Die Glücksbohnen – eine Geschichte zum Nachahmen
Dass in unserer hektischen Zeit die Glücksmomente manchmal untergehen bzw. wir diese gar nicht mehr wahrnehmen, darüber habe ich hier schon öfter geschrieben.
Dazu eine Geschichte, die auch zum Nachmachen motiviert. Die Geschichte von den Glücksbohnen:
Es war einmal ein Bauer, der steckte jeden Morgen eine Handvoll Bohnen in seine linke Hosentasche. Immer, wenn er während des Tages etwas Schönes erlebte, wenn ihm etwas Freude bereitete, er einen Glücksmoment empfunden hatte – etwas, wofür er dankbar war –, nahm er eine Bohne aus der linken Hosentasche und gab sie in die rechte.
Am Anfang kam das nicht häufig vor. Aber von Tag zu Tag wurden es mehr Bohnen, die von der linken in die rechte Hosentasche wanderten. Der Duft der frischen Morgenluft, der Gesang der Amsel auf dem Dachfirst, das Lachen seiner Kinder, das nette Gespräch mit einem Nachbarn – immer dann kam eine Bohne von der linken auf die rechte Seite.
Bevor er am Abend zu Bett ging, betrachtete er die Bohnen in seiner rechten Hosentasche. Bei jeder Bohne konnte er sich an ein schönes Erlebnis erinnern. Dann schlief er zufrieden und glücklich ein – auch an den Tagen, an denen er nur eine einzige Bohne in seiner rechten Hosentasche fand.
Eine Handvoll Bohnen für die linke Hosentasche
Wollen Sie es dem Bauern aus der Geschichte gleichtun?
Es müssen nicht Bohnen sein. Knöpfe, Reiskörner, Kaffeebohnen, Haselnüsse, kleine Muscheln etc. tun es ebenso. Damit erhalten Sie sich einen wachsamen Blick für das Schöne und Positive in Ihrem Leben.
Auf die kleinen Glücksmomente, für die Sie dankbar sind und die Sie sonst vielleicht übersehen. Probieren Sie diese Form des Glücksmomente-Sammelns für mindestens eine Woche aus. Sie werden rückblickend feststellen, dass Sie diese Tage als erfüllender erlebt haben.
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Aktiv „Glücksbohnen-Momente“ sammeln: 30 Ideen
Nun können Sie warten, bis Ihnen ein „Glücksbohnen-Moment“ im Alltag begegnet, oder Sie agieren proaktiv. Hierzu einige Vorschläge
- Lernen Sie einen wirklich guten Witz und erzählen Sie diesen weiter. Es tut gut, andere zum Lachen zu bringen.
- Machen Sie einen langen Spaziergang. Egal, wie das Wetter ist. Spüren Sie die Natur und spüren Sie sich selbst.
- Überraschen Sie (heute) einen Menschen, der Ihnen viel bedeutet. Es soll eine schöne Überraschung sein.
- Schalten Sie, wenn möglich, für einen Tag – oder zumindest für einige Stunden – Ihr Handy aus. Auch kein Radio, kein Fernseher, kein Computer – keine Informationsflut von außen.
- Singen Sie zu Ihrem Lieblingssong laut mit – und mit laut meine ich wirklich laut.
- Ziehen Sie sich für mindestens eine Viertelstunde an einen Ort zurück, wo es vollkommen still ist. Genießen Sie diese Stille, hören Sie auf Ihren Atem.
- Begeben Sie sich an einen öffentlichen Ort, an dem viele Menschen sind. Suchen Sie sich ein lauschiges Plätzchen und beobachten Sie die Leute. Fokussieren Sie sich auf die lebensfrohen, entspannten Gesichter, auf hinreißendes Lachen, liebe Gesten, Mitgefühl und Leichtigkeit. Beobachten Sie
eine Weile diese Herzlichkeit, überträgt sich die Lebensfreude auch auf Sie. - Versuchen Sie, mindestens eine Stunde lang Ihre Umgebung aus der Perspektive eines Kindes zu sehen. Seien Sie neugierig. Hinterfragen Sie alles. Saugen Sie mit allen Sinnen sämtliche unmittelbaren Eindrücke auf. Wie ein trockener Schwamm, der ins Wasser getaucht wird.
- Faulenzen Sie. Frönen Sie dem Müßiggang und erlauben Sie sich Zeiten der Langeweile. Also ohne Gewissensbisse sich der Untätigkeit und der Muße hingegeben. Bereits wenige Minuten am Tag reichen, an denen Sie in den Leerlauf schalten und nichts tun. Sie werden feststellen, wie gut es Ihnen tut.
- Gestalten Sie die Wohnung nach Herzenslust neu um, und wenn es nur das Umstellen einiger Möbel ist.
- Stehen Sie einmal zeitiger auf und beobachten Sie den Sonnenaufgang.
- Suchen Sie das Gespräch mit einem alten Menschen. Lassen Sie ihn von früher erzählen. Hören Sie einfach zu. Schön, wenn sich Menschen in unserer Anwesenheit wohlfühlen oder nach einem Treffen mit uns bessern als zuvor.
- Verbringen Sie einen Tag zu Hause ohne Strom (außer Kühlschrank oder andere wichtige Geräte).
- Kaufen Sie einem Bettler etwas Leckeres zum Essen, anstatt Geld zu geben, das entweder von Hintermännern abgenommen oder anderweitig verwendet wird.
- Pflanzen Sie einen Baum. Suchen Sie Ihren Baum immer wieder auf. Er wird Sie lange begleiten – wahrscheinlich Ihr Leben lang.
- Schneiden Sie Bilder aus Zeitungen und Zeitschriften aus: Wenn ein Bild positive Gefühle in Ihnen weckt – raus damit und in eine Mappe oder eine Schachtel geben oder digital sammeln.
- Bewegen Sie sich mindestens eine halbe Stunde lang bewusst langsam. Gehen Sie langsam, greifen Sie langsam – auch wenn es anfangs ungewohnt ist.
- Melden Sie sich noch heute zu einem Kurs an einem Weiterbildungsinstitut an. Lernen Sie etwas Neues, das Ihnen Spaß macht. Oder wie wäre es, z. B. mit der Partnerin bzw. dem Partner gemeinsam einen Kochkurs, Tanzkurs etc. zu besuchen?
- Entschuldigen Sie sich bei einer Person, die nicht damit rechnet (Vorlage für ein Entschuldigungsschreiben). Natürlich sollte es hierzu einen triftigen Grund geben.
- Notieren Sie auf einem Blatt alles, was Ihnen Spaß macht, was Ihnen Freude bereitet.
- Schreiben Sie einen Brief an einen lieben Menschen – also keine E-Mail, WhatsApp- oder eine andere elektronische Nachricht.
- Lernen Sie ein Gedicht auswendig, das Ihnen besonders gefällt, oder schreiben Sie selbst eines.
- Gehen Sie noch heute im Wald oder auf einer Wiese barfuß spazieren. Spüren Sie die Erde, die Natur unter Ihren Füßen.
- Nehmen Sie einen Stift und ein Blatt Papier zur Hand. Schreiben Sie alles auf, was Sie zurzeit belastet. Ob Sie das Blatt dann um einen Stein wickeln und in
einen tiefen See werfen, es zerknüllen, die Toilette hinunterspülen oder verbrennen, steht Ihnen frei. Im Idealfall verspüren Sie danach ein beflügelndes, erleichterndes Gefühl, das lange nachwirkt. Lassen Sie es auf einen Versuch ankommen. Sie können diesen „Befreiungsakt“ auch mit der Kamera festhalten. - Gönnen Sie sich ein feines Essen oder etwas Ähnliches. Es sollte etwas Besonderes sein. Etwas, das Sie sich sonst sehr selten gönnen.
- Bewegen Sie sich mindestens eine halbe Stunde lang mit geschlossenen Augen in Ihrer Wohnung.
- Umarmen Sie einen bekannten lieben Menschen, der nicht damit rechnet. Einfach so!
- Lesen Sie ein Buch aus Ihrer Kindheit. Und wenn Sie die ganze Nacht durchlesen.
- Organisieren Sie mit Freunden einen Spieleabend oder ein gemeinsames Kochen mit einem anschließenden gemütlichen Zusammensitzen.
- Tun Sie etwas, das Sie sich bisher nie getraut haben.
Glücksböhnchen
Eine Leserin hat mir folgende E-Mail gesendet, die ich hier auszugsweise veröffentlichen darf:
Die Geschichte mit den Glücksbohnen fand ich sehr ansprechend. Deshalb habe ich lieben Menschen individuelle und wunderschöne selbstgebastelte Glücksböhnchen (aus Modelliermasse) verschenkt. Die Böhnchen zusammen mit der Geschichte fanden sehr großen Anklang. Natürlich kann man auch eine bunte Mischung aus Kidney-, Wachtel-, Saubohnen oder anderen Bohnen verschenken, denn die natürlichen Farben dieser verschiedenen Sorten sind auch toll.
Alleine der Vorsatz, mit den Glücksböhnchen besondere Erlebnisse in Erinnerung zu behalten – wie in der Geschichte beschrieben –, wirkt nachhaltig. Heute sehe ich dadurch meine Umgebung mit anderen Augen, nehme viel mehr wahr und genieße jeden kleinen und großen (Glücks-)Moment.
Stefanie
Vielleicht wollen Sie ja auch „Glücksbohnen“ weiterverschenken?
Buch-Tipp – Weisheiten, Erzählungen und Zitate, die zu Herzen gehen:
Schöne Geschichte zur Aufmerksamkeit!
Eine wunderschöne Motivationsgeschichte mit tiefem Wahrheitsgehalt, danke!
Eine weiterer Einfall, der sich im Alltag leicht umsetzen und uns achtsamer durch das Leben gehen lässt:
Verschenken Sie ein Glas für Glücksmomente!
Und so funktioniert die Idee:
Dieses Glas – das beliebig gestaltet werden kann, der künstlerischen Fantasie sind keine Grenzen gesetzt – begleitet Sie durch das neue Jahr.
Immer, wenn ein besonderes Ereignis oder ein schöner Moment Ihr Leben beglücken, stecken Sie eine Erinnerung daran in dieses Glas. Das können eine Notiz, ein Ticket, Fotos, Buttons, ein Sandkorn, ein Stein und vieles mehr sein.
Und z. B. zu Weihnachten schenken Sie sich dann all Ihre Glücksmomente, SELBST!
Viel Freude und Zufriedenheit!
Schöne Idee, danke!
Wir haben eine Glücksbox und schauen immer am 31.12. durch, was drin steckt. :-)) Mit meinen Patienten mache ich jedoch ähnliche Übungen, in Form von Wertzeitkalender, manchmal geht es da um Pausen oder sich belohnen nach einer schweren Therapiesitzung. Mögen wir alle viele Tankstellen des Glücks haben. Herzlichst Dian Tara Zinner Skills- und Lifecoach
Danke für diese tolle Geschichte. Damit wird mir wieder bewusst, wie viele kleine Glücksmomente es täglich in meinem Leben gibt.
Erinnert mich an mein meinen Lebensvorsatz:
“Such dir jeden Tag einen Diamanten des Tages”
oder
“Sei jemandes Diamant des Tages”
Entweder tue ich mir selber damit gut – hebt eventuell meine Stimmung bzw. Laune, Selbstwert oder lässt mich erfreuen und ein gut wohlig warmes gutes glückliches Gefühl in mir erwecken!
Ein sehr schöner Lebensvorsatz, Dani!
Ich habe seit Jahrzehnten einen eigenen ambulanten Pflegedienst. Als ich die Geschichte im Netz entdeckte, kam mir spontan die Idee, in unserem Pausenraum ein großes Glas auf einem Teller mit Glassteinchen aufzustellen mit der Geschichte dazu. Was es damit auf sich hatte, habe ich meinen Mitarbeitern in der Teamsitzung erklärt. Dass jeder, der ins Büro kommt und etwas Positives erlebt hat, einen Stein ins Glas wirft. Es vergeht kein Tag, an dem das Glas nicht klimpert. Inzwischen musste ich noch Steine nachfüllen :-).
Zu Ostern gibt’s für jeden Mitarbeiter incl. einem Prisma fürs Fenster daheim, ein eigenes Glas, nachdem verschiedene mich gefragt hatten, woher ich das Material habe. Vielleicht wirds auch noch das nächste Weihnachtsgeschenk für unsere Kunden.
Euch allen eine gute Zeit und viele Glücksmomente.
Angelka Eck
Tolle Idee, Angelika! Danke fürs Teilen.