Christian Macha: Gedankenmanagement – was ist das und was kann es?

Zur Person:

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Christian Macha, Experte für Denk-, Handlungs- u. Kommunikationsoptimierung, Dozent für Mentale Kompetenz, Mentaltrainer der deutschen Speedway-Nationalmannschaft, Trainer/Coach für Führungskräfte und Teams in den Bereichen Gedankenmanagement, Kommunikation und Stressmanagement.


Gedankenmanagement – was ist das und was kann es?

Vielleicht kennen Sie das: Gedanken kreisen in Ihrem Kopf herum und bewirken, dass auch Sie sich im Kreis, nicht aber wirklich vorwärts bewegen. Wie entsteht so etwas und was können Sie dagegen unternehmen? Was können Sie tun, damit Ihr Leben einfach besser wird?

Eines vorweg: Jeder Mensch kann seine Gedanken verändern. Wenn ich Sie jetzt z.B. bitte, an Ihren letzten Urlaub zu denken, ist Ihnen das ohne Mühe möglich. Wenn ich Sie jetzt aber darum bitte, an Ihre Denkmuster, Einstellungen, Glaubenssätze, Werte, Ziele und Identitäten zu denken, werden Sie vielleicht erstmal stutzen.

Genau darum geht es im Gedankenmanagement.

Alles beginnt in Ihrem Kopf! Ob Erfolg oder Misserfolg, Gesundheit oder Krankheit, Dünnsein oder Dicksein, sportlich oder unsportlich, reich oder arm, glücklich oder unglücklich.

All das beginnt im Kopf. Doch wo und wie genau?

Unsere Wahrnehmung

Fangen wir ganz vorne an, bei unserer Wahrnehmung. Alles was uns umgibt wird über unsere Sinne wahrgenommen. Und das ist eine ganze Menge. Die Neurowissenschaft spricht von ca. 40.000 Reizen pro Sekunde, die überwiegend unbewusst von unserem Gehirn wahrgenommen werden.

Jetzt gerade lesen Sie diesen Artikel, doch wenn ich Sie bitte, Ihren Fokus auf das Hören zu richten, sind Sie mit Ihrer Aufmerksamkeit bei den Geräuschen, die Sie umgeben. Oder spüren Sie jetzt einmal bewusst Ihre Fußsohlen und Ihre Sitzfläche.

Unsere fünf Sinne sind einfach fantastisch und geben uns ein ganz subjektives Bild von der Welt, in der wir leben.

Erwiesen ist heute, dass ALLES Erlebte in unserem Gehirn abgespeichert wird. Wird das Erlebte mit einer großen Emotion verbunden, können wir uns gut daran erinnern, wie z.B. an unseren ersten Kuss, unser Haustier, aber auch an den Verlust der Oma oder an einen Streit.

Der Ablauf:

  • Nachdem die Sinnesreize in unserem Gehirn ankommen, wird zunächst einmal assoziiert. Das können Sie sich wie einen Suchlauf bei Google vorstellen. Unser kleiner Google (also unser Gehirn) bekommt jede Sekunde 40.000 Suchbegriffe, die er dann mit allen bislang erlebten Situationen, Personen und Eindrücken abgleicht.
  • Im nächsten Schritt, der Bewertung, wird eine Bilanz erstellt. Es wird festgestellt, ob der soeben erfahrene Sinnesreiz eher positiv, neutral oder negativ abgespeichert wurde. Die darauf folgende Emotion ist dann entsprechend positiv, neutral oder negativ.
  • Der letzte Punkt ist dann das Handeln und Kommunizieren (Verhalten), welche dann von der positiven, neutralen oder negativen Emotion geprägt sind.

Dieser soeben geschilderte Prozess findet innerhalb einer 3/1000-Sekunde statt. Täglich jagen uns ca. 60.000 Gedanken durch den Kopf, das macht ca. 22 Millionen Gedanken pro Jahr.

Spätestens hier wird deutlich, dass die Qualität unseres Lebens also mit der Qualität unserer Gedanken zusammenhängt.

Doch was macht denn jetzt den Unterschied zwischen meinem und Ihrem Denken aus?

Bevor ich auf den Unterschied eingehe, hier zunächst die Gemeinsamkeiten. Bitte machen Sie sich bewusst, dass wir Menschen relativ schwache Wesen sind. Selbst der kleinste Hund der Welt wird immer schneller sein als wir und ohne die Entdeckung des Penicillins könnten wir bereits an einem entzündeten Mückenstich sterben.

Der Mensch musste sich ob seiner Schwäche also Strategien entwickeln, um potentielle Gefahren rasch zu erkennen und entsprechend schnell handeln zu können. Das hat in der Steinzeit ebenso gut funktioniert wie heute.

Unsere biologisch determinierte Wahrnehmung, also die Fokussierung auf das Negative in unserem Alltag, führt dazu, dass wir unzufrieden sind, uns Sorgen machen und durch das negative Erleben den Körper schädigen.

Jeder negative Gedanke löst im Körper eine Stressreaktion aus.

Wir laufen also immer noch mit einem Wahrnehmungssystem aus der frühen Phase des Menschen umher, obwohl gerade wir in Deutschland in einem sehr sicheren Umfeld leben.

Raten Sie mal, welches Tier das nachweislich gefährlichste Tier in Deutschland ist?

Es ist das Reh. Durch das Reh sterben jährlich ca. 30 Menschen im Straßenverkehr. Weltweit ist die Mücke Killer Nummer 1.

Todesursache Nummer 1 ist laut WHO (Weltgesundheitsorganisation) und BGM (Bundesgesundheitsministerium) übrigens Stress. Stress verursacht Herz-Kreislauf-Störungen, ist für über 90% der Rückenschmerzen verantwortlich, ist Auslöser von Krebs, Diabetes, Übergewicht, Herz-/Hirninfarkte, Bluthochdruck, Impotenz, Schwächung des Immunsystems, Verdauungsstörungen etc.

Stress ist zudem Beziehungs-, Kommunikations- und Leistungskiller Nummer 1.

Ein effektives Gedankenmanagement entstresst und verbessert Ihre Lebensqualität immens!

Im Gedankenmanagement geht es auch um den Umgang mit Problemen

Wir Menschen mögen es einfach nicht, wenn wir das Gefühl haben, von einer Person, einem Ding oder einer Situation fremdbestimmt zu sein.

Wenn wir uns aufgrund der Person oder Situation zudem noch minderwertig fühlen oder gar Angst haben, fühlen wir uns umso schlechter.

Besonders in der alltäglichen Kommunikation, aber auch speziell im Management, dem Vertrieb und besonders in der Bildung ist es äußerst wichtig zu wissen, wie das menschliche Gehirn funktioniert und wie Sie dieses Wissen produktiv anwenden können.

Das Gedankenmanagement bietet Ihnen hierzu leicht zu lernende und transparente, allerdings im höchsten Maße effiziente Tools. Diese Tools wirken deswegen so gut, weil sie auf den Erkenntnissen der Neurowissenschaften und der Stressforschung basieren. Seitdem Wissenschaftler dem Gehirn beim Denken zusehen können, wissen wir, was wann, wie und wo im Gehirn geschieht und im Körper auslöst. Und das ist der nächste wichtige Aspekt:

Gehirn und Körper stehen immer in Wechselwirkung zueinander.

Im Gedankenmanagement geht es also um die Denk-, Handlungs- und Kommunikationsoptimierung.

Es findet seine praktische Anwendung im alltäglichen Leben. Eine einfache, aber sehr effiziente Übung nennt sich “Blue Focus”.

Übung: Blue Focus

Gerne sehen wir zunächst nur das Negative in unseren Mitmenschen. Üben Sie bitte zunächst einmal einen Tag lang ausschließlich die positiven Aspekte Ihrer Mitmenschen wahrzunehmen. Das ist zunächst sehr gewöhnungsbedürftig, aber mit der Zeit werden Sie einen positiven Effekt spüren.

Die Aufbauübung nennt sich “5+”:

Bereits während Ihnen beim Einkaufen fremde Menschen entgegenkommen, nennen Sie für sich 5 positive Dinge, die Ihnen an diesem Menschen auffallen. Hat er/sie z.B. eine modebewusste Frisur, oder achtet er/sie besonders auf sein/ihr Äußeres, hat er/sie etwas Gesundes eingekauft, oder wirkt er/sie besonders selbstbewusst, gelassen etc.? Bitte versuchen Sie es!

Für Fragen zu Gedankenmanagement können Sie mich gerne kontaktieren!

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