Weniger Stress beim Autofahren mit Kindern
Besonders längere Autofahrten mit Kindern können bei Ihnen als Eltern viel Stress verursachen.
Doch nicht nur die Fahrt an sich, sondern auch die Vorbereitungen im Allgemeinen sind an gewisse Auflagen gebunden. So legen zum Beispiel Gesetze fest, bis zu welchem Alter der Einsatz eines Kindersitzes erforderlich ist und Ihr Kind angeschnallt werden sollte.
Um sich hierbei möglichst viel Stress zu ersparen, gibt es glücklicherweise viele Möglichkeiten, die den Stresspegel erheblich reduzieren sollten.
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Was gibt es beim Autofahren mit Kindern zu beachten?
Im Grunde gibt es zwei Gedanken, die bei einer Autofahrt mit Kindern aufkommen:
- Längere Autofahrten sind für Ihre Kinder stets mit Stress verbunden, weil sie ruhig an ihrem Platz sitzen müssen und dabei nur beschränkte Beschäftigungsmöglichkeiten besitzen. Dies wiederum kann bei Ihnen als Eltern Stress verursachen, da Sie sich zusätzlich auch noch auf den Verkehr konzentrieren sollten. Je mehr Kinder mitfahren, desto größer ist meist auch der Stress.
- Jedes Auto ist hauptsächlich auf den Transport von erwachsenen Menschen ausgerichtet. Kinder haben durch ihre Größe gewisse Nachteile, wenn sie sich in einen normalen Autositz setzen würden. Dies beginnt schon beim Anschnallgurt.
Um die Autofahrt möglichst stressfrei zu gestalten, ist ein gutes Zusammenspiel zwischen der Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben und einer guten Vorbereitung empfehlenswert. Denn auf diesem Weg lassen sich bereits einige Möglichkeiten schaffen, die sich unterwegs auszahlen.
Der richtige Kindersitz – Gesetzeslage und Vorgaben
Sowohl in Deutschland als auch Österreich gilt:
Die Mitnahme eines Kindes ist grundsätzlich nur dann möglich, wenn ein passender Kindersitz vorhanden ist. Dabei ist es völlig unerheblich, wie lang die gefahrene Strecke ist.
Regelung in Deutschland:
Innerhalb Deutschland gelten folgende Regelungen (Stand 2024):
Kindersitzpflicht:
- Jedes Kind bis zum 12. Geburtstag oder einer Körpergröße von 150 cm muss im Auto mit einem geeigneten Kindersitz gesichert werden.
- Ab 12 Jahren oder 150 cm Körpergröße reicht der normale Sicherheitsgurt.
(Quelle ADAC)
Ausnahmen:
- Kinder ab 3 Jahren und 15 kg Körpergewicht können auf dem mittlere Rücksitz mit einem Beckengurt gesichert werden, wenn die anderen Rücksitze mit Kindersitzen belegt sind.
- In Taxis und Mietwagen gilt die Kindersitzpflicht nicht, wenn keine geeigneten Kindersitze verfügbar sind.
Empfehlung:
- Experten empfehlen, Kinder bis 150 cm Körpergröße im Kindersitz zu transportieren, da diese zusätzlichen Schutz bieten.
Strafen:
Bei Nichtbeachtung der Kindersitzpflicht drohen Geldstrafen von bis zu 300 Euro.
Regelung in Österreich:
In Österreich gelten für die Kindersicherung im Auto ähnliche Regelungen wie in Österreich, allerdings mit einigen Abweichungen:
Kindersitzpflicht:
- Jedes Kind bis zum 14. Geburtstag oder einer Körpergröße von 135 cm muss im Auto mit einem geeigneten Kindersitz gesichert werden.
- Ab 14 Jahren oder 135 cm Körpergröße reicht der normale Sicherheitsgurt.
(Quelle ÖAMTC )
Strafen:
Bei Nichtbeachtung der Kindersitzpflicht drohen Geldstrafen von bis zu 500 Euro.
Grundsätzlich gilt:
Bestenfalls wird der Kindersitz in der Mitte der Rückbank befestigt, da dieser als am sichersten eingestuft wird.
Kommt es trotz aller Vorsicht zu einem Unfall, besitzt dieser Platz die größte Knautschzone. Wichtig ist, dass er mit einem Dreipunktgurt ausgestattet ist, der im Zusammenspiel mit dem Kindersitz den meisten Schutz bietet.
Zudem gibt es weitere Vorgaben, die in Österreich zu beachten sind, insbesondere was den Sicherheitsgurt angeht:
- Der Gurt darf nicht verdreht sein und muss straffgezogen werden, sodass er nah am Körper des Kindes verläuft.
- Der Beckengurt sollte grundsätzlich am Becken entlanglaufen und nicht über den Bauch.
- Die Kleidung des Kindes muss beim Anschnallen berücksichtigt werden, da zum Beispiel eine dicke Winterjacke die Sicherheit beim Anschnallen beeinträchtigt.
- Der Schultergurt verläuft idealerweise am Schlüsselbein entlang und sitzt dabei nicht zu nah am Hals.
- Lässt man das Kind sich bereits selbst anschnallen, sollten Eltern den Sitz grundsätzlich kontrollieren, bevor die Fahrt beginnt.
Nur wenn Sie diese Vorsichtsmaßnahmen treffen, ist eine sichere Fahrt möglich. Diese Maßnahmen können im Falle eines Unfalls Leben retten.
Gut zu wissen:
Wer mit seinem Baby verreisen möchte, ist selbstverständlich ebenso an die gesetzlichen Vorgaben gebunden. Für Babys gibt es spezielle Babyschalen, die altersgemäß auszuwählen sind und unterwegs für eine möglichst hohe Sicherheit sorgen. Längere Autofahrten sollten einem Baby allerdings erst im Alter von etwa drei Monaten zugemutet werden.
Weitere Tipps für eine stressfreie Autofahrt
Wenn alle Sicherheitsvorbereitungen getroffen sind, gilt es weitere Vorkehrungen für die Fahrt zu treffen. Denn nur, weil Ihr Kind sicher sitzt, bedeutet dies nicht, dass es unterwegs keinen Stress verursacht.
Hierbei können die folgenden Tipps helfen:
- Bei einer längeren Fahrt ist es sinnvoll, Ihre Kinder darauf vorzubereiten. Beschreiben Sie dem Kind, wie lange die Fahrt in etwa ist, damit es einschätzen kann, was auf es zukommt. Die Fahrt zur Oma könnte beispielsweise zur besseren Veranschaulichung eingesetzt werden.
- Zudem sollten Sie Ihrem Kind bereits vorab kommunizieren, dass die Fahrt auch etwas langweiliger werden kann. Vereinbaren Sie am besten gemeinsam einige Beschäftigungsmöglichkeiten, die Ihrem Kind Spaß machen und eine Vorfreude vermitteln.
- Um sich die Zeit zu vertreiben, begrüßen viele Kinder es, während der Fahrt einen Film per Tablet anzusehen. Oder per Player Kinderlieder abspielen, ein Kinderbuch vorlesen (wenn eine zweite erwachsene Person mitfährt) oder Hörbücher hören. Hier erhalten Sie weitere 30 Tipps, Ideen & Kreativspiele für lange Autofahrten mit Kindern.
- Unterwegs sollten Sie stets für genügend Pausen sorgen. Besonders bei längeren Autofahrten ist eine regelmäßige Rast wichtig, bei der sich die Kinder die Füße vertreten und die Toilette aufsuchen können.
- Essen und Trinken sollten Sie stets griffbereit haben. Denn hat Ihr Kind unterwegs Hunger oder Durst, kann es für Sie als Eltern ungemütlich werden. Die Snacks können zwar aus belegten Broten oder geschnittenem Obst bestehen, in manchen Fällen helfen jedoch nur noch ein paar Gummibärchen.
Sind alle notwendigen Vorbereitungen getroffen, steht einer stressfreien Autofahrt mit Ihren Kindern nichts mehr im Weg.
Gute Reise und sichere Fahrt!
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