Mitarbeiter loben: 9 Möglichkeiten für mehr Anerkennung

Der Unternehmenserfolg setzt sich aus verschiedenen Bausteinen zusammen. Einen wesentlichen Beitrag leisten die Mitarbeiter – Ehre wem Ehre gebührt! Allerdings belegen diverse Studien, dass entsprechende Anerkennung häufig zu kurz kommt.

Und damit schneiden sich Unternehmer selbst ins Fleisch.

Denn fehlende Anerkennung führt in der Regel zur Demotivation und damit zur Reduzierung der Leistungsbereitschaft durch die Mitarbeiter. Loyalität braucht man sich dann als Unternehmer kaum erwarten.

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„Gut gemacht!“ Worte und Gesten der Anerkennung
steigern die Loyalität und Motivation der Mitarbeiter.

Lob und Anerkennung für Mitarbeiter: 9 Tipps

Nun gibt es mehrere Möglichkeiten, seinen Mitarbeitern Wertschätzung entgegenzubringen. Folgend stelle ich Ihnen neun Möglichkeiten vor:

1. Die einfachste Form der Anerkennung: lobende Worte

Lob ist ein positives Erlebnis, das zu weiterer Leistung motiviert. Manche Menschen schätzen die kommunizierte Anerkennung ihrer Arbeit sogar mehr als Geld. Das zeigt hin und wieder auch der Einsatz dieser Personen in ehrenamtlichen Tätigkeiten. Natürlich mag es hierfür mehrere Gründe geben, aber Anerkennung ist mitunter auch ein Grund.

Lobende Worte für Mitarbeiter als Ersatz für das Gehalt? Das ist damit aber selbstverständlich nicht gemeint.

Vielmehr wollte ich den Stellenwert von Lob vermitteln. Deshalb sollte jede Führungskraft gegenüber ihren Mitarbeitern nicht mit lobenden Worten sparen, wenn diese angebracht sind. Denn mit Lob gelingt es auch, den Mitarbeitern ihren Wert für das Unternehmen zu vermitteln.

2. Geschenke als Anerkennung

Geschenke erhalten nicht nur die Freundschaft, sie verdeutlichen einem Menschen auch die persönliche Wertschätzung.

Ein Arbeitnehmer, der Herausragendes geleistet und somit Ihrer Firma zu einem attraktiven Auftrag oder Gewinn verholfen hat, erwartet mit Sicherheit mehr als ein paar lobende Worte oder einen Kugelschreiber – und das zurecht! So ist eine Provision auch eine Art von Geschenk. Aber es gibt zahlreiche weitere Geschenkmöglichkeiten.

3. Übertragen Sie Verantwortung

Wenn Sie Verantwortung an eine Person übertragen, bringen Sie dieser Anerkennung entgegen.

Schließlich zeugt ein solches Verhalten davon, dass Sie diesem Menschen vertrauen und an seine Fähigkeiten glauben.

Das Übertragen von Verantwortung ist deshalb auch eine Form des Lobes. Nicht nur, weil ein Mehr an Verantwortung häufig auch mit einer Lohn- oder Gehaltserhöhung verbunden ist. In diesem Zusammenhang ist es sogar eine Art der Wertschätzung, die viele Mitarbeiter am meisten motiviert.

Auch bei Kindern funktioniert das Übertragen von Verantwortung – beispielsweise als Lob für ein korrektes Verhalten, wenn sie etwas dürfen, was sie bislang noch nicht durften. Das kann zum Beispiel die Erlaubnis sein, alleine zum Einkaufen zu gehen.

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4. Bieten Sie Privilegien

Möchten Sie einem Menschen vermitteln, dass Sie seine Arbeit schätzen, erreichen Sie dies auch mit Privilegien. Die betreffende Person wird das als besondere Art der Wertschätzung verstehen. Für einen Mitarbeiter kann zum Beispiel ein Dienstwagen oder ein eigenes Büro ein Privileg sein.

Irgendetwas zu dürfen oder zu erhalten, was für andere tabu ist, motiviert ungemein und wird als Anerkennung wahrgenommen.

5. Den guten Willen erkennen und über kleine Fehler hinwegsehen

Es gibt Menschen, die geben sich viel Mühe. Dennoch gelingt es nicht wie gewünscht bzw. gefordert. Da gerade Personen, die eine ihnen anvertraute Aufgabe zur vollsten Zufriedenheit erfüllen möchten, ein Versagen nur schwer wegstecken können und mitunter frustriert reagieren, ist hier seitens des Vorgesetzten viel Feingefühl gefordert.

Sehen Sie daher über kleine Fehler hinweg und schärfen Sie den Blick für jene Taten, die einen guten Willen erkennen lassen.

Anstatt harscher Kritik ein paar aufbauende Worte wirken auf den bemühten Mitarbeiter wie eine Anerkennung. Der auf diese Weise „Gelobte“ gibt sich mit Sicherheit noch mehr Mühe.

6. Ein Gemeinschaftserlebnis als Anerkennung

Eine Feier, ein Ausflug, ein anderes Gemeinschaftserlebnis oder eine positive Überraschung kann als Lob dienen. Etwas, das es so in der Firma noch nicht gab.

Diese Art von Anerkennung bietet sich an, wenn es für die gesamte Firma etwas zu feiern gibt, woran die Mitarbeiter einen wesentlichen Beitrag geleistet haben.

7. Sonderurlaub und Gehaltserhöhung

Das Gewähren von Sonderurlaub oder einer Gehaltserhöhung wird häufig genutzt, Anerkennung zu vermitteln. Wer über Jahre hinweg Besonderes geleistet hat und in den meisten Fällen auch lange genug dem Betrieb angehört, hat sich eine Sonderzuwendung verdient.

Im Beisein der anderen Mitarbeiter verkündet, wirkt eine Gehaltserhöhung oder ein Sonderurlaub motivierend. Schließlich wissen nun die Kollegen, was man bei entsprechender Leistung erwarten kann.

Allerdings kann dieses öffentliche Kundtun auch zu Missstimmung unter der Belegschaft führen. Deshalb ist hier großes Einfühlungsvermögen vom Vorgesetzten gefragt.

8. Urkunden als Zeichen der Anerkennung

Urkunden, Pokale und Orden sind klassische Mittel, um einem Menschen, der sich auf eine besondere Weise verdient gemacht hat, die ihm gebührende Anerkennung auszudrücken. Diese Art der Auszeichnung ist vor allem im Vereins- und Militärwesen üblich.

Aber auch die Regierung spart an dieser Art der Anerkennung nicht, man denke hierbei beispielsweise an das Bundesverdienstkreuz.

Darüber hinaus gibt es im wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Bereich zahlreiche Auszeichnungen und Titel, die die somit bedachten Personen auf eine gewisse Weise „adeln“. Vor allem in früheren Zeiten wurden besonders verdiente Personen in den Adelsstand erhoben.

Mittlerweile haben auch schon viele Firmeninhaber den Wert einer solchen Belobigung erkannt.

Wer viele Jahre treu dem Unternehmen zur Seite gestanden hat, hat sich mit Sicherheit zumindest eine Urkunde verdient, am besten im Rahmen einer kleinen oder auch größeren Feier.

9. Der Umgang mit seinen Mitarbeitern

Ich kann meine Mitarbeiter noch so mit lobenden Worten, Geschenken etc. überhäufen. Wenn ich sie dennoch respektlos und unfair behandle, dann wird jedwede Anerkennung nicht wirklich zur Motivation beitragen.

Deshalb: Der respektvolle und faire Umgang ist eine wesentliche Form der Anerkennung und sollte auch als selbstverständlich gelten.

Das sind also 9 Möglichkeiten, um seinen Mitarbeitern Anerkennung zu vermitteln. Haben Sie einen Vorschlag, um die 10 zu vervollständigen?

Dass es auch beim Loben einiges zu beachten gilt, damit das Lob nicht „nach hinten losgeht“, habe ich hier beschrieben.


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Kommentare

  • Thea Schäfer

    Nun, im öffentlichen Dienst kann kaum eine dieser Möglichkeiten genutzt werden, egal wie perfekt jemand arbeitet. Leider ist hier oft schon der feuchte Händedruck als Vorteilsnahme verpönt. Nicht einmal eine Honorierung für Verbesserungsvorschläge darf es mehr geben.

    Da soll man seinem Arbeitgeber möglichst noch in der Freizeit Vorschläge mit Einsparpotenzial machen, für dieses Engagement, das ein fremdes Arbeitsgebiet betreffen muss, bekommt man dann den Plastikkugelschreiber, den man auch noch bei der Steuer angeben soll.

  • Ulrich Graf

    Nr. 10 Corpsgeist: die Idee, einem besonderen Unternehmen anzugehören, Aufnahme des neuen Mitarbeiters in das Wir!

  • LauraS

    10.: Vertrauen!

    Schenkt man den Mitarbeitern Vertrauen, überlässt ihnen besondere Projekte, unterstützt sie in den Projekten mit Zuversicht auf ihre Fähigkeiten, lässt man ihnen gewissen Freiheiten (natürlich ohne sie bei Bedarf im Stich zu lassen!), also summa summarum, schenkt man Vertrauen, glaubt an sie und zeigt das auch, kann auch das Wunder wirken.

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Vollkommen richtig! Danke Laura!