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Homeoffice: Von zu Hause aus arbeiten – etwas für Sie?

Meine berufliche Selbstständigkeit erlaubt mir das Arbeiten von zu Hause aus, und ich liebe mein Homeoffice.

Telearbeit (e-Work) – ein Trend

Das Arbeiten von zu Hause aus, stellt heute keine besondere Herausforderung mehr dar, denn schon seit etlichen Jahren sind die Technologien so weit forciert. Mit einem Internetanschluss, einem Computer und der entsprechenden Software ist der schnelle weltweite Austausch von Informationen einfach und mit Minimalaufwand durchführbar. Videokonferenzen, Teamarbeit übers Netz – alles kein Problem mehr. Mittlerweile bieten zahlreiche Unternehmen ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, bestimmte oder sämtliche Tätigkeiten von zu Hause aus zu verrichten. Das trifft beispielsweise häufig für Unternehmen in der IT-Branche zu.
Damit das Ganze auch funktioniert, sind klare Zielvorgaben und regelmäßige Fortschrittskontrollen unabdingbar.
Richtig umgesetzt, kann sich dieses Modell zu einer Win-win-Situation entwickeln: Der Trend vom externen Büro zum Heimarbeitsplatz wird sich auch weiter fortsetzen.
Natürlich ist die Nutzung des Homeoffice nur möglich, wenn es die Arbeit bzw. der Beruf zulässt. Auch kann bzw. will nicht jeder zu Hause arbeiten.
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Arbeiten im Homeoffice – produktiv oder unproduktiv? Es kommt darauf an ...

7 Voraussetzungen für das Arbeiten von zu Hause aus

Um auch zu Hause produktiv arbeiten zu können, sind bestimmte Voraussetzungen erforderlich – sowohl die eigene Person betreffend als auch hinsichtlich der Gestaltung des Homeoffice. Im Folgenden habe ich die wesentlichsten Voraussetzungen für das produktive Arbeiten im Homeoffice aufgelistet.

1. Eine gute Portion an Selbstdisziplin

Für den ein oder anderen mag es verführerisch sein, sich die Zeit und die Arbeit selbst einzuteilen, ohne dass einem jemand ständig auf die Finger schaut. Allerdings besteht dadurch auch die Gefahr, Aufgaben auf die lange Bank zu schieben. Diese Gefahr ist in einem Homeoffice größer als in einem externen Büro, wo mehrere Kollegen im direkten Umfeld arbeiten. Ergo: An „Aufschieberitis“ sollte man nicht leiden. Deshalb ist für das Arbeiten im Homeoffice eine gehörige Portion an Selbstdisziplin notwendig, um dort mindestens gleich produktiv zu arbeiten wie im herkömmlichen Büroumfeld. Reflexionsfragen:

2. „Selbstkontrolle“

Aber es muss nicht die fehlende Motivation sein. Es gibt Personen, die sich durch die eigenverantwortliche Tätigkeit derart (über-)motiviert fühlen, dass sie die Zeit völlig vergessen und dadurch mehr arbeiten als sie müssten. Es fällt ihnen schwer, auch mal einen Schlussstrich zu ziehen. Deshalb sind das Einhalten von Pausen sowie ein regelmäßiger „Feierabend“ enorm wichtig, um sich nicht zu verausgaben. Geregelte Arbeitszeiten im herkömmlichen Büro- und Kollegenumfeld sind für diesen Arbeitstyp oft vorteilhafter. Reflexionsfragen:  

3. Fachliche Kompetenz

Wer zu Hause arbeiten möchte, benötigt entsprechende fachliche Kompetenz. Im externen Büroumfeld kann man sich bei Fragen und Schwierigkeiten schnell an einen Kollegen oder Vorgesetzten wenden und Unterstützung einholen. Das Arbeiten im Homeoffice verlangt mehr Eigenverantwortung bei der Aufgabenerledigung und Problemlösung. Bei Schwierigkeiten gibt es niemanden, den man mal kurz fragen kann. Man ist auf das Telefon bzw. auf den Kontakt übers Internet angewiesen. Reflexionsfragen:

4. Die soziale Komponente ...

Viele Menschen können sich nicht vorstellen, alleine in einem Büro zu arbeiten – wie das im Homeoffice der Fall ist. Sie brauchen den direkten Kontakt mit den Kollegen, das Gespräch im Aufenthaltsraum, das Plaudern zwischen Tür und Angel, das gemeinsame Mittagessen mit Kollegen … Sie fühlen sich durch ihre Kollegen motiviert und finden auch Rückhalt, wenn einmal etwas nicht so gut gelingt.
Für solche Personen kommt das Arbeiten im Homeoffice einer sozialen Isolation gleich.
Reflexionsfragen:

5. Kaum/keine Treffen mit Kunden bzw. Geschäftspartnern

Ein Homeoffice ist in der Regel nicht für regelmäßige Treffen mit Kunden und Geschäftspartnern geeignet. Denn die professionelle Außenwirkung kann darunter leiden, wenn diese Personen im privaten Umfeld empfangen werden. Natürlich können diese Treffen auch in einem Lokal stattfinden. Aber viele Besprechungen sind für die Durchführung in einem öffentlichen Raum nicht geeignet und schon gar nicht, wenn auch ein Zugriff auf diverse Arbeitsmittel (Drucker, Kopierer, …) gewährleistet sein muss. Und nicht immer bietet sich die Möglichkeit für ein Treffen direkt beim Kunden bzw. Geschäftspartner. Eine Lösung wäre ein Büroraum, den man für solche Zwecke kurzfristig anmieten kann. Dazu weiter unten mehr. Reflexionsfragen:

6. Ein eigener Büroraum

Aus Erfahrung kann ich sagen: Ein eigener Büroraum ist beim Arbeiten von zu Hause aus unerlässlich. Sonst besteht die Gefahr, die Arbeit mit dem Privatleben zu vermischen. Deshalb ist eine klare Trennung zwischen Arbeits- und Wohnbereich eine wichtige Voraussetzung, um auch mal von der Arbeit abschalten zu können.
Allein das Schließen der Bürotür nach getaner Arbeit hat einen positiven psychologischen Effekt zur Folge: Man lässt die Arbeitsgedanken leichter im Büroraum zurück.
Dass das Homeoffice auch mit entsprechendem Inventar (Mobiliar, Hard- und Software, Internetanschluss etc.) ausgestattet sein muss, um überhaupt von zu Hause aus arbeiten zu können, steht wohl außer Frage. (Der Arbeitsraum zu Hause ist teilweise steuerlich absetzbar.) Reflexionsfragen:

7. Akzeptanz seitens der Familie

Ein Arbeitsplatz zu Hause erfordert auch die Zustimmung der Familie. Ist diese vorhanden, gilt es, gemeinsam Regeln aufzustellen. Nur dadurch können häufige Ablenkungen und Unterbrechungen durch Familienmitglieder so weit wie möglich unterbunden werden, um ein produktives Arbeiten zu gewährleisten. Reflexionsfragen: Apropos Familie:

Der Heimarbeitsplatz – ein familienfreundliches Modell

Mit der Arbeit im Homeoffice lassen sich Beruf und Familie in der Regel leichter „unter einen Hut bringen“. Der Arbeitsplatz befindet sich dort, wo die Kinder im Nebenzimmer spielen. Bei Erfordernis lässt sich die Arbeit unterbrechen und später wieder aufnehmen. Und genau dieser Vorteil birgt auch gewisse Tücken. Die Kinder bzw. die Familie können von der Arbeit abhalten. Schnell ist ein Tag vergangen und nichts ist geschafft. Allerdings bietet ein Heimarbeitsplatz Eltern die Möglichkeit, bevorzugt in den Abendstunden zu arbeiten, wenn die Kinder schlafen und sie endlich die nötige Ruhe finden.

3 Alternativen zum Heimbüro

Eine Person im Angestelltenverhältnis, die vom Unternehmen die Möglichkeit der Heimarbeit erhalten hat, kann in der Regel wieder ins herkömmliche Büroumfeld des Unternehmens zurückkehren. Selbstständige und (Einzel-)Unternehmer haben diese Möglichkeit nicht, wenn sie mit dem Arbeiten im Homeoffice nicht zurechtkommen. Aber es gibt Alternativen:

1. Eine Bürogemeinschaft

In einer Bürogemeinschaft teilen sich zwei oder mehrere Personen die (Büro-)Räume. Diese Personen gehören nicht zum gleichen Unternehmen, sondern sind beruflich eigenständig. In so einer Gemeinschaft werden nicht nur die Räumlichkeiten gemeinschaftlich genutzt, sondern auch das Inventar (z. B. Drucker, Kopierer). Häufig steht sogar eine Bürokraft der Bürogemeinschaft zur Verfügung.

2. Coworking

Eine Form der Bürogemeinschaft stellt das Coworking dar. Hier befinden sich in einem größeren Büroraum (meist Großraumbüro) mehrere Arbeitsplätze. Diese Arbeitsplätze werden von beruflich eigenständigen Personen angemietet. Eine anschauliche Erläuterung des Coworking bietet dieses Video:

3. Mieträume

Insbesondere in Städten findet man Möglichkeiten, einen (Büro-)Raum mit entsprechender Ausstattung für einen (kurzen) Zeitraum anzumieten – z. B. stundenweise –, um sich beispielsweise mit Kunden oder Geschäftspartnern zu treffen.

Fazit

Das Arbeiten in der vertrauten Umgebung und die flexible Zeiteinteilung sind für viele reizvoll. Damit allerdings ein produktives Arbeiten von zu Hause aus möglich ist, bedarf es der erwähnten Voraussetzungen. Denn das Arbeiten in einem Homeoffice kann für den einen zu einer Steigerung der Arbeitsplatzqualität führen, für den anderen kann es genau das Gegenteil bedeuten. Deshalb gilt es, vorab sämtliche Vor- und Nachteile abzuwiegen. Ein Heimarbeitsplatz ist dann für Sie geeignet, wenn Sie
  1. genug Selbstdisziplin aufbringen
  2. nicht übermäßig zu Aufschieberitis (Prokrastination) neigen
  3. keine große Gefahr sehen, sich zu verausgaben
  4. die fachliche Kompetenz mitbringen, Aufgaben/Aufträge eigenverantwortlich zu erledigen und Probleme zu lösen
  5. gut alleine sein können, ohne den regelmäßigen persönlichen Kontakt mit Kollegen
  6. die räumlichen Voraussetzungen zu Hause zur Verfügung haben
  7. diesbezüglich Akzeptanz und Unterstützung in der Familie finden

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