So reduzieren Sie den Lärm im Büro → Tipps & Richtwerte

Lärm im Büro beeinträchtigt das konzentrierte Arbeiten erheblich. Durch Lärm sinkt nicht nur die Leistungsfähigkeit, sondern auch die Leistungsbereitschaft. Ein ständig erhöhter Schallpegel im Büro ist ein nicht zu unterschätzender Auslöser von Stress.

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Je höher der durchschnittliche Geräuschpegel im Büro, desto höher die Stressbelastung

Lärmverursacher im Büro

Lärm entsteht u. a. immer dort, wo (elektrische) Geräte zum Einsatz kommen. Und derer gibt es einige im Büro: Drucker, Kopierer, Telefon, Plotter etc.

Aber auch direkte Gespräche oder Telefonate tragen zu einem erhöhten Lärmpegel bei. Diese Störungen sind vor allem typisch für ein Großraumbüro. Weitere Schallquellen im Büro können sein: Lüftungs- und Klimaanlagen, von außen kommende Geräusche wie Straßenlärm, …

Die Lärmbelastung ist individuell

Während der eine auch bei einem höheren Lärmpegel noch gut arbeiten kann, tut sich die andere bei gleicher Geräuschkulisse schon weitaus schwerer, natürlich auch abhängig von der Tätigkeit der jeweiligen Person. Etwa bei Routinetätigkeiten wie z. B. Postbearbeitung wird der Lärm nicht so als störend empfunden als bei einer geistig anspruchsvollen Aufgabe.

Richtwerte für den Schallpegel im Büro

Abhängig von der Büroart gelten folgende Richtwerte:

  • kleiner Büroraum: ca. 35 dB (A)
  • Großraumbüro: ca. 45 dB (A)

55 dB (A) gilt als maximaler Lärmpegel an Arbeitsplätzen, an denen „vorwiegend geistige Tätigkeiten“ verrichtet werden.

Diese Richtwerte gelten dahingehend, dass sie nicht durchgehend durch EDV-Geräte oder ähnliches überschritten werden. Eine zwischenzeitliche Überschreitung wird es immer geben. Das ergibt sich allein schon durch die Tatsache, dass eine normale Unterhaltung einen Schallpegel von ca. 60 dB(A) (gemessen in 1m Entfernung) aufweist.

Weitere Schallpegelwerte zum Vergleich:

  • Fotokopierer ca. 70 dB(A),
  • Laserdrucker ca. 50 dB(A),
  • laute Unterhaltung ca. 70 dB(A),
  • leise Radiomusik ca. ca. 40 dB(A),
  • Geräusche durch die Lüftungsanlage ca. 35-45 dB(A).

Der Einfluss der Nachhallzeit

Die Nachhallzeit ist eine Kenngröße für die Lärmbelastung in einem Raum.

Sie ist – vereinfacht formuliert – jene Zeit, die von der Entstehung eines Geräuschs bis zum „Nichtmehrhören“ vergeht.

Je geringer die Nachhallzeit im Büro ist, umso geringer auch die Lärmbelastung, d. h. umso weniger „hallt“ der Raum. Reduziert werden kann die Nachhallzeit durch schallabsorbierende Raumflächen bzw. Beschichtung.

Wie Sie den Lärm im Büro reduzieren können?

Einfach alle lärmerzeugenden Geräte verbannen und die Gespräche verbieten – damit wäre die Lärmbelastung gleich auf Null.

Aber das ist natürlich nicht möglich, deshalb hier einige praxistaugliche Tipps:

  1. Wenn Sie neue Geräte anschaffen, achten Sie auf lärmarme Geräte. Beispielsweise sind mit dem Prüfsiegel „Blauer Engel“ versehene Produkte besonders geräuscharm.
  2. Bringen Sie laute Geräte wie Plotter, Kopierer etc. möglichst in einem separaten Raum unter.
  3. Die Raumwände sollten mit einer schallabsorbierenden Oberfläche ausgestattet sein (z. B. spezielle Anstriche).
  4. Ein Teppichboden ist schallabsorbierend, im Gegensatz dazu Böden mit Fliesen und harten Platten.
  5. Auch harte Oberflächen von Möbeln (Glas, Keramik, Stahl) reflektieren den Schall. Besser sind Holzmöbel.
  6. Mobile Klappwände können auch gute Dienste bei der Abschirmung des Arbeitsplatzes verrichten.

Besondere Maßnahmen für ein Großraumbüro

In einem Großraumbüro wird es nie besonders leise sein. Aber auch hier gibt es Möglichkeiten, um die Lärmbelastung zu reduzieren:

  1. Personen, die aufgrund ihrer Tätigkeit ständig miteinander kommunizieren müssen, sollen möglichst dicht beieinander platziert werden.
  2. Es kann vereinbart werden, dass im Büro die Mobiltelefone nur mehr vibrieren dürfen statt läuten.
  3. Die Verwendung von Headsets (Kombination aus Kopfhörer und Mikrofon) bewirkt, das Telefonierende leiser sprechen.
  4. Es sollte mindestens ein Ausweichraum geschaffen werden, in dem sich Personen zurückziehen können, um konzentriert ohne Ablenkung arbeiten zu können.

Haben Sie weitere Tipps für lärmreduzierende Maßnahmen, die sich bei Ihnen im Büro bewährt haben? Gerne unten im Kommentarbereich.

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Kommentare

  • LisaL

    Hallo :)

    Ich erarbeite gerade ein großes Projekt zum Thema Büro und dieser Artikel zum Thema Lärmbelastung hat mir sehr weitergeholfen, danke dafür :9

    LG Lisa

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Freut mich! :-)

  • Holger

    Hallo,
    gibt es Quellenangaben für die dB(A) Werte?

    Speziell interessiert mich, ob der Gesetzgeber einen Grenzwert festlegt.

    lg Holger

  • Sarah Stössl

    Lieber Herr Heidenberger,

    vielen Dank für diesen guten Artikel. Er fasst wirklich alle “Lärmfaktoren” in Büros ziemlich gut zusammen.

    Nachdem Sie nach Lösungen gefragt haben, kann ich Ihnen und Ihren Lesern den Artikel von Ing. Christian Weißmann, einem Akustik-Experten in Österreich, sehr empfehlen. Er hat mit seinem Produkt sogar den German Innovation Award gewonnen.

    Liebe Grüße, Sarah Stössl

  • Piet Niessen

    Guter Artikel mit vielen hilfreichen Fakten zur Raumakustik. Zusammengefasst sollte eine akustische Planung unter den beiden Aspekte Nachhallzeit und Sprachverständlichkeit erfolgen. “Spezielle Anstriche” werden allerdings leider nicht zur Schallabsorption helfen. Dafür gibt es Akustikpaneele und Akustikbilder.