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Introvertiert & extrovertiert: Ihre Stärken, Schwächen und Test

Gleich zu Beginn eine Umfrage:

Weder gut noch schlecht ... Etwas gleich vorweg:
Es gibt zufriedene, glückliche, erfolgreiche und auch berühmte introvertierte Menschen! Und es gibt zufriedene, glückliche, erfolgreiche und auch berühmte extrovertierte Menschen!
Introvertiertheit ist ebenso wenig gut oder schlecht wie Extrovertiertheit. Es sind Wesensarten, die beide ihre Stärken haben, die es gilt, gezielt einzusetzen – wobei insbesondere introvertierte Menschen sich ihrer spezifischen Stärken und Fähigkeiten oft gar nicht bewusst sind.

Introvertiert, extrovertiert: 6 wissenswerte Aspekte

Im Folgenden 6 interessante Aspekte sowie einige Besonderheiten sowohl der introvertierten als auch der extrovertierten Wesensart. Vielleicht ist die eine oder andere Aha-Erkenntnis dabei, die dazu führt, dass Sie sich selbst und Menschen in Ihrem Umfeld besser kennenlernen und zukünftig aus einer neuen Perspektive sehen.

1. Man spricht von Introversion & Extraversion

Umgangssprachlich ist häufig von Introvertiertheit und Extrovertiertheit die Rede. Die korrekten Fachbegriffe lauten Introversion (Introvertiertheit) und Extraversion (Extrovertiertheit). Die Unterscheidung dieser Persönlichkeitsmerkmale und damit auch die Benennung gehen auf Carl Gustav Jung (1875-1961), den Begründer der analytischen Psychologie, zurück. Worin sie sich unterscheiden Laut Jung unterscheiden sich diese zwei Wesensarten dadurch, wie sie mit ihrer Umwelt und in ihrem Umfeld interagieren.
Bei extrovertierten Menschen ist die Haltung eher nach außen gerichtet, also der Außenwelt zugewandt. Introvertierte Menschen richten ihre Aufmerksamkeit mehr nach innen.
Introvertierte – auch kurz Intros genannt – werden von anderen häufig als zurückhaltend, ruhig, auch als stille Menschen wahrgenommen. Sie können aber (in einer kleineren Runde) durchaus aus sich herausgehen. Intros brauchen ihren Rückzugsort, können gut alleine sein und fühlen sich in einer ruhigen Umgebung am wohlsten. Extrovertierte (Extros) werden als kommunikativ, aktiv und energisch wahrgenommen, die gerne im Mittelpunkt stehen und auch das Rampenlicht nicht abschreckt.

2. Dann gibt es noch die Ambivertiertheit

Ambivertierte Personen – auch Zentrovertierte genannt – zeichnen sich durch ein besonders flexibles und stabiles Verhalten aus und können sich gut anpassen. Sie sind weder offenkundig introvertiert noch extrovertiert. Ambivertierte fühlen sich beispielsweise bei großen Menschenansammlungen durchaus wohl, können aber auch gut alleine sein. Die Ausprägung der Wesensarten lässt sich vereinfacht auf einer Skala bildlich darstellen: introvertiert-extrovertiert

Wo schätzen Sie sich auf der Skala ein?

3. Introvertierte und Extrovertierte – unterschiedliche Wohlfühl- und Belastungsfaktoren

Intros und Extros brauchen jeweils ein anderes Umfeld, unterschiedliche Situationen und Bedingungen, um sich wohlzufühlen und um optimal zu „funktionieren“.
Was für einen Introvertierten nervend und belastend sein kann, mag für die extrovertierte Person eine stimulierende, genussvolle Situation darstellen. Und was dem einen hilft, die Energietanks wieder aufzuladen, kann für den anderen energieraubend sein.
Beispiel: Die extrovertierte Person mag es, im Mittelpunkt zu stehen, genießt es förmlich, z. B. auf einer Feier die Blicke auf sich zu ziehen, und wird auch Möglichkeiten suchen, um sich entsprechend zu präsentieren. Je mehr Menschen ihr Aufmerksamkeit widmen, umso besser. Die introvertierte Person hingegen meidet es, im Mittelpunkt zu stehen und sich zu präsentieren, es macht sie eher nervös, sie fühlt sich dabei unwohl. Introvertierte ziehen sich lieber zurück, nehmen die Position des stillen Beobachters ein oder bevorzugen die Unterhaltung in einer kleineren Runde. Es kommt natürlich auch darauf an, wie stark jeweils die Introversion und Extraversion ausgeprägt sind (s. obige Grafik).
Beide werden das Umfeld, die Situation, die Veranstaltung etc. mehr oder weniger bewusst und ihrem Persönlichkeitszug entsprechend wählen.

4. Sie kommen introvertiert oder extrovertiert zur Welt

Introversion und Extraversion sind eine angeborene Veranlagung, auf die allerdings das soziale Umfeld, die Erziehung sowie prägende Erlebnisse weiter Einfluss nehmen können. Das heißt, Sie kommen bereits introvertiert, zentrovertiert oder extrovertiert auf die Welt. Die Entwicklung in die eine oder andere Richtung kann beispielsweise durch die Erziehung weiter ausgeprägt werden.
Aber aus einem introvertierten wird niemals ein extrovertierter Mensch, und umgekehrt.
Beide können sich zwar in einer bestimmten Situation gegensätzlich verhalten, aber in ihrer Wesensart werden sie sich nicht ändern.

5. Den Lauten gehört die Welt, oder?

Den Lauten gehört die Welt – so oft der allgemeine Eindruck, der wohl darauf beruht, dass die Extrovertierten in der Regel die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Wissenschaftler gehen allerdings von Schätzungen aus, dass über ein Drittel bis die Hälfte der Weltbevölkerung introvertiert veranlagt ist.

6. Introvertiert ist nicht gleich schüchtern!

Nicht selten wird Introvertiertheit mit Schüchternheit gleichgesetzt.
Aber ein introvertierter Mensch muss noch lange nicht schüchtern sein.
Unter Schüchternheit versteht man die Unsicherheit/Ängstlichkeit im Umgang und in Begegnungen mit (nicht vertrauten) Menschen. Diese Unsicherheit resultiert häufig aus der Angst vor Ablehnung oder Versagen. Während introvertierte Menschen kein sonderliches Verlangen haben, mit anderen in Kontakt zu kommen, würden schüchterne Menschen durchaus gerne mit anderen ungezwungen in Kontakt treten, trauen sich allerdings nicht bzw. tun sich damit schwer. Schüchternheit lässt sich ablegen, Introvertiertheit nicht Während die Wesensarten Introversion und Extraversion angeboren sind, gilt dies für die Schüchternheit nicht. Schüchternheit und Selbstunsicherheit ist eine – in der Regel von klein auf – „antrainierte Verhaltensweise“ meist basierend auf persönlichen (negativen) Erfahrungen und sich wiederholenden Gedankenmustern.
Das heißt: Schüchternheit kann (z. B. durch Training) abgelegt werden, hingegen kann sich eine introvertierte Person nicht in eine extrovertierte ändern.

 ❁ Zeitblüten-Downloadpaket SELBSTBEWUSSTSEIN

Schüchternheit lässt sich durch Steigerung des Selbstbewusstseins dauerhaft ablegen.
REFERENZ: Übungen aus dem Downloadpaket werden u. a. von der KLINIK SGM LANGENTHAL (Psychotherapie & Psychosomatik) genutzt, um Patienten beim Erlangen von mehr Selbstbewusstsein im Alltag zu unterstützen. Hilfe zur Selbsthilfe: SELBSTBEWUSSTSEIN: alle Infos → HIER klicken
Auch Kindern kann es helfen, … … wenn sie wissen, dass es eben „lautere“ und „leisere“ Menschen gibt. Denn insbesondere Kinder und Jugendliche suchen Vorbilder, um sich daran zu orientieren. Dabei üben (extrovertierte) Personen, die im Mittelpunkt stehen, eine reizvolle Vorbildfunktion aus. Wollen introvertierte Kinder den extrovertierten nacheifern, kann dies zu einem inneren Konflikt führen. Denn wie bereits oben erwähnt, ist Introversion angeboren und deshalb wird ein introvertiertes Kind niemals ein extrovertiertes (auch wenn es sich die Eltern vielleicht wünschen). Aber ein introvertiertes kann natürlich genauso ein starkes, selbstbewusstes Kind werden/sein.
Daher obliegt es auch den Eltern, ihren introvertierten Kindern bewusst zu machen, dass es eben solche und solche gibt und dass beide ihre Stärken haben – ohne dabei eine Wertung vorzunehmen!
Die Herausforderung einer Führungskraft Auch Vorgesetzten sollten diese spezifischen Stärken der genannten Wesensarten bewusst sein. Denn generell (nicht nur in Bezug auf die Wesensart) gilt: Gelingt es ihnen, Mitarbeiter entsprechend ihrer besonderen Fähigkeiten und Stärken optimal im Unternehmen einzusetzen, stellt das eine Win-win-Situation dar: Beispiel: Wird eine extrovertierte Person als Verkäufer eingesetzt, wird diese mit großer Wahrscheinlichkeit besser verkaufen und mehr Kunden akquirieren als eine introvertierte Person, die nicht so kontraktfreudig ist und ungern auf Leute zugeht.

TIPP: Brainstorming mit Extrovertierten und Introvertierten

Häufig werden (nicht nur) in Unternehmen Brainstormings zur Ideen- und Lösungsfindung durchgeführt. Dabei sind es meist die Extrovertierten, die vorpreschen und ihre Vorschläge präsentieren.

Für Introvertierte ist das offene Brainstorming weniger geeignet, da sie es oft nicht wagen, ihre Vorschläge nach den Extrovertierten auf den Tisch zu bringen. Sie halten sich mit ihren Ideen zurück und nicken die Vorschläge der anderen einfach ab, um ihre Ruhe zu haben.

Das ist schade, weil dadurch oft wertvolle Ideen und Vorschläge gar nicht zur Sprache kommen und deshalb verloren gehen.

Mein Tipp, um das zu vermeiden:

Starten Sie den Brainstormingablauf mit einer schriftlichen Reflexionsrunde. Die Teilnehmer haben ca. 15-30 Minuten Zeit (abhängig von der Aufgaben-/Fragestellung), ihre Ideen und Vorschläge auf Papier zu bringen. In dieser Zeit herrscht Ruhe.

Dann werden die Notizen eingesammelt und der Moderator liest sie vor. Im Anschluss werden die Vorschläge in der Runde diskutiert.

Sie werden feststellen, dass durch diese Ablaufvariante deutlich öfter Ideen von Introvertierten präsentiert werden als beim konventionellen Brainstorming.

Intros & Extros – beide haben ihre Stärken und Schwächen

Im Folgenden eine Auflistung möglicher (!) spezifischer Stärken und Schwächen. Vielleicht erkennen Sie sich in einigen Punkten selbst wieder. Indem Sie diese abhaken, werden Ihnen Ihre Stärken besser bewusst. Klicken Sie hierzu einfach in das entsprechende Kästchen.

Stärken der Introvertierten (Intros)

Zu ihren mehr oder weniger ausgeprägten Stärken zählen:

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Stärke der Intros: Sie sind gute Zuhörer und wählen ihre Worte mit Bedacht – eine gute Basis für einen wertvollen Austausch.


Schwächen der Intros

Im Vergleich zu extrovertierten Personen:

Buch-Tipp für Introvertierte:

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Stärken der Extrovertierten (Extros)

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Stärke der Extros: Ihnen fällt das Präsentieren leicht (auch vor großem Publikum) – z. B. sich selbst, eine Idee, ein Produkt.


Schwächen der Extros

Online-Test: Sind Sie introvertiert, extrovertiert oder ambivertiert?

Abschließend noch ein Online-Test, mit dem Sie sich selbst ein Bild davon machen können, inwieweit Ihr Wesenszug introvertiert, extrovertiert oder ambivertiert ausgeprägt ist:

» Online-Test


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