Die häufigsten Rechtschreibfehler – welche machen Sie?

Wer hat nicht so seine Rechtschreib- und Grammatikschwierigkeiten?! Wohl die meisten von uns. Im Folgenden eine Aufstellung der häufigsten Fehler.

pxb_rechtschreibfehler_Auch hier gibt es einen Fehler. Finden Sie ihn?

Welchem Anbieter würden Sie eher Kompetenz zusprechen?

Mit einem Schreiben, das vor Fehlern nur so strotzt, vermittelt man nicht unbedingt einen guten bzw. kompetenten Eindruck – und das gilt nicht nur für den Geschäftsbereich.

Als Beispiel: Nehmen wir an, Sie vergeben einen Auftrag und haben hierfür ein Angebot von zwei Dienstleistern erhalten. Das eine ist fehlerfrei, im anderen gibt es zahlreiche Fehler. Lassen wir mal den Preis außer Acht.

Welcher Anbieter hat bei Ihnen wohl bessere Karten? Welchem der beiden würden Sie eher Kompetenz zusprechen und dadurch einen Vertrauensvorschuss gewähren – ohne sie besser zu kennen?

Wohl eher jenem mit dem fehlerfreien Angebot, auch wenn das in Bezug auf fachliche Kompetenz gar nicht stimmen mag. Aber auch hier spielt der erste Eindruck eine gewichtige Rolle.

Der Unterschied zwischen Rechtschreib- und Grammatikfehlern

Formal unterscheidet man die Bereiche Rechtschreibung (Orthografie) und Grammatik, die sich in der Praxis aber häufig überschneiden.

Ein Text kann beispielsweise von der Rechtschreibung her korrekt sein, weil er keine falsch geschriebenen Wörter enthält, grammatikalisch (Zeichensetzung, Kasusverwendung, …) aber fehlerhaft.

Im allgemeinen Sprachgebrauch bzw. in der Praxis wird zwischen Grammatik und Rechtschreibung kaum unterschieden. Beispielsweise berücksichtigt die Rechtschreibprüfung eines Textverarbeitungsprogrammes auch grammatikalische Fehler.


Arten von Fehlern

Nun kommt es meiner Meinung nach immer auf die Art und die Anzahl der Fehler an. Ich unterscheide zwischen folgenden Arten von Rechtschreibfehlern:

  • Flüchtigkeitsfehler

    Da wären einmal die Flüchtigkeitsfehler. Ich kenne es ja von mir selbst: Wenn ich meinen Text nicht mindestens einmal durchlese, schleichen sich doch hin und wieder einige dieser Flüchtigkeitsfehler ein. Und noch etwas habe ich bei mir festgestellt:

    Je größer das Intervall zwischen Texterstellung und Korrekturlesen, desto mehr Fehler entdecke ich. Das liegt wohl daran, dass ich direkt nach dem Schreiben noch zu sehr im Text bin und die Fehler mir dadurch weniger ins Auge stechen.

  • Fehler aus Unsicherheit

    Fehler resultierend aus grammatikalischer Unsicherheit. Wenn man nicht direkten Zugriff auf einen Duden (hier die Online-Ausgabe) hat oder einen anderen entsprechenden Auskunftgeber, dann belässt man den Text in bester Hoffnung.

  • Fehler aus Unwissenheit

    Fehler aus Unwissenheit – dazu zähle ich solche Rechtschreibfehler, die wir als solche eigentlich nicht erkennen. Eben, weil sie uns als Fehler nicht bewusst sind.

Welche sind nun beliebte Fehler?

Hier eine Auflistung ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

Fehler 1: daß

Korrekte Schreibweise: dass

Begründung: Dass ist die korrekte Schreibweise (hier die genaue Regel gemäß Rechtschreibordnung). Nach kurzem Vokal folgt ein ss. Deshalb schreibt man Fuß auch mit ß.

Übrigens:

Das ß wird ausschließlich in der deutschen Sprache verwendet, abgesehen von der Schweiz und Liechtenstein. In diesen Ländern wird statt ß ein ss geschrieben.

Fehler 2: als/wie

Im Grunde einfach:

Wie verwendet man bei der Beschreibung einer Gleichheit oder einer relativen Angabe, beispielsweise mindestens doppelt so alt wie ich.  Als verwendet man bei der Beschreibung einer Ungleichheit. Auch hierzu ein Beispiel: Er ist somit älter als ich.

Fehler 3: seit/seid

Auch ein beliebter Fehler, der immer wieder auftaucht.

Seid ist die zweite Pluralform des Verbs sein, und seit bezieht sich immer auf die Zeit. Also seit mich meine Lehrerin auf diesen Fehler aufmerksam gemacht hat, mache ich ihn nicht mehr. Seid ihr damit einverstanden?

Fehler 4: tod/tot

Ganz kurz: Tod ist das Substantiv und tot das Adjektiv. Der Tod kam unerwartet und jetzt liegt er tot da.

Fehler 5: Standard/Standart

Standart – ein Fehler, den ich auch gelegentlich lese. Richtig muss es Standard heißen. Außer man will damit die Art ausdrücken, wie ein Mensch steht, also die „Stand-Art“. Allerdings wird man in diesem Zusammenhang eher von Haltung sprechen.

Fehler 6: Ein Leerzeichen vor einem Satzzeichen

In letzter Zeit sehe ich in Texten häufig ein Leerzeichen vor einem Satzzeichen (z. B. vor einem Komma, Punkt, Ausrufezeichen, Fragezeichen).

Beispiel: Nun , das ist falsch !

In der deutschen Rechtschreibung ist das eindeutig ein Fehler (im Französischen gibt es allerdings das Leerzeichen vor einem Satzzeichen).

Bei einem automatischen Zeilenumbruch kann es dadurch sogar vorkommen, dass ein solches Satzzeichen dann allein und verlassen in der neuen Zeile steht – unschön!

Dass es für dieses falsch gesetzte Leerzeichen sogar eine eigene Bezeichnung – „Plenk“ – gibt, habe ich erst bei einer Recherche festgestellt.

Fehler 7: Ja, auch ein schmales Leerzeichen („geschützter Leerschritt“) gibt es!

Aus Gründen der Leserlichkeit werden Zeichengruppen und Abkürzungen mit einem schmalen Leerzeichen (in MS Word mit der Tastenkombination Strg + Shift + Leertaste) zwischen den einzelnen Zeichengruppen getrennt.

Ein schmales Leerzeichen deshalb, damit bei einem automatischen Zeilenumbruch am Ende einer Zeile diese Abkürzungen nicht getrennt werden, was optisch auch nicht wirklich professionell aussieht.

Beispiele für die Verwendung der schmalen Leerzeichen:

z.B. » z. B.

i.d.R. » i. d. R.

s.o. » s. o.

Weitere häufige Fehler in diesem Zusammenhang:

Falsche Schreibweise Korrekte Schreibweise
Das Buch kostet 12€. Das Buch kostet 12 €.
100% Rückerstattung 100 % Rückerstattung
125g Butter 125 g Butter
§120a § 120a

Fehler 8: Striche unterschiedlicher Länge

Oft wird ein Bindestrich für einen Gedankenstrich verwendet – und umgekehrt. Ein Gedankenstrich ist länger als ein Bindestrich!

Die korrekte Verwendung von Binde- und Gedankenstrich wird hier ausführlich erläutert. Übrigens gibt es mehrere Striche, die als Satzzeichen verwendet werden: Viertelgeviertstrich, Halbgeviertstrich, Geviertstrich, Minus.

Fehler 9: Groß- oder Kleinschreibung nach einem Doppelpunkt?

Folgt nach dem Doppelpunkt ein selbstständiger Satz (mit Subjekt und Verb) oder ein Satz als direkte Rede, wird nach dem Doppelpunkt immer großgeschrieben. Beispiele:

Großschreibung nach einem Doppelpunkt: Ja, wenn hier ein vollständiger Satz folgt.
Sie hat mich gefragt: „Bei direkter Rede immer Großschreibung?“

Kleinschreibung nach dem Doppelpunkt: bei einem unvollständigen Satz.

Insbesondere in der Presse und in der Werbesprache gibt es die Tendenz, im Titel nach einem Gedankenstrich oder Doppelpunkt mit Großschreibung fortzufahren, da dies oft als ästhetischer empfunden wird. Korrekt ist in diesem Fall jedoch die Kleinschreibung.

Weitere häufige Rechtschreibfehler

Und hier noch weitere beliebte Rechtschreibfehler:

Falsche Schreibweise Korrekte Schreibweise
rauh rau
orginal original
assozial asozial
Seriösität Seriosität
Verwandschaft Verwandtschaft
vorraus voraus
Reperatur Reparatur
Singel Single
Babies, Hobbies Babys, Hobbys
Gruss Gruß
Grüsse Grüße
Rythmus Rhythmus
brilliant brillant
ein bischen ein bisschen
desweiteren des Weiteren
wiederspiegeln widerspiegeln
Imbusschlüssel Inbusschlüssel
Einfallspinsel Einfaltspinsel
Gelantine Gelatine
seelig selig
Akkustik Akustik

Produkt-Tipp – praktisch, da jederzeit griffbereit & alles auf einen Blick:


Schreibt man „kurz schließen“ oder „kurzschließen“? Funktioniert Kommasetzung nach Gefühl? Und hat, wer richtig schreibt, recht oder Recht? Alle Antworten leicht verständlich in diesem Buch:


Vom Duden empfohlene Schreibweise

Nun gibt es auch Wörter und Begriffskombinationen, die zwei Schreibweisen zulassen, die also beide korrekt sind. Für diese Fälle gibt es Empfehlungen von der Dudenredaktion.

Auch hierzu einige Beispiele:

Vom Duden empfohlene Schreibung Alternative Schreibung
recht haben Recht haben
sodass so dass
kennenlernen kennen lernen
sogenannt so genannt
Potenzial Potential
aufgrund auf Grund
aufwendig aufwändig
Albtraum Alptraum
Fantasie Phantasie
mithilfe mit Hilfe
selbstständig selbständig

Warum Groß- und Kleinschreibung wichtig ist

An einigen Beispielen veranschaulicht:

  • Der gefangene Floh
    Der Gefangene floh.
  • Er hat in Wien liebe Genossen.
    Er hat in Wien Liebe genossen.
  • Wäre er doch nur Dichter!
    Wäre er doch nur dichter!
  • Vor dem Fenster sah sie ihren geliebten Rasen.
    Vor dem Fenster sah sie ihren Geliebten rasen.
  • Wenn hinter Fliegen Fliegen fliegen, fliegen Fliegen Fliegen nach.

Komma richtig setzen

Abhängig davon, wo das Komma gesetzt wird, kann die Bedeutung des Satzes eine völlig andere sein:

  • Das Experiment funktioniert, nicht weglaufen!
    Das Experiment funktioniert nicht, weglaufen!
  • Komm, wir essen, Opa.
    Komm, wir essen Opa.
  • Das Medikament, nicht Alkohol, macht uns gesund.
    Das Medikament nicht, Alkohol macht uns gesund.

Kein Komma nach der Schlussformel

Häufig sieht man in E-Mails ein Komma nach der Schlussformel. Das ist allerdings falsch!

Der Duden schreibt dazu: „Die Grußformel […] steht ohne Punkt, Komma oder Ausrufezeichen.“ Also so:

Herzliche Grüße

Burkhard Heidenberger

Und so nicht:

Herzliche Grüße,

Burkhard Heidenberger

Kennen Sie weitere Rechtschreibfehler, die Ihnen immer wieder unterkommen?

Weiterführende Informationen:


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Kommentare

  • gueze

    Da hätte ich glatt noch etwas für die Liste:

    Der Unterschied zwischen “am” (=an dem) und “auf dem” ist zwar kein Rechtschreibfehler im engeren Sinn, aber gerade in letzter Zeit fallen mir hier wieder besonders viele Fehler, auch in namhaften Medien, auf. Dabei kann es doch nicht so schwer sein, im Zweifelsfall die Probe zu machen … am (an dem) Weg oder auf dem Weg? … am (an dem) Tisch auf dem Tisch?

    Wo genau steht etwas, das “am Plan” steht? Sind wir überhaupt unterwegs, wenn wir “am Weg” sind? Dass das Essen “am” Teller ist, kann sein, ist aber eher unappetitlich.

    Liebe Grüße
    Günter

    • Tamara

      Lieber Günter,

      “auf+dem” mag im Bundesdeutschen falsch sein, jedoch nicht im österreichischen Standarddeutsch. Da es sich hierbei um ein Phänomen der Standardvarietät handelt, ist die Schreibweise somit korrekt. Möglich, dass auch Berichterstatter in Bayern diese Variante verwenden.

      Ich zitiere aus “DUDEN. Österreichisches Deutsch. Eine Einführung von Jakob Ebner”:

      “Präpositionen

      In vielen Fällen können Präpositionen anders verwendet werden als in Deutschland oder es werden andere Präpositionen an ein Verb oder Substantiv angeschlossen.

      am: “auf dem” (nicht bei Feminina)
      am rechten Auge
      am Boden
      am Gehaltszettel
      etc.”

      (Das Buch ist als PDF online gratis verfügbar.)

  • gueze

    Mir scheint es noch wichtig, darauf hinzuweisen, dass die Schreibweise “Babys” dank Rechtschreibreform (nur) im Deutschen (leider) korrekt ist; im Englischen heißt es natürlich nach wie vor Baby (EZ), Baby´s (Gen.), Babies (MZ).

    Zum “dass” möchte ich ergänzen, dass auch der Unterschied zwischen “das” und “dass” eine gut frequentierte Falle ist.

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Danke für die Info bzgl. Babys.

  • claudiasellhoff

    Laute, Regeln, Wortbausteine und grammatische Aspekte müssen beherrscht werden, um (mehr oder weniger ;-) richtig zu schreiben.

    Die schönste Stilblüte taucht meiner Meinung nach im Bereich der Regeln auf:

    Wein trinken in Massen ist ratsam. –> Es muss natürlich “in Maßen” heißen, da wie oben bereits erwähnt, nach einem langen Vokal nicht zwei Konsonanten stehen.

    Doch auch Fehler im Bereich der Wortbausteine (Morpheme, d. h. wo kommt das Wort eigentlich her?) bieten mitunter ein Schmunzeln, wie:

    Der Hund ist ein Schnitzel. (“isst” von essen)

    Grammatische Fehler im Satzbau (und ich gehe jetzt nicht auf die Vernachlässigung dem äh des Genitivs zugunsten dem äh des Dativs unter weiterer Missachtung des Akkusativs ein …) können auch schön sein, weil der Sinn des Satzes durchaus komisch werden kann. So schrieb mal zu Schulzeiten eine verärgerte Lehrerin an die Tafel:

    “Ihr schreibt jetzt eine Seite DIN A 4!” Taten wir. :-)

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Vielen Dank für die tollen Beispiele an Stilblüten. :-)

  • Thomas Wilhelm

    Hallo Herr Heidenberger,

    ein schöner Artikel. Leider bin ich jedoch der Meinung, dass auch Ihnen ein Rechtschreib- bzw. Grammatikfehler unterlaufen ist. Sollte es in dem Beispielsatz „Sie lesen gerade einen Zeitblüten-Artikel – einer von vielen in meinem Blog“ nicht eigentlich heißen: „ … – einen von vielen in meinem Blog“?

    Liebe Grüße
    Thomas Wilhelm

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Vielen Dank für Ihren Hinweis, Herr Wilhelm!

      Sie haben natürlich recht! Wegen der Kasuskongruenz muss es korrekterweise „einen von vielen“ heißen. Mit meiner Formulierung dieses Satzteils bezog ich mich allerdings auf eine Auslassung: „… – (dies ist) einer von vielen …“

      Schöne Grüße

  • Günter Möller

    Ja, auch ein schmales Leerzeichen (“geschützter Leerschritt”) gibt es!
    Am Apple Macintosh erzeugt man in allen Programmen einen „geschützter Leerschritt” mit der Tastenkombination Alt + Leertaste.

    Ein weiterer beliebter Fehler sind falsche Anführungszeichen. ;-)

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Danke für die Apple-Tastenkombination, Herr Möller!

      Ja, die falschen Anführungszeichen sind mir bewusst. :-) Leider wird diese falsche Darstellung bei der Eingabe des Textes direkt in den CMS-Texteditor (von WordPress) automatisch erzeugt. Wird der Text aus MS Word übernommen, werden die Anführungszeichen richtig dargestellt.

  • Pia

    Interessant wird es auch bei dem kleinen Wörtchen “man”, welches ja so geschlechtsneutral sein soll und doch immer häufiger als “mann” in vielen Beiträgen und Texten auftaucht! Na, wer da wohl der “Vater” des Gedankens ist!! :-)

  • Malte

    Ein weiterer Fehler, den ich immer häufiger beobachte: das Pronomen “sie” wird wie die Höflichkeitsform “Sie” groß geschrieben.

  • Malte

    Noch eine Anmerkung zu den Stilblüten: auch die neue Rechtschreibung produziert solche.

    “Den Teller leer essen” (den leeren Teller essen) entspricht nach meinem Sprachgefühl keineswegs dem Ausdruck “Den Teller leeressen” (essen, bis der Teller leer ist). Ich nehme mir daher manchmal bewusst die Freiheit, von der “amtlichen” Schreibung abzuweichen.

    • Buchner Rainer

      Ganz Ihrer Meinung, Herr Malte. Gerade bei solchen zusammengestellten Wörtern ist die Kompetenz des Hinhörens der Reformexperten gering. Im Heidenberger-Beispiel “so dass” oder “sodass” (was beides erlaubt sein soll) ist der Bedeutungsunterschied so groß, dass er nicht überhört werden dürfte.

      “Ich mache das so, dass es gelingt.” (Hier finde ich die Trennung akustisch zwingend) Oder: “Es misslang, sodass die Arbeit umsonst war.” (Hier finde ich die Zusammenfügung akustisch zwingend)

  • Patzi

    Super Zusammenstellung, Herr Heidenberger!

  • Ingeborg Gollas

    Lieber Herr Heidenberger,

    Ihre Idee mit den Rechtschreibfehlern war bei mir wieder mal ein Volltreffer innerhalb Ihrer immer interessanten Beiträge. Danke!

    Lieben Gruß, Ingeborg Gollas

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Freut mich, Frau Gollas!

  • Stefanie Ruffen

    Mein Liebling unter dem Motto: “Satzzeichen retten Leben!”

    1. Komm, wir essen Opa!
    2. Komm, wir essen, Opa!

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      :-)

      Oder:

      Die Hochzeit ist geplatzt – er wollte sie nicht.
      Die Hochzeit ist geplatzt – er wollte, sie nicht.

      Zum Thema „Satzzeichen retten Leben!“ habe ich auch ein Beispiel:

      Der König schrieb:

      Hängt ihn, nicht freilassen!
      Hängt ihn nicht, freilassen!

    • Georg

      Da gibt es natürlich auch noch den schönen Feuerwehrspruch:

      Der brave Mann denkt an sich selbst zuletzt.
      Der brave Mann denkt an sich, selbst zuletzt.

      Viele Grüße Georg W.

  • Anton Hartmann

    Eine in letzter Zeit oft gesehene Unart der Preisanschrift wollte ich hier auch noch erwähnt haben:

    Man sieht immer wieder stehen: CHF 5.60.- oder € 7.80.-.

    Offenbar wissen die Leute nicht mehr, wofür der Punkt und Strich in Beträgen stehen, nämlich für die Rappen bzw. Cents.

    Die richtige Schreibweise ist CHF 5.60 oder eben € 7.80

    Alles klar?

  • M Börsig

    Oft liegt es nicht an der Rechtschreibung, sondern am Rechtdenken, z.B.:

    “Wir lieben uns” – das mag ja zutreffen, soll aber wohl “Wir lieben einander” bedeuten.

    Schön sind aber auch Interpunktionsspiele:

    “Alle Macht geht vom Volke aus.”
    “Alle Macht geht vom Volke. Aus.”

  • Joachim von Heine

    Zum Thema Satzzeichen:

    Zehn Finger hab’ ich an jeder Hand, fünfundzwanzig an Händen und Füßen.

    Zehn Finger hab’ ich, an jeder Hand fünf, und zwanzig an Händen und Füßen.

  • Maria

    Hallo,

    Sie schreiben: “Im Französischen gibt es das Leerzeichen vor einem Satzzeichen”.

    Können Sie mir sagen, wo Sie das gelesen haben? Ich bin nämlich Französin und habe immer ein Leerzeichen vor einem Satzzeichen gesetzt. Und alle Franzosen, die ich kenne, schreiben auch so.

    Deshalb würde es mich interessieren, woher Sie Ihre Quellen haben.

    Danke.

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Ich verstehe Ihre Frage nicht ganz. Wenn Sie schreiben, dass Sie als Französin immer ein Leerzeichen vor einem Satzzeichen gesetzt haben bzw. setzen, dann entspricht das ja genau meiner Beschreibung:

      Im Französischen gibt es das Leerzeichen vor einem Satzzeichen.

    • Maria

      Ich sehe erst jetzt, dass mir ein Fehler unterlaufen war! Ich meinte natürlich “nie” und nicht “immer”, also: in Frankreich wird kein Leerzeichen vor Komma und Punkt gesetzt. Allerdings vor den anderen Satzzeichen (Doppelpunkt usw.).

      Danke für Ihren Artikel!

  • Sabine Jacob

    Lieber Herr Heidenberger,

    ich fand diesen Artikel über die häufigsten Rechtschreibfehler sehr interessant und bin der Meinung, man sollte sich diese Fehlerübersicht ausdrucken können und sich neben dem PC legen oder anpinnen. Falls man sich dann nicht sicher ist, genügt ein Blick auf die Übersicht und man merkt sich dann schneller die richtige Schreibweise.

    Was mich allerdings seit Jahren stört und auch von vielen Firmen geschrieben wird, ist das Wort “Strasse”. Die Straße wird nach wie vor mit einem ß geschrieben, und nicht, wie viele glauben mit ss. Warum dies nicht mal den Firmen auffällt, wundert mich.

    Eine schöne Situation mit meiner damals 6 oder 7 Jahre alten Tochter: Das Kind hatte gerade in der Grundschule lesen und schreiben gelernt, und versucht nun ihr Wissen anzuwenden. Wir gehen durch die Stadt, kommen an einem Schild vorbei. Ein Aufschrei der Kleinen: “Mama, guck mal, die haben FUSS geschrieben. Dabei wird Fuß mit einem ß geschrieben! Die können ja nicht einmal richtig schreiben.” Ja, und da stand tatsächlich “Fusspflege”!

    Und schaut man sich heute im Drogeriemarkt Fußpflegeartikel an, findet man tatsächlich die falsche Schreibweise mit ss immer noch.

    Viele Grüße

    Sabine Jacob

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Strasse, Füsse, Grüsse, … ja, Sie haben recht, das sind tatsächlich häufige Fehler.

    • Hans-J. Kolbe

      Sehr geehrte frau Jacob,

      Ich meine schon lange, dass unsere falschschreibung vernünftig reformiert werden sollte. Die unsägliche reform von 1996 hat zum beispiel das ‘S’-problem keineswegs zufriedenstellend, also vereinfachend, geregelt. So dürfen die lernenden weiterhin rätseln wie das stimmlose (scharfe) ‘S’ zu schreiben ist: “nest”, “besser”, “freßnapf”. Dabei ließe sich das problem leicht lösen. Wie, kann ich bei interesse mal darstellen.

      Zudem hat die kommission die wichtigsten fehlerquellen, nämlich gross-/kleinschreibung, dehnung und doppelkonsonanten, wenn überhaupt, in keinster weise klar und vereinfachend bearbeitet.
      Oder, warum wird jeder unserer laute, vokale wie konsonanten, immer noch mit mindestens zwei (bei ‘F’ vier, bei ‘K’ an die zehn) zeichen wiedergegeben (z.b.’wer’, sehr’, meer’; ‘für, ‘vor’, ‘affe’, ‘pharao’, usw., usw.)?

      Warum schreiben wir folgende und ähnliche wörter falsch: ‘ab’, ‘und’, ‘weg’? Wir sprechen doch kein -B, -D oder -G am ende, sondern ‘-P’, ‘-T’, ‘-K’.

      Es gibt noch sehr viel zu reformieren.

      • Christina

        Im Gegensatz zu Herrn Kolbe bin ich der Meinung, dass die deutsche Sprache durch viele dieser Gepflogenheiten reicher wird. Ich finde, es ginge durch die beschriebenen Vereinfachungen einiges an Tiefe verloren.

        Höchst unglücklich bin ich stets über als Elativ verwendete Indefinitpronomen (keinster Weise) und gesteigerte Absolutadjektive (perfekteste). Darüber hinaus verstehe ich nicht, warum ständig der Konjunktiv falsch verwendet und bald jedes Wort mit “s” am Ende mit einem Apostroph versehen wird.

        Dafür fällt es mir oft schwer, die Kommaregeln korrekt anzuwenden.

      • jupp

        „in keinster Weise“ ist ähnlich wie „einzigster“ oder „optimalster“ falsch.

        Es muß heißen: in keiner Weise, optimal, einzig, Optimal heißt bestmöglich , also kann nichts besser als bestmöglich sein , einzig ist ebenfalls nicht steigerungsfähig , entweder es ist einzig oder nicht.

        Ähnlich verhält es sich tot. Wenn etwas tot ist , kann es nicht „töter“ sein.

        Noch eine kleine Stilblüte eines Hinweisschildes an der B96:

        „Es liegt in deine Hände, schützt den Wald vor Brände“. Autsch!!

  • Gero

    Hallo Herr Heidenberger,

    zum Thema Satzzeichen fällt mir auch noch was ein. Jeder kennt das schöne Sprichwort: Der brave Mann denkt an sich selbst zuletzt. Manche Leute halten sich an diesen Satz, allerdings mit einem zusätzlichen Komma: Der brave Mann denkt an sich, selbst zuletzt.

    Daran sieht man, ein Komma kann den Sinn des Satzes verdrehen.

    Vielen Dank für Ihre Beiträge.

    Sie sind praktisch mein Lieblingsratgeber oder Sie sind praktisch, mein Lieblingsratgeber.

    Ihr Gero

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Schöne Beispiele! :-) Danke schön, Gero!

  • Sandra Götz

    Toller Beitrag, wichtiges Thema. Meine persönlichen Top 10 der deutschen Sprachfallen auf meinem Blog decken sich teilweise sogar mit deiner Auflistung. Aber mir ist die Auswahl wirklich schwergefallen. ;) LG Sandra Götz

  • Louise

    Hallo Herr Heidenberger,

    fast täglich muss ich mich ärgern über z. B. … am 1. April diesen Jahres … . Selbst TAGESSCHAU-Sprecher machen diesen Fehler, und in unserem Lokalblättchen findet man häufig haarsträubende Fehler bereits in den Artikel-Überschriften.

    Grüße von Louise

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Ja, „am … diesen Jahres“ anstatt „… dieses Jahres“ ist tatsächlich ein Fehler, den man recht häufig liest. Danke Louise!

  • Gaby

    Hallo Herr Heidenberger,

    seit wann ist „Bei direkter Rede immer Großschreibung?“ ein ganzer Satz? Da fehlt ja wohl das Prädikat…

    Bei dem Test, den Sie verlinkt haben, hatte ich meine Fehler hauptsächlich im Zusammen- und Getrenntschreiben, weil die Regeln m. E. nicht logisch sind. Da hilft nur stupides Auswendiglernen bzw. immer wieder Nachgucken.

    Und das Wort Straße wird vermutlich häufig mit zwei ss geschrieben, weil es in vielen anderen Sprachen kein ß gibt.

    Grüße von Gaby

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Hallo Gaby,

      stimmt, es ist kein ganzer Satz und das muss er für eine direkte Rede auch nicht sein. Aber weil es sich eben um eine direkte Rede handelt, wird der „unvollständige“ Satz nach dem Doppelpunkt großgeschrieben. Wäre dieser Beispiel-Satz keine direkte Rede, würde er nach dem Doppelpunkt kleingeschrieben.

  • Martin

    “Komm wir essen, Opa!” oder “Komm wir essen Opa!”

  • Monika Bührig

    Hallo, ich erinnere mich aus meiner Schulzeit noch an den Satz:

    Der Schulrat sagt, der Lehrer ist ein Esel.

    Der Schulrat, sagt der Lehrer, ist ein Esel.

    Liebe Grüße – Monika Bührig

  • Mechthild Juny

    Hallo in die Runde, in unserem Deutschunterricht erklärte die Lehrerin anhand eines kleinen Verses die Wichtigkeit der richtigen Kommasetzung:

    Alles Unglück wünsch ich dir,
    fern vom Leibe bleibe mir,
    alles Unglück treffe dich,
    niemals aber denk an mich.

    Alles Unglück wünsch ich dir
    fern vom Leibe, bleibe mir
    alles, Unglück treffe dich
    niemals, aber denk an mich.

    Liebe Grüße Mechthild Juny

  • Sabine

    Die Bayern haben es leicht mit der Unterscheidung von “das” und “dass”, weil der Unterschied im Dialekt deutlich wird.

    Des hätt in net denkt, dass des wahr is.
    des = das
    dass= ,dass

    Übersetzung: Das hätte ich nicht gedacht, dass das wahr ist.

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Wie bei uns Südtirolern! ;-)

  • Anke Sommer

    Lieber Herr Heidenberger, ich dachte, lt. neuer Rechtschreibung wird die Anrede klein geschrieben. Ich mache das nicht – ist das dann falsch?

    Wie schreibt man: Ihr zwei oder Ihr Zwei?

    Ach, ja – deutsche Sprache, schwere Sprache. Lach.

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Nur „Ihr zwei“ ist korrekt.