11 mögliche Gründe, warum Sie Ihr Ziel nicht erreichen!
Bevor ich jetzt näher auf die Gründe eingehe, warum ein gesetztes Ziel nicht erreicht wird, gilt es zu definieren, was ein Ziel überhaupt ist:
Ein Ziel ist die Entscheidung, eine bestimmte Situation oder ein konkretes Ergebnis zu einem festgelegten Zeitpunkt zu erreichen.
Ziele dienen deshalb auch als Wegweiser, zur Orientierung. Sie zeigen also, wo man hin will. Ob man nun die bestimmte Situation oder das konkrete Ergebnis zum festgelegten Zeitpunkt erreicht oder nicht, ist natürlich von vielen Faktoren abhängig.
Nur nicht zu früh aufgeben …
11 Gründe, warum das Ziel nicht erreicht wird
Nehmen wir an, Sie haben sich ein konkretes Ziel gesetzt. Sie haben also definiert, was genau Sie bis wann erreichen wollen. Folgende Gründe können ausschlaggebend sein, warum Sie Ihr Ziel nicht erreichen:
1. Es ist nicht IHR Ziel
Sie haben sich zwar ein Ziel gesetzt, aber es ist nicht Ihr persönliches Ziel. Vielmehr wurde es an Sie herangetragen.
Das kann die geforderte Umsatzsteigerung der Geschäftsleitung sein oder der Wunsch Ihres Partners, dass Sie etwas an Gewicht abnehmen. Es handelt sich also um ein „fremdes“ Ziel.
Ein persönliches Ziel kennzeichnet sich dadurch, dass es aus Ihrem persönlichen Wunsch gewachsen ist.
Fehlt dieser Wunsch, fehlt meist auch die Motivation und Leidenschaft, das Ziel zu erreichen.
2. Das Ziel weicht von Ihren persönlichen Werten ab
Jeder Mensch hat sein eigenes Wertesystem, dass sich im Laufe seiner Entwicklung herangebildet hat. So legt der eine beispielsweise großen Wert auf Karriere und/oder materielle Werte, der andere kann damit überhaupt nichts anfangen.
Wenn Sie sich nun ein Ziel setzen, das von Ihrem eigenen Wertesystem abweicht, ist es weit aus schwieriger zu erreichen, als wenn es mit Ihren Werten konform geht.
3. Das Ziel ist unrealistisch
Ich plädiere dafür, dass man sich durchaus auch große Ziele im Leben setzt. Aber diese sollten natürlich realistisch sein, im Sinne von möglich.
Wenn ich mir als Ziel setze, ein Instrument zu lernen, um dann innerhalb der nächsten zwei Jahre bei den Wiener Philharmonikern aufgenommen zu werden, dann ist das mit ziemlicher Sicherheit unmöglich, auch wenn ich noch so ein großes Talent wäre.
Oft stellt sich allerdings erst im Nachhinein heraus, dass ein gesetztes Ziel unrealistisch war, weil wir es selbst nicht besser beurteilen konnten.
4. Das Ziel ist zu groß
Ein großes Ziel stellt für viele eine erhebliche Herausforderung dar, die schließlich zum Scheitern führen kann. Denn ein großes Ziel birgt die Gefahr, dass wir den Überblick und damit die Motivation verlieren.
Wenn Sie hingegen das große Ziel auf viele kleine Ziele, auf Meilensteine herunterbrechen, so verliert es seinen „Schrecken“.
5. Sie können Ihre Stärken nicht nutzen
Das wird häufig unterschätzt:
Je mehr wir auf dem Weg zum Ziel die eigenen Stärken und Talente einsetzen können, desto leichter fällt die Zielerreichung.
Als Beispiel: Zwei Freunde, die bisher mit Sport wenig am Hut hatten, haben sich als Ziel gesetzt, beim nächsten Wien-Marathon im kommenden Jahr teilzunehmen.
Der eine ist in guter körperlicher Verfassung und hat eine ausgezeichnete Grundkondition, zweiterer kann beides nicht vorweisen. Wer wird sich aller Wahrscheinlichkeit leichter tun, das gesetzte Ziel zu erreichen? Eben.
6. Sie geben zu früh auf
Meiner Meinung nach ist das der häufigste Grund, warum ein Ziel nicht erreicht wird: frühzeitiges Kapitulieren. Natürlich macht es auch keinen Sinn, einem Ziel hinterherzurennen, wenn es offensichtlich zum Scheitern verurteilt ist.
Dennoch verlieren viele schon beim geringsten Widerstand das Ziel aus den Augen, oder auch dann, wenn sich der Erfolg nicht zum erwartenden Zeitpunkt einstellt.
7. Sie können Rückschläge nicht akzeptieren
Dieser Punkt überschneidet sich mit dem hervorgehenden. Denn genau Rückschläge sind es, die häufig zum frühzeitigen Aufgeben verleiten. Sollten Sie auch dazu tendieren, machen Sie sich bewusst, dass kaum ein Ziel ohne Überwindung von Rückschlägen erreicht wird.
Wir lassen uns von dem Erfolg anderer auch gerne blenden. Sicher kennen Sie die eine oder andere bewundernswerte Person – bewundernswert auch deshalb, weil Sie sich vor Augen führen, was dieser Mensch bereits erreicht hat.
Wir sehen also den Status qou. Was aber alles dahintersteckt, die Beschwerden, die Rückschläge, dass diese Person auf dem Weg zum Erfolg schon öfter auf die Schnauze gefallen ist, der Aufwand und die Mühe, die schließlich zu dem geführt haben, was wir so bewundern – das sehen wir in der Regel nicht bzw. können wir gar nicht sehen.
8. Ihnen fehlt die Zeit
Jedes Ziel bedarf Zeit – das wird gerne übersehen. Ein Ziel ist schnell gesetzt, aber der Aufwand für die Umsetzung der einzelnen erforderlichen Schritte wird erstmal außer Acht gelassen.
Die Hektik des (Arbeits-)Alltages lässt dann aber kaum Luft und das Ziel bleibt bei einem Vorhaben.
9. Fehlende Selbstdisziplin
Nun gibt es Ziele, in denen steckt eine Menge an Leidenschaft. Diese gehen wir dann mit großer Motivation und Elan an, sodass wir förmlich ins Ziel getragen werden. Solche Ziele sind aber eher die Ausnahme.
Fehlt diese Leidenschaft und die Motivation, ist eine gehörige Portion Selbstdisziplin und eiserner Wille gefragt.
Ohne lässt sich das Ziel nur schwer erreichen. Übrigens: Auch Selbstdisziplin ist erlernbar:
» Selbstdisziplin kann man lernen: Eine effektive Übung
10. Fehlendes strukturiertes Vorgehen
Ein Ziel wird erreicht, indem Sie auf dem Weg einen Schritt nach dem anderen setzen. Auch wenn das vielleicht logisch klingen mag, so tut sich in der Praxis doch so mancher schwer mit dieser strukturierten Vorgangsweise.
Dieses planvolle Vorgehen erweist sich umso schwieriger, je mehr einzelne Schritte bis zum Ziel erforderlich sind. Verlieren Sie den Überblick über die folgenden erforderlichen Schritte bzw. Maßnahmen, entfernen Sie sich immer mehr von Ihrem Ziel.
11. Sie suchen keine Unterstützung
Jedes Vorhaben lässt sich mit Unterstützung leichter umsetzen. Das gilt natürlich auch für Ziele. Es kann zwar auch eine Form der Motivation sein, wenn Sie es unbedingt alleine schaffen, es den anderen oder sich selbst beweisen wollen, aber einfacher wird es dadurch sicherlich nicht.
Diesen falschen Stolz kenne ich von mir selbst. Ich habe das Ziel dann zwar erreicht, aber es wäre mit Sicherheit viel einfacher und weniger aufwendig gewesen, hätte ich Unterstützung gesucht und angenommen.
Das sind meiner Meinung nach die häufigsten Gründe im Zusammenhang mit der eigenen Person, warum ein Ziel nicht erreicht wird. Natürlich gibt es auch noch genug weitere Gründe und Umstände, die für das Nichterreichen verantwortlich sein können.
Ich wollte aber mit dieser Auflistung den Fokus auf die Faktoren legen, für die wir persönlich selbst können.
Aus dem Scheitern kann Großes entstehen
Noch etwas möchte ich in diesem Zusammenhang loswerden: In unserer Gesellschaft wird das Scheitern, also beispielsweise das Nichterreichen eines Zieles, häufig negativ betrachtet. Man braucht nur einen Blick in die diversen Zeitschriften und Zeitungen werfen.
Sehr schnell wird einer Person der Stempel des Misserfolgs aufgedrückt, ohne die Gründe für das Scheitern zu hinterfragen.
Im US-amerikanischen Raum ist das Scheitern weniger negativ behaftet, und genau so sollte es auch sein. Denn ein Scheitern kristallisiert sich für die betroffene Person oft im Nachhinein auch als wertvolle Erfahrung heraus, aus der wiederum etwas Großes entstehen kann.
Hier klicken für weiterführende praxisbewährte Impulse & Tipps auf Zeitblüten:
Ist eigentlich alles nicht neu – aber es ist super, genau diese Punkte alle mal an einer Stelle, auf einen Blick zu haben. Ich könnte mir vorstellen, diesen Blog-Artikel für mich selber als eine Art Checkliste zu benutzen, wenn es das nächste mal “hakt” – danke schön!”
Je mehr ich lese, desto mehr mag ich den Autor!
Und ich lerne dabei etwas über mich!
Gefällt mir sehr!
Danke schön!
Vielen Dank für die netten Worte! Freut mich sehr, wenn Ihnen meine Beiträge gefallen!
Ja wirklich gut! Sogar als Christ kann ich Vieles/Alles … annehmen … es widerspricht sich meiner Meinung nach nicht!
Deshalb lese ich immer mal wieder … vielen Dank Herr Heidenberger.
Gerne!
Vielen Dank für diese tollen und hilfreichen Beiträge, die genau meine derzeitige Situation auf den Punkt bringen: jahrelang fremdbestimmt, dadurch nur reagiert statt agiert, Ziele nicht klar vor Augen und fehlende Selbstdisziplin und sich am Ende ärgern, dass man sich selbst zu günstig verkauft und Kollegen die Lorbeeren ernten.
Das sind nur einige Beispiele, die mich dazu gebracht haben, meinen bisherigen Weg und Vorgehensweise endlich mal zu überdenken ggf. zu ändern und anzugehen.
Vielen Dank für die hilfreichen Tipps, die auch so gut und “ohne erhobenen Zeigefinger” formuliert sind, dass man vom Lesen nicht genug bekommen kann!
Freut mich, dass Ihnen die Tipps gefallen!
Alles Gute!
Vielen Dank! Ist wirklich toll, das so detailliert und strukturiert zu lesen und wahrzunehmen!!! Das ist eine große Hilfe.
Bei “Das Ziel ist zu groß” kann ich nicht ganz mitgehen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade kleine Ziele das Problem haben, dass sie nicht wirklich begeistern. Und sie nicht zu erreichen, ist ja auch nicht zu schlimm… es ist ja nur ein “Kleines” ;)
Dagegen bei sehr großen Zielen/Visionen, die mich stark motivieren und die ich in kleinere Ziele herunter brechen kann, behalte ich den Leitstern vor Augen. Auch wenn die Wogen meines Lebens mal hoch sind und die kleinen Ziele verdecken. Den Leitstern sehe ich auch weiterhin.
Doch vielleicht ist das auch nur eine etwas andere Sichtweise ;)
Alles Liebe – Holger.