Der Greis und die Früchte des Baumes

Ein Unternehmer beobachtete einen schwachen alten Mann, der in einem Obstgarten einen Baum pflanzte.

Schließlich sprach er den Greis an:

„Wenn du in deinem hohen Alter noch Gemüse anpflanzen oder auch etwas bauen würdest, könnte ich das verstehen. Aber einen Baum pflanzen, der seine ersten Früchte erst in mehreren Jahren tragen wird, kann ich nicht nachvollziehen.“

Der Greis erwiderte ihm mit einem Lächeln:

„Das ist zwar mein Baum, aber ich pflanze ihn nicht für mich. Meine Nachkommen werden die Früchte ernten. So wie meine Vorfahren diesen Obstgarten angelegt haben, der mir mein Leben lang reichlich Früchte geschenkt hat.“

Der Unternehmer bedankte sich für die Antwort und wurde nachdenklich. Der Greis schien die Gedanken des Mannes zu lesen:

„Nun hat mein Baum, der erst in zehn Jahren abgeerntet werden kann, wohl jetzt schon Früchte getragen!“

Autor unbekannt

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Kommentare

  • Siamstella

    Die Geschichte gefällt mir sehr gut. Es gibt eine ähnliche Geschichte, die mir ebenfalls sehr gut gefallen hat.
    Fatma versteht sich nicht mit ihrer Schwiegermutter. Das Verhältnis wird unerträglich und eines Tages beschließt sie einen Shamanen um Hilfe zu bitten ihre Schwiegermutter umzubringen. Der gab ihr ein Gläschen Öl und beauftragte Sie, jeden Tag ihre Schwiegermutter mit diesem Öl zu massieren. Und wenn das Gläschen Öl verbraucht sei, wäre ihr Problem erledigt. Wie aufgetragen auch getan. Bei jeder Massage wurde ihr Verhältnis zur Schwiegermutter immer besser und besser. Ja es kam sogar bis zur gegenseitigen Zuneigung. Nun bekam Fatma es mit der Angst. Rannte zum Shamanen erzählte ihm was passiert sei und bat ihm ihr zu helfen, das ihre Schwiegermutter nun doch nicht sterben möge. Wieder kam der Shamane mit einem Gläschen Öl und erklärte ihr, sie brauche nur so weitermachen wie bisher und alles wäre gut.

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Vielen Dank für diese Geschichte, Siamstella!