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Stephan Wießler: Warum Ziele für Ihre Entwicklung wichtig sind

Ein Gastbeitrag von Stephan Wießler, Trainer und Coach mit dem Schwerpunkt mehr Selbstvertrauen:  Bei meiner Arbeit als Coach und Trainer bin ich über ein Phänomen immer wieder gestolpert: Ich hatte sehr oft Klienten, die sich in ihren Problemen förmlich gesuhlt haben. Das Muster war oft sehr ähnlich. Wenn ich sie gefragt habe, warum sie zu mir gekommen sind, dann erhielt ich häufig Antworten wie die folgenden:
„Ich möchte nicht mehr grübelnd im Zimmer sitzen.“ „Ich möchte nicht mehr alleine sein.“ „Ich möchte meinen Job nicht mehr machen.“ ...
Und jedes Mal, wenn ich nachgefragt habe, was sie denn gerne hätten, ging es immer so weiter. Sie haben mir stets lang und breit erklärt, was sie nicht haben möchten und wie schlecht es ihnen geht.

Viele Menschen wissen nicht, was sie wollen!

Ich habe dann weiter nachgehakt:
„Du hast mir nun erzählt, was Du alles nicht haben möchtest, aber erzähl mir doch mal, was Du willst!“
Und erneut kamen dieselben Muster zum Vorschein. Jeder Einzelne ist wieder darauf eingegangen, was er/sie nicht mehr haben möchte. Aber es ist kein Wort darüber gefallen, was die Person eigentlich gerne in ihrem Leben hätte. Der Fokus lag komplett auf dem Zustand, den die Person nicht wollte. Und genau dadurch wurde die Sache nur noch schlimmer. Denn wenn wir uns auf das konzentrieren, was wir nicht wollen, wo werden wir dann wohl hinsteuern? Wenn unsere Gedanken sich um den Zustand drehen, den wir eigentlich vermeiden möchten, in welchem befinden wir uns dann zwangsläufig? Natürlich genau in dem Zustand, den wir eigentlich gar nicht wollen. Und dadurch kommen wir da auch nicht raus.
Genau deshalb ist es so wichtig, seinen Fokus umzulenken. Und zwar auf die Dinge, die Sie haben möchten – also auf den Zustand, den Sie erreichen wollen.
Das schaffen Sie, indem Sie Ihre Gedanken auf eine gewünschte positive Zukunft ausrichten. Sie setzen sich also Ziele!

Wozu Ziele sinnvoll sind

1. Ziele justieren den Fokus neu

Wenn Sie nicht wissen, was Sie wollen, dann wird es schwer, etwas zu erreichen. Denn unsere Gedanken sind der erste Schritt in eine neue Richtung.
Wenn ich gar nicht darüber nachdenke, an einen bestimmten Ort zu gelangen, dann lande ich vielleicht zufällig dort – aber wahrscheinlicher ist, dass ich ihn niemals erreiche. Nehme ich mir hingegen fest vor, dorthin zu gelangen, werde ich sicherlich mehr Aufwand betreiben, um diesen Ort zu erreichen.
Wenn Sie sich also Ziele setzen, dann bringen Sie Ihre Gedanken weg von Ihren Problemen und den Zuständen, die Sie nicht mehr haben möchten. Fokussieren Sie Ihre Gedanken auf Dinge und Zustände, die Sie sich wünschen. Und schon haben Sie den ersten Schritt dafür getan.

2. Ziele motivieren

Dadurch, dass Sie sich auf Ihre Ziele konzentrieren, ändert sich auch Ihr Gefühlszustand. Motivation kommt auf. Sie haben dann das Gefühl, dieses Ziel erreichen zu wollen, und das gibt Ihnen Antrieb und Schaffenskraft. Dadurch haben Sie einen ganz anderen Zustand, als wenn Sie sich auf das konzentrieren, was Sie nicht mehr haben möchten.

3. Ziele bringen Erfolgserlebnisse

Mit jedem Ziel, das Sie erreichen, sammeln Sie ein Erfolgserlebnis. Und das ist essenziell für Ihre eigene Entwicklung. Denn durch Erfolgserlebnisse lassen Sie Ängste los, Vertrauen sich selbst stärker und glauben mehr an sich.
Jedes Mal, wenn Sie einen Erfolg haben, ist das ein Beweis dafür, dass Sie sich auf sich selbst verlassen können.
Genau das ist wichtig für Menschen, die dazu neigen, in ihre Probleme einzutauchen. Mit jedem Erfolgserlebnis werden nicht nur die Probleme weniger, sondern der Glaube an die Welt und an sich selbst ändert sich. Alles wird leichter. Mit ein wenig Ausdauer werden die Erfolgserlebnisse und die positiven Gedanken immer mehr, hingegen die negativen Gedanken und die eigenen Probleme immer weniger.

4. Ziele bringen Klarheit

Wer Klarheit hat, weiß, was er will. Aber wer keine Ziele hat, findet oft keine Klarheit. Wenn wir anfangen, uns Ziele zu setzen, wissen wir oft nicht genau, was wir eigentlich wirklich wollen. Die Sicht ist häufig noch unklar und wir stochern ein bisschen im Nebel. Das macht aber gar nichts! Denn mit jedem Schritt, den Sie durch diesen Nebel hin auf ein ungefähres Ziel gehen, wird die Sicht klarer.
Sie setzen sich Ziele und erlangen dadurch Klarheit. Durch diese Klarheit erkennen Sie Ihre wirklichen Ziele.
Deshalb fangen Sie einfach an, auch wenn die Dinge noch nicht so klar sind. Allein durch die Beschäftigung mit Ihren Zielen haben Sie schon einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht.

Wie Sie noch heute beginnen können

Nehmen Sie sich jeden Morgen zehn Minuten Zeit. Schreiben Sie in diesen zehn Minuten Ihre Ziele auf.
Achten Sie darauf, dass diese Ziele in der Gegenwartsform (z. B.: „Ich wohne in einer schönen Drei-Zimmer-Altbauwohnung in Hamburg.“) und so konkret wie möglich formuliert sind. Je konkreter, desto besser. Machen Sie das mit allen Zielen, die Ihnen einfallen. Wiederholen Sie diese Übung jeden Morgen über 30 Tage. Schauen Sie dabei nicht darauf, was Sie am Vortag notiert haben, sondern schreiben Sie jeden Morgen das hin, was Ihnen einfällt. Dadurch fallen irgendwann solche Ziele raus, die scheinbar doch nicht so wichtig sind. Es kommen neue hinzu und jene, die Ihnen wichtig sind, werden immer klarer. Denn Sie beschäftigen sich dann täglich mit dem, was Sie in Ihrem Leben haben möchten. Dadurch kann das entsprechende Bild immer deutlicher werden. Das alleine reicht natürlich noch nicht. Fangen Sie auch an, Ihre Ziele aktiv anzusteuern. Also tun Sie etwas dafür. Jeden Tag ein bisschen! Schauen Sie sich dazu Ihre notierten Ziele an und überlegen sich jeden Tag:
„Was kann ich heute tun, um diesem Ziel einen Schritt näher zu kommen?“
Übrigens habe ich bei meinen Klienten immer weiter nachgebohrt. Es war spannend zu sehen, wie sie sich das erste Mal wirklich damit beschäftigt haben, was sie wollen, und nicht mehr mit dem, was sie nicht mehr wollen.
Ihr Zustand hat sich komplett verändert und sie haben dann verstanden, wie wichtig es ist, sich auf das zu konzentrieren, was man haben will, und nicht auf das, was man nicht will.

Zur Person: Wiessler Stephan Wießler ist Trainer und Coach mit dem Schwerpunkt mehr Selbstvertrauen. Früher hatte er selbst keines, hat sich dann über Jahre seinen Ängsten gestellt und diese hinter sich gelassen. Irgendwann war ihm klar, was er wirklich am besten kann, hat seinen Job gekündigt und sich mit seiner Leidenschaft selbständig gemacht.

Seine Erfahrungen gibt er auch in seinem Blog für mehr Selbstvertrauen weiter. »


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