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Unseriöse Webseiten und 15 mögliche Warnzeichen

Es gibt einige Merkmale, die auf eine fragwürdige Webseite schließen lassen können. Wobei ich hier ausdrücklich „können“ betone! Denn es gibt zahlreiche unseriöse Webangebote, auf die keines der folgenden Merkmale zutrifft. Die eben bewusst so gestaltet sind, um jeden Anschein auf Abzocke zu vermeiden. Folgend habe ich also 15 mögliche Warnzeichen aufgelistet, die auf fragwürdige Angebote bzw. Seiten hinweisen können – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Treffen gleich mehrere dieser aufgelisteten Punkte zu, ist auf alle Fälle größte Vorsicht geboten.

1. Unvollständiges/kein Impressum

Laut Telemediengesetz müssen geschäftsmäßige Webseiten ein Impressum aufweisen. Fehlt dieses, ist dieser Umstand zumindest ein Zeichen dafür, dass der Anbieter nicht mit seinen Pflichten vertraut ist. Im schlimmsten Fall kann ein fehlendes Impressum auch ein Indiz für eine unseriöse Website sein:
Der Anbieter möchte unter Umständen absichtlich nicht erkannt werden, um nicht zur Verantwortung gezogen werden zu können.

2. Keine Kontaktmöglichkeit

Zu einem vollständigen Impressum gehört auch die Nennung von Kontaktmöglichkeiten wie einer E-Mail-Adresse oder einer Telefonnummer. Alleine das Vorhandensein der erforderlichen Angaben ist allerdings kein Gütekriterium: Der Anbieter muss über die angegebenen Kontaktmöglichkeiten auch tatsächlich erreichbar sein.

3. Freemail-Adressen

Freemail-Adressen (z. B. beispielname@yahoo.de, beispielname@hotmail.com) können ebenfalls ein mögliches Indiz für einen unseriösen Anbieter sein: E-Mail-Adressen dieser Art sind schnell registriert und sollen eine Erreichbarkeit vortäuschen.

4. Ausländischer Firmensitz/Domainregistrierung im Ausland

Ein ausländischer Firmensitz kann, muss aber nicht, problematisch sein. Beachten sollten Sie hierbei, dass es mitunter schwierig werden kann, Reklamationsansprüche im Ausland durchzusetzen und dass sich der Vertragspartner unter Umständen einer Verfolgung und Auseinandersetzung entziehen kann.

5. Abtreten des Widerrufsrechts

Unseriöse Anbieter wollen nicht selten darauf hinwirken, dass Nutzer auf ihr Widerrufsrecht verzichten. Dies ist in Deutschland nicht zulässig und ein klares Indiz dafür, dass der Anbieter nicht kundenorientiert arbeitet.

6. Zahlreiche Textfehler

Zahlreiche Rechtschreib-, Interpunktions- und Grammatikfehler auf einer Webseite können ein Zeichen dafür sein, dass es sich nicht um ein Angebot handelt, mit dem sich der Anbieter große Mühe gemacht hat. Auch schlechte, kaum sinnergebene Übersetzungen sind ein Warnzeichen. „Marktschreierische“ Texte, die zudem nahezu unmögliche Leistungen anpreisen, deuten ebenfalls auf ein unseriöses Angebot hin – oft wird auch mit Schlagworten wie „gratis“ und „kostenlos“ geworben, obwohl nach einer Registrierung sehr wohl Kosten entstehen können.

7. Registrierungsaufforderungen

Auch seriöse Webseiten fordern Nutzer häufig zu einer Registrierung auf, dies zumeist allerdings an Stellen, an denen der Nutzer einen tatsächlichen Nutzen aus der Registrierung zieht und über die Folgen derselben aufgeklärt wurde. Unseriöse Webseiten hingegen fordern Nutzer häufig zur Registrierung auf, damit angeblich kostenlose Dienste oder Inhalte genutzt werden können.

8. Eingabe privater Daten

Wer private Daten, zum Beispiel im Rahmen einer Registrierung angibt, muss sich bewusst sein, dass er sich gegenüber dem Anbieter eindeutig zu erkennen gibt. Bei Abofallen werden die hinterlegten Daten dann zum Beispiel genutzt, um Forderungen gegen den angeblichen Kunden zu erheben.

9. Ungeschützte Datenübertragung

Ist eine Eingabe von sensiblen Daten (z. B. Konto-, Kreditkarten-Nummer etc.) notwendig, sollte diese immer verschlüsselt erfolgen, damit die Daten bei der Übermittlung nicht abgefangen werden können. Internetseiten, die auf eine solche Verschlüsselung verzichten, schreiben die Kundensicherheit nicht groß und sollten gemieden werden. Eine geschützte Datenübertragung erkennt man am "https://" in der Adresszeile sowie an der geschlossenen Darstellung eines Schloss- bzw. Schlüssel-Symbols in der unteren Statusleiste des Browsers.

10. Fehlende AGB

Das Fehlen allgemeiner Geschäftsbedingungen kann ein weiterer Punkt sein, der zur kritischen Überprüfung des Angebots veranlassen sollte. In den AGB wird festgehalten, auf welche Vertragsbedingungen sich die beiden Vertragsparteien einlassen. AGB sollten, soweit vorhanden, somit aufmerksam vom Verbraucher studiert werden.

11. Unübersichtliche Navigation und Weiterleitungen

Professionell gestaltete Internetseiten weisen in der Regel eine userfreundliche Navigation auf, die es den Nutzern erleichtert, sich auf der Seite zurechtzufinden. Verwirrt die Navigation (bewusst), lenkt sie von versteckten Hinweisen ab oder werden ungefragt Weiterleitungen zu Seiten vorgenommen, ist zur Vorsicht geraten. Weiterleitungen können zu kostenpflichtigen Angeboten führen, ohne dass diese vom Nutzer erkannt wird.

12. Gewinnspiele

Unseriöse Anbieter nutzen manchmal Gewinnspiele, für welche die Teilnehmer ihre Daten für eine eventuelle Gewinnmitteilung hinterlegen müssen. Auch Gewinnspiele können Fallen sein, mit denen Anbieter kostenpflichtige Verträge abschließen möchten. Kleine Hinweise auf die Kostenpflichtigkeit werden schnell übersehen und können dazu führen, dass User einige Zeit später Rechnungen erhalten. Auch zum Sammeln von E-Mail-Adressen werden solche Gewinnspiele häufig herangezogen. Diese E-Mail-Adressen können dann beispielsweise für Spam-Sendungen genutzt werden.

13. Kundenunfreundliche Bezahlarten

Geht es um das Online-Shopping, sollten Sie vor Registrierung und Bestellung immer einen Blick auf die gebotenen Bezahlarten werfen. Ist etwa nur Vorauskasse als Bezahlart verfügbar, sollten Sie unter Umständen Abstand von dem Angebot nehmen.

14. Schwer erkennbare Kostendarstellung

Vorsicht ist auch bei Seiten geboten, die versteckt oder schwer ersichtlich Angaben über entstehende Kosten machen. Der Verdacht, dass hier ungerechtfertigt hohe Kosten oder ungeahnte Folgekosten verschleiert werden sollen, liegt nahe. Typische Mittel, um Kostenangaben zu verschleiern, sind ungünstige Platzierungen der Angaben (z. B. am Ende der Seite, welches erst nach langem Scrollen erreicht wird) oder die Textwiedergabe in schwer erkennbaren und lesbaren Schriftfarben. Auch das Ausschreiben von Ziffern in Worten ist beliebt – das Auge des Verbrauchers scannt lange Texte zumeist auf Ziffern, um etwas über die Kosten zu erfahren. Sind diese ausgeschrieben, fallen sie im Fließtext weniger auf.

15. Spam- und Junk-E-Mail

Spam- und Junk-E-Mail sollten umgehend gelöscht werden. Ein darin enthaltener Link verweist in der Regel immer auf unseriöse Angebote. In keinem Fall sollte man Anhänge von E-Mails öffnen, deren Absender man nicht kennt. Und auch wenn der Absender bekannt ist, ist Vorsicht geboten. Hier sei nochmals auf die eingangs erwähnte Schutzsoftware-Grundausstattung hingewiesen.

Abschließend noch ein Tipp

Häufig bietet eine Recherche im Internet Aufschluss über die Seriosität einer Website. Für einschlägig bekannte Internetseiten und Angebote, mit denen bereits andere Menschen schlechte Erfahrungen gemacht haben, finden sich dann entsprechende Informationen im Netz.

Weiterführende Informationen

Wer in eine "Kostenfalle" getappt ist und eine Rechnung oder eine Mahnung erhalten hat, erhält bei der Verbraucherschutzzentrale Auskunft und Hilfe:
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