Ihre persönliche Leistungskurve sollten Sie kennen

Kennen Sie Ihre persönliche Leistungskurve? Denn das Wissen um den Verlauf Ihrer Leistungsfähigkeit während des Tages kann Ihnen bei der Zeitplanung, bei Ihrem Zeitmanagement von großem Nutzen sein. Warum?

Wenn Sie den Verlauf Ihrer Leistungskurve kennen, können Sie Ihren Arbeitstag besser planen und dadurch effizienter gestalten.

In Phasen höherer Leistungsfähigkeit werden dann Tätigkeiten erledigt, die Ihre volle Konzentration und Energie erfordern. In Phasen geringerer Leistungsfähigkeit können Sie Routineaufgaben abarbeiten.

Kurzum: Wenn Sie bei der Tagesplanung Ihre Leistungskurve berücksichtigen, wird Ihnen die Arbeit leichter von der Hand gehen.

Der Verlauf der Leistungskurve

Die Leistungsfähigkeit jedes Menschen ist im Tagesverlauf Schwankungen unterworfen.

Die Leistungskurve ist individuell und auch abhängig vom persönlichen Lebensrhythmus.

Viele Menschen haben ihr Tagesleistungshoch am Vormittag.

Nach dem Mittagessen kommt es dann zu einem Leistungstief. Dadurch, dass mehr Sauerstoff für die Verdauung benötigt wird, steht weniger dem Gehirn zur Verfügung. Dies führt zu Ermüdungserscheinungen und zu Konzentrationsnachlass. Je „schwerer“ (kalorienreicher) das Essen, desto mehr Sauerstoff wird für die Verdauung benötigt.

Am späteren Nachmittag kommt es wieder zu einem leichten Anstieg der Leistungskurve, die aber nicht mehr den Zenit vom Vormittag erreicht. Danach kommt es zu einem kontinuierlichen Abfall bis zum absoluten Tiefpunkt nach Mitternacht.

So finden Sie Ihre Leistungskurve

Beobachten Sie sich mal bewusst über einen bestimmten Zeitraum, etwa über ein oder zwei Wochen. Zu welcher Tageszeit können Sie sich am besten konzentrieren, wann haben Sie den meisten Schwung? Und wann fällt Ihnen die Aufmerksamkeit schwer, wann überfällt Sie in der Arbeit die Müdigkeit?

Notieren Sie Ihre Beobachtungen. Nutzen Sie in Zukunft die Erkenntnisse daraus für Ihre Tagesplanung, indem Sie – soweit möglich –  Leistungshochs für Aufgaben nutzen, die Ihre volle Konzentration erfordern, und Leistungstiefs für weniger anspruchsvolle Tätigkeiten.

Kurzum: In Leistungshochs Aufgaben mit hoher Priorität  erledigen, Leistungstiefs für Aufgaben geringer Priorität nutzen (z. B. Routineaufgaben wie Post- oder E-Mail-Bearbeitung.

Beispiel: Arbeitsblöcke entsprechend der Leistungskurve

Folgend ein Arbeitsalltag unterteilt in Blöcke und in Abhängigkeit einer Leistungskurve – ein normaler Büroarbeitstag ohne Außentermine: 

8.00 bis ca. 11.30 Uhr (Leistungshoch):

In diesem Block wird konzentriert an wichtigen Aufgaben gearbeitet. Unterbrechungen und Zeitdiebe soweit möglich unterbinden.

ca. 11.30 bis 12.00 Uhr:

In dieser halben Stunde werden anstehende Telefonate in einem Zuge erledigt. Erfahrungsgemäß sind in der Zeit vor der Mittagspause und vor Arbeitsende Telefonate und Besprechungen wesentlich ergebnisorientierter und erfolgreicher, da die Gesprächspartner ihre Mittagspause bzw. den Arbeitsschluss (zweiter Telefonblock am späteren Nachmittag) vor Augen haben und dadurch kompromiss- und kooperationsbereiter sind.

Nach der Mittagspause bis 14.00 Uhr (Leistungstief):

Die optimale Zeit für die Erledigung von Routinetätigkeiten (E-Mails, Post, …), die keine sonderliche Konzentration erfordern. Also solche Routineaufgaben, die ohnehin anstehen, aber nicht termingebunden sind und auch nicht in die Aufgabenliste aufgenommen werden.

Von ca. 14.00 bis ca. 16.00 Uhr:

Ein kleines Leistungshoch. Es wird an weiteren wichtigen Aufgaben gearbeitet.

Ab ca. 16.00 bis Arbeitsende …

Dieser Zeitblock bietet sich für Aufgaben haben, die eine gewisse Dringlichkeit haben, allerdings nicht wichtig sind. (Zum Nachlesen: Was ist nun der Unterschied zwischen wichtig und dringend?)

Natürlich dürfen Sie die Zeiten für die Blöcke nicht so eng sehen, diese sind meist fließend. Die Blöcke sollen nur als Beispiel dienen.

Sie interessieren sich für weitere Tipps? Für die Praxis, aus der Praxis:

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