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7 typische Bürokrankheiten und wie Sie diesen vorbeugen

Die Arbeitswelt ist permanenten Veränderungen unterworfen. Nur ein Beispiel aus meinem persönlichen Umfeld: Während zu der Zeit meiner Großeltern die Beschäftigung in einem Büro die Ausnahme war, arbeiten heute die meisten meiner Bekannten in einem Büro. So wie ich verbringen sie die überwiegende Arbeitszeit in einem Büroraum, in der Regel sitzend am Schreibtisch. Wie in vielen Berufsgruppen gibt es auch bei den Büroarbeitern typische, beruflich bedingte Erkrankungen – sogenannte Bürokrankheiten. pxb_mitarbeiter-verheizen

Kopfschmerzen zählen auch dazu!

7 Bürokrankheiten, mögliche Ursachen & Präventionsmaßnahmen

Im Folgenden liste ich sieben dieser typischen Bürokrankheiten, mögliche Ursachen sowie Präventionsmaßnahmen auf:

1. Skelett- & Muskelerkrankungen

Zu den häufigsten Bürokrankheiten zählen Skelett- und Muskelerkrankungen. Es kommt zu Rückenschmerzen sowie zu Schmerzen im Nacken- und Schulterbereich. Diese können von Verspannungen und entzündeten Muskeln herrühren. Auch Bandscheibenprobleme sind keine Seltenheit. Büroarbeiter befinden sich meist über einen längeren Zeitraum in einer zwanghaften Sitzhaltung. Bewegungsmangel und die permanente einseitige Belastung des Bewegungsapparats tragen wesentlich zu den genannten Beschwerden bei. Wie vorbeugen?
  1. Allein die Anschaffung eines ergonomischen Bürostuhls reduziert erheblich das Risiko, an einer Skelett- oder Muskelstörung zu erkranken. Sparen Sie nicht am falschen Ort! Ein billiger Bürostuhl bietet in der Regel nur eingeschränkte Einstellungsmöglichkeiten, sie können ihn also nicht an Ihre individuellen Anforderungen anpassen. Stellen Sie Ihren Bürostuhl optimal ein – dazu hier eine Anleitung.
  2. Vermeiden Sie zu langes Sitzen. Legen Sie immer wieder kleine Pausen zum Aufstehen und Gehen ein. Wenn Sie die Möglichkeit haben, wechseln Sie hin und wieder zu einem Steharbeitsplatz/Stehpult. Höhenverstellbare Schreibtische sind äußerst praktisch, allerdings auch recht teuer.
  3. Routinearbeiten wie Postbearbeitung und Telefonieren, aber auch kurze Besprechungen können auch mal im Stehen abgewickelt werden.
  4. Führen Sie regelmäßig Rückenübungen durch. Diese beanspruchen kaum Zeit, beugen aber effektiv Rückenschmerzen vor. Vier einfache Rückenübungen, die Sie regelmäßig in Ihren Büroalltag einbauen können, habe ich hier zusammengestellt.
  5. Auch wenn ich grundsätzlich zwecks Arbeitseffizienz dafür plädiere, oft genutzte Utensilien in direkter Griffnähe zu platzieren – eines können Sie ruhig etwas weiter weg positionieren. Denn das häufige Zurücklegen eines kurzen Weges ist immer noch besser als keine Bewegung.

Produkt-Tipp – schmerzlinderndes Sitzkissen für den Bürostuhl: 

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2. Überlastungsschäden an den Händen, Fingern und Armen

Die Finger und Hände sind bei der Büroarbeit fast ständig in Bewegung. Dabei erbringen besonders die Finger eine Höchstleistung: auf der Tastatur tippen, ein Mausklick nach dem anderen. Durch das Bedienen der Maus wird der Zeigefinger immer wieder gekrümmt. Die Folgen dieser einseitigen Bewegungsabläufe sind häufig kribbelnde Finger, steife Handgelenke und ein stechender Schmerz im Handballen. Diese Schmerzen können von der Hand in den Unterarm und sogar in die Schultern ausstrahlen. Da die Armmuskulatur die Hände in die Höhe halten muss, leiden viele Büromenschen unter einer Überdehnung der Unterarmmuskulatur, wo sich mikrofeine Risse bilden können. Durch das Vernarben der Risse entstehen dann unangenehm empfundene Reize. Zu den Überlastungsschäden zählt auch der sogenannte Mausarm, der durch Entzündungen in den Sehnen des Arms hervorgerufen wird. Ich selbst hatte mal eine Weile daran zu leiden – eine eher schmerzhafte Erfahrung. Wenn sich ein Mausarm durch Schmerzen bemerkbar macht, gilt es im ersten Schritt, den Arm bzw. die Hand zu schonen. Nun ist das im Arbeitsalltag sicher nicht so leicht umsetzbar. Um meine schmerzende Hand zu entlasten, hatte ich als Rechtshänder die Maus mit der linken Hand bedient. Auch wenn es anfangs ungewohnt war, so ist die Umstellung unerwartet schnell gelungen. (Hierzu ist in der Systemsteuerung die Änderung der Tastenbelegung erforderlich.) Auch Wärme lindert den Schmerz. Lassen die Schmerzen nicht nach oder nehmen sie sogar zu, dann sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Wie vorbeugen? Wenn Sie es nicht so weit kommen lassen möchten, dann können Sie durch gezielte Maßnahmen einem Mausarm vorbeugen. Dazu einige Präventionstipps:
  1. Legen Sie sich eine ergonomische Maus (z. B. eine „Vertikalmaus“) und Tastatur zu. Als (schlechtere) Alternative bieten sich auch Handauflagen an. Denn bei der Verwendung einer konventionellen Maus liegt der Unterarm auf dem Tisch und das Handgelenk wird nach oben geknickt. Die Handauflagen mindern diese nachteilige Knickung.
  2. Machen Sie öfter eine kleine Pause und nehmen Sie die Hände von der Tastatur bzw. von der Maus.
  3. Führen Sie regelmäßig Dehnübungen durch.
  4. Achten Sie darauf, dass bei der Schreibtischarbeit die harte Tischvorderkante nicht gegen den Unterarm drückt.
  5. Vermeiden Sie kalte Auflageflächen (Schreibtischplatte aus Glas oder Metall). Diese können die Entzündung des Handgelenks fördern.
  6. Versuchen Sie, die Maus abwechselnd mit beiden Händen zu bedienen, um einer einseitigen Belastung entgegenzuwirken.

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3. Das Karpaltunnelsyndrom

Auch beim sogenannten Karpaltunnelsyndrom sind die Finger, Arme und Schultern betroffen. Verantwortlich für die Beschwerden ist der Sehnenkanal zwischen der Hand und dem Unterarm. Dieser Sehnenkanal heißt in der Fachsprache „Karpaltunnel“. Wer an dem Karpaltunnelsyndrom leidet, verspürt häufig ein kribbeliges oder auch taubes Gefühl in den Fingern oder im Arm. Ebenfalls symptomatisch sind dumpfe Schmerzen im Handgelenk und im Handballen sowie steife und schwache Finger. Meist sind die Schmerzen in der Nacht am stärksten. Beim Aneinanderpressen der Handflächen verschlimmern sich die Beschwerden. In vielen Fällen ist die davon befallene Person arbeitsunfähig. Wie vorbeugen? Bei diesen Symptomen sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Zur Diagnose nutzt der Arzt die Magnetresonanztomographie oder auch Ultraschall. Hier gelten die gleichen Vorbeugemaßnahmen wie für den Mausarm.

4. Augenprobleme

Das ständige Fokussieren des Bildschirms strengt die Augen enorm an. Sie brennen und tränen mitunter sogar. Bei langer Belastung ist auch ein Augenflimmern oder ein verschwommenes Sehen möglich, ebenso wird die Fehlsichtigkeit begünstigt. Wie vorbeugen? Auf alle Fälle sollten Sie bei häufigen Augenbeschwerden und Nachlassen der Sehkraft einen Augenarzt aufsuchen. Manche Menschen werden durch die Bildschirmarbeit kurzsichtig, weil das Auge die Fernsicht zu wenig trainiert. Aber auch wer aufgrund des höheren Alters weitsichtig ist, hat Probleme, den Bildschirmtext zu erfassen. In beiden Fällen ist die Anschaffung einer Brille ratsam – etwa einer speziellen Computerbrille. Regelmäßig durchgeführte Augenübungen wirken auch präventiv. Fünf einfache und effektive Augenübungen habe ich hier zusammengestellt. Bauen Sie die eine oder andere in Ihren Arbeitsalltag ein. Ihre Augen werden es Ihnen danken.

Produkt-Tipp – Rasterbrille, für das Augentraining geeignet: 

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5. Kopfschmerzen und Konzentrationsschwäche

Viele Büroangestellte leiden unter Kopfschmerzen und Konzentrationsschwäche, verursacht durch die stundenlange Bildschirmarbeit. Die Stressbelastung trägt auch nicht wirklich zu einer Linderung bei. Aber auch eine unzureichende Bürobeleuchtung oder schlechte Raumluftqualität können zu Ermüdungserscheinungen, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten und Nervosität führen. Wie vorbeugen?
  1. Sorgen Sie für einen gut ausgeleuchteten Büroarbeitsplatz.
  2. Führen Sie mehrmals am Tag eine Stoßlüftung im Büroraum durch – also das Fenster 5-10 Minuten öffnen und frische Luft reinlassen. Mehr Sauerstoff im Raum erhöht die Luftgüte und fördert die Konzentrationsfähigkeit.
  3. Machen Sie regelmäßig Pause. Es muss keine lange Arbeitsunterbrechung sein. Mehrere Kurzpausen verteilt auf den Arbeitstag erfüllen ihren Zweck.
  4. Auch Entspannungsübungen können zu einer Entlastung und ein Nachlassen der Beschwerden führen. Finden Sie eine einfache und für Sie effektive Entspannungsübung, die Sie in Ihren Arbeitsalltag integrieren.

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6. Psychische Probleme

Der Leistungsdruck am Arbeitsplatz hat zugenommen. Aus den immer höheren Anforderungen im Büroalltag und der permanenten Stressbelastung resultieren häufig auch psychische Probleme wie Nervosität und Reizbarkeit, die schließlich sogar in einen Burn-out und Depressionen münden können. Aber auch psychosomatische Erkrankungen sind möglich – also körperliche Beschwerden (z. B. Magenschmerzen, Bluthochdruck, Hautirritationen, Kreislaufprobleme), die durch psychische Belastungen hervorgerufen werden. Natürlich können diese Beschwerden auch organische Ursachen haben. Um diese ausschließen zu können, ist eine internistische Untersuchung unerlässlich. Wie vorbeugen?
  1. Finden Sie einen Ausgleich zu Ihrer beruflichen Tätigkeit.
  2. Umgeben (treffen) Sie sich mit möglichst vielen positiven, motivierenden Menschen und meiden Sie „Energieräuber“.
  3. Betreiben Sie regelmäßig einen Sport, der Ihnen Spaß macht.
  4. Lernen Sie, Nein zu sagen.
Wenn die Belastung nicht nachlässt und auch keine Besserung der Arbeitssituation in Sicht ist, sollten Sie einen Jobwechsel anvisieren. Denn letztlich geht es um Ihre Gesundheit, um Ihr Wohlbefinden und mittelbar auch um das Ihres persönlichen sozialen Umfelds (Partner, Familie).

7. Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen mit zu den häufigsten Todesursachen. Natürlich betreffen diese Erkrankungen nicht nur Büroarbeiter, aber eben auch diese Personengruppe. Denn der Bewegungsmangel hat auch negative Auswirkungen auf den Kreislauf. Wie vorbeugen? Regelmäßige Bewegung, Sport, ausgewogene Ernährung und die Einschränkung von bzw. ein Verzicht auf „schädliche“ Genussmittel (Zigaretten, Alkohol, …) sind wichtig. Auch im Arbeitsalltag können Sie für mehr Bewegung sorgen:
  1. Wenn Sie mit dem Auto zur Arbeit fahren, dann parken Sie Ihr Auto einfach etwas weiter weg. Und wenn es nur 10 Minuten zu Fuß in die Firma sind – Sie machen (mehr) Bewegung und können Ihre Gedanken auf dem Weg sammeln.
  2. Wenn Sie das Fahrrad für Ihren Arbeitsweg nutzen können, umso besser.
  3. Nichts hält so fit wie das tägliche Treppensteigen. Deshalb: Treppen statt Aufzug!
  4. Nutzen Sie die Pausen (insbesondere die Mittagspause) als Bewegungspausen. Optimalerweise raus aus dem Büro und an die frische Luft. Das tut nicht nur dem Bewegungsapparat gut, sondern fördert auch klare Gedanken.

Regelmäßiger Sport – für Büroarbeiter besonders wichtig!

Denn der durch die Büroarbeit bedingte Bewegungsmangel und die einseitige Sitzhaltung (täglich über mehrere Stunden) führen häufig auch zu Übergewicht, Muskelerschlaffung (schlaffer Bauch, ...) und Haltungsschäden mit allen daraus resultierenden gesundheitlichen Folgen. Nicht jeder hat Lust und Zeit, jeden Tag ins Fitnessstudio zu gehen oder lange zu joggen. Wer trotzdem etwas für seine Fitness und Gesundheit sowie gegen Übergewicht und Verspannungen machen will – 7 Minuten reichen:

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Auch der Arbeitgeber ist gefordert

Nicht nur jeder Einzelne kann wesentlich zur Vorbeugung der genannten Bürokrankheiten beitragen. Auch dem Arbeitgeber obliegt diese Aufgabe, die er auch im eigenen Sinne erfüllen sollte – Stichwort: betriebliche Gesundheitsförderung. Denn die Bürokrankheiten führen in der Regel zu Krankheitstagen und damit zu einem Ausfall der Mitarbeiter. Diese Krankheitstage kosten das Unternehmen Geld und Ressourcen. Eine effektive betriebliche Gesundheitsförderung ist somit immer eine Win-win-Situation für Arbeitgeber und Arbeitnehmer! Hier klicken für weiterführende praxisbewährte Impulse & Tipps auf Zeitblüten:
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