Umfrage: Welche Macht geben Sie Ihrem Fernseher?

Eine zugegebenermaßen etwas spitz formulierte Frage. Dennoch ist sie nicht so abwegig.

Denn es liegt primär an uns, inwieweit unsere Fernsehgewohnheit Einfluss auf unser Denken, unser Weltbild, unsere Beziehungen/Beziehungspflege … und auch auf unsere Gesundheit hat – beispielsweise dann, wenn durch übermäßigen Fernsehkonsum regelmäßige Bewegung oder die sportliche Betätigung vernachlässigt werden.

Es gibt zahlreiche „Zeitfresser“, also Ablenkungen/Unterbrechungen, die uns vom (produktiven) Arbeiten abhalten. Diese Zeitfresser gibt es allerdings nicht nur im Arbeitsalltag. Auch in der Freizeit bzw. im privaten Umfeld gibt es genug Fallen, die uns daran hindern, die Zeit wie gewünscht zu nutzen. Und so eine Verlockung/Ablenkung erster Klasse stellt eben das Fernsehen dar.

Nun kann das Fernsehgerät für uns, die wir davor sitzen oder liegen, diverse Aufgaben/Rollen – sowohl positive als auch negative – übernehmen:

  • Informationsquelle
  • Fenster in die weite, bunte Welt
  • Meinungsbildner
  • Einschlafhilfe
  • weckt Sehnsüchte
  • Einflussnehmer auf die Entwicklung der persönlichen Werte, des persönlichen Weltbilds
  • „Kinderruhigsteller“
  • Freizeitgestalter
  • Langeweileunterdrücker
  • Verhinderer (z. B. Freundschafts-/Beziehungspflege, sportliche Betätigung)
  • Zeitfresser
  • Kompensation von Einsamkeit/fehlenden sozialen Kontakten
  • Unterhalter
  • Entspannungshilfe
  • Bildungsquelle

Es obliegt uns selbst, welche Rolle, welchen Einfluss wir dem Medium gestatten und wie viel Zeit wir uns damit widmen. Wir können immer noch selbst bestimmen, welche Sendungen wir zu welchem Zweck konsumieren, ob und welche Schlüsse wir daraus ziehen, wie lange wir vor dem Fernseher sitzen …  

Und genau dazu diese Umfrage, um damit vielleicht bei dem ein oder anderen das entsprechende Bewusstsein (neu) zu wecken.

Umfrage


Ist für Sie das Fernsehen ein „Zeitdieb“, weil es Sie beispielsweise von anderen Tätigkeiten, die Sie vorhaben, abhält?

  • (eher) nein (54%, 493 Stimmen)
  • (eher) ja (46%, 424 Stimmen)

Anzahl der Teilnehmer: 917

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Wie lange schauen Sie an einem Wochentag (nicht am Wochenende) durchschnittlich fern?

  • 1-2 Stunden (29%, 269 Stimmen)
  • mehr als 3 Stunden (28%, 259 Stimmen)
  • bis zu 3 Stunden (22%, 206 Stimmen)
  • weniger als eine Stunde (12%, 110 Stimmen)
  • ich schaue nicht fern (8%, 73 Stimmen)

Anzahl der Teilnehmer: 916

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Warum schauen Sie fern? (Mehrfachauswahl möglich)

  • zur Unterhaltung (25%, 574 Stimmen)
  • um mich zu informieren (25%, 567 Stimmen)
  • um mich zu entspannen (21%, 474 Stimmen)
  • aus Gewohnheit (10%, 235 Stimmen)
  • um mich abzulenken (7%, 170 Stimmen)
  • um mich nicht alleine zu fühlen (5%, 104 Stimmen)
  • aus Langeweile (4%, 100 Stimmen)
  • andere Gründe (3%, 72 Stimmen)

Anzahl der Teilnehmer: 880

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Schalten Sie den Fernseher zielbewusst für eine bestimmte Sendung ein oder klicken Sie eher durch, bis Sie auf etwas Interessantes stoßen?

  • meist zielbewusst für eine bestimmte Sendung (67%, 592 Stimmen)
  • meist, ohne vorher zu wissen, was ich mir ansehe (26%, 232 Stimmen)
  • um ihn „nebenher“ laufen zu lassen (ohne eine Sendung anzusehen) (6%, 54 Stimmen)

Anzahl der Teilnehmer: 878

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Könnten Sie sich vorstellen, ganz auf den Fernseher zu verzichten?

  • eher ja (56%, 516 Stimmen)
  • eher nein (44%, 401 Stimmen)

Anzahl der Teilnehmer: 916

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Mein Fazit:

[Fazit ergänzt nach Abschluss der Umfrage.]

Das Thema Fernsehen ist auch polarisierend – das zeigen die Kommentare dieser Umfrage.

Fakt ist: Wir hatten noch nie zuvor ein solch umfangreiches Angebot an Fernsehsendern und damit eine so große Auswahl zur Verfügung, welche Sendungen wir uns zu Gemüte führen.

Auch war es noch nie so einfach, Sendungen aufzuzeichnen, zu bestellen („Video-on-Demand“), versäumte Sendungen später online anzusehen und damit unabhängig vom Sendezeitpunkt zu konsumieren.

Manchen mag diese Auswahl vielleicht überfordern, aber sie bietet auch die Möglichkeit, ganz gezielt und bewusst zu konsumieren – ob zu Unterhaltungs- oder zu Informationszwecken.

Natürlich wird auch viel “Blödsinn” ausgestrahlt, aber den muss ich mir ja nicht ansehen. Und was für mich nicht sehenswert ist, muss noch lange nicht auch von anderen so empfunden werden. Für mich ist das Fernsehen durchaus eine Bereicherung und einen permanenten kompletten Verzicht auf das Fernsehgerät möchte ich nicht wirklich. Warum?

Nun, wenn ich darüber nachdenke, habe ich schon viel Wertvolles, Lehrreiches, aber auch Unterhaltsames gesehen, das ich im realen Leben noch nie gesehen habe und wahrscheinlich auch nie sehen werde.

Um nur einige Beispiele zu nennen:

  • das Verhalten seltener Tiere in freier Wildbahn
  • faszinierende Aufnahmen des Mikro- und Makrokosmos
  • Aufnahmen aus dem All
  • das Lebensumfeld von Menschen in anderen Ländern
  • abgelegene, extreme Gegenden
  • wunderschöne Orte irgendwo auf der Welt
  • Liveübertragungen von Sportveranstaltungen mit Perspektiven die ich als Zuschauer vor Ort nie zu sehen bekäme
  • Interviews mit interessanten und/oder herausragenden Persönlichkeiten
  • außergewöhnliche Naturschauspiele …

Diese Aufzählung ließe sich noch lange fortführen.

Und ja, mir würden diese Fernsehsendungen fehlen, wenn ich sie zukünftig nicht mehr schauen könnte.

Man kann viel lesen oder aus Gesprächen erfahren, aber Filmaufzeichnungen transportieren doch wesentlich mehr bzw. andere Informationen und eben auch mehr Eindrücke, als dies gesprochene oder gelesene Worte oft können.

Auch möchte ich unserem Sohn dieses Medium nicht vorenthalten, weil ich glaube, dass man einem Kind dadurch nicht wirklich etwas Gutes tut. Maßvolles, eingeschränktes und selektives Fernsehen (nur für eine bestimmte Zeit und ausgewählte Sendungen) ist für Kinder meiner Meinung nach ebenso eine Bereicherung.

Hin und wieder lasse ich mich aber auch einfach nur berieseln. Und dann gibt es noch Phasen, in denen ich bewusst auf das Fernsehen verzichte – eine Art temporäre fernsehfreie Auszeit.

Laut Umfrage ist für immerhin 46 % der Teilnehmer das Fernsehen ein Zeitdieb. Wenn Ihnen das Fernsehen auch wertvolle Zeit stiehlt, dann versuchen Sie es einfach mal mit einem fernsehfreien Tag in der Woche oder vielleicht sogar einer fernsehfreien Woche. Legen Sie aber schon vorher fest, wie Sie diese Zeit nutzen wollen.

Stellen Sie fest, dass Ihnen dieser temporäre Verzicht guttut, können Sie diese fernsehfreie Zeit ja weiter ausdehnen.

Zum Weiterlesen: 

5/5 – (3 votes)


Kommentare

  • Susan

    Lieber Herr Heidenberger,

    dazu einige Tipps:

    Sich bewusst werden, was Fernsehen mit uns macht:

    Auch Computer, Smartphones und Tablets zählen für mich zu der Kategorie Mattscheibe.

    Es reduziert die körperlichen Aktivitäten auf ein Minimum.

    Schauen Sie sich andere Menschen oder noch besser Kinder beim Fernsehen an, dann sehen Sie welche Macht ein Fernseher ausübt.

    Das reinste Sedativum, selbst beim Lesen bewegt man sich körperlich als auch geistig mehr.

    Den Fernseher unsichtbar machen, indem man ihn mit einem Tuch abdeckt.

    Wann darf’s bitte mal wieder ein Buch sein, ein Gespräch mit guten Freunden oder etwas Bewegung?

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Danke für die Tipps!

  • Nicola

    Hallo,

    ich besitze keinen Fernseher. Wenn ich einen Film schauen will, kaufe ich mir gezielt eine DVD oder gönne mir das Kino. Ich wüsste gar nicht, wann ich die Zeit aufbringen sollte, um zu schauen.

    Und Nachrichten, die höre ich im Autoradio. Und mal ehrlich, welche Nachrichten sind es wert, gehört zu werden? Alle will ich gar nicht wissen.

    Ich habe schon Jahre keinen und kann nur sagen: ES LOHNT SICH! :-)

    Nutzt die Zeit – ihr habt nur ein Leben.

    Viele Grüße
    Nicola

  • Gerhard

    Hallo,

    zunächst ein großes Kompliment.

    Leider kann ich mich nicht so ausgiebig mit den Zeitblüten beschäftigen, wie ich es manchmal gerne möchte. Das liegt einfach an der Zeit … und da sind wir schon bei der Begründung, warum ich keinen Fernseher habe. Es gibt weitere Gründe. Nur die wichtigsten:

    • Ich will vermeiden, zu einem Einheitsherdenvieh „erzogen“ zu werden.
    • Ich will mich durch Opfer von Zeit und Geld nicht mitschuldig machen.
    • Ich will mich unabhängig informieren und nicht manipulieren lassen.
    • Ich will mich ohne Ablenkung den Problemen meiner Welt widmen können und nicht denen in der „weiten bunten Welt“ (Wenn jeder vor seiner Türe kehrt, dann ist die ganze Welt gefegt“).
    • Ich will durch unabhängige, nicht manipulierende Information in der Lage bleiben, mir meine eigene Meinung zu bilden.
    • Ich bin nach meiner Tagesarbeit müde genug, um ohne „Einschlafhilfe“ einen gesunden Schlaf zu haben.
    • Ich habe Sehnsucht nach Frieden, Liebe und Glück für alle Menschen – da hilft mir kein Fernsehen.
    • Ich kenne keine Langeweile – benötige also auch keinen Langeweileunterdrücker.
    • Ich bin weder einsam, noch leide ich an sozialen Kontakten (wie könnte ich, wo es doch Milliarden Menschen gibt und zahlreiche soziale Einrichtungen, wo man sich ehrenamtlich einbinden kann).

    Was den Punkt Bildungsquelle betrifft: Wollte ich mich von dem Fernsehen bilden lassen, müsste ich zunächst die von meinem Vater genossene Bildung über Bord werfen – das will ich nicht.

    Ich denke, das alles dürften genug Gründe dafür sein, dass ich keinen Fernseher habe, dass ich nicht fernsehe, dass ich mich weigere, diese mafiöse Institution (…) durch einen Zwangsbeitrag zu unterstützen.

    Was meine „Sehnsüchte“ betrifft. Vielleicht schaffe ich es in Bälde, etwas mehr Zeit für mich zu haben, dass ich mich ein bissel mehr mit “Zeitblüten” beschäftigen kann.

    Liebe Grüße

    Gerhard

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Vielen Dank für das Kompliment!

  • Claudia

    Ich schaue schon seit über 10 Jahren kein Fernsehen mehr. Inzwischen habe ich gemerkt, dass ich es quasi verlernt habe. Wenn ich mal im Hotel bin und den Fernseher anschalte, nervt er mich nach kurzer Zeit. Stattdessen höre ich lieber ein schönes Hörbuch oder lese ein Buch, wenn ich wirklich mal Zeit dazu habe.

    Viele Grüße
    Claudia

  • Gaby

    Hallo!

    Ich starte jedes Jahr einen Selbstversuch und heuer ist es “Fernsehfasten”.

    Mein Fernseher, der für mich schon zu einem “Gesellschafter” geworden ist, bewohnt nun einen Keller eines Freundes. Es war für mich sehr lehrreich, wie sehr das “viereckige Kastl” in den letzten 30 Jahren stellvertretend für nicht gelebte Bedürfnisse eingesprungen ist, und wie sehr ich Gefühle “weggedrückt” habe.

    Nun muss ich es mit mir selbst aushalten – und es ist gar nicht so schlimm! Ich freunde mich immer mehr mit mir und der Stille an.

    Ganz verzichten werde ich nicht – wenn das halbe Jahr um ist (mein Ziel) – aber einen dosierten Umgang werde ich dann wohl pflegen. ;-))

    Außerdem mache ich auch Mut, denn andere Mitstreiterinnen haben sich auch schon von ihrem Fernseher “befreit” !

    LG Gaby

  • Janette

    Sehr vielsagend ist folgende Situation, die ich immer wieder erlebe:

    Im Gespräch wird geklagt, wie wenig Zeit man doch hat.
    Wenn ich im weiteren Gesprächsverlauf dann erzähle, dass ich schon lange keinen Fernseher mehr habe, kommt mit ziemlicher Sicherheit die erstaunte Frage: “Was machst Du denn dann abends?”.

  • Karin

    Ich hatte in meiner ersten Wohnung aus Geldmangel keinen eigenen Fernseher. Eigentlich fand eher meine Umwelt das ungewöhnlich. Heute haben wir schon mehrere TVs (in verschiedenen Zimmern) und ich schaue bewusst Sendungen, die mir gefallen (z. B. den Münsteraner Tatort :-)). Wenn mir etwas nicht gefällt, schalte ich auch ab.

    Meistens, wenn es nicht so spannend ist, mein Partner aber fernsieht, stricke ich nebenbei und höre mehr Fernsehen – das reicht lustigerweise oft schon aus … Ansonsten bewege ich mich trotzdem sehr viel draußen (beruflich und privat mit Pferden) und lese auch sehr gern oder wir treffen uns mit Freunden. Alles in Maßen, denke ich, ist auch hier – wie fast immer – das richtige Rezept.

    Die Zeitblüten mag ich sehr gern und sie geben mir immer wieder Grund, über mein Leben nachzudenken. Vielen Dank dafür!

  • Tilo

    Immer mehr habe ich die Vermutung, dass die Menschen, die vehement darauf dringen, keinen Fernseher zu haben, damit eher ihren eigenen mangelhaften Umgang oder ihre Disziplinlosigkeit mit diesen Geräten kaschieren wollen. Ist es ein Zufall, dass das oft dieselben sind, die “Händys” und Autos ablehnen?

    Mein guter alter Fernseher (seit Jahrzehnten derselbe) hat mich noch niemals – durch seine bloße Anwesenheit – gezwungen, ihn einzuschalten! Niemals, in all der Zeit, hat er mich angegriffen oder auch nur böse angeschaut, wenn ich ihn ausgeschaltet habe!

    Ebensowenig habe ich in den fast 20 Jahren, seit ein mobiles Telefon zu meinem täglichen Begleiter gehört, je ein Gerät erlebt, das mich (etwa durch Androhung übler Konsequenzen) dazu genötigt hätte, einen Anruf anzunehmen – wenn ich das nicht wollte!

    Seit über 30 Jahren besitze ich nun ununterbrochen Autos. Niemals jedoch hatte ich eines, das etwa sonntagmorgens in mein Schlafzimmer eingebrochen wäre, um mich dazu zu zwingen, dreihundert Meter zum Brötchenholen zu fahren!

    Herrgott, wie “mündig” müssen Bürger sein, die zwar überall auf Wahlfreiheit und Entscheidungsmöglichkeiten, gar Bürgerentscheide, pochen – aber offenbar nicht fähig sind, bei einem Gerät, einer technischen Sache (!!!), selbst zu entscheiden, wann sie es ausschalten und wie sie es nutzen!

    Ich möchte meine Vorrednerin “Claudia” sicher nicht persönlich angreifen, ihre Aussage erscheint mir durchaus exemplarisch: “Wenn ich mal im Hotel bin und den Fernseher anschalte, nervt er mich nach kurzer Zeit.” Das ginge mir unter Umständen genauso – aber dann lasse ich ihn eben aus!!! Oder, wenn er schon an ist, schalte ich ihn aus! Dankenswerterweise sind die Ausschaltknöpfe doch meist rot oder sonst farbig markiert. Warum in aller Welt findet mancher sie dennoch nicht???

    Ich schätze meinen alten Fernseher, auch wenn das Bild vorsintflutlich und der Ton miserabel ist. Ich bewundere tolle Flachbildgeräte – bei anderen. Allein ist mir diese Ausgabe nicht das Geld wert. Seit dem Wechsel meines Anbieters genieße ich, Sendungen aufzunehmen, die mich interessieren. Ganz besonders gefällt mir dabei, dass ich jetzt durch das Weiterspulen der Werbepausen selbst entscheiden kann (!), ob ich mir leckere, aber ungesunde, “Schweinereien” gönne oder bei E*-partner die nächste Frau fürs Leben bestelle. Ich freue mich auch, nach eigenem Entschluss zur Toilette gehen zu “dürfen”!

    In den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts hat man sich zum Fernsehkrimi bewusst mit Häppchen und Getränken zusammengesetzt – und danach war die Kiste wieder aus, Stichwort: Testbild. Wer hindert einen denn daran, einen ganz bewussten Umgang mit technischen Geräten zu pflegen? Es ist doch nicht die Schuld des Geräts, wenn manche einer Sucht erliegen!

    Könnte es sein, dass es eine Frage des Zeit(un)geistes ist, hinter allem Gerede von Autonomie, gern unsere ureigene Verantwortung auf alles und alle anderen abladen und abschieben zu wollen? Wenn wir schon behaupten, freie und mündige Bürger sein zu wollen, dann sollten wir auch das dazu Nötige tun!

  • Michael

    Ich wundere mich sehr, wie hier Beiträge von anderen kommentiert, interpretiert und bewertet werden! Was für eine Anmaßung!

    Ich lebe seit über zehn Jahren ohne Fernseher und es fehlt mir nichts. Ich schaue einzelne Sendungen, die mich interessieren mit Freunden oder Nachbarn an, das macht eh mehr Spaß.

    Und mit diesem Abstand wundere ich mich sehr über das, was uns als “Nachrichten” angeboten wird: ein fast inhaltsleeres Geschwafel, stark ritualisiert und damit doch sehr manipulativ. Wie könnte es anders sein? Wie sollen komplexe Themen aus der gesamten Welt in zehn Minuten abgehandelt werden? Auch Sendungen, die sich als informativ geben, werden auf ein Minimum an Zusammenhang reduziert, hingegen werden wir weitgehend NICHT informiert über wichtige, folgenschwere Themen wie das Transatlantische Abkommen und dergleichen Dinge. Immer unter dem Vorwand, die Bevölkerung sei zu dumm dazu, das alles zu erfassen? Nein, das erlaubt einfach die Manipulation, der wir immer mehr ausgesetzt sind.

    Das Wichtigste ist doch, dass wir uns informiert FÜHLEN, und das erfüllen die Rituale der Nachrichtensendungen ganz ohne Zweifel: erst Werbespots von Banken und Pharma-Industrie, dann gewohnte Vorspänne, die wir mitsingen können und hinten die Wetter-Rituale mit Osterhasen-Pädagogik … Ach Kinder, sind wir aber alle noch da?

  • Michael

    Ach ja, nicht zu vergessen, der neueste Trend: Wenn wir fernsehen, werden wir beobachtet!
    https://blog.kaspersky.de/der-smart-tv-der-sie-beobachtet/

  • Boger

    Interessante Umfrage und Kommentare! Aber warum wurden die mittleren Fragen von so vielen weniger beantwortet?? Seltsam!

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Das liegt wohl daran, dass diese Fragen (3 und 4) irrelevant sind für all jene, die nicht fernsehen.

      Als Beispiel:

      Frage 2: Wie lange schauen Sie unter der Woche fern?

      Person wählt die Antwort: Ich schaue nicht fern.

      Dann ist für diese Person die nächste Frage (Warum schauen Sie fern?) nicht relevant und wird von ihr nicht beantwortet.

  • Jakob

    Wahre Worte, @Tilo, volle Zustimmung.

    Gerade wenn ich imstande bin, zwischen bereichernd und bevormundend zu unterscheiden, brauche ich vor einem Fernseher keine Angst zu haben.

    Nur sollte dieses Verantwortungsbewusstsein halt von einem Bildungssystem, das diesen Namen verdient, auch entsprechend vermittelt werden. In der jetzigen Gesellschaft ist dessen Aneignung eher Glückssache …

  • Karin

    Also ich entscheide schon sehr genau, wann und wie ich mich informiere, daher brauche ich dafür keinen Fernseher … ist eh nur eine Märchenkiste. Deshalb nehme ich die (Märchen-)Sendungen, die mich interessieren, auf und bin somit unabhängig, wann ich was anschaue … und wenn es “Schrott” ist, kann ich es sofort löschen.

    Des Menschen Wille, sofern man/frau einen hat … ist sein Himmelbett … ach ne Himmelreich!

    Vielen Dank Herr Heidenberger und beste Grüße … für diese wertvolle Zeitblüte!

  • Petra

    Hallo Herr Heidenberger,

    für mich ist unklar, ob sich in Frage 2 die Zeitangabe auf die Woche insgesamt (ohne Wochenende = 5 Tage) oder pro Tag beziehen soll. Genau genommen fragen Sie nach der Gesamtdauer. Da diese Fragestellung eher ungewöhnlich ist, könnte eventuell auch die durchschnittliche Dauer pro Tag gemeint sein.

    Die Antwort wird wohl jeder nach seiner persönlichen Sichtweise gegeben haben. Damit wäre die Frage 2 nicht eindeutig auswertbar. Schade.

    Oder sehe nur ich hier beide Varianten der Antwort?

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Vielen Dank, Sie haben recht, ich habe die Fragestellung konkretisiert. Allerdings habe ich angenommen, dass aus den vorgegebenen Antworten (weniger als 1 Stunde, 1-2 Stunden …) hervorgeht, dass ich mich hiermit nicht auf die Woche beziehe, sondern auf den Wochentag.

  • Tutnichtszursache

    Ich habe meinen Fernseher hergegeben und komme damit bestens zurecht. Ich kann es nur jedem empfehlen. Das Programm ist heute auch nur mehr unterste Schublade. Alles ist nur mehr auf Kommerz ausgerichtet und die Zuschauer werden manipuliert. Aber wers braucht, selber Schuld. Kein Wunder, dass die Gesellschaft immer oberflächlicher und gefühlskälter wird, wozu sicher auch das Fernsehen einen erheblichen Anteil beiträgt.

  • Leana

    Hallo,

    diese Propheten, die anderen ihre Weltanschauung aufdrängen wollen, nerven mich. Wer gut ohne Fernseher leben kann, soll das doch bitte. Aber dadurch zu glauben, etwas Besseres zu sein und sich von den anderen abzuheben, finde ich lächerlich. Im Grunde zeigen sie damit nur, dass sie sich nicht selbst im Griff haben, denn man wird ja nicht gezwungen, den Fernseher dauernd laufen zu lassen und alles anzusehen, nur weil man das Gerät zu Hause hat.

  • Heiko

    Ich finde, der Fernseher ist ein wichtiges Informationsmedium. Viel wichtiger ist die richtige Bedingung des Fernsehers. Oder die Nutzung erlernen. Ich selber gucke zwar nur wenig Fernsehen, aber um in Tagesgeschehen aktuell zu bleiben, finde ich ihn schon hilfreich. Ich finde den täglichen Krieg mit Social Media viel schlimmer!