Kreative Pausenräume gestalten: So schaffen Sie entspannende Oasen im Büro
Spätestens nach sechs Stunden Arbeit, haben Arbeitnehmer dem Gesetzgeber zufolge Anspruch auf eine Erholungspause von wenigstens 30 Minuten.
Jedem Arbeitnehmer ist es dabei natürlich selbst überlassen, wie er diese Pause gestaltet. So kann er die 30 Minuten für einen kurzen Spaziergang oder eine Verschnaufpause in der Sonne nutzen. Doch gerade bei schlechtem Wetter liegt der Fokus meistens auf dem Pausenraum im Betrieb.
Arbeitgeber sollten alles daran setzen, den Pausenraum tatsächlich als entspannende Oase zu gestalten.
So kann die kurze Verschnaufpause die Entspannung und gleichzeitig die individuelle Kreativität fördern.
Der perfekte Pausenraum aus Sicht des Gesetzgebers
Ob Arbeitnehmer Anrecht auf einen Pausenraum im Betrieb haben, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Arbeitgeber sind bei mehr als 10 Beschäftigten dazu verpflichtet, einen Pausenraum einzurichten.
- Ein Pausenraum muss auch dann vorhanden sein, wenn dies aufgrund des Arbeitsschutzes erforderlich ist.
- Auf einen Pausenraum darf verzichtet werden, wenn Arbeitnehmer aufgrund einzelner Büros mit individueller Ausstattung beispielsweise die Möglichkeit haben, sich zurückzuziehen und zu verschnaufen.
Besondere Vorgaben vonseiten des Gesetzgebers gelten dann, wenn ein Unternehmen auch schwangere Frauen oder stillende Mütter beschäftigt. Demnach müssen Büroräume oder auch Pausenbereiche generell so gestaltet sein, dass sich die Möglichkeit ergibt, sich hinzulegen und auszuruhen.
Gesetzliche Vorgaben
Der Gesetzgeber hat genaue Vorgaben definiert, die ein Pausenraum erfüllen muss und an die sich Arbeitgeber abgesehen von der detaillierten Gestaltung halten müssen. Demnach muss ein Pausenraum leicht erreichbar sein und Sitzgelegenheiten bieten, die mit einer Rückenlehne ausgestattet sind.
Unternehmen müssen Pausenräume als Ruheoase verstehen
Damit sich Arbeitnehmer in Pausenräumen aber wirklich zurücklehnen, Energie tanken können und mitunter sogar kreativ werden, ist es entscheidend, dass die Räumlichkeiten einladend gestaltet sind. Hier kommt es nicht nur auf eine gute Erreichbarkeit und bequemes Mobiliar an.
Wichtig ist ebenso, dass sich die Mitarbeiter in einem angenehmen, ruhigen und hellen Ambiente wiederfinden.
Ein Pausenraum sollte sich daher durch folgende grundlegende Merkmale auszeichnen:
- bequeme Möbel, die zum Zurücklehnen einladen.
- gedämpftes Licht, mit dem sich die Sinne beruhigen können.
- eine ruhige Atmosphäre abseits von Produktionslärm.
Ein einladender und ruhiger Pausenraum ist eigentlich in jedem Unternehmen wichtig. Dies gilt jedoch vor allem in Berufen, in denen Mitarbeitern einer enormen physischen sowie mentalen Anstrengung ausgesetzt sind.
Pausenraum dient immer auch dem sozialen Austausch
In den meisten Unternehmen wird ein Pausenraum aber nicht nur für eine Ruhepause genutzt. Er wird von den Mitarbeitern auch als Platz für soziale Interaktionen verstanden. So kann er die Entwicklung neuer Ideen und die Kreativität des Einzelnen fördern.
Umso wichtiger ist es, dass Arbeitgeber auch diesen Nutzen in den Räumlichkeiten erkennen. Um die soziale Interaktion zwischen Mitarbeitern zu fördern und sie zum gegenseitigen Austausch einzuladen, sollten Tische und Stühle bereitstehen. Das passende Mobiliar lädt dazu ein, sich gemeinsam zu unterhalten.
So wird durch die Zeit im Pausenraum wiederum der Teamgeist gestärkt, wovon die Produktivität und auch das Unternehmen an sich profitieren.
Nicht zuletzt haben Studien belegen können, dass die soziale Interaktion durchaus dazu beiträgt, Stress abzubauen. Das wirkt sich wiederum positiv auf die Arbeitsleistung des Einzelnen aus.
So wird aus dem Pausenraum eine kreative Oase
Nicht zuletzt kann ein Pausenraum aber auch zur Ideenschmiede des Unternehmens avancieren, und zwar immer dann, wenn er die Möglichkeit bietet, kreativ zu werden. Doch auch hierfür muss der Rahmen stimmen.
Es gibt eine Reihe von Dingen, die dazu beitragen können, den Pausenraum kreativ und offen zu gestalten. Neben künstlerischem Material spielen Bücher und Zeitschriften hier eine wichtige Rolle. All diese Medien regen die Kreativität der Mitarbeiter an und helfen dabei, individuelle Ideen zu entwickeln.
Empfehlenswert ist es zudem, den Raum um ein Whiteboard oder eine Tafel zu ergänzen. Hier können erste Ideen von Mitarbeitern kurz und knapp festgehalten sowie als Denkanstoß für das Team geteilt werden.
Besonders wichtig sind diese Ausstattungsmerkmale in Unternehmen, die ohnehin dem Kreativbereich zuzuordnen sind. Dazu gehören beispielsweise Design- und Marketingagenturen.
Wie entsteht der ideale Pausenraum?
Viele Arbeitgeber sind zunächst ein wenig ratlos und wissen nicht genau, wie sie einen kreativen Pausenraum gestalten sollen. Generell ist es ratsam, sich hier Zeit zu nehmen und die Mitarbeiter auch tatsächlich einzubinden.
So kann eine erste Umfrage unter den Mitarbeitern, was ihnen im eigenen Pausenraum wichtig ist, Klarheit bringen und Missverständnisse aus der Welt schaffen. Hier sollte gezielt danach gefragt werden, ob es Annehmlichkeiten gibt, die für die Mitarbeiter besonders relevant sind oder die dabei helfen, einen Ideenaustausch offener zu gestalten und zu begünstigen.
Im Anschluss an die Umfrage sollte alles daran gesetzt werden, die so erhaltenen Informationen in die Tat umzusetzen. Dabei sollten Arbeitgeber die Bedeutung eines einladenden und gemütlichen Pausenraums nie unterschätzen.
So avancieren dieser Raum und dessen Gestaltung nach den Vorstellungen der Mitarbeiter zu einem Symbol der individuellen Wertschätzung. Des Weiteren signalisiert er, dass der Arbeitgeber sowohl das Wohlbefinden als auch die Zufriedenheit seines Teams durchaus ernst nimmt.
Einladende und ansprechend gestaltete Pausenräume stärken die Mitarbeiterbindung und fördern den Austausch des Teams. Damit sind sie nicht nur ein Gewinn für die Beschäftigten, sondern vor allem für das Unternehmen selbst.
Checkliste: Pausenraum gestalten
Abschließend eine Checkliste, die Ihnen bei der Umsetzung des optimalen Pausenraums Schritt für Schritt hilft:
Schritt 1: Rechtliche Rahmenbedingungen prüfen
Gesetzliche Vorgaben:
- Sicherstellen, dass der Pausenraum leicht erreichbar ist.
- Sitzgelegenheiten mit Rückenlehnen bereitstellen.
- Möglichkeit für schwangere Frauen und stillende Mütter, sich hinzulegen und auszuruhen.
Schritt 2: Mitarbeiterbedürfnisse ermitteln
Umfrage durchführen:
- Mitarbeiter nach ihren Wünschen und Bedürfnissen für den Pausenraum fragen.
- Erhebung spezifischer Annehmlichkeiten und Anforderungen, die den Mitarbeitern wichtig sind.
Schritt 3: Raum auswählen und vorbereiten
Geeigneten Raum bestimmen:
- Ruhige Lage, abseits von Produktionslärm wählen.
- Sicherstellen, dass der Raum hell und gut belüftet ist.
Schritt 4: Grundlegende Möblierung und Ausstattung
Möbel beschaffen:
- Bequeme Stühle und Sofas mit Rückenlehnen.
- Tische für gemeinsamen Austausch.
- Optional: Liegen oder Ruhebetten.
Lichtgestaltung:
- Installation von gedämpftem, angenehmem Licht.
Schritt 5: Gestaltung der Raumatmosphäre
Dekoration:
- Wände und Böden hell und freundlich gestalten.
- Pflanzen und dekorative Elemente hinzufügen.
Schritt 6: Kreative und soziale Elemente integrieren
Soziale Interaktion fördern:
- Ausreichend Sitzgelegenheiten für Gruppengespräche.
- Einladende Tischanordnung für gemeinsame Aktivitäten.
Kreative Anreize bieten:
- Bereitstellung von künstlerischem Material (z.B. Stifte, Papier).
- Bücher und Zeitschriften zur Anregung der Kreativität.
- Whiteboard oder Tafel für spontane Ideen und Notizen.
Schritt 7: Zusätzliche Annehmlichkeiten bereitstellen
Elektronische Geräte:
- Ladestationen für mobile Geräte einrichten.
- Optional: Unterhaltungselektronik wie ein Fernseher oder Musikanlage.
Ergänzende Einrichtungen:
- Kaffeemaschine, Teekocher und eventuell ein kleiner Kühlschrank.
- Bereitstellung von gesunden Snacks und Getränken.
Schritt 8: Fertigstellung und Feedback einholen
Feinabstimmung:
- Den Pausenraum fertigstellen und erste Nutzung durch Mitarbeiter ermöglichen.
- Feedback der Mitarbeiter einholen und eventuelle Anpassungen vornehmen.
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