Wozu soll eine Mindmap gut sein?

Kennen Sie Mindmapping? Wenn nicht, dann möchte ich Ihnen kurz einen Überblick verschaffen, welche tolle Möglichkeiten Sie damit haben.

Eine Mindmap ist ein hervorragendes „Planungsinstrument“. Vor mehreren Jahren habe ich einen Mindmapping-Kurs besucht. Danach war ich vollauf begeistert und bin bis heute nicht mehr davon losgekommen. Aber jetzt der Reihe nach.

Was versteht man unter Mindmapping?

Mindmapping ist eine von Tony Buzan entwickelte grafische Methode, um den Zusammenhang verschiedener Begriffe/Prozesse/Abläufe optisch darzustellen.

Hier ein Beispiel einer Mindmap (Bildquelle):

wiki-mindmap

Wie erstellt man eine Mindmap?

Nehmen wir an, Sie müssen eine Rede halten. Ihre Rede können Sie mit Mindmapping planen.

Machen wir das Ganze gemeinsam, Schritt für Schritt:

  1. Nehmen Sie dafür ein großes Blatt Papier zur Hand. Wenn ich eine Mindmap erstelle, nehme ich dafür immer einen großen Bogen Papier und hefte ihn an die Zimmerwand. Idealerweise im Querformat.
  2. Nun schreiben wir in die Blattmitte unser Schlüsselwort – das wäre in unserem Fall das Thema der Rede. Dann kreisen wir unser Thema ein. Wer will, kann das Kernthema auch farblich hervorheben. Hauptsache, es sticht ins Auge.
  3. Dann notieren wir uns auf einem „Schmierblatt“ alles in Stichworten, was uns auf die Schnelle zur Rede einfällt. Also ein Brainstorming. Sie müssen dabei auf keine besondere Reihenfolge achten, einfach drauflosschreiben. Dann haben Sie ein Notizblatt mit den ersten Ideen. Nun gilt es, diese zu ordnen, zu verknüpfen, zu ergänzen und zu erweitern. Und hier kommt unsere Mindmap ins Spiel.
  4. An unser zentralesThema hängen wir Zweige an, sogenannte Hauptäste. Diese Zweige bilden unsere Gedankengänge, unsere Ideen, unsere Aktionen. Werfen wir hierfür einen Blick auf unseren Schmierzettel und überlegen, welche Oberbegriffe wir für die Hauptäste verwenden können. So können vom Zentrum beispielsweise folgende Äste abzweigen: Vorbereitung, Einleitung, Mittelteil, Schluss, Spannungsbogen.
  5. Diese Oberbegriffe werden jeweils direkt über den gezeichneten Ästen notiert. Am besten in Großbuchstaben. Von jedem Hauptast zweigen dann weitere Nebenäste mit Begriffen ab.
  6. Und von den Nebenästen zweigen dann wiederum Äste ab. So können wir unsere Planung der Rede immer detaillierter gestalten.

Sie können sich so eine Mindmap wie einen Baum von oben betrachtet vorstellen. In der Mitte sehen Sie den Stamm, von dem aus die starken Hauptäste abzweigen. Aus den Hauptästen wachsen Nebenäste, von diesen wiederum weitere Zweige.

Der bunte Baum

Ich verwende für die Hauptäste eine eigene Farbe. Dann eine weitere Farbe für die von den Hauptästen abzweigenden Nebenästen etc. Auch Bilder zu den einzelnen Begriffen peppen die Mindmap auf. Je bunter und kreativer Sie werken, desto einprägsamer und mehr Spaß macht das Mindmapping.

Die Vorteile von Mindmapping

Vielleicht mag Ihnen diese Methode anfangs ungewohnt erscheinen. Mir erging es ja nicht anders. Aber die Vorteile werden Sie überzeugen, wenn Sie Ihre erste Mindmap betrachten. Und diese Vorteile sind:

  • Eine Mindmap fördert die Kreativität.
  • Man erhält einen tollen Überblick auch bei komplexen Zusammenhängen.
  • Das Ergänzen und Erweitern von Informationen ist jederzeit möglich, ohne dabei die Übersichtlichkeit einzuschränken. Man kann also jederzeit neue Äste einfügen.
  • Durch die grafische Darstellung prägen sich die Informationen besser ins Gedächtnis ein.
  • „Zusammengehöriges“ kann einfach miteinander verknüpft und damit Zusammenhänge sichtbar gemacht werden.

Wo kann Mindmapping eingesetzt werden?

Mindmaps können für diverse Zwecke genutzt werden. Hier einige Einsatzgebiete, mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe:

  • Projekte planen
  • Zielplanung
  • Veranstaltungen organisieren
  • Meetings und Besprechungen planen
  • Aufbau eines Vortrags
  • Seminar, Kurs planen
  • persönliche Notizen strukturieren
  • Zeitplanung

Wochenplan-MindMap

Eine Mindmap kann auch für die Wochenplanung verwendet werden …

Mindmapping-Software

Nun gibt es auf dem Markt zahlreiche Anbieter von Mindmapping-Software, mit denen Sie schnell eine Mindmap gestalten können.

Empfehlen kann ich die wohl bekannteste Mindmapping-Software FreeMind. Dieses kostenlose Programm ist OpenSource und bietet trotzdem eine große Funktionsvielfalt.

ChatGPT und Co.

KI-basierte Tools – wie zum Beispiel ChatGPT – können durchaus auch kreativitätsfördernd sein.

Sie geben z. B. eine Aufgabenstellung oder ein Problem vor und das Tool generiert automatisch Ideen und Lösungen. Sie können also ChatGPT als Ideengenerator nutzen und die generierten Vorschläge als Inspiration für Ihre eigenen Ideen und Lösungsansätze weiterverwenden.

Mein Tipp, wenn Sie ChatGPT nutzen: 

Auch wenn ChatGPT keine visuellen Darstellungen generieren kann, erstellt die KI eine wirklich brauchbare textbasierte Gliederung einer Mindmap, und zwar zu jedem beliebigen Thema. Anschließend können Sie diese Gliederung bei Bedarf einfach in eine visuelle Mindmap übertragen.

Die entsprechende Anleitung (Prompt) lautet:

Erstelle eine Mindmap zum Thema […].


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Meine Erfahrung mit einer MindMapping-Software

Mittlerweile bin ich von der Verwendung einer Software abgekommen und mache Mindmaps wieder „händisch“. Der für mich wesentliche Vorteil von Mindmapping ist die Förderung des kreativen Prozesses. Also während ich schreibe, zeichne oder male, kommen die Ideen.

Dieser Kreativitätsprozess wird beim Arbeiten mit der Software eher eingeschränkt, so zumindest mein persönlicher Eindruck. Auch die von mir so geschätzte Übersichtlichkeit, vor allem bei komplexen Themen, war für mich mit der Software nicht gegeben. Das liegt am beschränkten Bildschirmformat bzw. an den DIN-A4-Ausdrucken. Es gibt zwar die Möglichkeit, eine Mindmap auf mehrere DIN-A4-Ausdrucke aufzuteilen, das Zusammenstoppeln ist dann allerdings etwas aufwendig.

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Kommentare

  • Jessi Lu.

    Hallo Burkhard,

    danke für die tolle Einführung. Mit Farben und Bildern habe ich persönlich in einer Mind Map noch nicht gearbeitet, ich stelle es mir allerdings sehr lustig vor. Ich werde es bei Gelegenheit einmal ausprobieren.

    Du bist hier ja größtenteils nur auf die eigene Nutzung eingegangen, aber im Team ist Mindmapping auch eine tolle Umsetzung. Man kann die Gedanken der anderen auffassen und eigene daraus entwickeln. Die Kommunikation steigt und man hat ein kleines “Team-Event”, dass die Atmosphäre etwas auflockert.

    Übrigens haben wir bei uns im Startup-Blog auch einen kleinen Beitrag zu Mind Map verfasst. Wir haben neben Organisation und der tollen Präsentation auch weitere Bereiche erläutert, die Mind Map verbessert. Hier geht´s übrigens zum Artikel: https://blog.zenkit.com/8-creative-ways-to-use-a-mind-map-195693da0898