Warum soll ich nicht aufgeben?

Eine Geschichte, die Mut macht und Trost spendet:

Eine Frau hatte ihren Job verloren, ihre Beziehung ging in die Brüche, sie wurde krank. Und nichts von dem, was sie sich in den letzten Jahren so sehr gewünscht oder erträumt hatte, hat sich erfüllt.

Sie hat sich nach richtigen Freunden gesehnt, nach etwas Glück, nach finanzieller Sicherheit – nach all dem, was andere Menschen in ihrem Umfeld offensichtlich hatten, wie sie immer wieder feststellen musste.

Nun war der Punkt erreicht, an dem sie nicht mehr weiterleben wollte. Aber bevor sie sich vollkommen aufgab, suchte sie einen alten, weisen Mann auf, der schon zahlreichen anderen Menschen mit seinen Ratschlägen geholfen haben soll. Sie fragte ihn:

„Weißt du nur einen einzigen Grund, warum ich nicht aufgeben sollte?“

„Siehst du den Bambus und den Farn?“

Der Alte sah sie an, dann zeigte er in seinen Garten und sagte:

„Siehst du den Bambus und den Farn? Die Samen beider Pflanzen habe ich am gleichen Tag in die Erde gegeben. Ich habe für ausreichend Wasser und Licht gesorgt. Und schon nach kurzer Zeit wuchs der Farn aus dem Boden. Er gedieh prächtig. Hingegen vom Bambus war nichts zu sehen. Trotzdem gab ich nicht auf.

Der Farn wuchs weiter wunderbar. Vom Bambus war auch im zweiten Jahr noch nichts zu sehen. Ich gab nicht auf und pflegte weiter den Farn und die Stelle, wo ich den Bambussamen in die Erde gab.

Das dritte Jahr brach herein. Der Farn wuchs und wuchs. Kein Bambus. Ich gab nicht auf.

Auch im vierten Jahr das Gleiche. Aber ich gab die Hoffnung nicht auf. So ging es weiter.

Im sechsten Jahr schließlich kam ein kleiner, unscheinbarer Bambustrieb aus dem Boden. Ich hatte ihn fast übersehen. Und schon nach wenigen Monaten hatte er die beachtliche Höhe von über zehn Metern erreicht.

Sechs Jahre hat es also gedauert, bis er ausreichend starke Wurzeln gebildet hatte und an die Oberfläche kam. Und dann ging es schnell.

Auch wenn du auf deine vergangenen Jahre zurückblickst und keinen Erfolg hattest und nur gekämpft hast – in Wirklichkeit sind dir in dieser Zeit Wurzeln gewachsen, so wie dem Bambus. Gib nicht auf! Deine Zeit wird kommen.

Vergleiche dich nicht mit anderen, denn du hast DEINE Bestimmung – so wie der Farn eine andere hat als der Bambus. Du wirst noch wachsen.“

Die Frau wollte nun wissen: „Wie hoch soll ich wachsen?“

Der Weise: „Wie hoch wächst der Bambus?“

„So hoch, wie es ihm möglich ist?“, antwortete die Frau zaghaft.

„Genau. Hab Geduld, auch wenn dir das nicht leichtfällt. Gib dir einfach die Zeit, die du brauchst und wachse auch du so hoch wie es dir eben möglich ist. Es wartet noch viel Gutes auf dich.“

[Geschichte gefunden auf mymonk.de, leicht umgeschrieben]


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Die Niederlagen und Rückschläge der anderen

Wir alle kennen erfolgreiche Personen, die im Rampenlicht stehen, die für viele auch ein Vorbild darstellen: Sportler, Künstler, andere berühmte Persönlichkeiten, …

Nun ist uns natürlich nur jene Seite dieser Personen bekannt, die sie preisgeben, die uns präsentiert wird, auch durch die Medien. Aber mit wie vielen Rückschlägen und Niederlagen die meisten zu kämpfen hatten, um schließlich dort zu stehen, wo sie heute stehen, ist uns nicht bewusst bzw. können wir gar nicht wissen.

Abraham Lincoln gab nicht auf!

Ein bekannteres Beispiel hierfür dürfte Abraham Lincoln sein, der 1860 mit 51 Jahren zum Präsidenten der USA gewählt wurde. Bis dahin hatte er zahlreiche Niederlagen sowie schwere Schicksalsschläge zu verkraften – und doch hat er es schließlich zum Präsidenten geschafft:

  • Als er 9 Jahre alt war, verstarb seine Mutter,
  • mit 19 Jahren verlor er seine ältere Schwester,
  • mit 23 Jahren verlor er eine Wahl (Kandidatur für das Repräsentantenhaus),
  • mit 26 Jahren verstarb seine Geliebte,
  • mit 27 Jahren hatte er einen Nervenzusammenbruch,
  • mit 29 Jahren eine weitere Wahl verloren,
  • mit 34 Jahren Wahl zum Kongressabgeordneten verloren,
  • mit 39 Jahren erneut nicht gewählt,
  • mit 41 Jahren verlor er einen Sohn,
  • mit 45 Jahren Wahl für Senatorenamt verloren,
  • mit 47 Jahren Ziel, Vizepräsident werden, nicht erreicht,
  • mit 49 Jahren erneut Wahl für Senatorenamt verloren,
  • mit 51 Jahren zum Präsidenten der USA gewählt.

Auch wenn seine Lebensgeschichte bekanntlich kein gutes Ende nahm (er wurde 1865 Opfer eines Schussattentats), so ist seine Stehaufkraft schon beeindruckend und ermutigt vielleicht so manchen, nicht gleich aufzugeben.

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Kommentare

  • Anna Neumann

    Inspirierende Geschichte!