Anleitung: So demotivieren Sie Ihre Mitarbeiter

Mitarbeiter zu führen, ist eine Kunst. Dass die Mitarbeiter neben anderen Faktoren einen wesentlichen Einfluss auf den Erfolg bzw. Misserfolg eines Unternehmens haben, wird wohl kaum jemand bestreiten.

Je kleiner das Unternehmen, desto größer der Einfluss des Einzelnen, natürlich auch abhängig von der Position bzw. Verantwortung im Unternehmen.

pxb_mitarbeiter-demotivieren

So nicht!

9 Tipps für demotivierte Mitarbeiter

Demotivierte Mitarbeiter sind wie Bremsklötze beim Erreichen der Unternehmensziele. Nun ist es alles andere als einfach, Mitarbeiter zu motivieren.

Leichter fällt es, sie zu demotivieren. Wie das mit Sicherheit gelingt, habe ich in den folgenden – nicht ganz so ernst gemeinten (!) – Tipps aufgelistet.

1. Sparen Sie mit Lob!

Lob und Anerkennung demotivieren Mitarbeiter. Am besten nie loben! Damit wird in ihnen das Bedürfnis aufrechterhalten, das Bestmögliche zu leisten, um vielleicht doch einmal ein Lob zu erhaschen.

Zu viel Anerkennung macht Mitarbeiter überheblich und faul!

2. Erzeugen Sie Druck!

Mitarbeiter bringen dann die Höchstleistungen, wenn sie permanentem Druck ausgesetzt sind. Je mehr Sie Druck ausüben, desto schneller werden Sie die gewünschten Ergebnisse erhalten.

3. Übertragen Sie keine Verantwortung!

Mitarbeiter können mit Verantwortung nicht umgehen. Deshalb erst gar nicht abgeben. Nicht umsonst gibt es Führungskräfte und einfache Mitarbeiter.

4. Vorgesetzte haben immer recht

Vielen sind folgende zwei Regeln schon bekannt. Diese sollten auch in Ihrem Unternehmen ihre Gültigkeit haben und von den Mitarbeitern unbedingt beachtet werden:

  • Regel 1: Vorgesetzte haben immer recht.
  • Regel 2: Wenn Vorgesetzte tatsächlich einmal nicht recht haben sollten, tritt wieder Regel 1 in Kraft.

Dulden Sie keinen Widerspruch, keine andere Meinung! Damit wird nur Ihre Autorität als Führungskraft untergraben.

5. Transparenz wird überbewertet!

Warum eine Entscheidung seitens der Führungsebene getroffen wurde, geht Mitarbeiter nichts an. Sie haben sich gefälligst danach zu richten und müssen über die Gründe nicht Bescheid wissen.

Eine offene Kommunikation hat vielleicht in einer Partnerschaft ihr Gutes, aber in einem Unternehmen keine Berechtigung.

6. Für das Betriebsklima sind ausschließlich die Mitarbeiter verantwortlich

Auch wenn es zu Konflikten zwischen Mitarbeitern kommt, nicht einmischen! Die sollen das unter sich klären.

Jede Einmischung wird ohnehin als Eingriff in die Privatsphäre wahrgenommen – also bleiben lassen.

7. Machen Sie Zusagen!

Und seien Sie sich bewusst: Sie müssen diese nicht einhalten! Die Gründe für die Nichteinhaltung sind  für den einfachen Mitarbeiter meist ohnehin nicht nachvollziehbar.

Er kann sie aufgrund der geringeren Kompetenz auch nicht verstehen.

8. Werden Sie laut!

Begeht ein Mitarbeiter einen Fehler, müssen Sie laut werden! Nur so verleihen Sie Ihrer Autorität Ausdruck und die Wahrscheinlichkeit der Wiederholung des Fehlers wird minimiert.

9. Mitarbeiter wollen sich nicht weiterentwickeln!

Es ist ein weitverbreiteter Irrglaube, dass Mitarbeiter sich weiterbilden und weiterentwickeln wollen. Das kostet nur Geld und bei entsprechenden in Anspruch genommenen Möglichkeiten dauert es nicht lange, bis der Mitarbeiter in ein anderes Unternehmen wechselt.

Jede in dieser Hinsicht getätigte Investition bringt – wenn überhaupt – nur dem Mitarbeiter etwas. Deshalb gilt es, alle derartigen Ambitionen zu unterbinden bzw. erst gar keine Möglichkeiten anzubieten.

Fazit

Die Mitarbeiter sollen froh sein, in Ihrem Unternehmen arbeiten zu dürfen – insbesondere beim heutigen Arbeitsmarkt, wo freie Stellen schon langsam zur Rarität zählen. Die Mitarbeiter sind Ihnen zu Dank verpflichtet und nicht umgekehrt! Das sollten Sie unbedingt auch so kommunizieren!

So, nun aber genug der Ironie! :-)


4.9/5 – (32 votes)


Kommentare

  • Tutnichts Zursache

    Tja, leider ist das für mich KEINE Ironie …

    Wir werden … nicht gelobt, dafür gibt es den berühmten Tritt in den Arsch, wenns nicht richtig läuft.

    … der Druck ist hoch: es muss immer schneller, in weniger Zeit, unter höherem Deckungsbeitrag laufen.

    … Verantwortung? Verbleib bei der Chefität. Selbst angestellte Berufsträger haben nichts zu melden.

    … recht hat vor allem immer der oberste. Mit dem zu diskutieren ist ungefähr so, als wollte man einer Kuh das Schlachten beibringen…

    … Transparenz? die gibt es nicht. Erst neulich haben wir von einer freien Arbeitsstelle aus der Zeitung erfahren. Uns hat man dann immerhin noch nach 14 Tagen informiert, warum die Anzeige dort steht. Für 2 Stellen!

    … Klimaforscher sollten die besser auch nicht werden. Das einzige, was die Kollegen zusammenhält, ist das Geläster über die Chefs … und davon reichlich!

    …zugesagt und schnell vergessen…kann auch schon mal ein Jahr her sein, mit einer “Zusage”….gerade bei Verbesserungsvorschlägen. Ja, unsere Chefs haben auch immer recht.

    … macht man als Anfänger Fehler, bekommt man sie nicht erklärt, dafür wird man angeblafft, warum man sich mit sowas aufhält und die Erklärung, man müsse das erst mal gezeigt bekommen, wird ausgelacht.

    … Fortbildungen dürfen gemacht werden. Aber bitte immer nur max. 2 je einfacher Fortbildungsveranstaltung. Nicht erwähnt wird, dass dann die Kosten hierfür vom Deckungsbeitrag abgezogen werden.

    … Fazit: Unser Grundgrundbesitzer-Mentalitätstyp-Ober-Boss glaubt auch, dass wir die Gnade haben, bei ihm arbeiten zu dürfen … ich habe jetzt gekündigt. Und auch das war gar kein Problem….schließlich ist man zu ersetzen. Übrigens: Es haben sich kaum Leute auf die Stellenanzeigen beworben … in unserer Steuerberatungsgesellschaft.

  • Bürofrau

    Ich kann schon nicht mehr darüber lachen, mir steckt während der Arbeit nur noch ein Kloß im Hals.

    Verbesserungsvorschläge werden zwar angehört und als “toll” empfunden, aber umgesetzt wurde noch kein einziger.

    Der Chef hat prinzipiell keine Ahnung, nicht mal von den Arbeitsabläufen bzw. Arbeitsbereichen seiner Mitarbeiter. Wenn man eine Frage hat, wird herumgenurkst.

    Der Druck kann nicht hoch genug sein.

  • Hans-Dieter

    Ich halte den Artikel keinesfalls für Ironie. Hört man sich um, geht es in anderen Firmen genau so zu. Möglicherweise sind viele Unternehmer schlichtweg überfordert mit ihrem Unternehmen.

  • Heike Rössner

    :) JETZT weiß ich,wo meine letzten Vorgesetzten die “tollen”Tips bekommen haben. ;)

    Jetzt im Ernst: Leider herrscht diese Art der Mitarbeiterführung noch in seeeeehr vielen Betrieben vor, ich habe sie 17 Jahre am eigenen Leibe zu spüren bekommen. Da hilft letztendlich nur eins: weg da!

    Meiner Erfahrung nach herrscht so eine Denkweise häufiger in zu großen Betrieben vor, in denen der Chef zu weit weg sitzt von der “Basis”… zu viele Zwischenschaltstellen, die, häufig unkontrolliert, tun und lassen, was sie wollen, ohne dass der Chef davon weiß …

    Ich habe gekündigt!!! … Und die Rückenschmerzen sind weg, dafür bin ich wieder “ich selbst”. :))

    Das war es langfristig wert! Und: Es gibt auch Betriebe, die “Work-Life-Balance”vorziehen. :)) Es gibt Hoffnung …

  • Jürgen Hüsemann

    Ich sehe den Artikel ebenso wenig als ironisch, wie viele andere hier. Ich habe in vielen Betrieben gearbeitet (Hotellerie und Marketing), in denen die Mitarbeiter als eine Art Ackergaul angesehen werden und nur Mittel zum Zweck sind.

    Auch in Betrieben, die im Schweinsgalopp auf dem Weg zur Insolvenz waren und deren Inhaber bzw. Geschäftsführer keine Verbesserungsvorschläge seitens der MA´s angenommen oder auch nur in irgendeiner Weise berücksichtigt oder beachtet haben.

    Leider sehr schade, dass viele Firmeninhaber oder Geschäftsleiter von Mitarbeitermotivation keinerlei Ahnung haben und sich mit diesem Thema auch nicht auseinandersetzen wollen.

  • Gerd Ed

    Ich motiviere mich selbst, da ich als Selbstständiger im Bereich PC-Support arbeite. Aber es gibt auch Momente, wo man meint, na ja, konnte zwar helfen, aber trotzdem ist der Kunde unzufrieden. Pech gehabt. :-)

    Vor einigen Jahren gab es diesen enormen Leistungsdruck noch nicht, aber seit nur noch alles schneller und besser sein muss, ist der Druck für die Mitarbeiter ziemlich gestiegen. Heute wird man schon wegen jeder Kleinigkeit gekündigt oder man erhält eine Verwarnung ohne Grund.

    Auf jeden Fall bin ich froh, nicht mehr diesen Druck ausgesetzt zu sein und ich kann es mir selbst einteilen, wann ich mit meiner Arbeit beginne und wann ich damit aufhöre.

    NG

  • Beate

    Welch wunderbare Ironie – leider werden die meisten Punkte auf meiner Arbeitsstelle 1:1 umgesetzt.

    Mein Chef ist allerdings der Meinung, dass er seine Mitarbeiter natürlich in alle wichtigen Entscheidungen mit einbezieht, sehr transparent ist, keinen Druck ausübt, … ganz wie es in einer “christlichen” Einrichtung sein sollte.

    Eine Kündigung habe ich schon oft in Erwägung gezogen, nur sieht es in diesem Berufsbereich auf den meisten Stellen ähnlich aus, ich käme also “vom Regen in die Traufe”.

  • Jörg

    Mein letzter Chef hat alle diese Tipps wortgetreu beherzigt, aber leider den Nachsatz mit der Ironie übersehen.

    Zuerst habe ich mir offenen Auges und wissend, was ich da tue, eine Abmahnung eingehandelt und ein Jahr später habe ich meinen Platz zugunsten derer geräumt, die auf sowas stehen. Ohne zu wissen, was mich zukünftig erwartet. Mit 46 und ohne brauchbare Zeugnisse. Mit mir nicht.

    Die Firma hat mit zwei oder drei Ausnahmen inzwischen alle ihre guten Mitarbeiter und Wissensträger eingebüßt und kommt einfach nicht vorwärts. Schade, es war einmal eins der bekanntesten und größten Unternehmen seiner Branche in Deutschland.

  • Andreas

    Ein toller Artikel, der bestimmt die Situation in vielen Betrieben widerspiegelt.

    In meinem Betrieb sitze ich mit in der Führungsetage und habe täglich die Aufgabe, die Mitarbeiter zu motivieren. Manchmal gelingt es, manchmal weniger. Wichtig finde ich die Kommunikation mit den Mitarbeitern. Je mehr sie Verständnis für neue Aufgaben bekommen, umso besser kann ich meine Mitarbeiter mitnehmen.

    Vorschläge von den Mitarbeitern immer auch in die eigene Arbeit mit einbeziehen, den Mitarbeitern das Gefühl geben, dass sie selber was bewegen können – dann kann Motivation und Zufriedenheit erreicht werden.

  • Good heart

    Meine Erfahrung ist, dass Dauerstress krank macht. Mehr Arbeit in weniger Zeit – nur die Stärksten überleben. Aber ich habe mich gewehrt und es ist eine Besserung erfolgt.

    Auch das Anbrüllen erreichte nicht seinen Zweck, sondern führte nur dazu, dass das eine Blockade auslöste und mit Kopfschmerzen endete und Konzentrationsmangel.

    Vertrauensmangel ist auch demotivierend. Wenn die engsten Mitarbeiter nicht über Ereignisse im eigenen Arbeitsbereich informiert werden, sondern es durch Zufall lesen oder alle es wissen, nur die eigenen Leute nicht, ist das sehr frustrierend.

    Ich gehöre noch zu den Mitarbeitern, die sich um eine Veränderung bemüht haben, obwohl ich fast selbst vor die Hunde gegangen bin. Mit viel Kampf und Mut habe ich eine Veränderung der Missstände erreicht, aber es war schön, diese Sammlung mal zu lesen.

    Und bei denen, die den Demotivationen noch ausgesetzt sind, viel Mut und Kraft, sich dagegen zu wehren und etwas zu verändern und zu verbessern.

  • Silke Sixt

    Hallo zusammen,

    man glaubt es nicht, aber es gibt auch noch gute Chefs (wir haben da eine ganze Führungsriege davon).

    Vor zwei Wochen hatte ich noch einen Burn-out mit Spucken, Heulkrampf und Zittern. Zwei Wochen später habe ich meinen Traumchef und sogar unser Abteilungsleiter hat 10 WStd mehr rausgeschlagen, ich freue mich für uns als Abteilungsteam. :)

    Ich konnte einen Kurs zur Managementassitentin belegen und habe dort drei Dinge gelernt:

    1. Ich habe noch viel zu lernen (obwohl ich eine gute 2 hatte).
    2. Das Berufsleben (und die Gesellschaft) ist auf Profit aus, was nicht heißt, dass
    3. Chefs nicht auch nur Menschen mit Schwächen sind.

    Ich habe das Gespräch gesucht und habe meine Chefs einfach mit Abstand gesehen. Sie bekommen viel Druck von oben und sind auch nur Menschen. Oft bekommt man Lob durch kleine Gesten, sieht es aber gar nicht.

    Ich hoffe, ich kann meinem Chef ein Stück besseres Betriebsklima schenken und werde versuchen, meine Arbeit weiter so gut wie möglich zu machen (wenn die Gesundheit wieder besser ist). Lasst uns heute beginnen und sie auch einmal anlächeln, da kommt wahnsinnig viel zurück, versprochen …

  • Claudia Götzger I

    Ja lieber Herr Heidenberger … Woher kennen Sie die Firma, für die ich arbeite bzw. die praktizierten Betriebsstrukturen? Ich bin recht sprachlos ob Ihrer umfangreichen Kenntnisse … Fakt ist, dass Fakt ist, was Sie hier kolportieren …

    Ich mach mir mit meinen fast 50 Jahren inzwischen recht wenig Gedanken über derlei Gegebenheiten … Die kleinen Chefs regieren die (Arbeits-)Welt … Und jedem, der damit ein Problem hat, empfehle ich die Lektüre des Buches “Der kleine Macchiavelli” … Spätestens dann wird einem auch Unklares klar .. Mit besten Grüßen, Claudia Götzger

  • matoma

    LEIDER – mein Chef bekäme die volle Punktzahl. Er hat alles “RICHTIG” gemacht, wenn es nach diesem Vorschlag ginge. Einen Vorgesetzen zu bekommen, der alles +FALSCH+ macht, also nicht nach diesen Regeln, ist wie ein 6er im Lotto.

  • Christine

    Toll ist, dass immer wieder unternehmerisches Denken verlangt wird. Und überhaupt “mitdenken”. Theoretisch, versteht sich. Praktisch kann damit niemand umgehen.

  • Birgit Wohl

    Sicherlich ist nicht immer alles eitel Sonnenschein, nur die Kommentare zeigen überwiegend auch das große Ich-Denken.

    Auch Chefs sind auf motivierte Mitarbeiter, die selbständig denken und handeln können, angewiesen. Leider fehlen diese immer mehr. Jeder ist letztendlich für sich selbst verantwortlich und als freier Bürger auch in der Lage, eigene Entscheidungen zu treffen.

    Nur es gehört natürlich auch Mut dazu und die Notwendigkeit, seine eigene Komfortzone zu verlassen und sein Leben selber in die Hand zu nehmen. Es ist sicherlich nicht einfach, jedoch immer nur den Blick auf andere zu richten und zu erwarten, ist falsch. Das Zauberwort heißt TUN.

    Wir sind ein großes Team aus hochmotivierten Mitarbeitern in der Gesundheitsbranche und arbeiten auf selbstständiger Basis. Trotzdem wird gegenseitige Unterstützung groß geschrieben.

  • Heidemarie Bursch

    Gratuliere zu den Antworten, ich kann mich nur anschließen.

    Bin im Staatsdienst tätig als Beamtin, denen es ja immer sooooo gut geht! Auch bei uns läuft es leider schon so, dass sehr viele Mitarbeiter demotiviert sind. Leider fehlt heute sehr oft die Menschlichkeit und der sogenannte Hausverstand. Es wird nach Büchern gelernt, und alle, die das gleiche Buch lesen, haben dann ja auch die gleiche Meinung – weil: Das ist Gesetz!

    Schade, dass das eigene Hirn nicht mehr eingeschaltet wird und wir uns alle zu Marionetten entwickeln. Der Trend von der Krabbelstube bis hin zur Ganztagsschule usw., führt auf Sicht gesehen zu lenkbaren Menschen, die nicht mehr selbstständig denken werden, weil ja alles vorge”kaut” wurde.

    Und wenn ich höre, dass Mütter gerne wieder arbeiten gehen – am besten gleich nach der Geburt -, denke ich mir, wozu bekommen die eigentlich Kinder? Anstatt eine Tagesmutter zu zahlen – die ja gar nicht so wenig kostet -, sollten die Mütter dieses Geld bekommen, damit sie zu Hause bei ihren Kindern bleiben können. Wenn ich sehe, was meine Enkelin verdient und wieviel sie für die Unterbringung ihres Kindes zahlen muss, rechnet sich das Arbeiten gehen überhaupt nicht. Leider ist es heute so.

    Ich bin jetzt etwas vom ursprünglichen Thema abgeschweift, aber es trägt natürlich auch dazu bei, dass die “ArbeiterInnen” in Stress (fehlerhafte Arbeit, Krankenstand etc.) kommen und damit natürlich auch der Chef keine Freude hat und das wirkt sich wiederum auf die MitarbeiterInnen aus, usw.

    Wie so oft: “Die Katze beißt sich in den Schwanz!” – und niemand will es kapieren.

    Freundliche Grüße
    Heidemarie Bursch

  • Amur

    Gerne stelle ich fest, wie Menschen für- und miteinander das Menschsein und Menschbleiben täglich zu etwas Besonderem machen. Vertrauen ist eine tolle Sache.

  • Anette

    Lauter grausame Bedingungen, mit dem Preis der Angst und Krankwerden. Die eigene Identität stärken und keine Unterwerfungsrituale.
    Anette

  • jedemrechtmacher

    In meinem Arbeitsfeld sind die Punkte im dem Artikel ironische Fiktion, wissend, dass auch ich immer in der Gefahr stehe, sie wieder zu Realität werden zu lassen.

    Ich sehe es als meine Aufgabe, in der “Sandwichposition” zwischen dem betriebswirtschaftlichen Agieren meines Chefs und der Produktivität und Wertschöpfung meiner Mitarbeiter abzupuffern (dafür bekomme ich ja mehr Geld!). Ich bin der Meinung, dass “Vorgesetzter sein” einem nicht in die Wiege gelegt wird, sondern, dass man sich damit beschäftigen muss. Führungskompetenzen müssen auch gelernt werden.

    Durch ein sehr bewusstes Führungsverhalten mit Transparenz wo angebracht und Delegation von Verantwortungen habe ich es innerhalb kürzester Zeit geschafft, z. B. die Krankheitszeiten drastisch zu reduzieren und eine neue Teamkultur zu schaffen.

  • PIT

    Jeder Vernünftige wendet sich mit Grauen von derlei Praktiken ab – und doch sind sie Realität und wahrscheinlich mehrheitlich überall zu finden. Social Responsibility ist nur ein Marketing-Modewort, teuer bezahlte Feigenblätter, die nur dem Schein entsprechen.

    Wann wacht die schlafende Mehrheit auf, wer könnte einen Wecker klingeln lassen?

    Nur jeder einzelne kann und MUSS diesen Themen entgegentreten – echte Graswurzelbewegung – früher nannte man das Zivilcourage. Auch im Einzelnen!!

  • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

    Zwischendurch mal ein Dankeschön für die zahlreichen Kommentare!

  • Jägermeister84

    Das ist definitiv keine IRONIE!
    Im Einzelhandel geht das NUR so ab!
    Eins zu eins wie es oben steht!
    Anders kann die Branche gar nicht mehr überleben bei der “Geiz ist Geil”-Mentalität der Verbraucher im 21. Jahrhundert!
    Traurig aber war! :(

  • Johannes Schulte

    Ein klasse Artikel mit herrlicher Ironie. Danke dafür erst einmal!

    Es ist nur leider erstaunlich, wie oft diese 9 Tipps doch tatsächlich umgesetzt werden.

    Was mich als Personalentwickler immer wundert ist, dass die meisten Führungskräfte ihren eigenen Führungsstil ganz anders wahrnehmen. Sie sehen sich vielleicht nicht als die besten, aber doch auch nicht so demotivierend wie hier beschrieben.

    Das wiederum würden die Mitarbeiter aber ganz anders einschätzen.

    Die typische Diskrepanz zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung.

    Das gilt ja für mich übrigens genauso. Vielleicht bin ich doch ganz anders, als ich mich wahrnehme?

    Meine große Frage ist: Wie kann ich einer solchen Führungskraft helfen, dass sie solche Fehlverhalten wirklich sieht und erkennt, ohne dass sie selbst dadurch in eine Krise rutscht?

    Denn auch Vorgesetzte sind oft nur schwache Kreaturen, die ihre Position bewusst oder unbewusst nutzen, um ihre eigenen Ängste und Unsicherheiten zu überdecken.

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Danke Herr Schulte!

      Ja, eine gewisse Diskrepanz zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung gibt es wohl bei jedem von uns. Je nach Persönlichkeit ist diese Abweichung mehr oder weniger ausgeprägt.

      Zu Ihrer Frage:

      Eine Führungskraft bei der Selbstreflexion zu unterstützen, ist durchaus eine Herausforderung. Diese Herausforderung ist umso größer, je geringer die Bereitschaft und die Fähigkeit zur Selbstreflexion bei der Führungskraft vorhanden sind.

      Im Unternehmen kann das beispielsweise über eine Person gelingen, die sowohl zu der Führungskraft als auch zu der Belegschaft einen guten Draht hat.

      Diese Person kann dann durch diplomatisches Feedback (bzgl. Fehlverhalten) zu einer Selbstreflexion bei der Führungskraft hinwirken. Aber auch wenn dadurch bei der Führungskraft dann entsprechendes Bewusstsein geweckt wurde, ist es allein damit noch nicht getan. Erst wenn daraus ihrerseits ein (verändertes) Handeln, Verhalten, Kommunizieren, … gegenüber den Mitarbeitern folgt, kann es schließlich zu einer Verbesserung der Führungskultur kommen.

  • Rommi

    Keine Ironie. Genau so läuft es nämlich bei uns auch. Leute, die keine Ahnung haben, werden befördert, gute Leute werden mit Arbeit überschüttet und ausgelaugt bis zum Allerletzten.

    „Sei schlau, stell dich dumm“ ist bei uns das Motto, denn wer dumm ist, kann nicht viel leisten, wer schlau ist, muss alles leisten können und wird angeblufft, wenn er die Arbeit des Dummen nicht komplett mit erledigt.

  • Dimitrios Makridis

    Das ist keine Ironie, das sind Tatsachen. Aber bei mir gibt es folgende Probleme: Ich bin mit meinen Mitarbeitern sehr streng, allerdings mein Chef will das nicht, weil er große Angst hat, dass sie von heute auf morgen gehen. (Es geht immer um diese jungen Leute wie Schüler/Studenten, die auf 450 Euro arbeiten und keinen Vertrag haben). Ich darf diese Leute weder anschreien, laut werden oder beleidigen, und dadurch habe ich jeden Tag zu kämpfen.

    Die Lösung für das Problem laut meinem Chef ist, jeden Tag müssen wir sagen was tun, jeden Tag müssen wir den Leuten erneut erklären, jeden Tag müssen wir Geduld mitbringen.

    Ich bin seit 2,5 Jahren in diesem Job und glauben Sie mir, so ein Personal und so eine Qualität Führung (also Null) von Chefs hab ich nicht erlebt, und ich arbeite seit 15 Jahren in der Gastronomie. Falls jemand ne Idee hat, wie man diese Problem bekämpfen kann, bitte informieren Sie mich.

  • Achim Jauch

    Ich finde die Darstellung der 11 Regeln überhaupt nicht konstruktiv sondern sehr polemisch. Herr Heidenberger sollte mal darüber nachdenken, wie er die Menschen zueinander bringen möchte.

    Das Geschick, Mitarbeiter zu führen, hat nicht jeder und schon gar nicht in jedem Moment gleich gut. Im besonderen ist es auch nicht einfach, Menschen zu führen, die sich von solchem Gedankengut haben anstecken lassen.

    Im Übrigen bin ich Chef einer sehr kleinen Firma und verkrafte je Jahr mittlerweile so ca. 150 h krankgeschriebene Mitarbeiterstunden (3 Festangestellte), die auch so noch oft unentschuldigt fehlen. Ich arbeite deswegen oft auch am Wochenende und habe kaum Urlaub. Die Leidtragenden sind meine Kinder und meine Frau. Ich spreche das Thema im Betrieb mehr oder weniger höflich an – geändert hat sich leider nicht viel.

    Ich wünsche mir eigentlich nur mehr Ehrlichkeit und einen respektvollen Umgang untereinander.