Zeitmanagement: Die 25.000-Dollar-Methode

Es gibt diverse Zeitmanagement-Methoden. Die einfachsten sind immer noch die besten.

Je einfacher eine Methode, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich auch in der Hektik des Arbeitsalltags bewährt.

Und zu einer solchen zähle ich die 25.000-Dollar-Methode. Einfach und zudem sehr effektiv. Das kann man nicht von allen behaupten.

Aber bevor ich Ihnen die Methode näher vorstelle, ein kurzer Abriss zu der Entstehung.

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Die große Überraschung für Irving Lee: 25.000 Dollar als Honorar für einen Tipp

Die 25.000-Dollar-Methode: Die Geschichte dahinter

Hinter dieser Methode steckt eine wahre Begebenheit:

Anfang des 20. Jahrhunderts hatte der Manager Charles Michael Schwab die Firma Bethlehem Steel zu einem der weltgrößten Stahlkonzerne aufgebaut. Schwab tüftelte stets an der Optimierung der Arbeitsprozesse in seinem Unternehmen.

Der Berater Irving Lee witterte seine Chance und bot ihm hierzu seine Dienste an. Folgendes wurde vereinbart:

Sollte Schwab mit seiner Beraterleistung nicht zufrieden sein, schuldete er Lee kein Honorar. War er hingegen zufrieden, sollte er Lee einen angemessenen Betrag bezahlen – die Höhe wurde nicht vereinbart.

Lee schrieb ihm nun eine Anweisung auf einen Notizzettel, mit der Schwab in seinem Unternehmen eine Effizienzsteigerung erreichen sollte.

Nach drei Monaten erhielt Lee zu seiner Überraschung einen 25.000-Dollar-Scheck von Schwab zugestellt. Das war zur damaligen Zeit ein kleines Vermögen.

Diese von Lee notierte Anweisung machte sich daraufhin als die 25.000-Dollar-Methode einen Namen.

Was stand nun auf diesem Notizzettel?

Hier nun die Anweisung von Lee:

  1. Nehmen Sie ein Blatt Papier und schreiben Sie die wichtigsten Aufgaben auf, die Sie am nächsten Tag erledigen wollen – quasi Ihre Muss-Aufgaben.
  2. Ordnen und nummerieren Sie diese Aufgaben nach Priorität. Aufgabe 1 ist die wichtigste.
  3. Am nächsten Tag arbeiten Sie die Aufgaben der Reihenfolge nach ab. Beginnen Sie mit Nummer 1.
  4. Sobald diese erledigt ist, überprüfen Sie, ob die Prioritäten noch stimmen, da in der Zwischenzeit häufig neue Aufgaben dazugekommen sind. Ordnen Sie bei Bedarf die neuen Aufgaben in die Prioritätenliste ein. Fahren Sie anschließend mit der nun wichtigsten Muss-Aufgabe fort.
  5. Am Ende des Tages haben Sie vielleicht nicht alle Aufgaben abgearbeitet, aber die wichtigsten haben Sie geschafft. Ordnen Sie am Abend Ihre Aufgaben für den nächsten Tag neu.
  6. Machen Sie sich dieses Vorgehen zur Routine.

Die erweiterte 25.000-Dollar-Methode

Wie Sie nun erfahren haben, notieren Sie bei der einfachen 25.000-Dollar-Methode die Muss-Aufgaben für den nächsten Tag auf einem Blatt.  Nun zu einer weiteren Variante:

  1. Machen Sie unter den Muss-Aufgaben einen Querstrich und ergänzen Sie darunter z. B. 3 weitere Aufgaben, die nicht unbedingt morgen in Angriff genommen werden müssen – Soll-Aufgaben.
  2. Unter einem weiteren Querstrich notieren Sie sich 3 weitere Aufgaben, die Sie dann machen, sollte noch etwas Zeit übrig bleiben – das sind die Kann-Aufgaben.

Vielleicht fragen Sie sich nun, warum Sie nicht einfach die Muss-, Kann- und Soll-Aufgaben nacheinander auflisten und entsprechend durchnummerieren sollen. Das hat folgenden Grund:

Durch die beschriebene Vorgehensweise sehen Sie stets mit einem Blick auf Ihre Liste, welche die wichtigsten Aufgaben sind. Die Querstriche trennen die wichtigen von den weniger wichtigen. So behalten Sie die Prioritäten im Fokus.

Sie sehen also: Ok, morgen muss ich die ersten 6 Aufgaben erledigen. Wenn dann noch etwas Zeit übrig bleibt, sollte ich noch die nächsten 3 angehen und arbeite damit schon etwas vor. Und sollte sich noch etwas ausgehen, kann ich eben bei der letzten Dreier-Gruppe weitermachen.

Würde Sie alle Aufgaben ohne Trennung auflisten und durchnummerieren, wirkt die große Anzahl der Aufgaben demotivierend.

Versuchen Sie mal diese Methode. Vielleicht liegt sie Ihnen und Sie können damit gut arbeiten.

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Kommentare

  • A. König

    Ja, eine wirklich gute Idee, hilft allerdings nur wenn man auch diszipliniert genug die Listen schreibt und sich nicht von einer “ach so wichtigen Aufgabe” abhalten läßt!

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Da haben Sie natürlich recht! Zeitmanagement hat auch viel mit Selbstdisziplin zu tun.