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Umfrage: Welche sind Ihre persönlichen Stressoren?

Viele stehen in der heutigen schnelllebigen und leistungsorientierten Gesellschaft unter Stress. Ist man über einen längeren Zeitraum dieser Stressbelastung (Distress) ausgesetzt, kann sich das auf die physische und psychische Gesundheit negativ auswirken. Auch die Lebensqualität wird merklich beeinträchtigt.
Die Stressbelastung ist allerdings individuell und davon abhängig, wie jeder Einzelne von uns eine herausfordernde Situation und deren Bewältigungschance wahrnimmt.
Dazu zwei Beispiele:
  1. Ein Mitarbeiter muss in einem Meeting vor einer größeren Teilnehmergruppe ein kurzes Referat zum Projektverlauf halten. Für diesen Mitarbeiter stellt diese Situation keine große Herausforderung dar, weil er es gewohnt ist, vor mehreren Personen zu sprechen, und sich auch selbst gerne präsentiert.
  2. Gleiche Situation, anderer Mitarbeiter: Dieser hat Schwierigkeiten, vor einer größeren Gruppe zu sprechen. Allein der Gedanke daran löst schon Panikgefühle aus.
Kurzum: gleiche Situation, unterschiedliche Wahrnehmung der Situation (vor einer größeren Gruppe sprechen) und damit der Bewältigungschance. Für den zweiten Mitarbeiter bildet die genannte Situation einen Stressauslöser (auch Stressor genannt). Nun muss die Wahrnehmung der Bewältigungschance nicht im direkten Zusammenhang mit der Situation stehen: So kann beispielsweise das Referat für den erstgenannten Mitarbeiter plötzlich eine größere Herausforderung werden, wenn er in einer „schlechten“ psychischen Verfassung ist – beispielsweise bedingt durch die kürzlich erfolgte Trennung von seiner Frau. Fazit:
Menschen können die objektiv gleiche Situation subjektiv unterschiedlich wahrnehmen, aber auch die ein und dieselbe Person kann die gleiche Situation unterschiedlich belastend bzw. stressig empfinden.
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Stress ist abhängig von der wahrgenommenen Bewältigungschance

Äußere und persönliche Stressauslöser

Grundsätzlich gilt es, zwischen äußeren und persönlichen Stressauslösern zu unterscheiden, wobei eine klare Trennung manchmal gar nicht so einfach ist. So kann etwa der Termindruck von außen vorgegeben oder persönlich auferlegt werden. Zu den äußeren Stressauslösern gehören solche, auf die wir selbst keinen oder kaum Einfluss haben, wie z. B. ein knapp vorgegebener Fertigstellungstermin vom Auftraggeber. Persönliche Stressauslöser sind in der Regel durch das eigene Denk- oder Verhaltensmuster bedingt: Nehmen wir an, Ihnen fällt das Neinsagen schwer. Daraus resultiert, dass Ihnen Kollegen Aufgaben zuschanzen, für die Sie eigentlich gar nicht zuständig sind. Sie „müssen“ mehr Aufgaben erledigen, das Arbeitspensum steigt und damit auch Ihre Belastung.
Je höher die Arbeitsbelastung und je geringer die Bewältigungschance ist, desto größer wird das persönliche Stressempfinden.

Umfrage: Welche sind Ihre Stressauslöser bzw. Stressverursacher?

(Zur Info: Auch die Teilnehmer der letzten Kurse und Präsenzseminare haben hier abgestimmt. Ihre Stimmen sind hier inkludiert.) Damit meine ich die Stressauslöser in Ihrem Arbeitsumfeld. Also jene, die dafür verantwortlich sind, dass Sie die Arbeit als belastend, als stressig empfinden. Dazu die heutige Umfrage. Wählen Sie aus der Auflistung jene Punkte aus, die bei Ihnen die größte Stressbelastung verursachen. Bei den äußeren und persönlichen Stressauslösern können Sie jeweils bis fünf Antworten auswählen. Sind Ihre Stressauslöser nicht gelistet, können Sie mir diese gerne unten in den Kommentaren nennen.


 

Mögliche Stressreaktionen

Aus den Stressauslösern resultieren (physische und/oder psychische) Stressreaktionen bzw. Stressfolgen.
Im Grunde sind das die Antworten unseres Körpers bzw. unserer Psyche auf die Stressauslöser.
Diese können Ärger, Wut, Angst, Schreck, Aufregung, Nervosität, Verunsicherung, Konzentrationsschwierigkeiten, chronische Müdigkeit, Magenprobleme, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit etc. sein.

Raus aus der Stressfalle

Der Stressfalle lässt sich nur entkommen, wenn man sich seinen Stressauslösern bewusst ist. Nachdem Sie diese kennen, überlegen Sie sich für jeden einzelnen Stressor, wie Sie diesen „bekämpfen“ bzw. in den Griff bekommen können, und halten Sie entsprechende Maßnahmen schriftlich fest. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass allein diese schriftliche Auseinandersetzung zu aufschlussreichen Erkenntnissen, zu Aha-Erlebnissen führen kann. Seien Sie sich auch bewusst, dass Sie den Weg aus der Stressfalle in der Regel nicht von heute auf morgen schaffen. Oft sind auch große persönliche (berufliche) Veränderungen erforderlich, um mehr Lebensqualität zu gewinnen. Abschließend ein Zitat eines Arztes, das ich mal aufgeschnappt habe:
Wenn Sie nichts gegen Ihren Stress unternehmen, so wird es früher oder später Ihr Körper für Sie tun. Und das ist dann meist eine sehr schmerzliche Erfahrung.

Fazit: Ein Blick auf das Umfrageergebnis

Mittlerweile ist die Umfrage abgeschlossen. Über 700 Teilnehmer haben abgestimmt und damit ergibt sich eine doch recht repräsentative Umfrage. Herzlichen Dank an dieser Stelle! Hier die Reihung der Stressauslöser, wobei ich die äußeren und persönlichen Stressauslöser in der Auswertung zusammengefasst habe (Mehrfach-Antworten waren möglich): (Zum Vergrößern klicken Sie auf die Grafik.) Nun ist das Ergebnis für mich teilweise doch etwas überraschend ausgefallen: Ist von Stressbelastung die Rede, geht man häufig davon aus, dass diese in unmittelbarem Zusammenhang mit dem hohen Arbeitspensum steht. Die Umfrage zeigt, dass ein hohes Arbeitspensum erst an 7. Stelle in der Reihung der größten Stressursachen steht, wenn man die äußeren und persönlichen Stressauslöser gemeinsam betrachtet. Für mich ebenfalls interessant an dem Abstimmungsergebnis ist, dass die größte Stressbelastung (1. – 3., gelber Balken) nicht aus äußeren Faktoren resultiert, sondern persönliche Ursachen hat. Also solche, die durch das eigene Denk- und/oder Verhaltensmuster bedingt sind. Oder anders formuliert:
Wir machen uns das (Arbeits-)Leben oft selbst schwer bzw. es liegt meist in unserer Hand, die Stressbelastung zu reduzieren!
Betrachtet man die äußeren Stressursachen getrennt, so wurden folgende Stressauslöser mit am häufigsten genannt: Diese Tatsache zeigt, dass Vorgesetzte und Unternehmer einen wesentlichen Beitrag leisten können, um die Stressbelastung ihrer Mitarbeiter zu reduzieren und somit die Arbeitsbedingungen zu verbessern, was letztendlich wieder dem Unternehmen zugutekommt.
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