt, kann Humor auch verletzend wirken.

12. Üben, üben, üben

Damit Sie zu einem/r SmalltalkmeisterIn werden, braucht es Übung. Nutzen Sie dafür jede Gelegenheit. Gelegenheiten gibt es viele: sei es im Geschäft beim Einkaufen, in einem Cafe, wenn Sie etwas bestellen, in einer Warteschlange etc.

Man muss diese Gelegenheiten nur suchen und dann beim Schopf packen.


Buch-Tipp – eine Sammlung mit vielen Übungen:


13. Diese Themen meiden

Themen, die nicht zum Smalltalk geeignet sind, vor allem dann, wenn Sie Ihr Gegenüber (noch) nicht kennen:

  • Religion
  • Politik
  • finanzielle Situation
  • persönliche Probleme
  • Tratsch über nicht anwesende Personen
  • Gerüchte

Buch-Tipp (Bestseller): 


Der Smalltalk-Spickzettel

Zum Üben des Smalltalks bietet sich ein Spickzettel mit diesen notierten Punkten an:


Smalltalk-Spickzettel

Nie mehr verlegenes Schweigen

  1. Folgende Themen sind als Gesprächseinstieg geeignet: Belangloses, Offensichtliches, etwas zur Situation, in der wir uns befinden, über den Ort, …
  2. Ich beginne mit einem Lächeln.
  3. Ich zeige Interesse, indem ich frage und aufmerksam zuhöre.
  4. Ich stelle offene Fragen.
  5. Ich lote Gemeinsamkeiten aus.
  6. Ich bin ehrlich und authentisch.
  7. Heikle Themen spreche ich nicht an.

Wenn Sie das nächste Mal eine „kleine Unterhaltung“ suchen, nehmen Sie kurz vorher Ihren Spickzettel aus der Tasche und werfen Sie einen Blick darauf.

Nach dem Gespräch können Sie kontrollieren, ob Sie alle Punkte berücksichtigt haben. Mit jedem Smalltalk gehen Ihnen diese Punkte in Fleisch und Blut über, bis Sie sich nicht mehr bewusst daran erinnern müssen, sondern Sie sie unbewusst anwenden.

Steigern Sie sich! Wenn Sie gestern drei Smalltalks mit Ihnen unbekannten Menschen geführt haben, dann versuchen Sie heute mindestens vier zu schaffen.


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Kommentare

  • Matthias

    Ich betreibe selbst eine, zwar nicht sehr professionelle Seite zum Thema Small Talk, aber erlebe oft, dass die Menschen eine völlig falsche Vorstellung bzw. Meinung von Small Talk haben. Dieser wird oft abgetan als oberflächliches Gespräch, welches ergo nur von oberflächlichen Menschen geführt wird. Weil man selbst nicht oberflächlich ist, führt man auch keinen Small Talk. *kopfschüttel*

    Da ist es wichtig, ein wenig aufzuklären und den Menschen klarzumachen, dass jeder von uns, bewusst oder unbewusst, Small Talk einsetzt.

    Wie soll man auch gleich ein tiefgreifendes Gespräch mit jemandem führen, den man gerade erst kennengelernt hat? Oder nur kurz im Aufzug trifft? Oder auf dem Weg zur Arbeit begegnet?

    Es ist in den letzten Jahren schon besser geworden, aber dennoch ist der Ruf von Small Talk noch lange nicht so gut wie er sein sollte!

    Lg Matthias

    P.S. Top-Seite Burkhard!

  • Oliver Klose

    Der Einstieg dieses Artikels ist sehr gelungen und veranschaulicht sehr gelungen die Wirkung von gutem Smalltalk, der mit viel Charme eingebracht wird. Wer von uns kennt es nicht: einer charmanten Person kann man nicht wirklich böse sein. Durch guten Smalltalk kann man Vertrauen bei seinem Gegenüber erlangen.

    Was in diesem Artikel allerdings bei den geeigneten Themen außer Acht gelassen wird, sind aktuelle Themen des Tages. Ein guter Smalltalk kann auch mit den Worten “Haben Sie schon gehört, in Ägypten sind 19 Menschen bei einer Ballonfahrt ums Leben gekommen?” beginnen. Schon ist man auf einer emotionalen Ebene und mit Sicherheit derselben Meinung: “Ja, fürchterlich.”

    Also, aktuelle Smalltalk-Themen sind mit Sicherheit wichtig im täglichen Umgang mit Freunden, Kollegen, Bekannten, Fremden, Geschäftspartnern etc.

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Ja, da haben Sie natürlich recht! Aktuelle (Tages-)Themen eignen sich auch hervorragend für den Smalltalk! Vielen Dank für den Tipp!

  • Markus

    Ich denke, die Hauptherausforderung beim Small Talk ist es, offen und neugierig zu sein und das auch zu transportieren.

    Die Kunst ist es, Small Talk zu machen ohne es so aussehen zu lassen. Klar kann man über das Wetter sprechen, aber ein paar interessante Themen dabei zu haben, kann nicht schaden.

    Ich habe mir angewöhnt für Geschäftsmeetings bzw. Networking-Events eine Reihe von Backup-Themen mitzunehmen, auf die ich zurückgreifen kann, falls der Gesprächsstoff ausgeht.

    Dazu gibt es im Internet genug Listen mit Themenideen.

  • Andreas

    Alles kurz und knackig zusammengefasst und somit sehr informativ, vielen Dank dafür!

    Den Hinweis am Schluss (“Selbstbewusstsein hilft weiter”) finde ich übrigens sehr interessant – ich glaube, häufig sind es die nicht so selbstbewussten Personen, die lernen wollen, wie man “richtigen Smalltalk” führt … vielleicht auch deswegen, um ihr Selbstvertrauen zu steigern.

    Auf der anderen Seite haben selbstbewusste Personen entweder kein Problem mit Smalltalk (soll heißen, sie müssen es gar nicht erst lernen), oder sie sind so selbstbewusst, dass sie sagen: “Ich brauche keinen Smalltalk!” ;-)

  • Louis

    Hallo,

    Ihre Seite ist eine echte Schatzkiste. Ich bin froh, sie gefunden zu haben. Vielen Dank dafür! :)

    Für den besseren Umgang mit Menschen kann ich jedem, der Interesse hat, das Buch “Wie man Feunde gewinnt” von Dale Carnegie empfehlen.

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Danke Louis!

  • ilse schmeller

    Ja, Smalltalk scheint ein Problem für die jüngeren Generationen zu sein. Aus Desinteresse oder Nicht-Können, egal, man fragt nicht mehr “wie geht’s”, das geschieht ja nicht mal mehr übers Handy, wie aber sonst alles andere. REDEN ist sowieso nicht mehr angesagt. Einstiegsthemen wie WETTER, NEWS, irgendetwas, um ins Gespräch zu kommen, no way, zu altmodisch. Finde ich schade und langweilig. Ausgenommen sind Eltern mit kleinen Kindern – DIE haben immer was zu reden. Über sich und die Kinder :-)