Leistungskurve: Was Zeitmanagement mit Ihrer inneren Uhr zu tun hat

Jeder Mensch hat einen individuellen Biorhythmus, der sich auch in seinen unterschiedlichen Phasen der Leistungsfähigkeit zeigt.

Dieser Rhythmus wird von der sogenannten inneren Uhr vorgegeben, welche durch einen Nervenkernbereich in unserem Zwischenhirn gesteuert wird.

Sie kennen sicher Menschen, die frühmorgens voller Elan aus dem Bett springen und gleich Bäume ausreißen können – Morgenmenschen. Vielleicht gehören Sie selbst zu dieser Gruppe.

Dann wiederum gibt es jene, die erst zur späteren Stunde richtig in die Gänge kommen. Ich zähle mich eher zur letzteren. Daran zeigt sich der unterschiedliche Biorhythmus, also der unterschiedliche Verlauf des Leistungshochs und -tiefs.

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Offensichtlich ein Leistungstief … (Bild: Fotolia©chalabala)

Was hat Zeitmanagement mit der inneren Uhr zu tun?

Vielleicht haben Sie sich diese Frage beim Lesen des Titels gestellt. Die Antwort darauf: viel!

Wer beim Zeitmanagement seinen Biorhythmus berücksichtigt, arbeitet in der Regel effizienter. Optimal wäre der Einklang des (Arbeits-)Tagesablaufs mit unserem Biorhythmus. Leider lässt sich unsere Zeitplanung nicht immer mit unserer im Tagesverlauf variierenden Leistungsfähigkeit („Leistungskurve“) vereinbaren.

Vor allem Schichtarbeiter kennen diese Problematik. Die plötzliche Umstellung auf unterschiedliche Wach- und Schlafphasen nimmt der Körper nur ungern auf sich.

Ist der Körper permanent solchen Umstellungen unterworfen, bedeutet das für ihn Stress, aus dem negative Folgen resultieren können. Um nur einige zu nennen: Schlafmangel, Gereiztheit, Nervosität, Unkonzentriertheit, Appetitlosigkeit oder gesteigerter Appetit.

So lernen Sie Ihre innere Uhr kennen

Um den eigenen Biorhythmus soweit wie möglich zu berücksichtigen, gilt es, auf die innere Uhr zu achten bzw. sie zuerst kennenzulernen. Das gelingt durch Beobachtung.

Beobachten Sie ganz bewusst Ihre Leistungsfähigkeit im Laufe des Tages – mindestens eine Woche lang:

  1. Zu welcher Tageszeit sind Sie in der Regel voller Elan, können Sie sich am besten konzentrieren?
  2. Wann lässt diese Leistungsfähigkeit wieder nach, wann werden Sie träge, müde?
  3. Wie verläuft also Ihre Tagesleistungskurve?

Machen Sie dazu eine Woche lang Notizen. Zeichnen Sie Ihre Leistungskurve auf. Dadurch machen Sie sich den biologischen Rhythmus und die durchaus normalen Schwankungen in der eigenen Leistungsfähigkeit bewusst.

Bei den meisten Menschen verläuft die Leistungskurve folgendermaßen:

  • Das Tagesleistungshoch stellt sich am Vormittag ein.
  • Am frühen Nachmittag fällt die Kurve.
  • Am späteren Nachmittag kommt es wieder zu einem leichten Anstieg, der Zenit vom Vormittag wird aber nicht mehr erreicht.
  • Schließlich kommt es zu einem kontinuierlichen Abfall bis zum absoluten Tiefpunkt nach Mitternacht.

Was bringt mir das Wissen meiner Leistungskurve?

Nun kommen wir nochmals auf das Thema Zeitmanagement zurück.

Wer seine Leistungskurve kennt, kann unter deren Berücksichtigung seinen Tagesablauf entsprechend planen. Anspruchsvolle Aufgaben werden optimalerweiser im Leistungshoch abgearbeitet, weniger anspruchsvolle und Routineaufgaben werden in Phasen der flacheren Leistungskurve angegangen.

Natürlich ist das nicht immer möglich, aber doch weitaus öfter, als viele vermuten.

Diese Berücksichtigung des Biorhythmus bei der Zeitplanung kann eine wesentliche Steigerung der persönlichen Effizienz zur Folge haben.

Es geht also darum, anspruchsvolle Aufgaben und Tätigkeiten, die hohe Konzentration erfordern, möglichst in Leistungshoch-Phasen zu legen. Routineaufgaben, die keiner sonderlichen Aufmerksamkeit bedürfen, können in eine Leistungstief-Phase verlagert werden.

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