Der Dickschädel-Frosch

Im Folgenden wieder eine Kurzgeschichte, passend zum Thema Zielerreichung.

Es fand ein Wettlauf der Frösche statt. Das Ziel war es, auf den höchsten Punkt eines hohen Turms zu gelangen. Es versammelten sich viele Frösche, um zuzusehen und ihre Artgenossen anzufeuern. Der Wettlauf begann.

In Wirklichkeit glaubte keiner von den Zuschauern daran, dass auch nur ein Frosch auf die Spitze des Turmes gelangen könnte und alles, was man hörte, waren Sätze wie:

“Die Armen! Sie werden es nie schaffen!”

Die Frösche gaben auf – einer nach dem anderen. Außer einer, der weiterhin versuchte, auf die Spitze des Turmes zu klettern. Die Zuschauer fuhren fort:

„… Der Arme! Auch er wird es nicht schaffen und gleich aufgeben!“

Aber der Dickschädel gab nicht auf.

Schlussendlich hatten alle Frösche ihr Vorhaben abgebrochen – ausgenommen der Dickschädel-Frosch. Er hatte unter großer Anstrengung die Spitze des Turmes erreicht.

Nun wollten die anderen unbedingt wissen, wie das möglich war. Einer von ihnen näherte sich dem Dickschädel-Frosch, um zu fragen, wie er das schaffen konnte.

Da merkten sie, dass er taub war!

Jeder von uns bekommt gelegentlich Ratschläge – gut oder weniger gut gemeinte. Aber manchmal ist es besser, taub zu sein oder sich wenigstens taub zu stellen, um seine Ziele zu erreichen bzw. seine Träume zu verwirklichen.

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Kommentare

  • Dragotin

    Zu der Mistkäfer und Dickschädelgeschichte fällt mir meine Geschichte ein, die sich so zugetragen hat:

    Vor etwa 20 Jahren wurde ich arbeitslos. Ein Freund machte zu dieser Zeit einen Taxischein für eine große Stadt, etwa 100 km entfernt und erzählte mir immer wieder von seiner Arbeit. Da ich zu dieser Zeit keine Anstellung in meiner Umgebung fand, nahm ich mir vor, auch einen Taxischein für diese große Stadt zu machen.

    Ich hatte zu dieser Zeit große private Probleme, musste Unterhalt zahlen und hatte kaum Geld. Die Ortskenntnissprüfung habe ich erst beim 13-ten Mal geschafft und in meinem Bekanntenkreis gab es nur ein Kopfschütteln. Die Prüfungen konnte man zweimal in der Woche machen und es gab kein Limit.

    Wie ich damals das Geld für die Fahrt zu dieser Stadt und für die Prüfungen zusammenbekam, weiß ich heute überhaupt nicht mehr. Weil ich mir manchmal die Rückfahrt nicht leisten konnte, hab ich unter Brücken geschlafen oder auf einem siffigen Boden bei einem Freund in dessen 8qm-Zimmer.

    Bei diesen Geschichten fiel mir erst auf, welche Leistung ich vollbracht habe. TOLL.

    • Burkhard Heidenberger | ZEITBLÜTEN

      Vielen Dank für Ihren mutmachenden Erfahrungsbeitrag! Wirklich toll!